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Die Magie deiner erfolgreichen Kommunikation – Talk – Folge 88

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Hey ihr Lieben, hier ist Veit. Herzlich willkommen zu einer weiteren Episode meines Podcasts
„Seelengevögelt – für die Rebellen des Lebens“. Kennst du dieses manchmal nervige,
manchmal richtig schmerzhafte Gefühl, wenn eine Kommunikation, die dir wichtig ist – ein
Gespräch oder vielleicht sogar eine Liebesbeziehung – einfach nicht gelingt und du nicht
verstehst, woran es liegt? Erfolgreiche Kommunikation macht glücklich und deshalb stelle ich dir
heute ein einfaches Schema vor, mit dem du herausfinden kannst, welches essenzielle Element
in deiner Kommunikation mit deinem Mitmenschen bis jetzt gefehlt hat, was du zurückgehalten
hast, warum und wie du es einbringen kannst, damit deine Kommunikation noch viel, viel besser
gelingt. Ich wünsche dir von Herzen, mit dem, was dir wichtig ist, verstanden zu werden und die
Menschen, die dir wichtig sind, noch besser zu verstehen. Ich bitte dich, mir noch einmal
wirklich 15 bis 20 Minuten sehr konzentriert zu lauschen, weil das, was ich jetzt mit dir teile, ist
für mich das effektivste Kommunikationsmodell, das mir hilft, wenn ich irgendwo in einer
Beziehung das Gefühl habe, es stockt, genau zu schauen, was fehlt. Also, das, was ich jetzt mit
dir teile, ich behaupte, es ist absolut sicher eine Methode, wie du herausfinden kannst, welches
Element in der Kommunikation fehlt und wie du es ergänzen kannst.
Was wichtig ist zu verstehen, sind zwei Sachen. Erstens: Kommunikation will eigentlich immer
funktionieren. Das Leben in dir und dem anderen will einen Weg finden. Das heißt, immer dann,
wenn es holpert, muss irgendwas fehlen. Und es geht nicht wirklich darum, mehr zu tun,
sondern eigentlich geht es darum, das aus dem Weg zu räumen, was im Weg steht. Zweitens:
Es geht nicht um den anderen. Das heißt, selbst wenn der andere einfach nur so bleibt, wie er
ist, kannst du erfolgreich mit ihm kommunizieren, wenn du alle diese Elemente gibst. Da mag im
Endeffekt nicht das rauskommen, was du dir wünschst. Erfolgreiche Kommunikation bedeutet
nicht, dass es immer am Ende ein Happy End gibt. Es kann sogar herauskommen, dass du
merkst, hey, wir sitzen wirklich in einem anderen Boot, wir passen überhaupt nicht zusammen,
aber du wirst dich vollendet fühlen, du wirst dich sauber fühlen, weil du einfach merkst, okay, ich
habe wirklich alles reingegeben. Und das kennst du auch aus deinem Leben: Selbst wenn eine
Beziehung auseinandergeht, wenn du das Gefühl hast, da sind wirklich alle Loops geschlossen,
da sind alle Lektionen gelernt, dann kannst du loslassen. Aber wenn da noch was fehlt, gehst du
immer und immer wieder daran zurück.
Okay, es gibt zehn Elemente, die du alle relativ einfach checken kannst, ob du sie gibst oder ob
du sie zurückhältst. Dafür musst du ehrlich sein, weil das Bild, das die meisten von uns von sich
haben, ist: „Na, ich will ja kommunizieren.“ „Es ist der andere, der andere ist nicht offen, der
andere will nicht, etc.“ Du musst wirklich ehrlich und selbstkritisch sein. Und ich möchte gerne
kurz mit dir die einzelnen Elemente durchgehen, weil, wenn auch nur eins davon fehlt, stockt die
Kommunikation. Stocken kann bedeuten, ihr kommt gar nicht mehr zusammen, es kann aber
auch sein, dass ihr schon ganz okay Zeit miteinander verbringt, du aber einfach das Gefühl
hast, unser Team hebt nicht so ab, wie es abheben könnte, das Potenzial ist nicht erfüllt.
Fangen wir an mit der Absicht. Dich zu fragen: „Okay, ist denn wirklich meine Absicht, mit dem
anderen etwas zu kreieren, oder wenn ich mal ganz ehrlich bin, habe ich so einen kleinen
plutonischen Störenfried in mir, der eigentlich Krieg will und der sich dann ganz scheinheilig
beschwert darüber, dass immer wieder Krieg kommt?“ Und damit ehrlich zu sein. Ich finde es
viel fairer, jemand anderem zu sagen: „Weißt du was, ich bin mal ganz ehrlich. Ich habe gerade
keinen Bock, mit dir zu kommunizieren. Und ich habe gerade keinen Bock auf Frieden, geh mir
einfach aus dem Weg.“ Das ist viel fairer, als am Tisch zu sitzen und zu fingieren, dass du offen
bist, aber du bist es eigentlich gar nicht. Also, bevor du in eine Kommunikation gehst, dich zu
fragen: „Ist meine Absicht eigentlich wirklich klar?“ Bitte hör gut zu, weil ich möchte dich in der
Pause darum bitten, dass du dir mal eine Beziehung oder zwei Beziehungen in deinem Leben

rauskreist, wo es stockt, wo es schmerzhaft stockt und dann einfach mal durchgehst und
schaust, welches Element hast du zurückgehalten?
Das Zweite, darüber haben wir schon gesprochen, klingt erst mal seltsam, aber wenn du zum
Beispiel die Distanz zwischen dir und einem anderen Menschen nicht akzeptieren kannst – wir
hatten das heute mit dem Schwert der Liebe – wenn du nicht alleine sein kannst, wenn du nicht
aushalten kannst, dass jemand eine völlig andere Meinung hat als du, wirst du anfangen zu
kämpfen. Also, Distanz bedeutet simpel in einer Kommunikation zu akzeptieren, dass wir auch
auf einer bestimmten Ebene getrennte Wesen sind und dass dich das manchmal einsam fühlen
lässt, aber dass es wichtig ist, in dieser Einsamkeit anzukommen. Distanz bedeutet auch, wenn
du auf Menschen zugehst, mit denen du schon lange mal Kontakt haben wolltest, zu schauen,
wo ist derjenige wirklich? So, wenn ich zum Beispiel nach einem Vortrag noch voll im Tunnel
bin, habe gerade anderthalb Stunden abgeliefert und dann kommen Menschen zu mir nach
vorne, die einen Flyer in der Hand haben, dann weiß ich schon, was jetzt gleich passiert. Und
das ist distanzlos, das ist nicht schauen, wo steht derjenige, passt das jetzt gerade, sondern es
ist einfach voll in deinem Film sein und da reingehen, anstatt einfach erst mal zu schauen, okay,
da ist der andere, das fühlt der andere, hier bin ich, da ist eine Distanz, wie kann ich die
überbrücken?
Distanz heißt zum Beispiel in Beziehungen, in Ehen auch, vielleicht erst mal aufzuwachen und
anzuerkennen, ja, wir teilen ein Bett miteinander, aber wir haben uns in den letzten Jahren
vielleicht auseinanderentwickelt. Das heißt nicht, dass wir nicht wieder zusammenkommen
können, aber es heißt, es ist wichtig, das erst mal zu adressieren und zu sagen: „Hey, ich sehe
die Welt mittlerweile echt anders als du.“ Wohlwollend, ja, wir hatten ja heute den Fall, wo
jemand ganz ehrlich gesagt hat: „Ey, wenn ich diesem Ex begegne, ich will gar nicht
wohlwollend sein, ja, ich will einfach nur rauskotzen.“ Und das ist okay, das ist menschlich und
an dieser Stelle muss dir einfach klar sein, dass die Kommunikation mit diesem Menschen nicht
weitergeht, weil der kann eigentlich gar nicht anders als in die Verteidigungshaltung zu gehen.
Und was bedeutet wohlwollend? Wohlwollend bedeutet nicht, den anderen abzusegnen und zu
sagen, es ist alles okay, was du machst. Aber wenn du mit jemandem näher kommunizieren
willst, musst du irgendwo in deinem Herzen Zugang zu diesem Menschen finden. Und bei mir ist
zum Beispiel das innere Kind. Als ich gemerkt habe, wie sehr etwas in mir getriggert hat, als
Donald Trump gewählt worden ist, war mir natürlich relativ schnell klar, okay, das ist mein
Schatten. Und dann habe ich erst mal geschaut, okay, wie kann ich denn zu diesem Typ einen
Zugang finden? Mein Zugang zu ihm ist sein Kind, weil wenn ich den sehe und wenn ich auch
seine Biografie kenne, dann weiß ich einfach, das ist immer noch der kleine Junge, der
versucht, seinem Papa zu zeigen, dass er voll der coole Typ ist. Und eigentlich will er nur geliebt
werden und wenn ich das sehe, finde ich immer noch scheiße, was er macht, aber ich habe
einen Zugang und ich kann innerlich mit ihm kommunizieren.
Geistige Nähe. Wir hatten hier das Stichwort Small Talk. So banal das klingen mag, aber erst
mal etwas zu finden, was vielleicht auch neutral, was unauffällig ist, was für euch beide nicht mit
ungetretenen Minen wie ein vermintes Feld ist, etwas zu finden, worüber man reden kann. Also,
unsere Tochter und wir haben uns jetzt gerade in Hamburg für unsere Verhältnisse unüblich
lange Zeit wieder gesehen. Da haben wir am Anfang wirklich über das Wetter gesprochen und
so und jeder von uns hat so tunlichst alle Themen vermieden, die bei dem anderen irgendwie
eine Bombe zünden konnten. Und erst als wir gemerkt haben, wir entspannen uns alle drei,
haben wir angefangen, auf einer Schicht tiefer miteinander zu kommunizieren. Wenn du zu
deinen Eltern nach Hause fährst und du willst mit denen mehr kommunizieren, ist es vielleicht
nicht Spiral Dynamics das richtige Einstiegsthema, sondern deine Mutter steht vielleicht gerade
im Garten und hat Erdbeeren gepflückt und dann erst mal zu sagen: „Boah, Erdbeeren wie
früher, cool“, etc. Dich erst mal hinsetzen, damit das ins Fließen kommt.
Das ist aus meiner Erfahrung für die meisten von uns der Klopper überhaupt. Bin ich bereit, die
Realität des anderen zu empfangen? Bin ich bereit, den Schmerz des anderen zu spüren? Was
viele von uns damit assoziieren, ist okay, wenn ich mitfühle mit dir, heißt das gleichbedeutend,
ich gebe dir recht. Aber das bedeutet es nicht. Es bedeutet simpel nur, ich fühle dich und ich

versuche zumindest die Welt aus deinen Augen zu verstehen. Also, hier kann uns Rapport sehr
viel
helfen. Beziehungen hängen meist deswegen fest, weil beide erwarten, dass der andere
empfangen sollte. Also, auch hier nochmal das Beispiel von heute Morgen: „Ich will, dass dieser
Motherfucker meinen Schmerz spürt.“ Ist dein gutes Recht, das zu wollen? Und es ist aber auch
cool, nach ein paar Jahren hinzuschauen: Hat mich das wirklich weitergebracht? Hat das
irgendwas in mir verändert? Hat es die Kommunikation ins Fließen gebracht?
Schau, Wohlwollen ist eigentlich erst mal eine gewisse Form von überhaupt positiver Offenheit,
die dir gegenüber herrscht. Das ist noch nicht mal empfangen, sondern es ist simpel, dass mein
Energiesystem überhaupt sich anfängt, für dich zu öffnen. Und die einfachste Möglichkeit ist
wirklich, dir innerlich aufzuzählen, was du an dem anderen schön und liebenswert findest. Oder
das innere Kind hilft immer. Also, wenn ich zum Beispiel mit Polizisten zu tun habe, die uns
Parkzettel geben, vor allem dann, wenn ich gerade aus dem Geschäft rausgekommen bin, dann
drückt mir das so die Knöpfe. Aber wenn ich dann hingucke und sehe, okay, das ist das kleine
Mädchen, das endlich die Welt regulieren kann, und dann sehe ich, okay, so. Also, empfangen,
da lade ich dich ein, wirklich sehr, sehr ehrlich zu sein. Weil wenn du vor jemandem stehst und
sagst: „Hey, wenn ich ganz ehrlich bin, I don’t give a shit. Ich will nicht fühlen, was du gefühlt
hast in der Situation. Ich will es einfach nicht fühlen. Ich will nicht fühlen, dass du dir Mühe
gegeben hast. Ich will nur, dass du fühlst, dass es nicht genug Mühe war.“ Geht es an der Stelle
einfach nicht weiter. Und dann ist es besser rauszugehen und vielleicht auch erst mal für dich
wirklich irgendwo deinen Shit abzulassen, abzukotzen, etc., bis du zurückkommen kannst. Für
mich ein sehr schöner Weg dazu ist die Mitgefühlsmeditation aus dem Buddhismus. Weil wenn
du dich da wirklich eintunst und klar machst, selbst das größte Arschloch auf diesem Planeten
war irgendwann einfach mal ein Baby und ist nicht als ein Killer auf die Welt gekommen,
sondern es war ein Baby, ein kleines Kind, das glücklich sein wollte und hat einfach
Bedingungen vorgefunden, die es so verkrüppelt haben, wie es jetzt ist. Aber wenn ich dieses
Baby in jemandem sehe, dann ist irgendwie eine Verbindung da. Und dann natürlich die andere
Seite auch: Bin ich bereit, alles, was ich bezüglich dir denke, zu senden?
Und hier muss man einfach ganz klar sagen, das sehr wahrscheinlich größte Tabu, das uns
allen in der Kindheit beigebracht wurde, ist Ehrlichkeit. Die meisten von uns hatten Eltern, die
gesagt haben: „Ehrlichkeit ist gut, du musst immer ehrlich sein.“ Und dann bist du ehrlich
gewesen und hast es draufgekriegt. Das heißt, viele Menschen kommunizieren nicht mehr
straight. Anstatt zu sagen: „Ich wünsche mir von dir Liebe“, schenke ich dir was. Aber eigentlich,
was ich eigentlich sagen wollte, ist: „Ich fühle mich nicht genug gesehen.“ Anstatt einfach zu
sagen: „Ich fand das scheiße vorhin“, sage ich vielleicht: „Hey, man könnte das auch anders
machen.“ Aber es ist nicht das, was ich eigentlich empfinde, es ist nicht das, was ich sage, ich
bringe es nicht straight rüber. Anstatt ganz klar zu meiner Freundin zu sagen: „Ich wünsche mir,
dass wir uns öfter sehen“, fange ich vielleicht an, Andeutungen zu machen oder ab und zu mal
leidvoll zu stöhnen, was auch immer, anstatt wirklich total straight im Raum zu stehen und zu
sagen: „Das ist das, was ich will.“
Also, es hat viel mit Sichtbarkeit zu tun. Und ich möchte euch einladen, wenn ihr dann die
Übung macht, einfach mal ganz ehrlich zu schauen, wo erlaubt ihr euch nicht, voll sichtbar zu
sein. Zum Beispiel mit euren Wünschen. Aber auch zum Beispiel mit dem, was euch ankotzt,
was euch wehtut.
Der nächste Punkt geht ja ganz einher, das kann man eigentlich gar nicht trennen. Also, wenn
ich bereit bin zu senden, ist eine wichtige Frage: Weiß ich eigentlich überhaupt, was ich senden
will? So, wenn ich die ganze Zeit rumstottere, dann habe ich gesendet, aber dann kann ich nicht
erwarten, dass du mich verstanden hast. Wenn ich mir aber voll Gedanken mache und sage:
„Das ist das, was ich dir eigentlich rüberbringen möchte.“ Ich habe einen Wunsch an dich. Ich
möchte, dass du hörst, dass mir das und das wehtut. Ich wünsche mir für die Zukunft das und
das. Am besten ist, du schreibst das vorher auf. Erst dann, wenn du es wirklich klar hast, kannst
du es auch wirklich klar senden.

Was extrem wichtig ist: Bist du in Kontakt mit deinen Emotionen? Also, wenn du zum Beispiel

eigentlich voller Wut bist und du gehst auf jemanden zu – wir hatten das Thema Passiv-
Aggressivität heute Morgen – du gehst auf jemanden zu und du grinst und bist nett. Du wirst

immer wieder einen Scherbenhaufen hinterlassen und du wirst gar nicht verstehen, wo das
herkommt, weil dein Grinsen ist viel, viel schwächer in seiner Wirkung als all die Emotionen, die
du unten drunter rüberschiebst. Und das heißt nicht, ich lasse meine Wut an dir aus, sondern
das heißt, ich bin in Kontakt mit meiner Wut und ich sage auch: „Ich bin wütend.“ Ihr kennt
bestimmt dieses wunderbare Spiel, wenn man mit jemandem verheiratet ist, in einer Familie, am
Frühstückstisch: „Schatz, hast du was?“ – „Nee, ich hab nichts.“ – „Hast du was?“ – „Nee, ich
hab nichts, aber ich hatte so bei dir das Gefühl.“ So, und es geht drei Minuten hin und her und
plötzlich sind beide total sauer. Und dann geht es plötzlich nur noch darum, wer hat
angefangen, wer hat wem das rübergeschickt, aber sehr wahrscheinlich hat der, der am Anfang
fragt: „Hast du was?“, selbst gerade wirklich was gehabt, hatte aber keinen Bock darauf und hat
es einfach rübergeschoben.
Jetzt, was ja spannend ist – und damit werden wir uns auch sehr ausführlich mehr in der Gram
beschäftigen – wir wünschen uns alle so sehr Nähe. Und du hast vielleicht gemerkt in diesen
Kommunikationsübungen, gerade dann, wenn du im Spirituellen, wenn du im stillen Bergsee
bist, dass manchmal plötzlich, wow, so viel Nähe da ist. Und dann gibt’s so diesen Teil in uns,
der raus will, der irgendwas machen will, der irgendwas Blödes sagen will, damit es wieder
kaputt geht. So, erfolgreiche Kommunikation kreiert immer Nähe. Und jetzt kommt: Diese Nähe
kannst du auch zu richtig großen Arschlöchern empfinden. Und es ist für den Teil in uns, der
Gerechtigkeit liebt oder für den Teil in uns, der vielleicht früher als Kind zum Thema Nähe
verletzt worden ist, zum Austillen. Und sich da ehrlich hinzuschauen, will ich eigentlich, will ich
wirklich Nähe? Also, ich habe zum Beispiel irgendwann in meiner Beziehung mit Andrea
gemerkt, als wir so langsam anfingen, Konflikte auf eine Art und Weise zu lösen, die nicht immer
gleich in einer abschließenden Schlacht endeten, und ich plötzlich meinte: „Wow, jetzt ist
plötzlich Nähe da“, das es mir richtig schwerfiel, das zu ertragen. Und dass ich aufpassen
musste, dass der Skorpion in mir nicht irgendwas reinhaut, irgendwas kaputt macht, weil ich
mich mit diesem Kämpfen viel vertrauter gefühlt habe, als mit dem wirklich nahe sein.
Und das Letzte, was wir zurückhalten können, ist unsere Bereitschaft, uns zu transformieren.
Ich möchte da gerne ein krasses Beispiel bringen, aber das hat mich mal sehr berührt. Ich habe
mal einen Film gesehen. Die Meditationspraxis, die ich habe, heißt Vipassana. Ich habe einen
Film gesehen aus einem indischen Gefängnis, wo die Gefängnisinsassen zusammen zehn Tage
diesen Meditationskurs machten. Und wo am Ende ein junger Mann, der dort eingeknastet war,
weil er jemand anderen umgebracht hatte, am Ende dieses Kurses mit den Eltern des Opfers
konfrontiert wurde. Und diese beiden ihn adoptiert haben. Und das war nicht eine Kopfidee,
sondern du hast gesehen, das ist real. Ich habe das gesehen und ich habe gesehen, wie mein
Mind die Grätsche gemacht hat, weil mein Mind dafür keinen Kontext hatte. Also, wirkliche
Kommunikation ist Kernschmelze. Wirkliche Kommunikation kostet dich dein Recht haben.
Solange du denkst, da draußen ist ein scheiß Kerl oder da ist eine doofe Frau und ich habe
Recht, kann wirkliche Kommunikation nicht stattfinden. So, wirkliche Kommunikation bringt dich
letztendlich immer an den Punkt, wo die Frage im Raum steht: „Bist du bereit, dich zu
verändern?“ Es ist simpel: Bist du bereit, deine Form zu verändern? Eine neue Frisur
auszuprobieren? Bist du bereit, anstatt zu fordern, mal zu bitten? Aber bist du in der Tiefe auch
bereit, die Art und Weise, wie du die Situation siehst, wie du dich siehst und den anderen siehst,
in Frage zu stellen? Und auch da heißt es, ganz ehrlich zu sein, weil manchmal bist du vielleicht
an einem Punkt, dass du sagst: „Ich habe gerade null Bock, mich zu verändern. Ich will einfach
nur Recht haben.“ Wir alle wissen im Raum, wie langfristig die Erfolgsstrategie ausgeht. Und
manchmal ist es aber
einfach auch legitim zu sagen: „Nee, ich will gerade nicht.“
Was ist die Einladung an dich? Ich bitte dich in der Pause, eine Beziehung zu nehmen. Eine
Beziehung zu nehmen, wo du merkst, die hängt wie so ein Haken in deinem Herzen. Die kannst

du nicht abstellen, aber die ist nicht erlöst. Das kann eine Beziehung zu jemandem sein, der
lebt, das kann aber auch eine Beziehung zu jemandem sein, der bereits gestorben ist. Meine

Mutter hatte zum Beispiel eine sehr, sehr unglückliche Beziehung zu ihrem Vater, der SS-
Offizier war und den sie nie gesehen hat. Und wenn du mit ihr darüber redest, dann merkst du,

im Grunde genommen ist etwas von ihr in diesem Alter stehen geblieben. Also, sie hat ihn mit
drei Jahren das letzte Mal gesehen und da ist etwas stehen geblieben und die Rechnung ist
einfach offen. So, das heißt, etwas ist von ihrer Seite in dieser Kommunikation nicht hergegeben
worden und die andere Seite kann es eh nicht mehr hergeben. So, dich dann zu fragen, einfach
mal wirklich alle zehn Punkte durchzugehen und zu schauen, was davon hast du
zurückgehalten? Sehr wahrscheinlich ist es nicht nur ein Punkt, sondern es sind mehrere. Aber
einfach mal zu schauen: „Okay, habe ich denn wirklich eine klare Absicht oder gehe ich da
immer so rein und sobald es weh tut, schrecke ich wieder zurück?“ Ja? Bin ich denn wirklich
bereit, meine ganzen Gefühle zu fühlen? Bin ich bereit, den anderen wirklich zu empfangen?
Und das einfach mal anzuschauen und dann vielleicht ein Kreuz zu machen bei den Sachen,
wo du sagst: „Nee, das halte ich zurück.“ Dich dann zu fragen: „Warum hältst du das zurück?“
Du machst es nicht, weil du dumm bist oder weil du im Widerstand bist, sondern du versuchst
dich vor etwas zu schützen. Zum Beispiel ein Mann, der sexuelle Fantasien mit anderen Frauen
hat, der ist nicht blöd, der weiß, warum er das zurückhält. Weil die Wahrscheinlichkeit relativ
gering ist, dass seine Frau danach zu ihm sagt: „Oh Schatz, ich bin ja so dankbar und ich werte
das wirklich als ein echtes Zeichen deiner Hochachtung an mich.“ Nee, sondern er weiß
einfach, es gibt Chaos, es gibt Stress, ihm fliegt der ganze Laden erst mal um die Ohren. Das
heißt, es macht total Sinn, dass wir Sachen zurückhalten. Jemand, der zum Beispiel sagt: „Ich
will nicht vergeben“, ist oft jemand, der nicht bereit ist, den anderen zu empfangen. Und das hat
oft was damit zu tun, dass wir sagen: „Ich will dem anderen nicht recht geben. Ich will ihm
einfach nicht recht geben, ich will nicht, dass der damit davonkommt.“ Und dir das ehrlich
anzuschauen, einfach zu sehen, du gibst dem anderen nicht recht, du erlöst dich aus der
ganzen Geschichte. Also, wovor hast du Angst? Und was gewinnst du kurzfristig dadurch, dass
du es nicht hergibst? Wenn ich dir nicht ehrlich zeige, was ich empfinde, kurzfristig gewinne ich
so eine Art von Scheinharmonie. Kurzfristig gesehen tut es nicht weh, kurzfristig schütze ich
mich, was auch immer. Und dann fragst du dich: „Aber was verliere ich langfristig durch diese
Zurückhaltung?“ Also, ich habe damals, als ich das zum ersten Mal gemacht habe, ich habe das
mit meinem Vater gemerkt. Ich habe gemerkt, wenn ich diese Rechnung mit meinem Vater nicht
kläre, dann bin ich auch noch mit 50, 60, so ein kleiner Bub, der immer noch durch die Gegend
rennt und rebelliert, rebelliert, rebelliert, weil ich eigentlich immer noch innerlich an einem Punkt
stehe, bestimmte Sachen meinem Vater gegenüber nicht artikuliert zu haben. So, und du fragst
dich: „Was kann ich langfristig dadurch gewinnen, wenn ich es jetzt hergebe?“ Ich bleibe bei
dem Beispiel mit der sexuellen Treue: Ich riskiere Zoff, aber ich gewinne langfristig meine
Würde zurück und langfristig auch das Gefühl dafür, dass diese Beziehung wirklich Bestand hat.
Weil entweder hält sie so ein Feuer aus oder sie steht eh auf schwachen Beinen. Und dann der
letzte Punkt: „Ich bin jetzt bereit, folgendes in diese Beziehung einzubringen.“ Ich bin jetzt bereit,
meine Absicht zu formulieren. Ich bin jetzt bereit, den anderen zu empfangen. Bei mir hat das
damals zum Beispiel bedeutet, dass ich gesagt habe: „Okay, ich will meine Eltern jetzt
empfangen. Ich gehe jetzt los, ich fange an, mit Menschen zu sprechen, die meine Eltern
gekannt haben, als sie klein waren, weil ich möchte meine Eltern verstehen.“ Ich wusste
damals, ich hätte auf die Frage, was haben deine Eltern für eine Augenfarbe, nicht antworten
können. So sehr war ich mit meinem Problem beschäftigt. So, du schreibst wirklich so konkret
wie möglich auf, was du einbringst. Und nochmal, ob du das dann wirklich dem anderen
gegenüber ausdrückst, das ist eine andere Sache, aber ich bitte dich, das dann mitzubringen,
wenn du wieder herkommst.
Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt – für die Rebellen des Lebens“. Wir
hoffen, diese Folge hat dir gefallen und hilft dir, deine Kommunikation auf ein ganz neues Level
zu heben. Wenn du noch tiefer in diese Thematik einsteigen möchtest, empfehlen wir dir von
Herzen unseren Online-Kurs „Love Revolution“. Das ist auch der Kurs, den wir jetzt gerade alle
gemeinsam auf Homodea machen und du bist von Herzen willkommen, noch dazuzustoßen.
Für Homodea verlinken wir dir in der Beschreibung und wir freuen uns, wenn du dabei bist. Bis
gleich!

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