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Die Kunst der Freude – Wie du das Drogenlabor deines Gehirns lustvoll aktivierst – Talk – Folge 144

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Die Kunst der Freude – Wie du das Drogenlabor deines Gehirns lustvoll aktivierst – Talk –
Folge 144
Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit
Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz
korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.
Ich wünsche dir einen wundervollen Tag. Danke, dass du das jetzt gerade hörst. Hier ist Veit mit
einer weiteren Episode in meinem Podcast „Seelengevögelt – für die Rebellen des Geistes“. Ein
Thema, das mich in meiner Arbeit umtreibt, ist das Wissen um die Macht des Drogenlabors, das
du und ich und alle Menschen zwischen ihren zwei Ohren mit sich herumtragen, nämlich unser
Gehirn.
Ich persönlich finde, dass wir diese Informationen bereits in der Schule an jeden Menschen
weitergeben sollten. Im heutigen Ausschnitt aus meinem Seminar „Elysium“ erfährst du, wie
Freude in deinem Gehirn entsteht, warum Freude tatsächlich eine Kunst ist und wie du dein
Gehirn intelligenter nutzen kannst, um wesentlich mehr und wesentlich tiefere Momente der
Freude in deinem Leben zu erfahren.
Du hast tatsächlich die Power, dein Leben, unabhängig von den Ereignissen um dich herum, in
ein Elysium, ein Land der Seelen, zu verwandeln. Ich wünsche dir wie immer viel Freude beim
Hören und spannende Erkenntnisse bei der Umsetzung.
Was wir heute machen, ist nichts weiter als eine Revolution. Ich möchte dir zeigen, wie du
diesen Zugang zu dir zurückgewinnst. Und das beginnt mit einem Grundwissen über das, was
in deinem Gehirn passiert, wenn du dich gut fühlst.
Du fühlst dich nicht zufällig gut, sondern du fühlst dich gut, weil dein Gehirn Drogen ausschüttet.
Das Sensationelle an guten Ereignissen ist, dein Gehirn ist das perfekte Drogenlabor. Du musst
nicht koksen, du musst nicht kiffen, du kannst lernen, wie du die Drogen hier oben ausschüttest.
Du kannst lernen, wie du dich selbst „high“ machst. Du kannst sogar lernen, wie du innerhalb
von Sekunden von einer Droge zur anderen umschaltest. Also, das wollte ich euch erklären,
aber ich gehe mal davon aus, dass das nicht so viel interessiert im Raum.
Crash Course, wozu überhaupt Drogen? Warum schüttet unser Gehirn sie aus? Ganz simpel:
weil es dich dadurch manipuliert. Es lenkt dich in eine bestimmte Richtung. Die wichtigsten
Drogen sind Dopamin, Serotonin, Endorphine und Oxytocin.
Es gibt natürlich noch viel, viel mehr, aber ich halte es einfach. In fast jeder Sucht, die es in
deinem Leben gibt, Alkohol, Nikotin, Streiten, Arbeitssucht und so weiter, spielt sehr
wahrscheinlich eine Rolle.
Die meisten Drogen, die Menschen nehmen, fördern diesen Kreislauf. Dopamin ist sehr
wahrscheinlich der mit Abstand spannendste Botenstoff für deine Freude. Wenn du Dopamin
produzierst, ist es jedes Mal ein Kick für dein Gehirn.
Diesen Kick erlebst du, wenn du eine Überraschung erlebst. Wenn zum Beispiel jemand zu dir
kommt und sagt: „Schatz, ich habe eine sensationelle Überraschung für dich.“ Meine Eltern
haben das mal gemacht, da war ich acht oder so, dann sind sie zu mir gekommen und sagten:
„Wir haben eine Überraschung für dich.“
Und ich war eine Woche lang total in Ekstase und ich habe mir ausgemalt, was es ist. Ich
dachte, weil ich immer heimlich nachgeguckt habe, welche Geschenke in der Pipeline sind,
dass ich diesen großen Malkasten bekomme. Und ich war mir total sicher, ich kriege diesen
Malkasten. Mein Gehirn hat die ganze Zeit diesen Malkasten gesehen und war in Ekstase. Ich

war ein total glückliches Kind. Dann kamen meine Eltern und sagten: „Wir zeigen dir jetzt die
Überraschung“, führten mich in die Garage – ein neues Auto. Ja, ein neues Auto. Ja, genauso
habe ich geguckt wie du. Was interessiert mich als Achtjährigen ein neues Auto? Ich wollte
diesen Malkasten. Mein Vater dachte, es sei eine großartige Überraschung, weil für sein Gehirn
war dieses neue Auto – wer im Osten gelebt hat, weiß es – das war Gott persönlich. Aber mein
Dopaminspiegel ist in diesem Moment komplett gecrasht. Dopamin ist für dich total wichtig, weil
es dich wach, energisch und kreativ macht.
Dopamin ist die Motivation. Wenn du morgens nicht mehr aus dem Bett kommst oder
Schwierigkeiten hast und denkst, du musst jetzt Kaffee trinken oder erst mal ein paar
Motivationstricks anwenden, dann liegt das sehr wahrscheinlich daran, dass dein Gehirn
beschlossen hat, dass nichts von dem, was es sich für diesen Tag vorstellt, inklusive deinem
Partner, aufregend genug ist.
Dopamin ist Vorfreude. Dopamin ist aber auch der Kick, wenn du gerade etwas erlebst, was
dich total erregt. Also im Sex, die Vorstellung an Sex, ist Dopamin. Das Abenteuer ist Dopamin.
Dopamin ist so machtvoll, dass du zum Beispiel, wenn du lange Zeit in einer Beziehung keinen
wirklichen Sex mehr hattest und dann auf Dienstreise gehst, dein Gehirn ist total clever. Es sagt
nicht einfach zu dir: „Komm, wir nutzen die Gelegenheit“, weil es weiß, du bist ein anständiger
Mensch, du hast deine Werte. Dein Gehirn sagt: „Lass uns einen Schnaps trinken.“ So, komm,
setz dich an die Bar, du hast es dir verdient, war ein anstrengender Tag. Dein Gehirn weiß ganz
genau, was passiert. Wenn du Alkohol trinkst, fördert das schon mal deinen Dopaminspiegel.
Zweitens, das Über-Ich ist in Alkohol löslich. Das heißt, nach einer Weile denkst du: „Was kostet
die Welt?“ Und dann siehst du auf der anderen Seite der Bar diese Frau und denkst: „Hey, wir
sind einfach füreinander bestimmt.“ Und was dein Gehirn macht, ist, es sagt: „Alter, ich weiß gar
nicht mehr, wie Dopamin produziert wird, ich nutze die Chance und lege ordentlich nach.“
Die Katastrophe in Beziehungen ist, dass wir erlauben, dass unsere Beziehungen normal
werden. So, ich wette, dass die wenigsten von euch jetzt gerade, als ihr euch auf diesen Stuhl
gesetzt habt, gedacht haben: „Wow, was für ein Stuhl, geil, dass der hier ist.“ Nein, du hast dich
einfach drauf gesetzt. Das ist das, was mit Freunden, Kollegen etc. passiert, sie werden zu
Stühlen in unserem Leben. Die sind halt da, anstatt uns gegenseitig zu erregen. Das ist das,
was wir jetzt mal machen.
Such dir bitte mal zwei Partner aus. Es sollten zwei Partner sein, denen du zutraust, dass sie
dich jetzt gleich richtig gut erregen. Okay, wählt aus, wer eins, zwei und drei ist. Wer ist Partner
eins, zwei, drei?
Cool? Cool. Hat jeder zwei Partner? Cool. Bevor wir die Übung machen, müssen wir über einen
der stärksten Widersacher zwischen dir und deiner Freude sprechen, und das ist Scham.
Freude hat einen großen Nachteil. Jedes Mal, wenn du wirklich freudig erregt bist, bist du
sichtbar. Was wir gelernt haben, ist unter dem Wind zu segeln. Ein guter Deutscher lebt
unauffällig. Aber jedes Mal, wenn du mir etwas erzählst, was dich wirklich erregt – das kann zum
Beispiel ein Hobby sein, auf das du total stehst – und du erzählst es mir nicht aus dem Kopf:
„Ja, das mache ich gerne“, sondern du erzählst es mir auf eine Art und Weise, dass du sagst:
„Ich möchte dir gerne erzählen, wie sich das für mich anfühlt, wenn ich wandern gehe. Ich gehe
nicht einfach wandern, ich spüre den Wind auf meiner Haut. Ich ziehe manchmal die Schuhe
aus und dann spüre ich das Gras und ich spüre die Pollen.“ Noch besser, Pollen persönlich.
Dann kann ich, obwohl ich denke, ich gehe nicht gerne spazieren, mein Gehirn nimmt deine
Erregung auf. Aber in dem Augenblick, wenn du das zulässt, sehe ich dich. In diesem
Augenblick bist du verletzbar. In diesem Augenblick entsteht eine Verbindung. Und das ist das,
was wir uns so, so sehr wünschen und gleichzeitig haben wir manchmal Angst davor. Und wir
nennen das dann, das ist aber sehr amerikanisch, wenn jemand erregt spricht, wenn jemand
wirklich das mit dir teilt, wofür er wirklich brennt.
Ich weiß, dass ein paar von euch nächstes Jahr bei einem Stage Training im Young Star dabei
sind. Und das ist im Grunde genommen, wenn ich euch beibringe, wie du erregst, nicht wie du

gut sprichst. Das Geheimnis einer guten Beziehung, einer guten Performance ist, dass es dir
gelingt, deine Erregung auf das Gehirn eines anderen Menschen zu übertragen.
Also, die drei, fangt an wie immer. Schau, was jetzt passiert ist, ist kein Zufall, sondern dein
Gehirn ist gerade aus der Routine rausgekommen. Es ist so simpel, es ist total simpel, okay?
Drei, ich lade dich ein, über etwas zu sprechen, was dich wirklich erregt, okay? Und wir sind hier
unter uns. Das heißt, das kann wirklich was sein – ich kenne Menschen, die reden über Wein.
Ich kenne mich überhaupt nicht mit Wein aus, aber ich kenne Weinkenner. Wenn die vor mir
sitzen und sich dann über den Wein auslassen, dann sitze ich daneben und weiß, ich bin
gerade Zeuge von Leidenschaft. Such dir was aus, was dich wirklich erregt, und sprich darüber.
Und jetzt kommt’s, die anderen haben eine ganz, ganz wichtige Aufgabe. Was wir Deutsche oft
machen, wenn jemand wirklich aufgeregt ist, ist, dass wir die Erregung des Anderen im Sand
verlaufen
lassen. Das ist so entnervend. Ja, da kommt jemand, der ist wirklich aufgeregt, der ist wirklich
da, der hat gerade was total Schönes erlebt, und wir sitzen so: „Mhm.“ Ja? Da kannst du gleich
eine unsichtbare Wand zwischen dich und den anderen stellen. Und dann sagst du: „Red mal
weiter, bis du wieder runtergekühlt bist.“ Anstatt zu sagen – und das ist deine Aufgabe – „Aha,
aha.“ Augenkontakt suchen und mal zu schauen, was passiert, wenn du dich wirklich darauf
einlässt, diese Erregung zu spüren, die der Andere dabei empfindet, und dann zurückerregst.
Ja? Ich möchte euch gerne ein sensationelles Erlebnis erzählen, das ich gerade vor zwei Tagen
hatte. Ich habe vor zwei Tagen das erste Mal Frauenkleider getragen, ein Frauenkleid. Es ging
um das Enneagramm – also es ist gerade ein Kurs, der läuft – und ich habe eine Fixierung
gespielt, die Vier. Und das war nicht meine Idee, sondern Andrea hat gesagt: „Zieh doch einfach
ein Kleid an.“ Ich habe dieses Kleid angezogen und plötzlich gefühlt, wow, was für
Möglichkeiten sich auftun. Wie viele Spielmöglichkeiten so ein Kleid hat. Ich fand mich
erregend, weil etwas in mir zum Vorschein kam, das bis jetzt brach lag. Und dann habe ich mich
angefangen, anders zu bewegen. Ich mache mich gerade verletzbar, weil ich dir über etwas
erzähle, was wirklich eine sensationelle Erfahrung für mich war. Natürlich könntest du das jetzt
missbrauchen, aber weißt du was, am Ende meines Lebens zählt nicht, was du über mich
gedacht hast, sondern wie viele Momente ich erregt verbracht habe.
Das war ein sehr, sehr besonderer Moment. Ich kann ihn jetzt noch fühlen. Und das Beste war,
als ich zum ersten Mal meiner Frau in diesem Kleid begegnet bin – es hat sie auch erregt.
Also, Partner drei, erregt eure Mitmenschen, und die anderen, weil das so ein heikler, kostbarer
Moment ist, unterstützt es, indem ihr nur, wenn ihr die Erregung spürt, zurückerregt. Nehmt
euch mal noch drei Minuten Zeit, ehrlich darüber zu sprechen, was ihr erfahren habt. Wo hast
du zum Beispiel gespürt, dass wirklich etwas übergesprungen ist? Wie fühlt sich das für dich an,
wenn du merkst, du stehst vielleicht auch erst mal nackt mit deiner Erregung da und die
anderen glotzen dich an? Was hat dich beim anderen gepackt? Tauscht euch einfach mal
ehrlich darüber aus, weil das ein extrem spannender Moment für deine zwischenmenschlichen
Beziehungen ist.
Kleine, sehr, sehr heiße Hausaufgabe, wenn du möchtest. Schreib mal an deinen besten
Freund und an deinen Kollegen, mit denen du zusammenarbeitest, und sag: „Hey, ich wünsche
mir eine ehrliche Antwort auf die Frage, bin ich jemand, der dich erregt?“ Du musst natürlich ein
bisschen erklären. Ich würde jetzt an der Stelle sehr wahrscheinlich bis auf sehr intime
Beziehungen das Wort „erregt“ nicht nehmen, weil es missverständlich ist. Du kannst zum
Beispiel sagen: „Bin ich jemand für dich, der regelmäßig tiefe, feine Freude in dir auslöst?“ Und
ich bitte dich wirklich, sehr ehrlich zu sein. Wenn du das machst und Antworten bekommst, die
du nicht hören möchtest, sei so mutig, diese Antworten zu nehmen und nicht zurückzuschlagen
oder beleidigt zu sein, sondern nachzufragen, was dem anderen fehlt.

Es ist die einfachste, machtvollste Art, dich in einen Beziehungsmagneten zu verwandeln,
indem du anfängst, dich zu fragen, welches Gehirn du erregen möchtest. Du musst ja nicht
jedes erregen. Ich bin zum Beispiel, wenn ich nicht arbeite, der größte soziale Muffel. Dann
habe ich mal bewusst auch Zeit für mich. Und wenn ich zum Beispiel alleine mit Andrea ins
Restaurant gehe, dann ist das relativ easy, weil Andrea so eine Erregungsmaschine ist. Aber
wenn ich alleine gehe, entscheide ich mich wirklich sehr bewusst: Möchte ich heute erregen?
Dann gehe ich in Kontakt mit den Kellnern, mache Small Talk, mache Komplimente. Oder
möchte ich für mich sein, dann nehme ich meist ein Buch mit. Dann setze ich mich hin und
schaue in mein Buch, und dann wissen die Kellner, die mich kennen, auch schon: Okay, jetzt
will er für sich sein. Bist du ein Mensch, der Freude auslöst bei den Menschen, die viel mit dir zu
tun haben? Wenn sie an dich denken, gehen sie dann sofort in die Freude? Oder ist es eher so,
dass sie denken: „Oh, was gehört halt mit dazu?“ Ich möchte dich gerne auf einen heiklen Punkt
hinweisen. Einer der wahrscheinlich wichtigsten Gründe, warum wir unsere Erregungen
zurückhalten, ist, dass Erwachsene unsere Erregung okkupiert haben. Kinder sind
Erregungsbomben. Kinder leuchten. Und wenn du als Kind in die Umgebung von Erwachsenen
kommst, die selbst nicht mehr genug Ekstase in ihrem Leben freisetzen, dann ist die
Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie – ohne sich große Gedanken zu machen – diesen
kleinen Körper nehmen und anfangen zu knuddeln, weil sie deine Ekstase haben wollen.
Viele von uns haben erlebt, dass wir auf dieser Ebene – und da muss man noch nicht mal an
sexuellen Missbrauch denken – ganz häufig einfach benutzt worden sind, sodass etwas in uns
irgendwann gesagt hat: „Ich fahr das Ding einfach runter.“
Erstes wichtiges Prinzip der Freude: Freude ist eine Kunst. Ein Freund hat einmal gesagt: „Ich
möchte gerne verstehen, warum ich manchmal scheinbar grundlos Freude empfinde und dann
ist sie nicht da.“ Freude ist eine Kunst. Wenn du die Hoheit über dein Gehirn wiederbekommen
möchtest, ist es wichtig, dass du verstehst: Das ist nichts, was dir ein Workshop für alle Zeiten
gibt. Es ist so, als wenn du in diesem Workshop eine Stradivari anvertraut bekommst. Dein
Gehirn ist wirklich die Stradivari der Ekstase. Wenn du dieses Ding wirklich ausloten willst, heißt
es zu verstehen: Freude ist eine Kunst. Das heißt, es braucht Respekt und es braucht Lust, es
zu lernen.
Das zweite Prinzip ist: Freude braucht deine Wahl. Wenn du nicht bewusst jeden Morgen sagst:
„Ich möchte heute etwas mehr Freude und etwas feinere Freude empfinden als gestern“, sagt
dein Gehirn: „Scheint dir zu reichen.“ Dann pegelt es dich wieder auf die alte obere Grenze ein.
Wenn du in einer Liebesbeziehung bist und nach den ersten Wochen, wenn der
Dopaminspiegel nachlässt, ihr beide euch nicht bewusst in die Augen schaut und sagt: „Baby,
wir sind aus einem einzigen Grund zusammen: Das Ding muss knallen.“ Und zwar nicht nur
heute, sondern in 10 Jahren, 20 Jahren, 30 Jahren. Ich will, dass, wenn wir später als 90-
jähriges Paar auf der Straße gehen, die jungen Leute denken: „Was haben die genommen?“
Wenn du diese Wahl nicht triffst, macht dein Gehirn folgendes: Es sagt nach einer Weile: „Okay,
du sagst mir nicht, was zu tun ist, dann pegelt es dich auf dem Level ein, auf dem ich Mama und
Papa früher gesehen habe.“ Und das ist der Moment, wo wir plötzlich aufwachen und merken,
was passiert ist. Total simpel. Wir haben vergessen, die Freude zu wählen. Serotonin ist der
permanente Stimmungsaufheller. Ich werde euch noch ein paar Tipps geben, wie du durch ganz
einfache Umstellungen in der Art und Weise, wie du mit deinem Körper umgehst, Serotonin
speichern und auch Dopamin aufbauen kannst.
Jetzt erst mal zu verstehen: Wenn du generell in deinem Leben so eine leichte Trübung erfährst,
also es fühlt sich ein bisschen grauer an, macht nicht mehr wirklich Spaß etc., dann empfehle
ich dir wirklich, einmal auf jeden Fall zu einem richtig guten Arzt zu gehen und deinen
Hormonspiegel und deine Botenstoffe richtig genau messen zu lassen. Es ist unfair, einem
Gehirn, das vielleicht echt ausgebrannt ist, abzuverlangen, dass es ab jetzt glücklich sein soll.
Ein guter Arzt oder eine gute Ärztin, die sich damit auskennt, kann mit dir auch besprechen, was
es braucht, um die Speicher wieder zu füllen. Es macht viel mehr Sinn, anstatt sofort mit

Psychotherapie oder Affirmationen anzufangen, einfach mal zu schauen, wie dein Spiegel
überhaupt ist.
Ein der wichtigsten Tipps, den ich dir jetzt schon mal geben kann, ist: Schlaf genug. Wenn dein
Schlaf nicht in Ordnung ist, weil du entweder zu wenig schläfst oder sehr unregelmäßig schläfst,
die Nacht ist wichtig. Ihr kennt bestimmt das Sprichwort: „Die Stunden vor Mitternacht.“ Das sind
die Zeiten, in denen sich dein Dopaminspiegel regeneriert, das sind die Zeiten, in denen
Serotonin gebildet wird. Einer der Hauptgründe, warum Menschen heutzutage Depressionen
bekommen, liegt sehr wahrscheinlich daran, dass unsere Schlafrhythmen total
durcheinandergekommen sind. Wir kommen später noch im Detail dazu. Endorphine sind
tatsächlich von der chemischen Struktur ähnlich wie Heroin. Dein Gehirn braucht diese
heroinähnlichen Zustände. Endorphine werden zum Beispiel ausgeschüttet beim Fasten. Nach
ein paar Tagen merkst du vielleicht, dass du schmerzunempfindlicher wirst, weil das Endorphin
ausgeschüttet wird. Du brauchst nicht mehr so viel zu essen und fühlst dich grundlos glücklich.
Das ist einer der größten Effekte beim Fasten, dass wir plötzlich merken: Sehr krass, ich nehme
viel weniger zu mir, sogar gar nichts
, und fühle mich plötzlich viel leichter. Das hat damit zu tun, dass Endorphine ausgeschüttet
werden.
Endorphine werden aber auch zum Beispiel ausgeschüttet, wenn du dir am Ende eines Tages
erlaubst, einfach zu genießen. Was passiert, wenn wir zur Ruhe kommen und etwas genießen,
das kann zum Beispiel die Berührung einer Hand sein, ein Spaziergang oder das Mittagessen,
wenn du dir wirklich erlaubst, da zu sein. Dann schüttet dein Körper Endorphine aus, das geht
meist einher mit einem Gefühl von Wohligkeit, so einem Gefühl von: Irgendwie ist gerade alles
gut. Was passiert in deinem Gehirn ist, dass abgesehen davon, dass es zur Ruhe kommt, die
Lernprozesse, die vorher durch den Kreislauf angeregt worden sind, abgeschlossen werden.
Bildhaft kannst du dir vorstellen, Endorphine salben wirklich deine Nervenbahnen. Das heißt,
wenn du einen Tag hast, an dem du sehr viel Stresshormone produzierst und relativ wenig
Dopamin, und dann abends so gestresst ins Bett gehst, vielleicht sogar noch E-Mails liest, die
dich stressen, oder einen Film schaust, der dich stresst, dann gehst du ins Bett und dein Gehirn
ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht in der Lage, die ganzen Lernprozesse abzuschließen.
Das heißt, du stehst am Morgen auf und die Loops sind offen. Die Loops werden immer mehr,
was letzten Endes zum Burnout führt. Ich fand Genießen früher voll uncool, weil da passiert ja
nichts. Ich kenne bestimmt das Beispiel, aber hier in Baden-Baden gibt es so einen Eisladen.
Ich habe irgendwann für mich entdeckt, wenn ich total gestresst bin, ist das die größte
Revolution für mich, wenn ich sehe, dass ich meine Aufgaben nicht schaffe und einfach sage:
„Jetzt ist es recht, alles anzuhalten und ein Eis essen zu gehen.“ Ein Eis essen zu gehen und
einfach für einen Augenblick zu sehen: „Die Welt dreht sich auch ohne mich weiter.“ Endorphine.
Oxytocin werden wir uns ausführlich nach der Pause beschäftigen. Das hat ganz viel damit zu
tun, dass du dich in zwischenmenschlichen Beziehungen sicher fühlst, Vertrauen fasst, was es
dir dann auch wieder ermöglicht, dich noch erregter zu zeigen.
Ciao. Ja, ich habe eine kleine Spielaufgabe für die Pause für dich. Freunde, es könnte der
Eindruck entstanden sein, dass ich etwas gegen Religion habe. Habe ich nicht. Wir müssen
bloß die missing pieces mit reinfügen, damit das Puzzle vollständig wird. Und eins ist zum
Beispiel, dass es nicht nur zehn Gebote gibt, sondern es gibt zwölf Gebote. Zwei davon sind
noch von Moses damals zurückgehalten worden. Ihr wisst ja, was Moses Problem war. Die
haben nämlich einfach Spaß gehabt mit diesem goldenen Kalb da unten, haben Partys gefeiert
und Moses war total ärgerlich darüber und ist auf den Berg gegangen, hat sich überlegt, wie er
diesen Saustall wieder in den Griff bekommt. Und siehe da, ist zurückgekommen mit zehn
Geboten. Du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen. Super Gebote, alle richtig. Zwei hat er
oben gelassen auf dem Berg, weil er wusste, wenn ich die mitbringe, bekomme ich keine Ruhe
in das System. Das elfte Gebot: Du sollst Gott nicht langweilen. Wir können auch sagen: Du
sollst deinen Mitmenschen nicht langweilen. Es ist ein völlig missverstandenes Konzept von
Liebe zu denken, nur weil jemand mal zu dir gesagt hat, er liebt dich, dass du ihn ab jetzt
langweilen kannst. Das zwölfte Gesetz ist noch viel besser: Du sollst Gott erregen. Wenn es die

göttliche Quelle gibt, dann hat sie ganz sicher mehr Spaß mit dir, wenn du die Mittagspause
erregt verbringst. Diejenigen unter euch, die ein starkes, perfektioniertes Über-Ich haben, die
haben jetzt schon wieder Stress. Oh Gott, wie soll ich das machen? Ich wollte ja einfach nur in
Ruhe essen gehen, meine Fresse halten. Erinnere dich daran: Es ist ein Trugschluss zu
denken, dass Erregung bedeutet, du brauchst bestimmte Umstände. Ich lade dich ein,
folgendes zu experimentieren: Rauszugehen und zu sagen: „Ich erlaube dieser Mittagspause,
mich zu erregen.“ Wenn es regnet, draußen zu sagen: „Ich möchte gern, dass mich dieser
Regen erregt.“ Wenn du mit jemandem essen gehst, innerlich oder vielleicht auch laut zu sagen:
„Ich wünsche mir, dass der Kontakt mit dir mich erregt.“ Und nochmal, wir denken bei Erregung
ganz oft an sexuelle Dinge. Und das ist auch sehr sinnlich, aber Erregung kann zum Beispiel
immer etwas sein, was dich wirklich berührt. Erregung kann bedeuten, die Hand eines anderen
Menschen zu nehmen und wirklich zu spüren. Ich lade dich ein, Endorphine auszuschütten,
indem du sagst: „Ich möchte dieses Essen genießen, als wenn es mein erstes und mein letztes
ist.“
Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt – für die Rebellen des Geistes“. Hat dir
die Folge gefallen? Wenn ja, freuen wir uns sehr über deine Bewertung. Außerdem kannst du
den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden. Wir danken dir für dein
Zuhören. Es ist schön, dass du da bist.

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