Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.
Arbeitest oder lebst du? | Gedanken zum Sinn unserer Arbeit | Folge 269
Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.
Hallo, du wunderbare Mensch. Danke, dass du eingeschaltet hast zu dieser, für mich persönlich sehr wichtigen Episode in meinem Podcast „Seelengevögelt – Für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“. Ich möchte heute mit dir über Arbeit sprechen.
Bevor du jetzt die Augen verdrehst, nein, genau das meine ich nicht. Sondern ich möchte mit dir das alte, leistungsorientierte Paradigma von Arbeit aufbrechen. Denn wir sind keine Leistungsmaschinen, wir sind Sinnwesen. Ich möchte dir eine neue Definition von Berufung und von Arbeit vorstellen und ich möchte dich einladen, selbst noch mutiger, noch kühner, noch frecher davon zu träumen, was Arbeit für dich sein kann. Von deinem ersten Atemzug an, wir können auch von dem Moment an, in dem die Eizelle befruchtet wurde. Wir können sogar noch weiter zurückgehen, können sagen, von dem Moment an, wo deine Eltern plötzlich diesen Kinderwunsch hatten, wirkst du. Du kannst auf diesem Planeten nicht nicht wirken. Es ist unmöglich.
Du wirkst immer. Schon der nächste Atemzug nimmt Sauerstoff aus der Umgebung auf, lässt ihn einfach verschwinden. Dann atmest du Kohlendioxid aus. Wenn du jetzt noch fortgehst, kommt noch Schwefeldioxid dazu. Wirkung. Seit du geboren bist, wirkst du. Du beschäftigst deine Eltern. Du bringst sie zum Lachen oder zum Weinen und so weiter. Du lernst laufen, schreiben, lesen, alles Mögliche und du wirkst die ganze Zeit. Nur dass sich die meisten Menschen, das ist extrem wichtig für unser tiefes Verständnis, nicht mehr als Subjekte sehen, die ihre Umgebung bewirken, sondern als Objekte, die bewirkt werden. Also eine der mega wichtigsten Fragen, wenn es um das Thema Arbeit geht, ist: Lebst du von innen nach außen oder von außen nach innen? Und die Frage ist knifflig zu beantworten. Zum Beispiel für mich, ich kann sagen, dass ich das meiste, was ich tue, wirklich liebe und dass ich in der luxuriösen Position bin, wenn ich jetzt zum Beispiel morgen eine Sinnkrise kriegen würde und das Gefühl hätte, meine Arbeit macht überhaupt keinen Sinn mehr und ich will etwas ganz anderes machen, ich könnte das tun.
Aber ich bin verantwortlich. Ich bin verantwortlich für euch. Ich bin verantwortlich auch für die Company, für die Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen und so weiter und so weiter. Das heißt, ganz sicher werde ich auch von außen bewirkt, okay?
Doch wir konzentrieren uns jetzt erst mal darauf, dass du vom ersten Atemzug an wirkst, eine Spur hinterlässt, beeinflusst. Jetzt zum Beispiel, es kann sein, dass du im Augenblick das Gefühl hast, dass du der Passivare, die Passivare bist, ja? So, ich bewirke dich, aber glaub mir, die Art und Weise, wie du zum Beispiel zuhörst, ob du dem eine Chance gibst, wie du dem eine Chance gibst, wie du das in dein Leben integrierst und so weiter, wirkt auf mein Leben ein.
Allein dadurch, dass vielleicht andere Menschen sagen, wow, du hast dich cool verändert, wo bist du gewesen? Bei dem Lindau, gucke ich mir an. Aber selbst auf vielen indirekten, indirekten, indirekten Wegen kommt das, was du jetzt gerade tust, wieder bei mir an.
So du wirkst gerade auf mein Leben ein. Wir bewirken uns gegenseitig. Du bist sowas von verdammt wichtig in diesem Spiel. Und ich habe es in einem anderen Modul schon mal gesagt, ich halte eines der toxischsten Konzepte überhaupt in unserer Gesellschaft für die Rente.
Und damit meine ich nicht die Idee, hey, pass auf, wenn Menschen älter werden, dann sollte es einen Fonds geben und aus diesem Fonds bezahlt man ihnen Geld, damit sie sich aussuchen können, ob sie noch arbeiten wollen oder nicht.
Die Idee finde ich gut. Wir kommen später noch dazu, warum es sogar sinnvoll wäre, das für alle einzuführen. Was ich meine mit toxisch, ist die Idee, dass du mit einem bestimmten Alter aufhörst zu wirken, ist Wahnsinn.
Und tatsächlich haben wir unsere Gesellschaft so konzipiert. So die meisten Alten, die nochmal ganz anders wirken könnten, zum Beispiel in Gesprächen mit Jugendlichen, ihre Weisheit weitergeben und so weiter, werden abgeschoben.
Was total krass ist, weil wir keinen Kontext dafür haben, dass jemand, der vielleicht körperlich ein bisschen tattrig ist und nichts mehr produziert, dennoch wirkt. Aber der wirkt bis zum letzten Atemzug.
So eine meiner Großmütter zum Beispiel, lass uns sagen, sie hat in den letzten Jahren nicht gut auf sich aufgepasst, was dazu geführt hat, dass sie am Ende ihres Lebens wirklich eine sehr unzufriedene, missmutige Frau war.
So diese letzten ein, zwei Jahre haben natürlich massive Wirkung auf unsere gesamte Familie gehabt. Ob du zum Beispiel deinen Transformationsprozess freundlich gestaltest oder deinen Frust an anderen Menschen auslässt, wirkt.
Ob du dich in unserer Gesellschaft gesellschaftspolitisch engagierst oder nicht, wirkt immer. Deswegen halte ich es für ausgemachten Bullshit, wenn jemand sagt, Coaches sollten sich neutral verhalten.
Das ist totaler Bullshit. Verstehst du? Es gibt keine Neutralität. Auf diesem Planeten gibt es keine Neutralität. Wenn ich sage, ich halte mich zu einem bestimmten Thema zurück und sage nichts, wirke ich dennoch auf das Thema ein, ich fehle mit meiner Stimme an bestimmten Stellen.
Verstehst du? Also Wirken ist alles, was du tust. Wirklich alles, jeder Atemzug, jeder Pups, jeder Gedanke wirkt tatsächlich auf das gesamte Universum ein. Und es ist ein Paradox, auf der einen Seite nicht in einen Größenwahnsinn zu verfallen und zu denken, boah, ich bin hier mega wichtig, sondern zu verstehen, pass mal auf, du bist wirklich nur Sternenstaub und gleich wieder weg.
Und auf der anderen Seite aber wieder von einem Punkt zu kommen, dass das, was du tust, den Lauf der Dinge für immer verändert. Greta Thunberg, ein junges Mädchen, die sich nicht mit dem Gedanken abgibt, ja, ich bin ja noch klein, ich bin nicht in der Politik, ich kann nichts tun, die sich ein Pappschild baut und einfach in den Schulstreik geht.
So daraus ist eine powervolle Bewegung entstanden, mich fragt es noch nicht powervoll genug, aber es ist definitiv eine Bewegung, die etwas bewirkt und an der Politikerinnen und Politiker, aber auch Unternehmer und Unternehmerinnen nicht mehr vorbeikommen. Das ist Wirkung.
Im Herr der Ringe gibt es diesen wunderschönen Ausspruch, selbst der kleinste von uns kann den Lauf der Dinge verändern. So deine nächste Geste kann alles verändern. Ich liebe solche Filme, habe ich ja schon erzählt, in meiner Lieblingsserie „Lucifer“, da gibt es zum Beispiel so ein paar Szenen, wo sozusagen die Vorstellung skizziert wird.
Also stelle dir einfach vor, Gott selbst hat die Schnauze voll von uns Menschen. Er hat die Schnauze voll, weil er denkt, ey, ich habe ihnen das Paradies gegeben. Und was machen die daraus? Ich sage das Experiment ab, ich jage jetzt einen Kometen nach unten.
Und dann überredet ihn einer seiner Engel einfach nochmal auf die Erde zu gucken und zu sagen, pass auf, wir nehmen uns einen einzigen Menschen und du schaust dir den einen Tag von diesem Menschen nochmal an und dann entscheidest du.
Und jetzt stell dir vor, du wärst heute dieser Mensch gewesen. Ich kriege eine Gänsehaut, wenn ich mir das vorstelle. Weil ich sofort überlege, okay, wem bin ich heute begegnet? War ich heute fucking borniert auf meine Arbeit konzentriert?
Oder war ich wirklich freundlich? War ich wirklich für die Menschen da? Das ist eine powervolle Frage. Stell dir vor, das Universum würde deinen Tag beleuchten und danach entscheiden, ob die Menschheit Sinn macht oder nicht.
So powerful kann unsere Wirkung sein. Oder ich wette, dass du schon mal durch eine einzige Frage, vielleicht von einem Mentor, von einer Therapeutin, von einem guten Freund, durch eine einzige Frage plötzlich, bam, ist der Groschen bei dir gefallen und du hast einen völlig neuen Weg eingeschlagen.
Zieh dir das mal rein. Eine einzige Frage. Du hättest doch in diesem Gespräch schlafen können, gelangweilt sein können, mit etwas anderem beschäftigt gewesen sein und du hättest diese Frage nicht gestellt, dann würde diese Frage fehlen.
Wir haben jetzt einen coolen jungen Typen hier, du hast ihn vorhin gesehen, Manuel, ja, es ist ein echt dufter Typ, ja. Der Typ sitzt am Montag beim Mittagessen mit Andrea zusammen und dem anderen Team und Andrea ist eine super, super Sozialwürgerin, also ich kenne niemanden, wirklich niemanden, der sich aus sich heraus so leidenschaftlich aktiv engagiert.
So, und die Frau hört, dass der Typ auf der einen Seite eine Wohnung sucht, auf der anderen Seite, dass er raucht. So 99 von 100 Menschen würden einfach zuhören, nicken, okay, ja, danke für die Info. Nicht Andrea, sondern sie packt ihn sofort und sagt, pass auf, wir machen einen Deal.
Ich besorge dir eine Wohnung. Und wenn ich dir eine Wohnung besorge, hörst du auf zu rauchen. Der Typ braucht seinen Montag nicht mehr. Und wenn du jetzt liest, dass Rauchen die Lebenserwartung um bis zu 20 Jahre verkürzen kann. So lass uns einfach nur mal spinnen und denken, wenn er dieses Gespräch nicht gehabt hätte, er hätte weitergeraucht bis zum Ende seines Lebens. Und dieses eine Gespräch hat ihm 10 Jahre seines Lebens geschenkt.
Worauf ich hinaus will, ist, diese Form von Wirken erscheint in keiner Jobbeschreibung. Für diese Form von Wirken kriegst du meistens auch kein Geld. Diese Form von Wirken findet statt, wenn du realisierst, dass du sowas von ultra wichtig bist, dass das gesamte Universum von dir abhängt.
So, wenn du diese Haltung in deinen Coachings entwickelst, in das nächste Coaching reingehst und weißt, okay, dieses Coaching macht den Unterschied. Und zwar nicht nur für diesen Menschen, sondern für seine Liebsten, für seine Kinder, Eltern und so weiter und so weiter.
Dieses Coaching legt, wenn du 10.000 Jahre voraus denkst, wird dieses Coaching einen neuen Mythos für die Menschheit erschaffen. Dann bist du doch ganz anders wach. Und so wach bitte ich dich, während des gesamten Wochenendes zu lauschen, damit du eben nicht von Anfang an in vorgefertigten Boxen denkst und sagst, jetzt reden wir über Arbeit, jetzt reden wir über Berufung. Wir reden davon, dass du ein schöpferischer Titan bist,eine Titanin. Und zwar scheiß drauf, wie alt du bist, scheiß drauf, wie viel Geld du gerade hast, scheiß drauf, ob du eine Ausbildung hast oder nicht. Deine nächste Geste verändert das Schicksal der gesamten Menschheit, ob du willst oder nicht.
Selbst wenn du sagst, oh mein Gott, das ist mir eine Nummer zu heiß, ich gehe gar nicht mehr raus aus dem Haus, verändert das alles. Wenn du sagst, ich gehe in ein Ashram, ich will mit der Welt nichts mehr zu tun haben, dann verändert das alles.
So, das ist Wirken. Also nur kein Stress, aber du bist fucking wichtig. Was ist ein Beruf? Das ist noch relativ einfach erklärt. Ein Beruf ist eine Kategorie, auf die sich die Gesellschaft geeignet hat, meist verbunden mit einer Ausbildung.
Aber letztendlich ist es eine Schublade. Wenn ich zum Beispiel zu dir sage, ich bin Polizist, dann hast du eine ungefähre Vorstellung davon. Ich kann aber ein rechtsradikales Arschloch sein als Polizist.
Ich kann eine super tolle Polizistin sein. Ganze Range. Krankenschwester, Arzt und so weiter, das sind Berufe. Ein großes Anliegen für mich an diesem Wochenende ist, dir klar zu machen, dass der richtige Spaß losgeht, wenn du aus dieser Box hinausgehst.
Wenn du für einen Augenblick komplett vergisst, dass du dir ein Etikett auf die Stirn geklebt hast. Übrigens, merk dir das, schreib dir das richtig fett auf. Wenn du als Coach oder Coachin erfolgreich sein willst, musst du vergessen, dass du Coach oder Coachin bist.
Das kann irgendwo in deiner Biografie stehen. Aber du musst dich aus diesem Meer der Coaches herauspositionieren. Zehn Menschen, die sich Coaches nennen, machen zehn verschiedene Sachen. Also Beruf ist eine Kategorie.
Was ist Selbstverwirklichung? Selbstverwirklichung ist ein Ideal, das viele Menschen verfolgen. Abraham Maslow ist davon ausgegangen, dass es in seiner Bedürfnispyramide das höchste Ideal der Menschen ist. Das Spannende ist, wenn wir uns die Spiral Dynamics anschauen, dass die Vorstellung von Selbstverwirklichung von Stufe zu Stufe eine ganz andere ist.
Also z.B. jemand, der auf Rot ist, der sieht es als Selbstverwirklichung an, dir eine auf die Fresse zu hauen und die Gänge anzuführen. Jemand, der im Blau ist, der sagt, es geht nicht um meine Selbstverwirklichung, es geht darum, dass ich Gott und der Gesellschaft diene.
Wo sind die Regeln, wo ist das Buch, wo sind meine zehn Gebote? Geh mir mit diesen Füllefans von Selbstverwirklichung weg, es geht um die Gemeinschaft. In Grün, und ich übertreibe jetzt ein bisschen, in Grün ist Selbstverwirklichung: ich mache Ausdruckstanz, spiele Klangschalen und lese Tarotkarten.
Und weil ich auf diese drei Sachen total abfahre, habe ich die Idee, damit möchte ich jetzt gern Geld verdienen. Also wenn du auf eine Website kommst, wo Tätigkeiten in dieser Range stehen, also Ausdruckstanz, Klangschale, Tarotkarten.
Dann kannst du davon ausgehen: Dieser Mensch ist gerade sehr stark in Grün und hat die unbedingte Vorstellung, dass die Gesellschaft darauf brennt, ihn dafür zu bezahlen, dass er das macht, was ihm Spaß macht.
In Gelb ist das schon wieder ganz anders. Gelb denkt wesentlich vernetzter. Gelb will die Welt verändern, ist aber meist ein Stück arrogant. Ich gehe nicht detailliert auf alle ein, aber nur für dich zum Erinnern: wenn du mit jemandem über Selbstverwirklichung sprichst und der Andere sagt, ah, ja, ja, da stehe ich auch total drauf, kurz innehalten und dann erstmal fragen, was genau meinst du damit?
Meistens bedeutet Selbstverwirklichung, ich will gerne mein Ding machen. Also, ich gebe dem so ein kleines Deckmäntelchen für den Weltfrieden, aber im Kern will ich gerne mein Ding machen und ich will wirklich immer das machen, was mir Lust bereitet.
Was total okay ist, was wir kommen dann aber später noch dazu, wenn es um die Finanzierung des Jobs durch andere geht, so einen kleinen Haken hat. Berufung ist im Grunde auch erstmal eine Vorstellung. Nämlich die Vorstellung, dass wir zu etwas berufen sind, zu einem ganz bestimmten Weg berufen sind.
Es gibt zum Beispiel auch Leute, die würden sagen, das ist totaler Quatsch, es ist alles Zufall. Ob du das machst oder nicht machst, das ist scheißegal. Ich gehe davon aus, dass die meisten von euch mit dem Begriff Berufung etwas verbinden, was euch wichtig ist.
Das wiederum hat etwas damit zu tun, das erinnert dich ans Richard-Barrett-Modell, dass sehr wahrscheinlich der Sog deiner Seele schon stärker ist als der Sog deines Egos. Ego sagt, scheiß auf Berufung, Hauptsache ich kriege nur Kohle, damit ich mir ein fettes Auto kaufen kann.
Ich vereinfache jetzt sehr. Wenn du in eine andere Dimension kommst und nochmal, dafür kannst du auch Atheist sein, hast du an einer bestimmten Stelle einfach das Gefühl, ich muss das machen. Berufung kann auf der einen Seite radikal bewegend sein, weil du einfach, wenn dieser Schalter umgelegt ist und wenn du wirklich in Kontakt kommst mit dieser Kraft, mit diesem Sog, dass du drauf scheißt, ob das sicher ist oder nicht, du musst einfach in diese Richtung gehen. Zum Beispiel habe ich von Lesern und Leserinnen von dem Buch „Seelengevögelt“ ganz häufig das Feedback bekommen. Da geht es ja sehr viel um Berufung. Das ist natürlich ein Fight.
Ey, das Buch war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Ich habe den Bankjob gekündigt und ich habe mir dieses kleine Café am See geleistet. Egal, ob ich damit Geld verdiene oder nicht, das war schon immer mein Traum.
Also es kann radikal bewegend sein. Es kann aber auch maximal blockierend sein. Darüber haben wir auch schon gesprochen und werden hier auch nochmal sprechen. Wenn ich so eine Mega-Idee von Berufung entwickle, mit dem Gefühl, das muss was ganz Besonderes sein und meine Berufung muss also mit Engelschören und Posaunen verkündet werden.
Und das führt dann zu vielen Menschen heutzutage, die echt leiden, weil sie ihre normalen Jobs nicht mehr wertschätzen können. Ja, weil sie das Gefühl haben, da ist noch etwas viel, viel Größeres da draußen und das viel Größere nicht da, weil sie an der falschen Stelle danach suchen.
Wir kommen dazu noch. Ich glaube auch, dass es Berufung gibt. Aber der Witz ist, dass Berufung näher ist, näher ist. So, die findet nicht am Horizont statt, nicht mit Special Effects, sondern jetzt gerade hier und es gibt ganz bestimmte Anzeichen, woran du erkennen kannst, dass du dich in Richtung deiner Berufung bewegst oder nicht.
Es ist eigentlich super simpel. Okay. Und wenn man dieses Date mit seiner Seele will, dann wird es auch wirklich sehr einfach. Das ist Berufung. Und jetzt sprechen wir noch über Arbeit. Und da brauche ich dich noch, da brauche ich dich mega wach.
In unserer Gesellschaft scheint es eine allgemeine Vorstellung davon zu geben, was Arbeit ist. Und diese Vorstellung wird interessanterweise von den meisten Menschen nicht infrage gestellt. Wir haben gelernt, wenn viele Menschen eine Sache glauben und sie nicht mehr infrage stellen, dann ist es was? Es ist ein Paradigma. So wie das Paradigma von Zeit. Das Paradigma von Arbeit, das in unserer Gesellschaft akzeptiert wird, ist komplett veraltet. Komplett veraltet.
So um dir zu zeigen, wie riesig dieses Paradigma ist und wie selbstverständlich wir alle da reinschlittern und die meisten von uns das bis zum Lebensende nie infrage stellen, möchte ich dir gerne eine andere Spezies vorstellen.
Diese Spezies ist eine der wenigen Spezies, bei denen man davon ausgeht, dass sie ungefähr über die selbe Intelligenz verfügen muss wie wir Menschen, weil das Verhältnis von Gehirn zur Körpermasse ziemlich exakt dasselbe ist wie bei uns.
Das Interessante ist, dass diese Spezies vor vielen, vielen Millionen Jahren genauso wie wir an Land gelebt hat und sich dann nochmal entschieden hat, ins Wasser zurückzugehen, der Delfin. Und ich möchte dich einladen, dich jetzt einfach mal zurückzulehnen, dich auf diese Wesen einzustimmen und dir für einen Augenblick vorzustellen, du wärst ein Delfin.
Stell dir vor, du hättest dieselbe Intelligenzkapazität wie der Mensch, du hättest aber keine Arme und Hände, um etwas zu bauen. Du hättest keinen Besitz, also ich habe noch nie einen Delfin gesehen mit einer Rolex an der Flosse.
Oder mit einem kleinen Auto. Oder mit einer kleinen Jeans. Keinen Besitz. Also die haben auch kein Bankkonto, verstehst du? Keine feste Wohnung. Und jetzt kommt das Krasseste: keine Arbeit in dem Kontext, wie wir Arbeit sehen.
So versuch dich einfach mal reinzuversetzen. Es ist eine Spezies, die genauso intelligent ist wie wir. Die die Intelligenz in andere Richtungen entwickelt hat. Die nicht arbeitet. Die nicht baut. Die nichts beiseite legt für später.
Die nichts besitzt, sondern einfach den ganzen Tag nur so durch einen riesigen Ozean schwimmt. So was löst das in dir aus? Was macht das mit dir? Stell dir vor, du würdest jetzt als Mensch plötzlich einen Delfinkörper haben.
Und du würdest mit ihnen mitschwimmen. Und du kannst plötzlich nicht mehr damit angeben, wie viele Diplome du hast, wie viele Zylinder dein Auto hat. Und du hättest nichts in dem Sinne zu tun. Was würde das mit dir machen?
Was würde das mit deinem Selbstverständnis machen? Wäre das einfach nur eine Befreiung oder würdest du auch so ein Stück weit tilten, weil du das Gefühl hast, ja dann bin ich ja gar nichts wert. Also zieh dir mal rein, woran du deinen Wert bemisst.
Am Geld, auf dem Konto, den Likes bei Instagram, die Typen, die haben keine Likes, keine Likes auf Instagram. Die machen keine Selfies, können die ja nicht. So merkst du, wie da was in dir ins Schwimmen gerät.
Aber verstehe mich bitte nicht falsch, mir geht es jetzt nicht darum zu sagen, ey, wir müssen jetzt alle Delfine werden und de facto können wir gar nicht sagen, was in einem Delfin tatsächlich passiert, weil es unmöglich ist zu übertragen, aber worauf ich dich hinweisen möchte ist:dass unsere Form von Arbeit ein Konzept ist. Danke erstmal. Okay. Und hinter diesem Konzept steht die Idee, dass der Mensch ein sogenannter Homo economicus ist. Das heißt, dass er hier ist, um bezahlt werden zu wollen.
Der Mensch ist ein Wesen, das für seine Leistung bezahlt wird. Und in diesem Paradigma ist Arbeit das, was du für Geld machst. Dieses Paradigma hat krasse Probleme mit sich. Erstens kommt es zu einer unglaublich ungerechten Verteilung.
Ehrlich gesagt, wundere ich mich, warum bis jetzt noch keine Revolutionen ausgebrochen sind, angesichts der Tatsache, dass in diesen Corona-Zeiten so viele Menschen ihren Job verloren haben, um ihren Job bangen, ihre Selbstständigkeit verloren haben, ihre Unternehmen eingebrochen sind.
Es gibt so, so viele Verlierer und Verliererinnen. Es gibt aber auch einige riesige Unternehmen, Apple, Microsoft, wie sie alle heißen, die wahnsinnige Gewinne einfahren. Diese Grätsche geht immer weiter auseinander.
Es gibt eine Chance und Ungleichheit, eindeutig. Also, das Märchen von, hey, jeder kann Tellerwäscher werden. Das war vielleicht mal so. Und ja, es gibt immer noch mal wieder einzelne Beispiele. Aber Fakt ist einfach, dass du heutzutage einfach schon allein durch deine Herkunft, durch deine Bildung, durch das Milieu und ganz, ganz viel durch deine Beziehung krass geprägt bist.
Und entweder ganz viele Chancen hast oder ganz wenige Chancen hast. Dass du natürlich, wenn du in einer reichen Familie geboren wirst, ganz, ganz andere Chancen hast. Dieses Paradigma, das wir jetzt haben, von Arbeit, das uns die ganze Zeit erzählt, dass sich jeder selbst verwirklichen kann, ist aber bis auf wenige Ausnahmen, die das Glück haben, wirklich eine Nische zu erobern, in der sie sich selbst verwirklichen können, ein Ausbeutungsprinzip. Weil die meisten Menschen, wenn sie wirklich die freie Wahl hätten, würden weniger arbeiten gehen oder wesentlich mehr Geld dafür haben wollen, oder würden einer ganz anderen Tätigkeit nachgehen.
Was in unserer Gesellschaft mit dem Menschen- und Gesundheitssystem passiert, ist Ausbeutung, Leute. Was mit unseren Postboten und Boten passiert, ist Ausbeutung. Dass wir uns für bestimmte Scheißjobs Menschen heranholen, die nicht mal richtig Deutsch sprechen können, ist Ausbeutung.
Ganz häufig reicht der Lohn gerade so aus oder er reicht nicht aus. Viele Menschen müssen heutzutage viele Jobs nebenbei machen. Und wir reden hier in Deutschland oder der Schweiz oder Österreich, vom puren Luxus.
In anderen Ländern ist das noch ganz anders. Und ganz, ganz viele Jobs werden abgeschafft im Laufe der Entwicklung. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen in der Spirale des Bewusstseins aufsteigen.
Das heißt, wenn du jemand bist, der zum Beispiel Orange noch nicht berührt hat, Grün noch nicht berührt hat, wenn du vielleicht noch nicht mal Blau angekommen bist, sondern gerade Blau streifst, weil du eigentlich aus dem roten chaotischen Land kommst, in dem du bisher nicht genug zu essen hattest, dann nimmst du natürlich jeden Job und du bist dankbar dafür.
Aber wie viele Menschen in unserer Gesellschaft werden infiltriert, Gott sei Dank, mit dem Bewusstsein darüber, hey, ich bin nicht einfach nur eine Leistungsmaschine. Ich bin eine Seele. Und das ist meine fucking kostbare Lebenszeit.
Das heißt, so schön diese Ideale sind, wenn unsere Gesellschaft sich nicht in diese Richtung entwickelt, wenn wir das Paradigma von der Arbeit nicht verändern, entsteht an dieser Stelle eine extrem leidvolle Schizophrenie.
Da muss man ja im Grunde schon wieder sagen, da hatten die Generationen das früher besser, weil die waren dankbar einfach für den Job, den sie hatten und die waren in einer gewissen Art und Weise vielleicht sogar glücklich damit.
Aber Bewusstseinsentwicklung lässt sich eben nicht aufhalten. Das heißt, wenn sich unsere Werte verändern, muss sich unsere Arbeit anpassen. Und natürlich verändert sich auch unsere Vorstellung von Fairness.Ich möchte gerne mit dir diese Definition von Arbeit vom Thron stürzen. Wir sind kein Homo Ökonomikus. Geld gibt es noch nicht mal so lange. So, das ist ein Paradigma. Genauso wie Zeit, ist es einfach nur ein Paradigma.
Nur weil es im Augenblick noch die meisten so sehen, ist es nicht das beste Paradigma. Wenn Menschen hauptsächlich für Geld arbeiten müssen, dann lähmt das ihre Kreativität und es verletzt unsere Würde.
Manche merken das vielleicht gar nicht, aber immer mehr Menschen merken, dass das kann doch nicht sein, dass ich mich am Montag auf das Wochenende freue. Das ist doch Wahnsinn. Es kann doch nicht sein, dass ich, wenn ich auf meine Arbeitsstelle gehe, ein anderes Ich aufsetze.
Wir haben gerade jemanden neu in unserer Company, das berührt mich total, der hat jetzt schon ein paar Mal gesagt: Leute, da, wo ich herkomme, da wäre ich für die Offenheit, mit der ihr selbstverständlich umgeht, bestraft worden, das wäre gegen mich ausgenutzt worden. Gebt mir mal ein bisschen Zeit, da reinzukommen.
So, was ist die Lösung? Wir brauchen ein neues Paradigma für Arbeit und für die Idee von Wertausgleich. Solange unser Wertgefühl daran gekoppelt ist, wie viel Geld wir kriegen, kannst du dir einfach mal überlegen, wie viele Berufsgruppen es gibt, selbst in einem Land wie Deutschland, was noch relativ gerecht ist, wie viele Berufsgruppen es hier gibt, die nicht das Gefühl haben können, dass sie ihrem Wert gemessen honoriert werden.
Wir Coaches, wir haben eine ganz wichtige Aufgabe. Wenn einer zu uns kommt und der ist so in seinem Hamsterrad drin und sagt, ich muss nur noch schneller, noch mehr schneller, damit ich auf der Leiter hoch steige, das auch noch zu unterstützen, können wir zumindest mal antesten, ob dieser Mensch vielleicht bereit ist, das mit uns infrage zu stellen, worin der Sinn seines Lebens besteht, was Arbeit für ihn sein kann.
So, hier kommt unser Vorschlag für eine Definition von Arbeit. Menschen sind in allererster Linie bewusste, schöpferische Wesen. Solange bevor es Geld gab, hatten wir Bewusstsein.
Geld als Tauschmittel ist eine super Erfindung, aber die Verselbstständigung, die das erlebt hat, dass wir ganz, ganz viele Dinge für das Geld machen, dass heißt, dass das Geld im Wert höher steht als wir selbst,verletzt unsere schöpferische Würde. Wir sind bewusste, schöpferische Wesen. Und Arbeit ist unser Ausdruck, in dieser Welt zu sein. Arbeit ist nicht primär, dass ich von irgendetwas mehr baue, mehr schaffe.
Von den meisten Dingen gibt es genug. So, was du mit dir machst, Arbeit ist mein Ausdruck, in der Welt zu sein. Wenn ich dieses Paradigma annehme, gibt es kein Privatleben mehr und Arbeitsleben mehr, sondern dann ist auch meine Begegnung mit meinen Kindern schöpferische Arbeit.
Das Gespräch mit Fremden, schöpferische Arbeit. Dann muss ich meinen Wert nicht mehr daran messen, wie viel Kohle ich kriege. Dann hören Frauen, die gerade zu Hause zwei, drei Kinder großziehen, auf mit solchen komischen Antworten, wenn du sie fragst, was machst du beruflich?
Nichts. Das ist Wahnsinn, zieht euch das mal rein. Das ist der heiligste, der diffizilste Job überhaupt. Und viele Frauen erkennen daran keinen Wert und müssen sich eventuell sogar noch, zieht mal Arbeit nachgehen, sagen lassen müssen, dass die Männer doch das Geld nach Hause bringen.
Das ist Wahnsinn, Leute. Arbeit ist unser Ausdruck in dieser Welt. Und durch unsere Arbeit drücken wir aus, woran wir glauben und für welche Werte wir stehen. Das machen wir übrigens immer. Wenn du zum Beispiel einem Job nachgehst, der nicht deinen Werten entspricht und du kommst zu mir und sagst, Veit, ich arbeite in diesem Job, aber ich glaube nicht daran. Nee, dann stimmt das so nicht.
Du arbeitest in diesem Job, weil du nicht genug an deine Werte glaubst, sondern weil du mehr daran glaubst, dass es wichtiger ist, diesen Job zu haben. Verstehst du, was ich meine? So, alles, was du tust, ist ein Ausdruck davon, woran du glaubst.
Deswegen ist es auch totaler Bullshit, zu sagen, wir könnten neutral oder unpolitisch sein. Geht nicht. Jeder Cent, den du irgendwo hinbringst, ist ein Statement. Jeder Geschäftspartner, mit dem du arbeitest, ist ein Statement.
Die Company, für die du arbeitest, du kannst dir noch so viel erzählen, ich mach das ja nur wegen des Geldes, etc., ist ein Statement. Also in dem Augenblick, wenn du dein Genie dieser Company leihst, ist das ein Statement.
Du verleihst ihr deine Power. Und in diesem Kontext arbeiten wir wirklich vom ersten bis zum letzten Atemzug. Und für manche dieser Arbeiten werden wir bezahlt und für andere nicht. So, das würde ich dich einladen, dass erstmal jetzt einfach in Ruhe wirken zu lassen.
Mir ist total bewusst, Leute, dass das für manche von euch, die zum Beispiel auch nicht selbstständig sind und die vielleicht einen Job haben, in dem ihr euch nicht wohlfühlt, etc., jetzt an der Stelle erstmal wie Utopie klingt.
Aber so fängt es an. Damals im alten Rom, als Sklaverei völlig Usus war. Ich muss immer wieder mit Spartacus anfangen, weil das einer meiner großen Kindheitshelden gewesen ist. Also es völlig normal war für Gladiatoren, da reinzugehen in die Arena und sich von Löwen zerfetzen zu lassen.
Und dann kommt dieser Typ und sagt, warum eigentlich? So, wir gucken jetzt dahin und sagen, total selbstverständlich. Aber damals war es eine absolute Utopie. Und wir werden zeitnah leben und ich hoffe, dass wir alle noch diese Zeit mehr leben, wo wir auf diese Zeit zurückschauen und denken, krass, wie sehr wir uns haben versklaven lassen.
Es ist nicht okay, also beim heutigen Wissensstand, bei den heutigen Technologien, dass Menschen Tätigkeiten nachgehen müssen, die sie überhaupt nicht wollen, die voll gegen ihre Werte gehen. Und wenn nicht Menschen anfangen, in eine neue Richtung zu träumen, dann bleibt es natürlich beim Alten.
Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt – Für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“. Hat dir die Folge gefallen? Dann freuen wir uns sehr über deine Bewertung. Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden.
Wir danken dir für dein Zuhören, es ist schön, dass du da bist. Copyright Veit Lindau 2021
