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Down to Earth | Bodenständige Spiritualität | Q & A | Folge 259

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Down to Earth | Bodenständige Spiritualität | Q & A | Folge 259

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hey, ihr Lieben, so ungefähr stellen sich sehr wahrscheinlich die meisten Menschen, die niemals mit Spiritualität zu tun hatten, Spiritualität vor: Räucherstäbchen, Klangschalen, Tarotkarten und schön spooky spooky spooky. Damit möchte ich heute gern mal wieder aufräumen. Mein Name ist Veit, herzlich willkommen zu einer weiteren Folge meines Podcasts „Seelengevögelt – für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“. Ihr wisst ja, ab und zu nehme ich mir Zeit und beantworte quasi live hier vor der Kamera eure Fragen, die ihr mir zu bestimmten Themen geschickt habt.

Beim letzten Mal habe ich gesagt: Hey, gebt mir doch mal eure Fragen rund um das Thema Spiritualität, Achtsamkeit, Meditation. Und es ist ein bunter Blumenstrauß zusammengekommen. Also, mach es dir gemütlich, auch diejenigen unter euch, die sich als Atheist:innen begreifen.

Vielleicht bist du am Ende ganz erstaunt und stellst fest, dass du in diesem Kontext vielleicht spiritueller bist, als du bisher dachtest. Hol dir einen Tee oder einen Kaffee und dann geht’s los. Die erste Frage kommt von Julia.

Julia schreibt: Ich nehme große Teile der spirituellen Szene als sehr weltfremd wahr, was mich echt abturnt. Nimmst du das auch so wahr und glaubst du, dass sich das ändern wird? Wenn ja, wie und wodurch?

Ah, jetzt war das Bild weg. Moment. Ihr seht, ich schneide nicht. Das ist alles wirklich live hier. Liebe Julia, das Missverständnis liegt schon in der Kategorie „spirituelle Szene“. Es gibt nicht die eine spirituelle Szene, sondern es gibt, wenn du dich umschaust, mindestens fünf bis sechs verschiedene spirituelle Szenen, je nachdem, was wir mit Spiritualität meinen. Es gibt zum Beispiel Menschen, die sagen, spirituell ist, wenn ich an etwas glaube, was ich nicht sehen kann, oder wenn ich etwas sehe, was die anderen nicht sehen können, zum Beispiel Engel, Feen, Gnome etc. Manche halten es für spirituell, wenn sie an Gott glauben, manche halten es für spirituell, wenn sie glauben, dass sie channeln können oder Energien sehen können oder das vielleicht auch tatsächlich tun. Ich würde dir gerne hier erst mal meine Definition von Spiritualität anbieten und nochmal, das ist einfach nur meine, ich habe also nicht den Anspruch, dass es die richtige ist. Wenn wir an etwas glauben, ist das keine Spiritualität, sondern dann ist es ein Glaube. Wenn wir etwas praktizieren, zum Beispiel Klangschalen oder Mantras, was übrigens wunderschön und erwiesenermaßen auch sehr heilsam sein kann, dann praktizieren wir etwas. Auch das ist nicht zwangsläufig spirituell, weil es gibt auch mantrasingende Arschlöcher und es gibt rockliedersingende Heilige. Wenn wir der Meinung sind, wir können channeln, dann können wir channeln und dann ist das eine Fähigkeit, genauso wie jemand anders zum Beispiel kochen kann oder ein Auto reparieren kann. Auch das macht uns noch lange nicht zu spirituellen Menschen. Wenn wir spirituell gleichsetzen mit, man muss gut sein, man muss moralisch und top sein etc., kann ich dich auch hier enttäuschen. Gerade im spirituellen Bereich gibt es mega, mega schräge Typen zum Teil und immer wieder fliegen Gurus und Sekten auf, also auch hier stinken die Pupse und ich wäre sehr, sehr vorsichtig mit Menschen, die behaupten, dass sie moralisch einwandfrei wären. Das wäre dann, wenn überhaupt, ein Moralapostel, aber kein spiritueller Mensch. Wenn jemand zu dir kommt und sagt, ich bin erleuchtet, dann würde ich sagen, aha, okay, danke schön. Ich glaube, wir haben auch eine Frage zum Thema Erleuchtung, da freue ich mich schon drauf, aber auch das würde ich nicht zwangsläufig als spirituell ansehen.

Ja, was ist denn dann spirituell? Für mich persönlich bedeutet Spiritualität, erst einmal den Mut zu haben, zu respektieren und zu akzeptieren, dass ich, egal wie viel ich weiß, immer nur einen so kleinen Bruchteil von allem weiß, was jetzt gerade existiert. Also, basically wissen wir so gut wie gar nix. Das wiederum bedeutet aber nicht, Wissenschaft auszuschließen, sondern im Gegenteil, Wissenschaft zu integrieren, weil Wissenschaft ist ein wunderbares Tool, um sich in diesem großen Raum des Nichtwissens weiter vorwärts zu bewegen. Also Spiritualität ist der Mut, nichts zu wissen. Spiritualität ist für mich der Mut, immer wieder neu zu hinterfragen, woran ich gestern noch geglaubt habe. Und mich immer wieder neu den existenziellen Fragen des Lebens zu stellen, zum Beispiel: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wofür bin ich wirklich da? Und ich persönlich glaube nicht daran, dass man da einmal die Antwort findet. Und dann steht die für den Rest des Lebens, also das wären nämlich meist die Religionen, sondern ich glaube, dass wirklich spirituelle Menschen tatsächlich bereit sind, die Antwort auf diese Fragen immer wieder neu zu aktualisieren. Und vielleicht merkt ihr schon, wenn man sich diesen Fragen wirklich mutig stellt, dann sind die ziemlich unbequem. Da machen die ganz schön nackig. Man muss sich seinen Shit anschauen. Das heißt, Spiritualität ist auch keine pure Lichtarbeit. Sie kann viel Licht freisetzen, wenn sich unser Bewusstsein, unser Kontext davon, wie wir sind, noch weiter weitet. Sie kann aber eben auch das Licht auf unsere Mistaufen richten. Das heißt, Spiritualität setzt auch viel Schattenarbeit voraus. Also meiner Definition nach kann auch ein Atheist ein sehr spiritueller Mensch sein und ein sogenannter spiritueller Mensch einfach jemand, der sich verpisst und keinen Bock darauf hat, ein wachsender Mensch zu werden.

Womit wir zur Antwort auf deine Frage kommen: Ja, ich glaube, dass ein gewisser Anteil der spirituellen Szene Spiritualität missbraucht, um sich dem Schlamm, dem Dreck, den Konflikten, den Reifungsprozessen auf diesem dualen Lernplaneten zu entziehen. Ja, und jetzt zu deiner Frage, ob ich glaube, dass das so bleibt.

Ist eine gute Frage, das weiß ich nicht. Ich glaube, dass wir alle in einem gewissen Grad dazu neigen, uns auch immer wieder zu bescheißen. Das Leben ist nun mal herausfordernd und es ist ziemlich groß und sehr komplex.

Also wäre ich eh vorsichtig, mit dem Finger auf andere Menschen zu zeigen, sondern lieber zu schauen, okay, wo verpisse ich mich noch, wo schaue ich nicht hin. Aber ich glaube, dass solange wir keine reife, postreligiöse Spiritualität fest in unsere Kultur integriert haben, wird es immer wieder solche Nischen geben, in denen Leute sich mehr oder weniger einigeln und verstecken. Weil das Leben, wenn man sich dem ganz ehrlich stellt, eine schöne Herausforderung sein kann und auch manchmal wehtut. Und was ich mit postreligiöser Spiritualität als Kultur meine, ist eben zum Beispiel unsere Kinder, unsere Jugendlichen auf eine freudvolle, verspielte und gleichzeitig radikale Art mit der Frage zu konfrontieren, wer seid ihr eigentlich und wo kommt ihr her und wofür seid ihr wirklich da?

Und ich glaube, wenn wir damit viel eher anfangen würden, wenn wir bereits im Kindergarten und in der Schule und von unseren Eltern lernen würden, Nichtwissen auszuhalten, dann wären wir eine Spezies, die wesentlich toleranter Andersdenkenden gegenüber wäre. Also wir würden es nur noch lächerlich finden, jemand anderen eine über den Kopf zu hauen, nur weil der eine andere Vorstellung von Gott hat oder nicht an Gott glaubt. Und weil wir Unsicherheit und Komplexität besser ertragen könnten, bräuchten wir, glaube ich, sehr viele sogenannte spirituelle Auswüchse nicht mehr.Darauf liegt meine Hoffnung. 

Wir machen weiter mit Melanie. Woran erkenne ich, ob es die Seele, ein Bauchgefühl oder ein getriggerter Gedanke ist? Ich reagiere aufgrund von Verlustangst und wechsle dann in totale Ablehnung.Also das ist schon mal eindeutig getriggert. Aber was ist, wenn das Bauchgefühl ganz ohne Trigger mir sagen will, das ist nichts für mich? Also ich halte oft an den Menschen fest, obwohl mir mein Bauch schon die ganze Zeit Signale gegeben hat und ich es verdrängt habe. Und ist es nicht witzig, liebe Melanie, dass du es eigentlich ganz genau weißt. Also du gibst dir ja die Antwort eigentlich selbst. In meinem Kontext ist Triggern wirklich immer ein Anzeichen davon, dass unser Schatten getriggert wird. Ja und Trigger merkst du daran, dass du auf eine reaktive Art und Weise sehr stark reagierst, dass du aufgewühlt bist, dass du Angst bekommst, dass du auch körperliche Reaktionen wahrnimmst etc.

Das, was du als Bauchgefühl beschreibst und nochmal, ich spreche einfach nur aus meiner persönlichen Erfahrung, das ist eher so eine leise, eigentlich eine ziemlich ruhige, warnende Stimme im Hintergrund und ich gebe dir völlig recht. Besonders dann, wenn wir Angst haben, etwas zu verlieren oder wenn wir Gier nach etwas haben, tendieren wir häufig dazu, diese Bauchstimme zu ignorieren. Und ich glaube, da hilft einfach nur aus unseren vergangenen Fehlern zu lernen, uns auch nochmal zurückzuerinnern und zu sehen, aha, da war das, da war das, da war das. Und ja, stimmt, da war ja schon die Stimme, um dann beim nächsten Mal feiner darauf zu antworten. Was ist die Stimme deiner Seele? Da wirfst du natürlich ein großes Wort rein. Für alle, die meine Arbeit noch nicht kennen:

Also ich benutze das Wort Seele auch, wohl wissend, dass ich keinen Anspruch darauf habe, das euch wissenschaftlich beweisen zu können. Aber ich sage mal so, ich habe in Meditationen und auch in anderen Extremerfahrungen bestimmte Erfahrungen mit mir gemacht oder mit einer tiefen Essenz in mir gemacht, die weit über diesen Körper hinausgeht, also die Zeit transzendiert, eindeutig die Form transzendiert, die unversehrt ist von jedem Schlamassel, den ich hier erlebt habe, und das nenne ich zum Beispiel Seele. Und wer an Seele glaubt oder weiß für sich, dass es sie gibt, ich glaube, der kann es sich sehr einfach machen, indem er einfach mal von dem Punkt kommt, dass wenn es Seele gibt, dann ist die ja nicht irgendwo im Kosmos, sondern sie ist die ganze Zeit in deinem Bewusstsein da. Und dann wartet die wahrscheinlich eigentlich die ganze Zeit darauf, dass du endlich sagst: Bitte sprich mit mir, ja. Und ich mache das dann, ich sage dann einfach: Hey, du weißt, ich bin ein Dussel, ich lerne langsam, ich brauche lauter Signale, bitte zeig es mir so deutlich, dass selbst ich es kapiere, ja.

Und im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass Seele im Grunde genommen jeglichen Kanal benutzt. Also Seele benutzt natürlich sehr, sehr gerne unsere Träume, Seele schickt uns aber auch einfach Menschen vorbei, Seele sagt uns zum Beispiel plötzlich, biege nicht rechts ab, sondern links ab, und dann stehst du plötzlich im Buchladen und da fällt dir ein Buch regelrecht in die Arme und das ist die Antwort auf deine Fragen, ja.

Und wer jetzt zum Beispiel sagt, ja, das ist doch aber eher das Unterbewusstsein. Ja, ihr Lieben, also dafür habe ich ehrlich gesagt zu viele Erfahrungen gemacht, dass diese Instanz mir Sachen gesagt hat, die mein Unterbewusstsein einfach nicht wissen konnte, ja. Also zum Beispiel tatsächlich Sachen, die in der Zukunft dann exakt so passiert sind.

Aber nochmal, auch das gehört für mich zur Spiritualität dazu, dass wir voll etwas glauben dürfen und ich würde mal sagen, wir brauchen alle unser stabiles Glaubensgerüst, um in dem Universum des Chaos nicht verloren zu gehen, und dass wir trotzdem uns immer wieder bewusst sind, es ist ein Glaube und ich habe nicht wirklich einen Beweis dafür.

Da müssen wir uns nämlich ja noch nicht streiten. So, es geht weiter mit Janine. Mich würde interessieren, wieso es einigen Menschen scheinbar leicht fällt, mit ihrem Selbst in Kontakt zu kommen, während es anderen trotz Meditation immer noch nicht leicht fällt und warum sie nicht in Kontakt kommen. Ich habe eine sehr einfache Erklärung dafür. Es ist dann schwer, wenn du an der falschen Stelle danach suchst. Zum Beispiel, wenn du irgendwelche Bücher darüber gelesen hast, was weiß ich, jemand hat eine Nahtoderfahrung und dann kommt sein Selbst im schillernden Licht dahergeritten und dann sitzt du vielleicht in deiner Meditation und hoffst die ganze Zeit auf so etwas und bist dann enttäuscht.

Und was du aber nicht mitbekommen hast, ist, dass du zum Beispiel an einer ganz bestimmten Stelle Bauchschmerzen bekommen hast oder unruhig gewesen bist oder ein Kribbeln bekommen hast. Also ich habe zum Beispiel in meinem ersten Meditationsretreat, Vipassana, zehn Tage lang, jeden Tag, ich glaube, zehn oder elf Stunden gesessen, meditiert und ich habe so gedacht, da kommt jetzt irgendwie gleich so ein blaues Licht.Das einzige, was ich gehabt habe, ist an einer Stelle an meinem Rücken einen so brutalen Schmerz, dass ich drei Tage hintereinander zu den Meditationslehrern immer wieder gegangen bin und gesagt habe, die Meditation funktioniert nicht.

Und die haben mich immer angelächelt und gesagt, doch, die funktioniert hervorragend bei dir. Und dann habe ich mich diesem Schmerz hingegeben. Und das war ganz interessant, weil der wurde dadurch erstmal viel, viel schlimmer. Der wurde wirklich so schlimm, dass ich das Gefühl hatte, das ist ein glühendes Eisen da drin. Ich habe an dieser Stelle wirklich einen Ausschlag bekommen, sowas habe ich noch nie in meinem Leben gehabt. Ich verschone euch mit Details. Aber indem ich mich diesem Schmerz hingegeben habe, habe ich unglaublich viel über mich gelernt. Über mich, meine Wut, dem Leben gegenüber und so weiter und so weiter.

Mein Vorschlag, liebe Janine und alle, die denken, dass euer Selbst, euer Essenz oder eure Seele nicht zu euch sprechen: Kommt nochmal von dem Punkt, dass sie die ganze Zeit zu dir spricht. Das gesamte Leben spricht die ganze Zeit zu dir. Und das, was du selbst nennst, das ist ja nicht irgendwo weg. Das spricht die ganze Zeit zu dir. Das benutzt deinen Nachbarn. Das benutzt das nächste Werbeplakat. Das benutzt die Nachrichten. Das benutzt Gefühle. Einfach wirklich mal von dem Punkt zu kommen: Ich stelle eine Frage. Und die Frage ist geil. Probiert es mal aus. Dann wird das Leben auch wirklich gleich einfacher und ihr merkt, euer Selbst hat euch nicht im Stich gelassen.

Madita stellt eine Frage. Mich würde interessieren, ob es die sogenannten Dualseelen, Zwillingsseelen gibt und wie man sie erkennt und warum man einen bestimmten Menschen, in meinem Fall, einen Mann nicht vergessen kann.

Wir fangen mal hinten an, weil das ist relativ einfach erklärt. Wir können Sachen nicht vergessen, wenn sie sehr tief in uns verankert sind. Und sie werden sehr tief in uns verankert, wenn wir mit dieser Sache oder mit diesem Menschen sehr starke positive Emotionen verbinden oder sehr starke negative Emotionen. Also ihr müsst euch das beides vorstellen, das ist Energie. Also oder wir können auch sagen Strom. Und wenn viel Strom fließt in eurem normalen Netzwerk, wenn ihr mit jemanden zusammen seid, dann wird dieser jemand total verankert. Also so wie zum Beispiel ein:e Alkoholiker:in ja auch lange, lange Zeit die Flasche nicht vergessen kann, obwohl er:sie vielleicht schon aufgehört hat. Also es ist jetzt vielleicht keine besonders romantische Erklärung, aber es erklärt es einfach. Je tiefer wir uns mit jemandem einlassen, umso tiefer verbinden wir uns auch zum Beispiel auf einer neuronalen Ebene. Und gerade wenn noch Oxytocin dazu kommt, das ist ein ganz, ganz starkes Bindungshormon, das vor allem Frauen noch stärker ausschütten als Männer, wenn sie sich auf jemanden einlassen. Also dann ist das wie so ein Priming. Also ihr primet euch aufeinander oder du dich in dem Fall auf diesen Menschen. Gibt es Dualseelen? Meine ehrliche Antwort ist, ich weiß es nicht, ich habe keine fucking Ahnung, aber was ich dir sagen kann, ist, als jemand, der viele, viele Jahre als Beziehungscoach und Seminarleiter zu diesen Themen gearbeitet hat, für die meisten Menschen ist es ein eher hinderliches und toxisches Konzept. Weil die Idee, dass es irgendwo da draußen den einen Menschen gibt, uns wunderbar daran hindern kann, uns auf die Menschen, die jetzt gerade vor uns sind, einzulassen, weil die können es ja noch nicht sein. Die sind nämlich immer noch ein Stück unvollkommen. Und ich schlage deswegen an der Stelle mal vor, vergiss doch mal das Konzept oder komm mal von dem Punkt, dass wir alle Dualseelen sind und dass es voll Sinn macht, sich auf jeden Menschen, den du siehst, also mich jetzt zum Beispiel, volle Kanne einzulassen. Erst dann wirst du erkennen, wie schön die anderen Menschen tatsächlich sind und dann wiederum ist vielleicht diese Sehnsucht nach einem ganz besonderen Menschen gar nicht mehr so stark, weil du merkst, du kannst mit unglaublich vielen Menschen unglaublich tiefe und wundervolle Erfahrungen teilen. Und ich weiß natürlich, dass manche jetzt ein bisschen böse auf mich sind, weil das so ein wunderschönes Konzept ist.

Es lohnt sich, sich einfach mal anzuschauen, wo die Romantik herkommt. Die Romantik ist auch kein natürliches Beziehungskonzept, sondern es hat sich einfach in der Zeit der Ritter quasi wirklich wie ein Mythos eingeschlichen. Und letzten Endes ist das Dualseelen-Konzept, also Romantik kombiniert mit spirituellem Gedöns. Ja.

Mich würde interessieren, ob du an eine Erleuchtung während Lebzeiten glaubst. Ich würde meine Arbeit nicht machen, wenn ich nicht daran glauben würde. Allerdings nicht im Sinne von, ich finde den einen Lichtschalter, den lege ich um und dann bin ich erleuchtet. Mir sind Menschen, die behaupten, erleuchtet zu sein, zu suspekt. Also wenn ich jemandem begegne, der sagt, ich bin erwacht, dann weiß ich schon mal, dass er schläft. Ja, so viel ist sicher. Was ist Erleuchtung? Erleuchtung ist zu erkennen, dass die Realität, so wie sie eben für fix gehalten wird, nicht so fix ist und dass dahinter eine weitere Dimension ist und dass es noch viel, viel mehr gibt.

Also wir sprechen von Bewusstseinserweiterung. Diese Form von Erleuchtung kann manchmal sehr sanft über einen Zeitraum sich einschleichen. Wir merken das vielleicht gar nicht. Und dann gibt es natürlich Durchbrüche. Ja, also wirklich, man könnte sagen, spirituelle Peak-Erfahrungen, zum Beispiel sogenannte Satoris, der Zen-Meditation oder simpel: Manchmal, wenn du einen geilen Witz hörst und anhand dieses Witzes irgendwie voll das Leben kriegst, ohne es verstanden zu haben. Also so richtige Durchbrüche, wo wir in dem Moment, leider halt nie meist nicht so lange, das Gefühl haben, wir haben alles gecheckt, ohne es wirklich logisch erklären zu können. Das ist glaube ich auch noch ein ganz wichtiger Aspekt von bodenständiger Spiritualität, zu verstehen, dass in dem Augenblick, wenn wir Worte benutzen, um Realität zu erklären, wir schon nicht mehr von der absoluten Realität sprechen können,sondern immer noch von unseren Abstraktionen. Das heißt, wenn wir wirklich diese größere Wirklichkeit hinter dem Schleier unserer begrenzten Wirklichkeit berühren, was möglich ist und was auch sehr befreiend, manchmal aber auch sehr schockierend sein kann, dann können wir unsere Worte und Konzepte dann nicht mit hinnehmen.

Und so die echten konsequenten Mystiker und Mystikerinnen, die haben dann auch wirklich die Klappe gehalten, die haben dann vielleicht vor sich hingegrinst und die haben so ein paar Hinweise gegeben oder Gedichte darüber geschrieben. Aber dann gibt es dann immer so ein paar, die folgen und daraus ein Konzept machen und daraus entsteht am meisten eine Religion von Leuten, die keine Erleuchtungserfahrung mehr haben, aber so tun, als wenn sie erleuchtet wären. Also fassen wir nochmal zusammen: Es gibt Erleuchtung, also zum Beispiel zu erkennen, dass du auch einen inneren Arschlochanteil hast, ist für mich eine Form von Erleuchtung. Zu erkennen, wenn wir unseren Schatten auf jemand anderen projizieren, ist eine Erleuchtung. Wenn wir in Meditation oder Nahtoderfahrungen oder auch in Kombination mit bewusstseinsverändernden Substanzen die Erfahrung machen, dass wir wirklich nicht nur dieser Körper sind, und ich rede jetzt nicht einfach mal von so einem Halligalli-Halluzinogen-Trip aus. Ich rede wirklich von sehr, sehr eindrucksvollen Erfahrungen, dann sind es auch Erleuchtungen. Und wenn du mich fragst, ist dieses Leben dazu da, bis zum letzten Atemzug immer ein bisschen mehr erleuchteter zu werden. Und es wird da immer wieder Phasen geben, in denen unser Verstand glaubt, okay, jetzt habe ich es wirklich voll geschnallt. Und das sind die Phasen, da sollten wir Meistergrad was vor dem nächsten Staunen steht schon vor der Tür. Also ich glaube, wirklich Erleuchtung macht sehr demütig. Und gibt dir auch wirklich einen eindrucksvollen Einblick darin, dass egal, wie weit du schon glaubst, gekommen zu sein in den Schulklassen der Erleuchtung, dass über dir so viele Dimensionen auf dich warten. Nichtsdestotrotz finde ich, bin ich ein großer Fan davon, Erleuchtung anzustreben und seinen Alltag so zu konzipieren, dass du möglichst viele kleine und große Erleuchtungserfahrungen machen kannst. Die Kunst für mich liegt darin, die dann wirklich immer wieder auch mit in den Alltag zu bringen, weil ansonsten haben wir nämlich genau das Phänomen vom Anfang, also Menschen in dieser sogenannten spirituellen Szene haben ganz häufig tatsächlich echte Peak-Erfahrungen gehabt. Da braucht es ehrlich gesagt gar nicht so viel dafür, das kann man relativ schnell induzieren und haben dann aber nicht einen Kontext dafür, das hier in diese Welt mit reinzubringen, sondern glauben dann sozusagen, naja, wenn das alles eine Illusion ist, dann brauche ich auch nicht mal meine Steuerrechnung zu bezahlen und dann zeigt dir die Steuerrechnung eine neue Form von Erleuchtung.

Was war seelisch gesehen deine größte Herausforderung und wie hast du sie gelöst? Also seelisch gesehen ist meine größte Herausforderung, ein Mensch zu sein. Das finde ich eine echte Herausforderung.

Ich weiß nicht, wie es euch geht. Also ich denke ja, es geht einigen so, aber vielleicht geht es nicht allen so, aber ich erlebe mich als ein sehr ambivalentes Wesen. Also ich habe unbestritten einen echt erleuchteten Anteil, also einen Anteil, der still ist, der frei ist, der von allem unberührt ist. Ich habe ein mega wütendes Arschloch, ich habe einen unglaublich süßen, berührenden Menschen in mir, ich habe einen liebevollen Anteil in mir und so weiter und meine größte seelische Herausforderung ist, also dieses komplexe System so wach, so achtsam, so milde wie möglich durch dieses Leben zu buxieren. Ja, also Herausforderung bis zum letzten Atemzug. Ich möchte gerne wissen, wann du deine ersten spirituellen Erlebnisse hattest. War das bereits in deiner Kindheit? Ja. Also an mein erstes wirklich spirituelles Erlebnis kann ich mich nicht mehr bewusst erinnern, aber ich wollte nicht raus. Ja, also meine Mutter war schon mit Geburtswehen im Krankenhaus, wurde nochmal nach Hause geschickt, die musste mal einen Tag nach Hause. Fragst du jetzt, warum bezeichne ich das als spirituell? Weil das sehr wahrscheinlich meine erste sehr existenzielle Auseinandersetzung mit der Frage war: Wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich, habe ich Lust auf dieses Schlamassel? Ich vermute mal, dass du etwas anderes mit spirituell meinst, nämlich die sogenannten besonderen Erfahrungen. Und da bin ich überhaupt kein Freund mehr davon, weil wenn wir realisieren würden, wie abgefahren das überhaupt ist, dass wir beide jetzt zum Beispiel hier gerade sprechen können. Glaubst du mir, siehst du auch nicht, aber also dass in diesem riesigen Kosmos so ein Fleischklöpschen von einem Bewusstsein bewohnt wird und jetzt zu dir spricht und dein Fleischklöpschen die akustischen Wellen hören kann, das in Worte umsetzen kann, denen Bedeutung geben kann und vielleicht tatsächlich durch diesen Podcast eine Mini-Erleuchtung erfährt, das ist für mich eine wirklich spirituelle Erfahrung. Auf dem Klo zu sitzen und nicht einfach nur so nebenbei zu scheißen, sondern sich wirklich darauf einzulassen und so richtig das Loslassen dabei zu fühlen und nebenbei gesagt auch zu fühlen, was das für ein abgefahrener Mechanismus ist, dass ich einfach irgendwas essen kann und dieses Fleischklöpschen kümmert sich darum und scheißt das irgendwann aus, ist für mich eine total spirituelle Erfahrung. Ein Kind großzuziehen und so weiter und so weiter. Ich glaube, dass es toxisch ist, wirklich toxisch ist, wenn wir immer wieder von irgendwelchen ganz besonderen Erfahrungen schwärmen. Es gibt einen Grund, warum früher die alten Meister und Meisterinnen, wenn die Adepten gekommen sind und gesagt haben, ich habe es, ich habe es, ich habe es geschnallt, einfach gesagt haben: Okay, das finde ich super, da ist der Holzhaufen, räum den auf oder geh hacken oder Geschirr waschen etc. Also alles ist total spirituell. Also in jedem einzelnen Augenblick und das meine ich nicht abgehoben, sondern total pragmatisch, versucht Bewusstsein in dir herauszufinden, was es ist, wofür es hier ist und was es alles mit seinen Gaben anstellen kann. Und wenn du das mal so wirklich richtig begreifst, dann gibt es keinen langweiligen Tag mehr und dann gibt es auch niemanden mehr, der uns spirituell sein kann. Wenn ich bei der Meditation manchmal nicht vor meinen Gedanken wegkomme, ist es besser abzubrechen?

Nein! Nein, bitte nicht! Falls es dich tröstet, ich meditiere jetzt echt viele Jahre. Ich habe so gut wie nie einen absolut gedankenstillen Moment. Ich habe am Anfang auch gedacht, das wäre der Sinn der Meditation, ist es aber nicht. Der Sinn der Meditation ist es nicht, deine Gedanken abzustellen. Also der klassischen reinen Meditation ist es, dich in einen Zustand zu bringen, wo du mit dem, was jetzt gerade ist, einfach bist. Okay? Deine Gedanken sind gar nicht das Problem. Wenn du wirklich da bist und du siehst, wie die kommen und dann lenken sie dich ein bisschen ab und dann kommst du wieder her zu deinem Atem etc., dann ist das eigentlich ganz witzig. Wenn du denkst, du müsstest deine Gedanken abstellen, dann hast du ein Problem, weil dann kämpfst du gegen deine Gedanken und dann dürfen die nicht mehr einfach kommen und gehen. Genauso mit Gefühlen.

Es geht in der Meditation nicht darum, liebe Leute, dass wir immer schöne Gefühle haben. Es geht darum, dass wir die Gefühle, die da sind, einfach willkommen heißen. Also das für mich schönste Bild, um Meditation zu erklären, ist das Gedicht von Rumi. Das heißt, das Gästehaus. Und in dem beschreibt er einfach, dass die Seele ein Gästehaus ist mit offenen Türen und Fenstern. Und unser Job ist es, alle Gäste willkommen zu heißen. Die Depression, die Angst, die Wut, die Fantasien und so weiter, aber auch nicht zu hypen. Und zu sagen, wow, das ist jetzt ein besonderer Gast, sondern du bist einfach der offene Raum. Und die kommen rein, die bleiben einen Moment und dann gehen sie wieder. Und wenn du lange genug in diesem offenen Raum bleibst, dann kriegst du plötzlich ein Gefühl dafür, dass irgendwas nicht kommt und geht.

Ha! Und das bist du. So, wie geht es dir, Alter? Mir fehlt bei dem Thema Seele immer noch der Beweis. Ich habe mich schon viel mit dem Thema beschäftigt, auch Berichte von Nahtoderfahrungen, war bei einem schamanischen Vortrag, bei einer Rückführung, habe alles probiert. Aber ich kann immer noch nicht sicher glauben. Immer noch hämmert es in mir, dieses: Ja, aber was, wenn das alles doch nicht so ist. Sehr gute Frage. Und da schließt sich der Kreis wieder zum Anfang. Für mich ist ein spiritueller Mensch jemand, der so mutig ist, sich der Frage zu stellen: Was, wenn das alles ganz anders ist?

Was, wenn wir zum Beispiel, und jetzt wird es ein bisschen spooky, wenn wir jetzt zum Beispiel eigentlich Computerprogramme sind? Und der Fakt ist, also es würde jetzt den Rahmen sprengen, aber wenn du seriös darüber nachdenkst, gibt es eine relativ nicht so niedrige Wahrscheinlichkeit, dass das so sein kann, also dass vor uns andere Spezies Technologien entwickelt haben, um Computerprogramme zu entwickeln, die so multidimensional und so feingestrickt sind, dass die sowas erzeugen können wie uns jetzt gerade. Also dass eine höhere Instanz, also quasi der Spieler oder die Spielerin, jetzt gerade uns über Seele philosophieren lässt und sich einen Ast ablacht, weil es eigentlich ganz anders ist.

So, wenn du ein Mensch bist, der sich gerne trösten möchte, mit der Idee, mit der Vorstellung, es gibt eine Seele, dann hast du natürlich ein Problem, weil entweder du hältst dann ganz massiv an deinem Glauben fest oder suchst ganz massiv nach Beweisen. Oder aber du wirst permanent irritiert und du wirst zum Zyniker. So, die spannende Frage ist doch: Gibt es eine Möglichkeit, unser Leben auf der Basis zu leben? Es kann sein, dass wir freie Seelen sind.

Es kann sein, dass wir einfach nur Fleischklöpschen sind, dass unser Gehirn all das erzeugt. Und wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Und es kann sein, dass wir ein Computerprogramm sind. Gibt es eine Möglichkeit, unser Leben so zu leben, dass es in jedem dieser Kontexte Sinn machen würde?

Also ich weiß zum Beispiel nicht, ob es wirklich Gott gibt. Ich sage dir, dass ich Erfahrungen gemacht habe, die mir sagen, da gibt es eine Quelle, vor der habe ich sehr viel Respekt. Ich weiß nicht, ob es Reinkarnationen wirklich gibt.

So, rein logisch macht das für mich mehr Sinn, als nicht an Reinkarnation zu glauben. Aber ich weiß es nicht. Also versuche ich jetzt gerade zum Beispiel, diesen Podcast so zu leben, dass es Sinn macht, wenn ich eine Seele bin.

Dass es Sinn macht, wenn ich ein Computerprogramm bin. Und dass es Sinn macht, wenn ich nur ein Fleischklöpschen bin. Und da wird es dann richtig spannend. Weil da gehst du wirklich in dieses Nicht-Wissen rein. Okay? Ich glaube, Alan Watts war das. Der hat ein super Buch darüber geschrieben. Ich versuche mal, ob ich das rausfinde und dann verlinke ich das unten drunter. Also, das ist das Paradox, Leute. Also, wenn es diese Existenz gibt, diese Große, dann können wir sie nur direkt begegnen.

Loslassen. Solange wir glauben, so und so ist es, befinden wir uns in unserem Konstrukt, in unserer kleinen Realitätsblase. Also sagen wir mal so, das Universum steht draußen und sagt: Schön hast du dir was Nettes zurecht gestrickt, aber so wirst du mich nicht direkt erfahren. Also wir brauchen, und das ist nicht nur lustig, das ist wirklich, ich meine, ich versuche es jetzt gerade lustig rüberzubringen, aber es ist zum Teil todesfurchteinflößend, in Räume zu gehen, in denen du nicht mehr an deinem Glauben festhältst, sondern sagst: Existenz, ich will dich direkt erfahren.

Und dann kommst du, das ist meine Erfahrung, und das ist meine Erfahrung auch aus Gesprächen mit vielen Menschen, die da waren, dann kommst du. Wenn dich dieser Moment küsst, so verwandelt zurück, dass du sagst, ich habe keine Beweise dafür, aber ich habe etwas erfahren, was wirklicher war als alles, was bis jetzt wirklich war.

Okay? So. Und wenn du das verstanden hast, das ist so wie Bücher, Lehrer und Lehrerinnen und so weiter, die können dich in die richtige Richtung führen. Aber dann gibt es, es gibt einen Moment und den gibt es für jeden von uns, den gibt es manchmal nur durch die simple Frage: Wer bin ich wirklich?

Manchmal durch einen Unfall, manchmal durch eine schwere Krankheit, einen Moment, wo du weißt, okay, jetzt muss ich alles loslassen, was ich weiß. Jetzt, diesen nächsten Schritt kann mich niemand begleiten und dann gehst du diesen nächsten Schritt.

Wenn es dran ist für dich, also ich habe auch oft gekniffen, weil ich gespürt habe, dass das Eintauchen darin alles verändert. Versteht ihr, was ich meine? Es ist total, ich finde es absolut menschlich, an bestimmten Stellen zu sagen, sorry, ich bin für diesen nackten Seelensex, so nennen wir das, bin ich noch nicht bereit, ich möchte gerne ein Glaubenskonstrukt haben.

Das ist total okay. Aber irgendwann kommt der Punkt, und den musst du irgendwie kriegen, wo das Leben sagt: Und jetzt gib mal all deine Spielzeuge her, halt mal deine Klappe und stirb mal in deinem Wissen.

Und dann nimmt es dich. Und ich sage mal so, die Male, die ich hinter diesen Formen schauen durfte, und ich sage nicht, das ist der letzte Form, den ich gesehen habe, aber ich habe Dinge erfahren lassen, dass ich nicht mal den Ansatz von Interesse habe, das mit irgendjemandem, der sagt: Nein, das gibt es nicht, zu diskutieren. Weil ich einfach sage: Okay, ich habe auch nicht mal den Ansatz, das in irgendeiner Form von Religion zu packen,

weil ich einfach sage: Nee, das musst du einfach selbst erfahren. Was kann ich tun, wenn jemand anders einen spirituellen Höhenflug hat und jeglichen Bezug zur Realität verliert, dadurch alles verliert, nicht mal ein Dach über dem Kopf hat, ohne dabei selbst mitschuldig zu sein?

Kann ich etwas tun, um denjenigen aus seinem Wahn zu helfen oder muss ich das so hinnehmen? Das lässt sich nicht so pauschal beantworten. Also eine wichtige Komponente von Wahn ist ja, dass das sich wahnsinnig klar, kristallklar und richtig anfühlt.

Und wenn du kannst, halte auf eine bodenständige Art und Weise Kontakt zu diesem Menschen, also ohne ihm die Nummer abzukaufen, aber auch ohne dich mit ihm anzulegen. Also wir haben auch alle eine bestimmte Frequenz.

Und wenn du zum Beispiel also nicht in die Frequenz von Angst gehst, oh Gott, was passiert mit diesem Menschen, sondern einfach ruhig bleibst, deine Füße auf der Erde spürst, dann wirkt schon allein das häufig ausgleichend.

Und wenn derjenige offen dafür ist, dann wird er das suchen. Weißt du, dann wird er zu dir kommen, dann wirst du merken, nun kannst du vielleicht anfangen, Fragen zu stellen und so weiter. Und wenn nicht, wird er dich einfach meiden.

Und wenn er dich meidet, dann ist es extrem schwierig. Ja, also wenn der Wahn quasi noch nicht auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen ist, also gute, gute Experten, die sich mit Wahn beschäftigen, die haben da so, ich sage jetzt mal so ihre Tricks, aber so für den Normalsterblichen würde ich zum Beispiel eher sagen: Hüte diesen Menschen aus einem gesunden Abstand heraus, also mit Hüte meine ich den Guten Gedanken etc.,

aber lass dich nicht in das Spiel verwickeln und pass vor allen Dingen auf, dass du nicht sozusagen zurückgeschlagen wirst, weil du dich mit dieser wahnsinnigen Spannung, die in einer Wahnblase liegt, anlegst.

Letzte Frage für heute. Okay. Ja, wir liegen gut in der Zeit. Ute. Lieber Veit, ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich mich frage: War das alles? Das finde ich eine sehr gute Frage. Ja, ich finde, das sollten wir uns jeden Tag fragen.

Wenn ich Musik höre, spricht die Sehnsucht meiner Seele zu mir und vermittelt mir die Botschaft: Sei endlich bereit und breche auf zu neuen Ufern. Ich brauche Unterstützung, um weiterzuwachsen. Was empfiehlst du mir?

Sehnsucht ist für mich etwas ganz Heiliges. Und mit heilig meine ich nicht religiös, sondern heilig meine ich etwas sehr, sehr Besonderes und etwas, was uns, wenn wir ihm folgen, heil machen kann, was uns ganz machen kann.

Und ich unterscheide zwischen kleinen Sehnsüchten, wenn wir irgendwelche Sachen haben wollen oder wir wollen einen Menschen haben und so weiter. Und ich spreche von dieser Sehnsucht, die einfach sagt, lass dich hier noch nicht für immer nieder.

Wir sind noch nicht angekommen. Und erstmal zu realisieren, dass das Geborenwerden in einer Welt der Millionenablenkung, in der die meisten Menschen nicht mehr die Sehnsucht spüren, sondern ihr negatives Pendant, eher die Traurigkeit und die Wut, ist wirklich Gnade, Leute.

Es ist Gnade, wenn ihr diese Sehnsucht spürt. Also mitten in diesem Leben. Die Mystiker sprechen ja vom großen Schlaf. Also kommen dieses Leben, wir sind vielleicht körperlich wahnsinnig aktiv, aber unser Bewusstsein schläft ein, es vergisst die wirklichen Fragen zu stellen.

So mitten in diesem Leben die Sehnsucht nach Erwachen, nach Erfüllung zu spüren, ist Gnade, Leute. Und dieser Sehnsucht Raum zu geben braucht Mut, weil wir ahnen natürlich, dass diese Sehnsucht manchmal unsere Lebenskonzepte über Bord werfen wird.

Also es ist so, so unbeschreiblich beschenkend, dem zu folgen. Und jetzt komme ich wieder in den Bereich, für den ich keinen Beweis habe, aber ich glaube zutiefst daran, dass du, Mensch, der du das jetzt gerade hörst, ein absolut einzigartiges Wesen bist.

Und einen einzigartigen Pfad durch dieses Universum hast, also kein anderer Mensch hat das Recht, die Kapazität, deinen Pfad zu beurteilen. Aber es gibt eben diese Sehnsucht. Und für mich ist das gesamte Leben auch eine Vorbereitung auf den Tod.

Auf den nächsten großen Übergang. Und ich glaube, die beste Art, dich auf diesen Tod vorzubereiten, der ja letzten Endes ein großes Loslassen ist, ist deine Bereitschaft, deiner Sehnsucht zu folgen.

Also wenn ich etwas verstanden habe, aus den Gesprächen, die ich mit sterbenden Menschen geführt habe oder wenn ich Bücher darüber gelesen habe, ist es, dass die Hölle am Ende dieses Lebens darin besteht, zu realisieren, dass du nicht deiner Sehnsucht gefolgt bist, dass du nicht weißt, wer du bist, dass du deinen Pfad, deinen Glauben nicht gehalten hast. Deswegen feiert das, Leute, feiert das, wenn ihr im Kontakt seid mit der Sehnsucht.

Habt keine Angst davor, wenn ihr vielleicht manchmal morgens aufwacht und traurig seid. Also nochmal: Traurigkeit ist eigentlich Sehnsucht. Manchmal haben wir alles im Leben und sind trotzdem traurig, weil unsere Seele sagt: Drauf geschissen, was du alles hast, das ist nicht das, was ich will. Und gebt dem Raum, gebt dem Raum, indem ihr einfach sagt: Okay, was willst du, sprich zu mir. Und dann spricht eure Seele zu euch.

Die schickt euch ein Buch, einen Menschen, eine Frage, ein Gefühl, eine Einsicht. Und dann merkt ihr, ihr seid niemals alleine gewesen. Niemals. So. Ich habe keine Beweise dafür. Aber ich glaube, dass es deine Seele war, die dich zu diesem Podcast geführt hat.

Und dass deine Seele sowas von genau weiß, was dir wirklich gut tut. Und deswegen möchte ich gerne abschließen damit: Bitte nimm deine Sehnsucht heilig und folge ihr. Danke euch ganz, ganz doll. Ich hoffe, es war etwas dabei, was euch ein bisschen mehr erleuchtet hat.

Und ich würde mich riesig freuen, wenn jeder und jede von euch hier unten drunter mir kurz schreibt, was für dich der wichtigste Moment war. Danke dir sehr. Tschau. Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt – für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“.

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Episode 217