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Young Carer – Junge Held*innen des Alltags – Lana Rebhan im Gespräch mit Veit Lindau – Folge 134

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Young Carer – Junge Held*innen des Alltags – Lana Rebhan im Gespräch mit Veit Lindau – Folge 134

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Ich wünsche dir einen wundervollen Tag. Hier ist Veit mit einer weiteren Episode meines Podcasts „Seelengevögelt“ für die Rebellen des Geistes. Heute stelle ich dir wieder einen Gast vor, für mich eine wahre Heldin des menschlichen Alltags, Lana Reepam.

Eine junge, in meinen Augen so starke und mutige Frau. Ich möchte dich gerne einladen, diese Episode mit einem ganz, ganz offenen Herzen zu hören, weil es um eine Bevölkerungsgruppe in unserem Leben geht, die ich bis dahin gar nicht kannte.

Vielleicht sagt dir der Begriff Young Carer etwas, es sind junge Menschen, die sich von früh an um ihre Eltern kümmern müssen. Ich bitte dich, das wirklich ganz, ganz offen anzuhören und wenn du zum Beispiel jemanden in deiner Umgebung hast, den das auch betrifft, diese Episode weiterzugeben, weil ich wünsche mir einfach, dass diese Menschen wissen, dass sie nicht alleine sind und dass es Unterstützung für sie gibt.

Und jetzt wünsche ich dir wertvolle Erkenntnisse und ein berührtes Herz mit Lana. Hey ihr Lieben da draußen, ich begrüße euch zu einer weiteren Episode meines Podcasts „Seelengevögelt“ für die Rebellen des Geistes.

Ich freue mich ganz doll, dass ich heute eine junge Frau bei mir zu Gast habe, die wirklich meinen vollen Respekt hat für den Mut und die Kraft, mit der sie bestimmte Herausforderungen in ihrem Leben meistert und darum wird es gehen.

Ich bitte euch alle mit einem offenen Herzen zu lauschen, wenn ich Lana Reepam willkommen heiße. Hallo Lana, herzlich willkommen. Hi. Also ich freue mich sehr, dass du heute hier bist und ja, danke. Cool. Lana, für die Menschen, die dich noch gar nicht kennen, magst du dich ganz kurz vorstellen? Also wirklich so ganz klassisch, wie alt bist du? Was machst du? Was treibt dich so um? Ja, also ich bin Lana Reepam, 15 Jahre alt, aus Bayern und ja, ich bin heute hier, weil ich eine Internetseite habe, die heißt youngcarers.de.

Seit letztem Monat habe ich auch eine Firma, Young Carer Hilfe, und dabei geht es um Kinder mit kranken Angehörigen, also kranken Eltern, die zum Beispiel psychisch krank oder körperlich krank sind.

Und ich bin hier und setze mich für das Thema ein, weil ich eben selbst betroffen bin. Habe ich das richtig verstanden, du bist 15? Du bist 15 und du hast gerade eine eigene Firma gegründet. Respekt, Respekt.

Lana, lass uns am besten gleich direkt einsteigen. Also was mich einfach sehr berührt hat, als du uns kontaktiert hast, war deine familiäre Situation. Ich sage jetzt mal normalerweise, wenn eine junge Frau heutzutage 15 ist, da steht sie zwar schon so langsam in ihren eigenen Startlöchern, aber hat dann ein Elternhaus und Eltern, die sich um sie kümmern. Bei dir ist das ein bisschen anders.

Richtig, also bei mir ist es so, mein Papa ist chronisch krank, also der hat chronische Zystennieren, das kann man sich so vorstellen, dass die Nieren praktisch schon so Blasen befallen werden, die dann immer weiter wachsen und sich auf andere Organe ausbreiten. Das ist eben von meinem Papa vererbt, seine Mama hatte das auch, und es ist eigentlich bei ihm seit ich acht Jahre alt bin. Seitdem muss mein Papa regelmäßig ins Krankenhaus, und für mich sind so Sachen wie Krankenhaustaschen packen oder den Haushalt übernehmen in der Zeit halt normal. Darf ich fragen, was ist mit deiner Mama? Meine Mama ist in der Zeit vollzeit arbeiten. Wir hatten es ursprünglich so gemacht, als ich noch kleiner war, dass sie zu Hause geblieben ist und Hartz IV bezogen hat, aber das war halt auch nicht das, wo wir hin wollten. Wir haben gesagt, okay, die einen Probleme kommen, die anderen gehen, und dementsprechend, also man muss sich das vorstellen, wir sind in den letzten zwei Jahren für Krankenhausaufenthalte ungefähr 8000 Kilometer mit dem Auto gefahren, das ist eine Strecke von hier bis nach Hongkong, und das sind natürlich wahnsinnige Belastungen.

Du hast gesagt, dass die Situation seit du acht bist so ist. Ich habe mir gerade mal versucht vorzustellen, als meine Tochter acht war, da hat sie noch viel mit Barbies gespielt, mit ihren Freundinnen zu Hause. Also sie hatte da wirklich noch relativ viel Freiraum. Kannst du dich noch daran erinnern, wie du damals mit dieser Situation umgegangen bist? Also ich weiß, dass ich in dem Alter eigentlich noch viel zu klein war, um das alles zu verstehen. Als mein Papa das erste Mal ins Krankenhaus gekommen ist, hatte er Lungenentzündung im Endstadium. Ich kann mich noch daran erinnern, wie bei uns der Krankenwagen in der Einfahrt stand und ich mir Sorgen um meinen Papa gemacht habe. Aber was eigentlich viel wichtiger für mich war, war, dass bei uns mal ein echter Krankenwagen in der Einfahrt steht und ich dann da nicht reinkonnte. Das fand ich eigentlich fast schon schlimmer. Also mit acht Jahren versteht man das nicht so wirklich. Ich bin da wirklich reingewachsen. Wie ist es jetzt für dich? Also du hast ja, wenn ich dich richtig verstehe, den Freiraum, den viele Teenies in dem Alter einfach haben, nicht. Also wie machst du das? Wo nimmst du die innere Kraft her, aber auch die Bereitschaft? Also es kommt immer darauf an, wie es meinem Papa geht. Er wird an der Krankheit sterben. Das ist klar. Und wahrscheinlich auch innerhalb der nächsten 15 Jahre, grob gesagt. Und in der Zeit ist es eigentlich immer so, dass es relativ unterschiedlich ist. Es gibt manche Tage, an denen es ihm total gut geht. Da kann man nicht alles im Haushalt oder so alleine machen. Es gibt aber auch manche Tage, gerade wenn er im Krankenhaus ist. Das passiert leider jedes Jahr eigentlich, dass ich dann auch mal Monate alleine zu Hause bin, mich alleine versorge, alleine den Haushalt mache, abends das Essen für meine Mama koche. Aber das ist eigentlich auch gar nicht so, was ich als die große Belastung sehe. Was ich eigentlich krasser finde, ist, dass man praktisch in einem ganz jungen Alter schon lernt, dass seine Eltern verwundbar sind. Für mich war es damals immer so, dass ich gedacht habe, okay, meine Eltern sind so eine Art Superhelden, praktisch. Ihnen kann nichts passieren. Und dann auf einmal steht man dann da und fährt von seinem 13. Geburtstag auf die Intensivstation. Mit einem selbstgebackenen Kuchen für sich selbst und küsst seinem Papa die Stirn. Und das sind natürlich Ereignisse, die einen dann schon mitnehmen. Also ich merke, dass mich das gerade sehr berührt, was du sagst. Auch, du hast jetzt fast so wie in einem Nebensatz fallen lassen, dass es klar ist, dass dein Papa stirbt. Ich hoffe, das ist okay für dich. Ich rede gerne direkt und ehrlich und tacheles, aber ich schätze dich auch so ein. Sag einfach, wenn ich dir eine Frage nicht stellen soll. Du wirkst unglaublich tapfer auf mich. Hast du das gelernt? Warst du schon immer so? Hast du es immer weggesteckt? Hast du Phasen, wo du auch mal, ich sage jetzt mal, wo du es einfach alles rauslässt? Also es ist so, ich hatte, also wie ich das schon ein paar Mal erwähnt hatte, so, ich bin da wirklich reingewachsen. Und man lernt einfach mit solchen Situationen umzugehen. Ich bin ganz ehrlich, bei mir hat sich das so ausgewirkt, dass ich wahnsinnig früh schon ein Interesse für viele Bücher oder sowas hatte. So zum Thema, wie verbessere ich mein Leben und sowas. Ich habe mich wahnsinnig viel für das Thema Tod und sowas interessiert, weil ich mir dachte, dass ich mich lieber gleich damit befasse, als dann irgendwann, wenn es zu spät ist. Und das ist eigentlich auch, was ich immer gemacht habe, einfach mich mit dem Thema so abzufinden. Ich glaube, man muss einfach so lange darüber nachdenken, bis man seinen Frieden damit findet. Da haben mir zum Beispiel auch die Bücher von Neale Donald Walsch, zum Beispiel „Gespräche mit Gott“ oder sowas, geholfen. Das sind Bücher, mit denen ich praktisch aufgewachsen bin, und darin finde ich eigentlich meinen Trost. Und ich denke einfach, ich kann jetzt die ganze Zeit durch die Gegend laufen und sagen, okay, mein Papa wird sterben. Und dann irgendwann ist er tot. Und ich denke mir, ich habe es doch gleich gesagt. Oder ich sage, ja, er wird sterben, aber ich kann jetzt noch das Beste daraus machen und die Zeit mit ihm genießen. Und das ist, was ich machen möchte. Würdest du sagen, dass du für dich einen Sinn darin gefunden hast? Das ist etwas, was ein zentraler Baustein unserer Arbeit ist, den ich Menschen versuche zu vermitteln, dass gerade dann, wenn wir schwierige Zeiten erleben, es total wichtig ist, dass wir ein Warum oder ein Wofür haben. Also dass wir verstehen für uns. Hast du sowas für dich? Auf jeden Fall. Also am Anfang hatte ich wirklich, hatte ich wahnsinnig viel damit zu kämpfen, weil ich nicht wusste, was der Sinn dahinter ist. Und das ging dann auch so weit, dass ich zu einem Therapeuten musste und wirklich gar nicht mehr mit mir klargekommen bin. Und dann letztes Jahr habe ich angefangen, meine Internetseite zu gründen und habe praktisch gedacht, okay, ich kann jetzt die Situation, die ich jetzt habe, nehmen und sagen, ja gut, ich bin ein Opfer oder ich kann sagen, ich will das so umwandeln. Ich weiß nicht

, mir fällt das Wort nicht ein, aber dass ich praktisch selbst daraus komme und vielleicht kann ich die Situation nehmen, um anderen Kindern zu helfen. Und deswegen habe ich meine Seite gegründet, weil ich kann meinen Papa nicht heilen, aber vielleicht ist die Erfahrung, die ich jetzt mache, eine Erfahrung, die vielleicht anderen Kindern irgendwas erspart oder dass es anderen Kindern vielleicht besser geht.

Kannst du über all diese Themen richtig offen mit deinen Eltern reden? Auf jeden Fall. Also meinen Eltern war es eigentlich von Anfang an immer wichtig, offen mit mir darüber umzugehen und mit mir darüber zu reden. Und ich kenne das von anderen Familien, dass sie dann das verheimlichen und sagen, ja, das geht dich nichts an oder so. Und wenn man sich das dann wirklich anschaut, die Auswirkungen, dass Kinder wirklich 20, 30 Jahre später immer noch nicht damit klarkommen, dass die Eltern ganz plötzlich gestorben sind und sie denken, dass es ihre Schuld war oder sowas. Und dementsprechend, es ist mir immer ganz wichtig, dass man offen darüber redet. Und ich denke, das war das Beste, dass meine Eltern mich so erzogen haben. Ich wette, das hörst du relativ häufig von älteren Menschen. Also das ist krass, was du mit 15 Jahren, also was du für eine Kraft ausstrahlst, auch für ein Verständnis der Situation und auch was du daraus gemacht hast. Ich habe mir im Vorfeld des Gesprächs, habe ich mich auch versucht zu erinnern, wo ich mit 15 gestanden habe. Also du bist für mich wirklich ein Beispiel dafür, dass eine Krise einen Menschen wirklich in die Tiefe reifen lässt. Jetzt ist es ja so, du hast darin quasi eine große Aufgabe für dich gefunden. Und was ich krass fand, als du mir geschrieben hast, du bist ja eben wirklich kein Einzelfall in Deutschland. Man sollte denken, das passiert irre selten. Richtig. Also es ist so, in Deutschland gibt es Studien zufolge knapp eine halbe Million Kinder, die das betrifft, also deren Eltern wirklich chronisch krank sind. Also wirklich auch so, dass sie in den Haushalt mit eingebunden sind und wirklich ganz extrem darunter leiden. Dann gibt es tatsächlich dazu nochmal zwei Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern und vier Millionen Kinder mit chronisch kranken Eltern, wo die Eltern einfach so chronisch krank sind, aber jetzt nicht weiter das Kind belasten oder so, weil da eine Familie oder so da ist. Und es sind insgesamt 6,5 Millionen Kinder. In Deutschland gibt es ca. 12 Millionen Kinder. Und wenn man das sieht, es ist einfach mal fast jedes zweite Kind, das im Laufe seines Lebens davon betroffen ist.

Das Ding ist einfach, dass viele sich nicht trauen, darüber zu sprechen, weil einfach die Eltern vielleicht sagen, ja, ich will nicht, dass im Internet schlecht über meine Familie gesprochen wird, oder weil sie auch einfach Angst und Hemmungen haben, was durchaus auch ein richtiges Thema ist. Ich bin praktisch hier, um anderen Kindern Mut zu machen, weil das Ding ist einfach, dass es bisher noch niemand gewagt hat, wirklich darüber zu sprechen. Und ich glaube, dass wir einfach anfangen müssen, unsere Geschichten zu erzählen, weil je mehr Menschen wirklich aufstehen und sagen, dass es ihnen genauso geht, desto mehr sehen die Leute, dass es kein Einzelfall ist, sondern dass da wirklich Handlungsbedarf besteht. Und ich kann sagen, es befreit einen wirklich selber, weil ich eigentlich immer in dieser Opferrolle war und immer bei mir dachte, okay, mir geht’s schlecht, und ich habe dann nur negatives Feedback bekommen, weil ich ja praktisch selbst auf dieser negativen Ebene war. Aber als ich dann angefangen habe zu sagen, okay, ich kann anderen helfen, da kamen plötzlich ganz viele Menschen auf mich zu, die sich vielleicht nicht in der Öffentlichkeit getraut haben, darüber zu reden, die mir aber privat gesagt haben, dass sie selbst betroffen waren und mir da auch Unterstützung zugesichert haben. Und es zeigt wirklich immer wieder, dass man die Kraft finden sollte, rauszugehen und darüber zu sprechen, weil es dann einfach einfacher wird, was man alles erreichen kann. Also es ist auch ein großes Anliegen von mir mit dieser Podcast-Episode hier an dieser Stelle einfach mal eine Bitte an alle Menschen, die das jetzt gerade hören, gerade wenn du vielleicht in deinem Umfeld Kinder hast oder Erwachsene hast, die in einer ähnlichen Situation sind, also dann die herzliche Einladung, wirklich diesen Podcast als Inspiration weiterzugeben. Lana, du hast eine große Webseite aufgemacht und das Projekt heißt Young Carer. Magst du uns kurz darüber erzählen, also was genau findet auf der Webseite statt und wenn ich dich richtig verstanden habe, mittlerweile gibt es auch eine Firma, die genauso heißt. Also letztes Jahr habe ich die Seite youngcarers.de gegründet. Das war erst mal so der erste Versuch, in die Öffentlichkeit zu gehen. Da ist eigentlich eine große Übersicht über alle Hilfen, die es im Moment in Deutschland so gibt für Young Carer, Anlaufstellen, Hilfe, Informationen für Leute, die helfen wollen. Genau, das ist das Erste. Und seit letztem Monat gibt es dann auch die Young Carer Hilfe. Das ist eine gemeinnützige GmbH und da geht es darum, dass wir jetzt sagen, okay, wir gehen jetzt an die Schulen als Nächstes. Also ist sich jetzt im Moment eine Schul-DVD in Arbeit, die wir dann in den Schulen auch in Vertretungsstunden und sowas auslegen werden, sodass sich die Schüler die DVD anschauen können. Also bei mir war es zum Beispiel so, in der Schule habe ich immer gemerkt, dass wir in Vertretungsstunden eigentlich selten was Sinnvolles gemacht haben. Die meiste Zeit haben wir dann rumgehangen und Geigenmännchen gespielt oder sowas. Und das ist Zeit, die man besser nutzen kann. Und dementsprechend haben wir die DVD gemacht. Da bist du ja auch drauf. Also, danke auch nochmal dafür für deine Unterstützung. Und ja, das ist jetzt unser nächstes Anliegen, weil in jeder Schulklasse, man glaubt es kaum, ein bis drei Kinder betroffen sind. Und als ich wirklich mal darauf geachtet habe, ist mir das wirklich aufgefallen, dass ich auch in meinem Freundeskreis, auch bevor ich meine Seite hatte, drei bis vier Freunde hatte, die betroffen waren. Und das ist wirklich krass zu sehen, wie wenige sich einfach trauen, darüber zu sprechen. Diese DVD, ich weiß, dass hier in meinem Netzwerk auch sehr, sehr viele Pädagogen sind. Kann man die bei dir bestellen, wenn man sagt, man möchte die auch in der eigenen Schule zeigen, auslegen? Auf jeden Fall. Also, die DVD wird so Ende November, Anfang Dezember fertig sein. Die wird auch von RTL Spendenmarathon vorgestellt werden, das ist noch nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich. Also, ja. Also, die wird auf jeden Fall auf unserer Seite zum Download verfügbar sein. Und ansonsten kann man die auch bei uns bestellen. So, wie kann jemand, der das jetzt gerade hört, Lana, und der sagt, boah, das möchte ich gerne unterstützen, dein Projekt, wie kann er dich am besten unterstützen? Also, am besten ist es, wenn man selbst betroffen ist, natürlich, seine Geschichte zu erzählen und anderen damit Mut zu machen, weil ich gemerkt habe, dass es dadurch einfach viel, viel besser wurde. Ansonsten, wir haben ganz viele Flyer auf unserer Internetseite, die man downloaden kann. Es gibt auch die Möglichkeit, uns etwas zu spenden. Das hilft auch immer weiter. Die Schul-DVD, vielleicht wenn man an der Schule oder sowas ist, mit den Lehrern sprechen, ob das vielleicht eine Möglichkeit wäre. Das sind alles so kleine Sachen. Aber was ich glaube ich auch wichtig finde, es geht jetzt auch nicht so um die Unterstützung meines Projekts, sondern eher ums Allgemeine. Wenn ihr da draußen Kinder kennt oder selbst betroffen seid, dann möchte ich euch ermutigen, darüber zu sprechen und euch Hilfe zu holen. Denn ich habe so die Erfahrung gemacht, dass am besten hilft, sich selbst die Hand zu reichen und dann Hilfe zu suchen. Und das ist glaube ich was ganz, ganz Wichtiges. Und das ist eigentlich auch so die Message, die ich mit meiner Seite habe. Es geht gar nicht so viel darum, jetzt zu helfen, sondern das Thema weiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Lana, wenn diese Episode jetzt gerade von einem Jugendlichen gehört wird, der in einer ähnlichen Situation ist, und vielleicht noch an der Stelle ist, dass er total mit seinem Schicksal hadert, völlig pissig auf Gott oder die Welt ist und sagt, ey, das haut einfach nicht hin. Was möchtest du diesem Menschen sagen? Ich würde einfach sagen, dass die Situation, so wie sie ist, gerade einfach scheiße ist. Und da kann man auch nichts anderes sagen, als die Situation ist einfach scheiße. Aber das Gute ist, dass die Situation nicht immer scheiße bleiben wird. Und irgendwann wirst du auch aus dieser Situation rauskommen. Und dann hast du super, super viel Erfahrung, die dir keiner mehr wegnehmen kann und die du vielleicht in deinem Leben verwenden kannst. Die Erfahrung nimmt dir keiner mehr weg. Und wir sind in einer Gesellschaft, in der Familien immer kleiner werden. Es gibt super viele Single-Haushalte in Deutschland. Allgemein, die Familien spalten sich einfach. Und da diese krasse Menge an Liebe aufzubringen, um sich um seine Eltern zu kümmern, das ist nicht selbstverständlich, oder auch um seine Geschwister zu kümmern. Und egal, was andere zu dir sagen, du wirst wahrscheinlich super oft hören, dass das falsch ist, was du machst, und dass du dich verändern sollst oder sowas. Aber das, was du machst, ist genau richtig. Und die Leute, die das jetzt vielleicht noch nicht sehen, die sehen das vielleicht in 20 Jahren, wenn sie vielleicht selbst betroffen sind. Und dementsprechend, lass dir nicht einreden, dass du das falsch machst. Es ist nicht deine Schuld, dass deine Eltern

 oder deine Geschwister krank sind. Und du machst das Beste daraus. Lana, was ist denn für dich, wenn du in die Zukunft denkst, so ein Traum, von dem du sagst, okay, das steht auf deiner Bucketliste? Also das wird jetzt wahnsinnig klischeehaft klingen, aber ich möchte gerne Menschen Mut machen. Also ich würde auch später gerne in die Richtung gehen. Ich weiß nicht, ob es als Vortragsredner oder sowas sein wird, aber einfach anderen Menschen Mut geben und ihnen helfen, dass die Situation, in der sie jetzt sind, sich verändert, ins Positive. Und ich weiß noch nicht genau, in welche Richtung ich da gehen möchte, aber das ist irgendwie mein Ziel. Cool, ich kann dich da auf jeden Fall sehen. Ich bin neugierig, Lana, was magst du mir noch von den Bildern hinter dir erzählen? Das sind Bilder von der Zeit, als mein Papa im Krankenhaus war. Da habe ich viel gemalt, das war ein Weg für mich, meine Gefühle auszudrücken. Die Bilder hinter mir sind von Bands oder Musikern, die ich mag und die mich inspiriert haben, meine Kraftgeber. Cool. Lana, du hast dich viel mit Leben und Tod auseinandergesetzt, auch mit dem Sinn des Lebens. Was ist für dich jetzt, also Stand heute, der Sinn des Lebens? Also, ich glaube, jeder Mensch hat so seinen individuellen Sinn, aber es geht eigentlich einfach darum, sich selbst zu erfahren. Und ich glaube, dass jeder Mensch, wenn er auf die Welt kommt, so eine tiefe Vorahnung oder so ein tiefes Gefühl hat, was er im Leben erreichen möchte. Und ich glaube, dass alles, was in deinem Leben dann passiert, dich darauf vorbereitet, dass du dieses Ziel erreichst. Und ich weiß nicht, was es bei mir ist, aber wenn ich das so sehe, mir sind so viele Dinge passiert im Leben, die mich ganz lange beschäftigt haben und mit denen ich ganz lange nicht klargekommen bin. Aber jetzt, mit fünf Jahren Abstand oder so, kann ich sagen, dass sie alle so wie Puzzleteile sich praktisch zusammengesetzt haben und mich jetzt zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Und egal wie schlimm manche Situationen sind oder waren, ich weiß heute, dass sie alle für etwas gut waren und dass sie mich auf etwas vorbereitet haben. Und das gibt mir irgendwie trotzdem Kraft, weil ich weiß, dass alles einen Sinn hat. Lass uns eine Zeitreise machen. Also wenn du irgendwann mal nach einem ganz, ganz, ganz langen, erfüllten und glücklichen Leben Tschüss sagst und abtrittst und stell dir vor, deine allerbesten Freunde und Freundinnen stehen an deinem Grab und unterhalten sich über dich, was sollen so die drei Eigenschaften sein, die ihnen sofort einfallen, wenn sie an dich denken? Aber das ist eine schwere Frage. Ich würde sagen, dass sie sagen, dass ich das Leben gelebt habe und auf jeden Fall nicht von anderen Leuten mich zu Sachen habe drängen lassen, die ich nicht machen wollte, sondern wirklich der Mensch sein konnte, der ich sein wollte. Dann vielleicht, dass ich ein paar Leben positiv berührt habe, vielleicht die Welt ein bisschen besser gemacht habe, vielleicht manchen Menschen geholfen habe, als es ihnen schlecht ging, und dass ich ein glückliches Leben hatte und meine Ziele erreicht habe. Das wären so die drei Sachen. Cool, cool. Lana, wir werden unter dem Podcast, also auch auf YouTube, auf jeden Fall deine Internetseite verlinken und hier nochmal wirklich die herzliche Einladung an alle. Ich finde dieses Projekt absolut unterstützenswert. Ich möchte dir danken, Lana, du hast meine Lehren, weil du mir durch deine Geschichte eine Nische, die ja nicht wirklich eine Nische ist, sondern wirklich einen großen Bereich unserer Gesellschaft betrifft, sichtbar gemacht hast, den ich einfach nicht auf dem Schirm hatte. Da möchte ich mich wirklich sehr bei dir bedanken. Und wenn du mal Bock hast, bei unseren Seminaren unsere Bühne zu nutzen, einfach kurz hochzukommen und zu den Menschen zu sprechen, gib mir einfach ein Zeichen, du bist herzlich eingeladen.

Danke. Ich muss noch mal sagen, ich habe auch das Buch „Seelengevögelt“ gelesen und das hat mir auch wirklich Kraft gegeben, auch in der Zeit. Und deswegen habe ich dich jetzt auch angeschrieben, weil ich mir dachte, keine Ahnung, vielleicht lässt sich das machen. Das wäre ganz cool. Und jetzt auch so in deinem Podcast zu sein, ich habe den immer angeschaut und so, immer wenn es mir schlecht ging, habe ich den Podcast gehört und dann wurde ich wieder aufgebaut. Jetzt selbst ein Teil davon zu sein, ist wirklich cool. Also, ich muss mich auch wirklich noch mal bedanken.

Vielen, vielen Dank, Lana, dass du dir die Zeit genommen hast und wann immer du unsere Hilfe oder Unterstützung brauchst, gib einfach ein Zeichen.

Mach ich, okay, danke. Cool. Und grüß bitte unbekannterweise ganz, ganz lieb deine Eltern von uns.

Mach ich, ja. Ciao. Ciao. Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt“ für die Rebellen des Geistes. Hat dir die Folge gefallen? Dann freuen wir uns sehr über deine Bewertung. Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden. Wir danken dir für dein Zuhören, es ist schön, dass du da bist.

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