Registriere dich jetzt.

Krieg und Frieden | Die Geburtswehen des menschlichen Bewusstseins | Folge 270

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Krieg und Frieden | Die Geburtswehen des menschlichen Bewusstseins | Folge 270

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hey ihr lieben Menschen da draußen, ich wünsche euch einen guten Tag. Herzlich Willkommen zu einer weiteren Episode meines Podcasts „Seelengevögelt – für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“. Mit dieser Episode mute ich dir etwas zu. Diese Episode ist länger und sie ist sehr wahrscheinlich von ihrem Stoff her intensiver als die meisten anderen. Das ist mir extrem wichtig. Ich bitte dich, ihr mit einem offenen Herzen und einem offenen Geist zu lauschen. Wir haben uns bewusst entschieden, diesen Vortrag aus unserem Programm „HUMAN SPIRIT“ aktuell auszugliedern und allen Menschen zur Verfügung zu stellen, weil uns dieser Krieg in der Ukraine alle etwas angeht.

Wir haben heute nicht mehr die Möglichkeit, uns zu verschließen vor dem, was in der Welt passiert. Wir haben nicht mehr die Möglichkeit, an starren Plänen festzuhalten, sondern wir müssen lernen, in dieser komplexen Welt, die sich so rasant entwickelt, zu surfen. Wir brauchen ein tieferes Verständnis der verborgenen Ordnung im scheinbaren Chaos. In dieser Lektion geht es darum, zu verstehen, wie Krieg und Frieden im menschlichen Bewusstsein anfangen. Und zwar nicht irgendwo da draußen, sondern in dir. Es geht darum, zu verstehen, wie du aktiv und konstruktiv an der Weiterentwicklung menschlichen Bewusstseins partizipieren kannst. Es geht aber auch darum, zu verstehen, was das Gute und was das Böse ist und warum Toleranz an manchen Stellen die falsche Antwort auf Intoleranz ist. Ich wünsche dir ein tiefes Erkennen deiner Gaben, aber auch deiner Schatten. Ich wünsche dir, dass dir diese Episode dabei hilft, zu erkennen, wie du dich auf eine gute, aufrechte, würdevolle Weise zu dem positionieren kannst, was gerade in der Welt passiert.Und ich habe eine Bitte: Wenn du am Ende dieser Lektion für dich das Gefühl hast, dass der Inhalt wirklich wertvoll ist, dann bitte ich dich, sie wirklich weiterzuempfehlen, weil ich glaube, dass gerade sehr, sehr viele Menschen in dieser Welt nach einer guten, passenden Antwort suchen auf das Fürchterliche, was gerade passiert.

Diese Session gibt Mut und sie wird dir Klarheit schenken. Und falls sie dich inspiriert, lade ich dich ein, dir unser „HUMAN SPIRIT“-Programm anzuschauen. Du findest den Link unten drunter. Da bekommst du wöchentlich so eine richtig schöne Volldröhnung an Inspiration und Evolution.

Ich danke dir für deine Offenheit, für dein Vertrauen, und jetzt wünsche ich dir offenes Lauschen und tiefes Erkennen. Okay, was haben wir heute vor? Viel. Ich habe euch ja beim letzten Mal einen spontanen Abbruch zugemutet und ich danke euch, dass ihr es ausgehalten habt und dass ihr mitgefühlt habt mit meinen Tränen. Also, ich habe danach ganz, ganz viel Bestätigung von euch bekommen, das hat gutgetan und ich hoffe, ihr konntet es nehmen und ihr konntet es verstehen. Und ich möchte die Gelegenheit gern nutzen, erst mal Danke zu sagen. Danke dafür, dass ich für ein Feld von Menschen arbeite, wo das möglich ist, dass ich mich so authentisch zeige. Und zweitens möchte ich euch alle dazu ermutigen, wenn ihr in dieser Krise oder egal wann das Gefühl habt, ihr berstet vor Gefühlen, diese nicht zurückzuhalten, sondern so mutig zu sein, dass alles durch euch durchfließen zu lassen.

Ich habe viel geweint in diesen Tagen, ich weine still immer noch. Wir sind seitdem sehr in die Aktion gegangen, besonders Andrea. Also, die meisten von euch kennen sie ja. Sie liebt es, aktiv zu lieben, und ich habe das Gefühl, meine Frau, die schon immer sehr beschäftigt war, hat gerade nochmal einen Turbogang eingeschaltet und ist gerade sehr viel damit beschäftigt, hier in der Stadt im Bahnhofsviertel zu organisieren, dass Flüchtlinge unterkommen. Also, wir haben mittlerweile in den Tagen über 80 Menschen dabei helfen dürfen, eine Unterkunft zu finden. Und das tut einfach gut. Und deswegen möchte ich euch gerne an dieser Stelle auch sagen, hey, wenn euch das berührt, was in dieser Welt passiert und wenn ihr euch manchmal hilflos fühlt, wie ich mich auch, es tut gut, in die Aktion zu gehen.

Erstens tut es dir gut und zweitens wirst du, wenn du in die Aktion gehst, so viele wunderbare Menschen kennenlernen. Ich habe in dieser Woche echte Helden und Heldinnen kennengelernt.

Menschen, die jetzt gerade in Odessa sind und Medikamente hingebracht haben, Nahrung hingebracht haben, die mit mir in Kontakt stehen. Und das gibt mir gerade so viel Hoffnung für uns als Menschheit. Also, bring dich ein. Ich habe in dieser Woche überlegt, wie ich hier an dieser Stelle mit euch weitermache und ich habe euch versprochen, und das ist eine Garantie, Thema Flow kommt auf alle Fälle, aber ich möchte heute und hier und in den kommenden zwei Lektionen aktuell auf das eingehen, was in der Welt passiert. Denn für mich persönlich wäre es schizophren, einfach so weiterzumachen, als wäre nichts, sondern ich möchte etwas, was ich im späteren Programm von „HUMAN SPIRIT“ mit euch teilen wollte, vorziehen, weil es auf eine fast zynische Art und Weise sehr zu dem passt, wo wir uns jetzt gerade finden. Ich möchte heute mit euch darüber sprechen, was „HUMAN SPIRIT“ mit Krieg und mit Frieden zu tun hat. Und ich verstehe es, wenn einige von euch vielleicht sagen, Veit, ich habe darauf keinen Bock. Weißt du was? Ich hatte null Bock darauf. Ich hatte so die Idee, okay, jetzt im Frühjahr, hoffentlich besänftigt sich das mit Corona und wir können mal wieder anfangen, ein ganz normales Leben zu leben.

Ich hatte darauf keinen Bock. Ich hatte auch keinen Bock darauf, meinen Urlaub zu verschieben. Ich habe keinen Bock darauf, was wir jetzt alles rumorganisieren müssen. Ich habe vor allem keinen Bock auf alles, was ich seitdem fühlen muss. Aber Leute, das ist das Problem in unserer Szene. Wir haben uns ganz groß auf die Fahnen geschrieben, Werte wie „wir wollen erwachen“, „wir wollen Liebe“, „wir wollen unser Bewusstsein erweitern“, aber wir lesen nicht das Kleingedruckte. Das Kleingedruckte heißt zu verstehen, wenn dein Bewusstsein wirklich weiter wird, dann kommt auch automatisch immer mehr von der Welt in dein Herz und du wirst einfach immer mehr fühlen müssen. Und vielleicht erinnerst du dich, ich habe ganz am Anfang die acht Säulen vorgestellt von „Human Spirit“ und eine davon war Lieben. Wann, wenn nicht jetzt, Leute, haben wir eine Gelegenheit, unser Konzept von Lieben und so eine wunderschöne Idee auf den Prüfstand zu legen und zu sagen, ja, wie sieht denn jetzt Lieben tatsächlich aus in so einer dunklen Zeit?

Ist es nur ein Lieben, was mich mit einer beschränkten Anzahl von Menschen, vielleicht noch mal in der Circle von Familie, verbindet, oder kann ich, wenn ich wirklich anfange zu lieben, irgendwann mein Herz tatsächlich nicht mehr vor der gesamten Welt verschließen?Und da stehen wir schon vor der nächsten Frage, und das ist eine Frage, die mir in den letzten Tagen oft gestellt worden ist, nämlich, okay, was mache ich denn damit, wenn ich das alles fühle? Ich habe das Gefühl, das macht mich handlungsunfähig, das macht mich fertig. Und ja, wir müssen, und auch das ist eine Säule in unserem Programm, wir müssen Resilienz entwickeln.

Es ist niemandem geholfen, wenn wir nur noch weinend durch die Gegend rennen und handlungsunfähig sind, sondern wir müssen wirklich lernen, sehr starke, friedvolle Krieger und Kriegerinnen zu sein. Und die dritte Säule, über die ich heute sprechen möchte, ist: Wir haben gesagt, wir möchten Human Spirit Future Skills trainieren. Das heißt, Fähigkeiten, die wir Menschen brauchen, um in Zukunft überleben zu können.

Und eine dieser Fähigkeiten, wie gesagt, ich wollte die euch eigentlich später vorstellen, aber jetzt passt es einfach, ist Agilität. Agilität bedeutet zu verstehen, dass wir im Gegensatz zu unseren Vorfahren, bei denen sich die Dinge noch in einem überschaubaren Tempo entwickelt haben, nicht mehr den Luxus haben, an einem Plan für die nächsten zehn Jahre festzuhalten.

Wir können nicht mehr sagen, hey, ich habe mir das dieses Jahr ganz anders vorgestellt, sondern wir müssen lernen, agil auf das zu antworten, was jetzt gerade passiert. Abzukotzen ist total okay. Aber eben dann nicht in den Widerstand zu gehen und zu sagen, das passt mir überhaupt nicht in den Kram oder ich tue so, als wenn es nicht da wäre, sondern zu sagen, okay, aus irgendeinem Grund habe ich mir das ausgesucht, in dieser turbulenten Zeit zu inkarnieren.

Und die Wahrscheinlichkeit ist extrem groß, Leute, da brauche ich kein Prophet zu sein, dass wir in den kommenden Jahren nicht weniger Krisen haben werden, sondern mehr. Und was wir brauchen, ist Agilität. Und deswegen möchte ich euch heute bewusst etwas zumuten, weil ich davon ausgehe, dass hier Menschen zuschauen, die am Anfang genau hingehört haben, als ich die Vision von Human Spirit vorgestellt habe, nämlich dass wir erwachsene, reife Menschen werden.

Ich möchte heute am Anfang etwas ansprechen, was eventuell gerade in dir auch so wie ein Kämpfen ist. Ich habe es an anderer Stelle schon mal erwähnt, unser Gehirn hat zwei verschiedene Mindsets. Also, du musst dir vorstellen, wie zwei Programme, die sind in jedem von uns angelegt. Das eine ist das sogenannte fixe Mindset und das andere ist das Wachstumsmindset. Das fixe Mindset, wenn wir da einrasten, dann haben wir eine starre Vorstellung davon, wer wir sind.

Und wir reagieren sehr häufig auf die Herausforderungen, die uns gestellt werden, mit „kann ich nicht“ oder „will ich nicht“. Im fixen Mindset hassen wir Veränderung. Als der Krieg ausbrach, habe ich wirklich erst mal mich dabei beobachtet, wie ich zwei, drei Tage einfach noch so weitermachen wollte. Dann haben Andrea und ich uns zusammengesetzt und dann sickerte das so langsam durch, dass ich meine Idee von diesen nächsten Monaten aus der Hand legen muss. Ja, ich kann nicht sagen, ich will jetzt aber einfach so weitermachen. Ich meine, wir können das machen, aber im fixen Mindset, das ist quasi so, wenn du versuchst zu surfen, aber du stehst total verkrampft auf dem Brett, du fliegst einfach immer wieder auf die Fresse.Im fixen Mindset sehen wir überall Grenzen und wir entwickeln uns nicht wirklich gern. Wir haben Angst vor unangenehmen Gefühlen. Im Wachstumsmindset hingegen, und nochmal, das ist in jedem von uns angelegt, verstehe ich, dass ich ein Prozess bin.

Und ich verstehe auch, dass das gesamte Leben ein fluktuierender Prozess ist, den ich nicht wirklich kontrollieren kann. Und ich bin bereit, permanent dazuzulernen. Ich bin bereit, das Chaos zu umarmen. In einer gewissen Weise erregt mich Chaos sogar. Anstatt zu sagen, oh nee, will ich nicht, sage ich, okay, fuck, es ist da. Komm her, Sturm, ich will mit dir kooperieren. Und dadurch switche ich wirklich in meinem Gehirn auf neue Möglichkeiten. Und das würde ich heute Abend gerne bei uns allen antriggern. So dieses: Die Bereitschaft, die Bereitschaft, mit dem, was uns das Leben jetzt gerade auf den Teller präsentiert, mitzugehen. Im Wachstumsmindset haben wir die Chance, unser Bewusstsein immer wieder zu dehnen.

Und dehnen heißt erst mal grob vereinfacht in drei Phasen: aus einer Egozentrik heraus. In der Egozentrik ist unser Bewusstsein wirklich total auf uns eingestellt. Und es geht im Grunde nur um uns, um mich, um meine Erleuchtung, um meine Liebe. Hin zu einer Ethnozentrik.

Ethnozentrik ist, wenn ich anfange, mit den Menschen, mit denen ich mich verbunden fühle, mit meiner Familie oder auch mit meiner Nation oder mit meinem Tribe, mit den Menschen mitzufühlen. Das ist schon mal ein Riesenschritt. Die meisten Menschen hängen immer noch in der Egozentrik. Und dann aber irgendwann in die Weltzentrik zu kommen. Und ich möchte nochmal sagen, Leute, wir müssen uns bewusst darüber werden, dass wir – und mit wir meine ich jetzt einfach unsere Szene – dass wir auf der einen Seite permanent riesenfette Gebete in den Himmel geben, von wegen ich will erwachen oder Weltzentrik, ja, auf jeden Fall will ich weltzentrisches Bewusstsein. Aber uns häufig nicht bewusst darüber sind, was das für Konsequenzen hat. So, ich möchte heute über diese Konsequenzen sprechen, aus einer Metaperspektive heraus. Und ich möchte dich einladen, dich nochmal vielleicht viel bewusster und freiwilliger auf diesen Prozess einzulassen. Also eben nicht wie ein bockiges Kind in der Schulklasse zu sitzen und sagen, auf den Unterrichtsstoff habe ich keine Lust, sondern einfach zu sagen, ob ich will oder nicht, das sind die Themen, mit denen ich mich gerade beschäftigen muss. Ich möchte dich heute einladen zu sehen, dass es so etwas wie Karma gibt, individuell und kollektiv. Und Karma wiederum hat sehr viel damit zu tun, dass alles miteinander verbunden ist. Also, wenn du vor deiner Haustür einen Scheißhaufen abgesetzt bekommst, hat der irgendwas mit dir zu tun. Und wenn du zehnmal sagst, nee, das ist nicht meiner, der Briefträger hat sich geirrt und du schickst den immer wieder weg, dann weißt du aus eigener Erfahrung, was passiert. Der Scheißhaufen wird einfach immer größer. Und was gerade passiert in der Welt, Leute, ist, dass die Scheißhaufen, die uns serviert werden, immer größer werden. Und solange wir aber sagen, damit habe ich nichts zu tun, wird die Lektion nicht gelernt.

Und dann hängen wir einfach fest. So habe ich zum Beispiel in den letzten Tagen, ich habe unglaublich viel kommuniziert, auch in den sozialen Medien, weil mich das auch gerade extrem berührt, zu sehen, wie unterschiedlich man auf so ein riesiges Event reagieren kann, häufiger mal gehört: Was haben wir damit zu tun? Das ist nicht unser Krieg.

So, Leute, das passiert hier, direkt vor unserer Nase. Okay? Und ja, ich werde heute auch über diesen Krieg sprechen, aber mir geht es eigentlich vor allen Dingen darum, das als ein Beispiel zu nehmen, um dich dafür zu sensibilisieren, wie oft wir die Zusammenhänge ausblenden.

Stell dir einfach mal vor, es gibt Pilzstämme unter der Erde, Pilzgeflechte, die sind über hunderte von Kilometern lang. Und diese Pilze hat man mittlerweile herausgefunden, dieses Geflecht ist tatsächlich ein Organismus. Und das eine Ende weiß vom anderen. Oder es gibt riesige Termitenstämme. Okay? Und warum erzähle ich dir das? Weil wir Menschen auch so ein Geflecht sind. Aber wir checken das noch nicht. Hast du das so?

Wenn wir egozentrisch sind, dann checken wir einfach nicht, dass das, was am anderen Ende der Welt passiert, mit uns zu tun hat. Und etwas, was ich auch häufig gehört habe in den letzten Tagen, ist: Ja, Veit, aber was ist denn mit den ganzen anderen Kriegen, die davor stattgefunden haben?

Ich gebe dir völlig recht. Jeder Krieg, jede Katastrophe ist schlimm. Und es ist eine traurige Wahrheit, dass wir Menschen im Augenblick noch einen Reifezustand haben, wo die Einschläge immer näher kommen müssen, damit wir irgendwann mal sagen: Okay, jetzt habe ich kapiert, das hat was mit mir zu tun.

Also alles ist miteinander verbunden. Und wenn du im Augenblick vielleicht noch denkst, oh ja, der Krieg ist doof, aber irgendwann ist das wieder vorbei und dann geben die Ruhe, dann bitte ich dich einfach an der Stelle mal für den Augenblick den größeren Zusammenhang zu sehen. Und zu verstehen, das, was gerade in der Ukraine passiert, hat zum Beispiel extrem viel mit unserem kollektiven Karma als Deutsche zu tun. Das ist vielen Deutschen gar nicht bewusst, weil wir ganz häufig über unsere Schuld den Russen gegenüber oder den Polen gegenüber reden.

Vielen Deutschen ist nicht bewusst, dass wir gerade in der Ukraine Millionen von Menschen, besonders Juden, umgebracht haben. Einer der Gründe, warum diese Nation so brutale Schwierigkeiten hatte, sich überhaupt zu finden, sich aufzurappeln, sich zu formieren als Nation, hat auch ganz stark etwas mit uns als Deutsche zu tun. Und wenn du jetzt gerade denkst, ja, Veit, aber das ist ja lange her, ich habe damit nichts mehr zu tun, dann frage ich dich: Okay, wo ziehst du die Grenze zwischen einem spirituellen Konzept und dem, was tatsächlich passiert?

Alles ist miteinander verbunden. Und natürlich wirkt das Karma unserer Vor-Generationen auch auf uns ein. Was will ich damit sagen? Ich will damit sagen, ich möchte dich einladen, dich von dem, was in dieser Welt passiert, berühren zu lassen. Und zu verstehen, wir erleben gerade Beben, Schockwellen, die vor vielen, vielen, vielen Jahren, unter anderem auch durch unsere Großväter, in der Ukraine ausgelöst wurden. Und das, was gerade dort passiert, beeinflusst jetzt bereits massiv unsere Wirtschaft.

Auch das wird ein Thema sein, Leute. Wir werden auch in unserer deutschen Gesellschaft in den kommenden Jahren viel mehr Solidarität aufbringen müssen. Es beeinflusst jetzt bereits das Nahrungsgefüge der Welt. Das heißt, wir gehen jetzt bereits davon aus, dass das Hungerkatastrophen in Afrika auslösen wird. Und das eigentliche Thema, mit dem sich Menschen gerade dringend beschäftigen sollten, nämlich Umwelt, wird mal eben komplett zur Seite geschoben, weil wir damit gerade überhaupt nichts zu tun haben.

Also weil wir überfordert sind mit dem, was jetzt gerade da ist. Und was, glaube ich, vielen von uns noch nicht bewusst ist, dass gerade nicht nur eine Ukraine, sondern weltweit eine hart erkämpfte Freiheit in Frage gestellt wird und attackiert wird.

Autokratische Systeme nehmen in der Welt wieder zu. Und du kannst nicht in Deutschland sitzen und denken, dass dich das nicht betrifft. Weil diese Systeme werden mächtiger. Und wir, und mit wir meine ich jetzt unsere Generationen, die seit Jahrzehnten im Frieden leben, wir haben Freiheit für viel zu selbstverständlich genommen.

Jetzt kann es sein, dass du sagst, es ist mir echt viel zu komplex. Das verstehe ich. Deswegen habe ich mir gedacht, ich breche es heute noch mal mehr runter. Wir fangen ganz einfach an mit Salutogenese. Okay? Salutogenese, die meisten von euch kennen das, weil das ist ein Prinzip, was ich in meinen Ausbildungen lehre, besagt, dass sich ein menschliches System immer nur dann wohlfühlen, sicher fühlen kann, wenn drei Bedingungen gegeben sind.

Erstens, wir müssen verstehen, was passiert. Zweitens, wir müssen einen Sinn sehen in dem, was passiert. Und drittens, wir brauchen eine Möglichkeit der Machbarkeit. Okay? Das heißt, wir müssen das Gefühl haben, wir können irgendetwas tun. Also, zum Beispiel, dass wir jetzt seit einer Woche so in die Aktion gegangen sind. Ich merke, dass das ein Teil von mir beruhigt, in einer guten Art und Weise, weil es ist immer nur ein Tropfen auf einem heißen Stein, aber es ist ein Tropfen, den wir beisteuern können.

Das heißt, wenn du vielleicht auch gerade in dieser Zeit gestresst bist, dann fehlt mindestens eine dieser drei Komponenten oder vielleicht sogar alle drei. So, ich möchte mich ausführlich in den kommenden Wochen mit allen drei beschäftigen, weil wenn du das verstehst, hast du die Möglichkeit, für dich wieder in eine, lass uns sagen, stabile und zentrierte Haltung auf deinem Surfbrett zu kommen. Heute möchte ich gerne mit euch über Verständnis sprechen. Ich möchte euch gerne vorstellen, wie man das, was jetzt gerade stattfindet auf der Welt, sehen kann. Es wird ein bisschen länger, also wenn du nicht darauf vorbereitet bist oder wenn du gerade müde bist von einem Tag, dann lade ich dich ein, hör heute einfach nur so lange zu, wie es passt und mach morgen weiter. Aber es ist mir wichtig, das in einem Gesamtzusammenhang darzustellen. Was uns oft extrem stresst, wenn so etwas passiert, wie jetzt gerade, ist so das Gefühl des Chaos: Bricht aus. Deswegen möchte ich heute gerne mit euch die Frage beleuchten: Gibt es eventuell in diesem Chaos eine verborgene Ordnung?

Zweitens, was uns fassungslos macht in solchen Krisen, ist die Frage: Warum sehen wir die Welt so verschieden? Also, wenn du jetzt gerade zum Beispiel mal in sozialen Medien anfängst und ein bisschen liest, wie verschieden Menschen auf dasselbe Ereignis reagieren, dann denkst du wahrscheinlich auch mal: Krass, was passiert hier? Und vielleicht betrifft das sogar deine Freundschaften, dass Menschen, die dir nah sind, komplett anders auf das schauen. Und die offensichtlichste Frage ist: What the fuck, warum wählen wir nicht einfach alle Frieden? Ich meine, es ist so, wie das Schiff sinkt langsam, weil wir die Umweltkrise nicht in den Griff kriegen. Und während das Schiff sinkt, fangen wir an, auf dem Schiff Verteilungskämpfe zu führen. Das ist doch crazy.

Warum wollen wir nicht alle Frieden? Und ich möchte heute gerne noch mit euch beleuchten, warum Toleranz nicht immer die richtige Antwort ist. So, erinnere dich daran, wir sind angetreten bei Human Spirit, dass ich gesagt habe, ich will euch immer eine Sache vermitteln. Deswegen komme ich heute mit der Frage: Gibt es die eine Erklärung für all diese Fragen? Gibt es ein Modell, eine Landkarte, die dir und mir plausibel erklären kann, was da jetzt gerade passiert? Und die gibt es. Und die möchte ich dir gerne vorstellen. Es ist die Spiral Dynamics, entwickelt von Clare Graves und Don Beck. So, für all diejenigen unter euch, die das schon mal gehört haben, euch bitte ich heute zuzuhören, als würdest du es zum allerersten Mal hören, weil in meiner Erfahrung ist es so, dass wir ganz häufig tolle Konzepte lesen, hören, dann abhaken und wieder vergessen und dann versäumen, sie an so einem heißen Punkt, an dem wir jetzt gerade stehen, anzuwenden.

So, was ist die Spiral Dynamics? Sie ist eine Landkarte menschlichen Bewusstseins. Worum geht es in dieser Landkarte? Frag dich, wer bist du? Also, wenn ich dir jetzt gegenüberstehen würde und ich würde dich fragen, wer bist du? Was wäre deine Antwort? Vielleicht würdest du deinen Namen sagen, dann würde ich sagen, nee, das ist ja nur dein Name.

Dann würdest du vielleicht sagen, ich bin eine Frau, dann würde ich sagen, nee, das ist nur dein Geschlecht, dein Beruf, nee, das ist nur das, was du machst. Wer bist du? Du bist nicht dein Körper, du hast einen Körper, aber von was wird dieser Körper bewegt?

Von Bewusstsein. Und wir können jetzt ultra tief und lange eintauchen in die spannende Frage: Was ist eigentlich Bewusstsein? Das machen wir heute nicht. Das würde den Rahmen sprengen, aber das Faszinierende an dir ist, dass du kein Körper bist.

Du bist keine feste Form, sondern du bist Bewusstsein, was einen Körper nutzt. Wofür? Könntest du jetzt sagen, um zu essen und so weiter? Nee, das machst du alles nur, damit du dich den eigentlich spannenden Fragen stellen kannst.

Bewusst oder unbewusst ist jedes menschliche Bewusstsein mit der Frage beschäftigt: Wer bin ich? Wofür lebe ich? Und was ist wertvoll? Vielleicht hast du dir diese Fragen lange, lange nicht mehr bewusst gestellt.

Aber ich sage dir eins: Jede einzelne Handlung, tagtäglich, definiert, wer du glaubst zu sein. Ich bin der, der mitfühlt, oder ich bin der, der sein Herz verschließt. Wofür lebe ich? Wir können die Idee haben, wofür wir leben, für die Liebe, aber was bedeutet das ganz konkret?

Vielleicht, wenn wir uns ehrlich anschauen, realisieren wir, wir leben eigentlich für was ganz anderes. Wir leben vielleicht dafür, sicher durchzukommen, etc. Unbewusst sind wir alle mit diesen Fragen beschäftigt. Auch ein Herr Putin ist damit beschäftigt. Ein Nelson Mandela war damit beschäftigt. Das ist das, was dein Bewusstseinsstrom bewegt. Und jetzt wird es spannend: Dieses Bewusstsein oder der menschliche Geist ist nicht statisch, sondern deine Antworten auf diese Fragen verändern sich im Laufe des Lebens. Und zwar in Stufen. Diese Stufen sind nicht einfach eine Idee, die sich irgendjemand ausgedacht hat, sondern viele verschiedene Entwicklungspsychologen, unter anderem Clare Graves, sind darauf gekommen, indem sie Menschen befragt haben, zum Beispiel die simple Frage: Wie definierst du Glück? Und dabei ist Graves aufgefallen, dass Menschen in unterschiedlichen Altersgruppen Glück ganz anders definieren. Und dass sich das verändert, wenn wir uns entwickeln.

Das heißt, jedes Mal, wenn wir so einen Entwicklungsschub machen, verändert sich die Definition von Glück, verändert sich die Definition, wer wir sind. Also, wenn ich zum Beispiel egozentrisch bin, dann ist total klar, ich bin ich, die anderen gehen mich nichts an.

Und Leute, das ist das Problem mit Bewusstseinserweiterung, nachdem wir alle immer so schreien, dass du eines Morgens aufwachst und dann merkst, fuck, ich bin irgendwie auch die anderen. Die betreffen mich auch.

Also, es verändert sich. Und wenn wir uns verändern, also wenn wir sozusagen eine Treppe hochrutschen, dann verändern sich unsere Glaubenssysteme. Und ich wette, das hast du in deinem Leben schon erlebt, ja, dass du an einem Morgen aufgewacht bist und plötzlich gemerkt hast, das, was gestern noch wichtig für dich war, ist heute nicht mehr wichtig.

So, mich haben zum Beispiel Menschen gefragt, die gesagt haben, warum hast du nicht so laut und doll reagiert bei den anderen Kriegen? So, die traurige Wahrheit ist, die haben mich nicht so erreicht, Leute. Irgendwas muss sich in mir verändert haben. Okay, so, wir entwickeln uns und wir sehen die Welt plötzlich anders. Es verändern sich unsere Werte, es verändern sich unsere Lebensregeln. So, wenn du das zum Beispiel schon mal in einer Freundschaft erlebt hast, dass du dich entwickelst und der andere nicht, dann weißt du, das kann sich brutal schmerzhaft anfühlen.

Ich meine, ihr habt gerade eben alles miteinander geteilt und jetzt plötzlich merkst du, oh, wir sitzen nicht mehr im selben Boot. Es ist eine Frage, die mir häufig gestellt worden ist in der letzten Woche: Wie gehe ich damit um, dass ich das Gefühl habe, dass manche Leute ignorant sind? Indem du heute richtig gut zuhörst, weil dann verstehst du, dass wir auf jeder dieser Ebenen ignorant sind.

Und wenn wir wachsen, sehen wir ein bisschen mehr, aber wir sehen noch lange nicht alles. So, diese Entwicklungstufen betreffen ein Individuum, also dich, aber auch eine ganze Gesellschaft. Oder zum Beispiel eine Partei, ja? So, zum Beispiel die Grünen befinden sich von ihrem Entwicklungsschwerpunkt her auf einer anderen Stufe als zum Beispiel die AfD.

Und das ist jetzt erstmal ganz neutral und wertefrei. Und je nachdem, wo wir uns gerade befinden, haben wir ganz andere Motivationsreize. So, auf einer gewissen Stufe ist es zum Beispiel für dich ganz wichtig, dass du der King bist, dass du voll das Sagen hast.

Und plötzlich wird dir das scheißegal und du denkst, hey, ich will helfen. Ich will, dass die Welt sich verändert. Also, wann immer du merkst, dass das, was dich gestern angeturnt hat, heute nicht mehr wichtig ist, dass dich anfangen, wirklich innere, andere Werte zu bewegen, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du dich verändert hast.

Und je nachdem, auf welcher Stufe wir uns befinden – und das ist wichtig, Leute, wenn wir verstehen wollen, was gerade in dieser Welt passiert –, erfahren wir das Leben völlig anders. Und das ist krass. Du gehst vielleicht mit einem Menschen jede Nacht in dasselbe Bett. Aber wenn du dich detailliert mit diesem Menschen unterhältst, merkst du plötzlich, der sieht die Welt ganz anders als du. Oder du bist mit jemandem, keine Ahnung, in irgendeinem spirituellen Club etc., und ihr redet immer von derselben Freiheit, Liebe und so weiter, und dann kommt eine Krise, und plötzlich merkt ihr, wir haben zwar dieselben Worte benutzt, aber wir meinen etwas ganz anderes. So, wir haben zum Beispiel in dieser Woche Menschen kennengelernt, hier im Bahnhofsviertel, tolle Menschen, an denen wir vorher vorbeigegangen sind, die in ganz anderen Welten leben als wir. Oder, ich habe es auf Instagram gepostet, wir haben Irakli kennengelernt in Georgien, der jetzt gerade, ich meine, er hat ein Restaurant in Berlin, der hat eigentlich ausgesorgt. Der Typ ist jetzt gerade drei Tage, Tag und Nacht gefahren, um Medikamente nach Odessa zu bringen. Er hat sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt, und er führt ein ganz anderes Leben als wir, aber wir haben nach zehn Minuten gemerkt, dass es eine totale Connection da ist. Und auf der anderen Seite gibt es vielleicht Verwandte in deinem Leben, wo du denkst, what the fuck, warum siehst du die Welt anders?

Weil ihr Bewusstsein auf einer anderen Ebene ist. So, grob vereinfacht gibt es bis jetzt ausgeprägt auf unserem Planeten acht Ebenen, okay? Damit man einfach darüber sprechen kann, haben die auch Farben.

Und ich gebe euch gleich auch noch ein paar Empfehlungen mit, für diejenigen unter euch, die tiefer einsteigen wollen. Und es ist wichtig zu verstehen, dass wir sozusagen als Baby, als Kleinkind, als größeres Kind, als Teenager, als Erwachsener normale Entwicklungsprozesse durchlaufen und die meisten von uns dann irgendwo in dieser Entwicklung stehen bleiben.

Also, es kann zum Beispiel sein, dass du bei deinen Eltern, bei deinen Großeltern das Gefühl hast, dass du die mit bestimmten Themen, die dir wichtig sind, nicht mehr erreichst, weil sie ihren karmischen Auftrag für dieses Leben erreicht haben.

Mehr ist da einfach nicht drin. Und dann gibt es Leute, die werden da richtig durchgezogen. Und was jetzt gerade passiert auf diesem Planeten, das ist quasi wie so ein Schleudergang. Und wir können total dagegen kämpfen und dann werden wir starr und dann wird Entwicklung. Mördermäßig anstrengend, oder aber wir machen uns locker, wir machen weich und wir sagen, meine Seele wird sich schon was dabei gedacht haben, dass ich jetzt gerade hier bin, und dann können wir die Hitze von dem, was jetzt gerade passiert, nutzen, um uns weiterzuentwickeln.

Diese Entwicklungsstufen tauchen also im Entwicklungsprozess eines jeden Menschen auf und was wichtig ist zu verstehen, sie tauchen in allen Kulturen und in allen Gesellschaftsformen immer wieder auf. Je mehr Menschen eine bestimmte Schicht bereits durchlaufen haben, umso einfacher wird es für alle Menschen, die danach geboren werden, in diese Schicht hineinzuwachsen.

Also zum Beispiel, sagen wir mal, vor 2000 Jahren war bis Rot richtig stark ausgeprägt. Ich gehe gleich noch ein bisschen ausführlicher auf die Schichten ein. Das heißt, Menschen haben es extrem leicht gehabt, sich bis in Rot hineinzuentwickeln, aber Blau ist schon schwierig geworden.

Heute in den modernen Entwicklungsgesellschaften gehen wir davon aus, dass schon sehr, sehr viele Menschen bis zu Grün vorgedrungen sind. Das heißt, wenn du halbwegs kooperierst mit dem Leben, ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass du dich in unserer Gesellschaft bis zu Grün entwickelst.

Weiter oben Gelb Integral und Türkis Höheres Bewusstsein wird schon dünner. Also je mehr Menschen eine Entwicklung durchlaufen, umso einfacher wird es für alle. Das ist wichtig zu merken, um zu verstehen, was deine Bewusstseinsentwicklung mit dem Krieg in der Ukraine zu tun hat. Ein Irrtum, der oft gemacht wird, wenn die Menschen das Modell zum ersten Mal hören, ist zu denken, okay, das ist wie so eine Klasse. Ich schließe eine Klasse ab und dann gehe ich in die nächste. Du musst es dir so vorstellen: Dein Bewusstsein lernt auf der untersten Ebene.

Die instinktive, schließt das irgendwann ab und entwickelt sich weiter, weil es nicht mehr ausreicht, hin zu Purpur, die magische Ebene. Du nimmst aber diese instinktiven Anteile mit, also die sind weiterhin in dir integriert.

Also optimalerweise würde eine Entwicklung so durchlaufen, dass du jede einzelne Farbe mitnimmst, gesund durchläufst, die Lektionen daraus lernst und dass dir das Wissen, die Weisheit dieser Phase weiterhin zur Verfügung steht. Zum Beispiel instinktiv sein zu können, ist eine sehr wertvolle Fähigkeit.

Oder Rot ist, zum Beispiel, komme ich gleich noch ausführlich dazu, es ist eine Farbe, wo es viel um Durchsetzung geht. Dein Rot aktivieren zu können, ist extrem hilfreich. Also wir nehmen das mit. Aber wir haben meist einen Schwerpunkt, also da, wo wir entwicklungstechnisch jetzt gerade stehen.

Wir pendeln ein bisschen, also wenn du zum Beispiel mit Menschen sprichst, die sehr bewusst sind, dann rutscht du selbst ein Stück höher. Wenn du mit anderen sprichst, mit deiner alten Gang, die noch ein bisschen anders hängt, rutscht du wieder runter.

Im Stress kann es sein, dass du regredierst. Was wir jetzt gerade erleben, kulturell in der Ukraine, ist ein starkes Abrutschen von Entwicklungsebenen. Ganz wichtig: Keine dieser Ebenen ist besser. Es geht nicht um Arroganz, sondern es geht darum zu verstehen, Bewusstsein will sich entwickeln. Und je weiter sich Bewusstsein entwickelt, umso flexibler wird es.

Das heißt, wir sind in der Lage, die Komplexität der Welt besser zu erfassen. Umso souveräner geht es auch zum Beispiel mit andersartigen, andersdenkenden Menschen um, umso agiler kann es auf das reagieren, was passiert.

Das heißt, wenn es um Lebenstüchtigkeit geht, um Kooperationsfähigkeit, gibt es ein besser. Aber es ist nicht besser im Sinne von, die einen haben es nicht gecheckt und die anderen haben es gecheckt, sondern wir laufen da alle durch, okay?

Und wann immer du denkst, du bist schon ganz oben angekommen, wisse bitte, nach oben ist das ganze Ding offen. Das heißt, keine Ahnung, was uns alles noch an Bewusstseinsebenen erwartet, wir befinden uns gerade alle am Anfang.

Übrigens, allein das Hören davon, heute, das Dich davon berühren zu lassen, regt bereits deine Bewusstseinsentwicklung an, weil das Potenzial dafür ist da. Das ist die riesen Chance in jeder fucking Krise, wenn wir Ja dazu sagen, wenn wir sie persönlich nehmen, dann regt sie unser Bewusstsein zur Entwicklung an.

Also, was geht dich die Welt an? Wäre es nicht legitim zu sagen, oh nee, Welt ist mir zu anstrengend? Ich sorg dafür, dass ich mal in meinem kleinen Kämmerlein sitze, mit meinen zwei, drei Freunden uns gemütlich mache? Also, erstens funktioniert es nicht mehr. Dafür sind wir alle viel zu sehr miteinander vernetzt. Aber zweitens, und das ist die zentrale Idee des heutigen Abends, für die ich dich begeistern möchte: Dein Geist ist Teil des kollektiven Geburtsprozesses.

Also, wenn du einmal verstehst, dass das Bewusstsein von Menschen nicht getrennt ist, sondern dass jeder kleine Fortschritt, den du bei dir erfährst, den Kosmos etwas über sich selbst lernen lässt.

Jede kleine Lektion, die du lernst, wird ins große System eingespeist. Teilhard de Chardin nannte das Noosphäre. Das heißt, das kollektive Bewusstsein der Menschen. Jeder fucking Irrtum, aus dem wir beide endlich etwas lernen, legt den Grundstein dafür, dass unsere Enkel und Urenkel durch diesen Scheiß gar nicht mehr durchmüssen.

Das heißt, wenn du an deiner Stelle deinen Juice, deine Liebe, deine Neugier ins System reingibst und dich weiterentwickelst, dann ist das ein Beitrag für das gesamte System. Krisen und Kriege sind immer auch ein Ringen zwischen Bewusstseinsebenen.

Dafür würde ich euch gerne heute sensibilisieren. In den Nachrichten ist gerade viel davon die Rede, zu verstehen, warum der Putin das macht, wirtschaftlich, politisch und so weiter. Und das sind alles richtige Perspektiven.

Aber ich möchte dich einladen, heute noch tiefer zu schauen. Und zu sehen, was gerade passiert, ist nicht nur ein Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Es ist ein Konflikt von zwei mächtigen, ja, sogar von drei, mindestens drei, mächtigen Bewusstseinsebenen, die gerade wahnsinnig aneinander reiben und mindestens eine davon versucht gerade wieder, das ganze System – und ich sage wirklich, das gesamte System – runterzuziehen und eine andere tektonische Bewusstseinsplatte versucht, das gerade anzuheben. Und je nachdem, wer da gewinnt, wird das einen massiven Einfluss auf deine Lebensqualität in den kommenden Jahren haben. Was wir in der Welt erleben, mit all diesen Reibungen, mit all diesen Kriegen, ist ein kalter Clash.

Das heißt, dass oberflächlich gesehen Länder oder Parteien gegeneinander kämpfen. Aber in der Tiefe, was eigentlich passiert, ist, dass sich Bewusstseinsebenen aneinander reiben. Und das Verrückte heutzutage ist, während es früher so war, weil die Menschen noch nicht so vernetzt waren, dass sich meist nur zwei Ebenen aneinander gerieben haben, kann es heute passieren, dass drei, vier Ebenen aufeinander knallen.

Und da niemand wirklich so richtig versteht, was passiert, gibt es ganz häufig Chaos. Wir haben das zum Beispiel massiv erlebt in der ersten großen Flüchtlingskrise. Was damals passiert ist, sind nicht nur Menschen in unser Land gekommen.

Sondern mit diesen Menschen ist eine Bewusstseinsebene in unser Land gekommen, mit der wir schon lange nichts mehr zu tun hatten. Und nochmal bitte ganz klar, es geht nicht um besser oder falsch. Es geht einfach darum zu verstehen, die sind verschieden.

Und wenn niemand richtig versteht, was da passiert, dann knallen da wirklich völlig verschiedene Elemente aufeinander. Ja. Und letzten Endes ist es in der Tiefe immer ein Ringen um: Wird sich das Bewusstsein der Menschen erheben, also wird eine Transformation stattfinden oder wird eine Regression stattfinden, eine Rückentwicklung.

Okay? Für all diejenigen, die das ausführlicher wollen, ja, weil das würde den Rahmen hier sprengen, aber wenn du tiefer einsteigen willst, auf unserer Plattform haben wir ein ganzes Audio-Seminar dazu, die Ebenen des Bewusstseins.

Kann ich dir nur empfehlen, kannst du richtig cool hören beim Autofahren oder beim Joggen. Heute gehe ich mit euch im Schnelldurchlauf durch, okay? Ich bitte dich, bei allem, was ich jetzt über die einzelnen Bewusstseinsebenen mit dir teile, ganz wach zu schauen, wo und wie berührt es dich?

Also, wo berührt dich die Ebene, die ich vorstelle, und hast du das Gefühl, dass du die integriert hast? Oder ist die vielleicht unterdrückt in dir? Ist sie verletzt in dir? Weil immer dann, wenn wir eine dieser Ebenen nicht integriert haben, springt der Schatten an und irgendjemand anders lebt es.

Wir kommen noch dazu, aber ein Grund, warum Putin uns alle so überraschend getroffen hat, ist, weil wir, also der Schwerpunkt unserer Gesellschaft, an der Stelle, wo wir zu dem – also wo der Typ tatsächlich ist, nicht mehr wirklich einen Zugang hatten, deswegen haben wir das nicht mehr für möglich gehalten.

Ich gehe heute nicht auf alle Bewusstseinsebenen ein, wie gesagt, das würde zu lange dauern, Beige und Purpur lasse ich aus. Schau es dir einfach, beziehungsweise hör es dir im Workshop an. Wir fangen heute bei Rot an.

Entwicklungstechnisch, um Rot zu verstehen, stell dir einfach die Phase in der Kindheit vor, wenn Kinder anfangen, ihren ersten fetten Ego-Willen zu entwickeln. Also wenn das Ich so richtig rauskommt, also die pure Egozentrik, wir nennen diese Ebene auch die impulsive Ebene.

Hier geht es wirklich darum: Ich will und ich nehme das einfach. Es ist die Ebene von Power und von Stärke. Auf dieser Ebene geht es nicht um Vernunft, es geht nicht um Mitgefühl, es geht nicht um Kooperation, sondern es geht simpel darum: Wer ist der Stärkere und der Stärkere gewinnt.

Die großen Eroberer der frühen Zeit, zum Beispiel Attila der Hunnenkönig oder Dschingis Khan, das waren rote Krieger, die einfach aufgrund ihrer Stärke andere Völker unterjochten, sich das einfach genommen haben.

Wir schauen heutzutage manchmal sogar fasziniert auf diese Menschen, weil wir denken, boah krass, was für eine Potenz, aber letzten Endes, wenn du es mal reinziehst, es ist eine krasse Logik, zu sagen, ich marschiere einfach ein und weil ich stärker bin, kann ich dich unterjochen, ich kann dich vergewaltigen, ich kann dich bestehlen, ich kann mir nehmen, was ich will.

In alten Clan-Gesellschaften finden wir so etwas. Wir finden das heutzutage ganz viel in Gefängnissen, weil ganz viele Menschen im Gefängnis landen, die sich über diese Ebene nie hinaus entwickelt haben, deswegen haben die solche Schwierigkeiten mit Regeln, sondern denken einfach, wenn ich dir eine auf die Fresse hauen kann, bin ich der Stärkere.

Diese Ebene ist erst mal, also wenn wir sie als eine natürliche Entwicklungsebene beim Kind betrachten, elementar und sehr vital. Das ist eine Phase, in der unser Kind echt nerven kann, wo wir aufpassen müssen, dass es nicht zum Beispiel Kakao über unseren Computer kippt, aber es ist auch eine Phase, wo das Kind Ego entwickelt.

Das Problem ist, wenn dieses Rot in uns nicht wirklich gesund integriert wird, sondern quasi immer noch die ganze Zeit wie so ein Tier in uns lauert, um wieder durchzubrechen. Das müssen wir uns merken.

Okay, so. Darauf kommen wir später noch zurück. Diese Ebene hat, wie ich vorher schon sagte, auf unserem Planeten für sehr, sehr viel Chaos gesorgt. Kannst du dir vielleicht vorstellen, wenn ein Haufen Machos auf dieser Welt rumrennen und jeder versucht, der Stärkere zu sein und sein Reich größer zu machen, dann bricht das Reich wieder auseinander etc., was fehlt? Es fehlt Ordnung. Und du musst dir vorstellen, dass sich diese Bewusstseinsebenen eigentlich immer dann weiterentwickeln, wenn sie gerade durch ihre besondere Natur das nächste Problem erschaffen haben.

Das Problem von Rot ist Chaos. Und deswegen entsteht irgendwann im Bewusstsein das Bedürfnis nach Ordnung. Und da sind wir bei der blauen Ebene. Die blaue Ebene will Struktur. Die sagt, ich habe die Schnauze voll vom Chaos, ich will Struktur und ich will Disziplin.

Für euch zum Mitdenken, damit du persönlich reinkommst: Gesundes Rot würde bedeuten, du hast einen guten Kontakt zu deiner eigenen Aggression. Du hast sie aber auch im Griff, das heißt, sie übermannt dich nicht, aber du kannst sie fühlen und du kannst diese Vitalität auch, wenn es gebraucht wird, freisetzen. Gesundes Blau wiederum bedeutet, du bist fähig zur Disziplin, du bist fähig, dein Leben einem übergeordneten Sinn zu geben und diesem Sinn zu folgen. Du hast dein Leben im Griff. In Blau unterwerfen wir uns freiwillig einer höheren Wahrheit. Wir sprechen auch von der sogenannten konservativen Ebene, weil das eine Ebene ist, die so die Schnauze voll hat vom Chaos, dass sie sagt, ich will eine Regel haben und ich will mich nach der Regel richten.

Das gesunde Geschenk von Blau für die Welt ist, dass Blau Struktur schafft. Das heißt, wir brauchen in jeder Gesellschaft ein gesundes Blau, weil sonst Chaos ausbricht. Eine Gesellschaft, die aus 100 Millionen Egos besteht, die braucht Blau, die braucht bestimmte Regeln, an die sich alle halten. Das ist Blau.

Das Problem ist – und das ist der Schatten von Blau –, wenn Blau starr wird, wenn sich das zu Dogmen entwickelt. Zum Beispiel, wenn eine Kirche sagt, mein Gott ist der einzige Gott. Die alten griechischen Götter, das war ein rotes Blau.

Götter, die haben die Sau rausgelassen, die haben sich ständig gegenseitig bekämpft, die haben rumgehurt und so weiter. Das ist Rot. Chaos. Dann kam der monotheistische Gott, der Eine. Und was macht eine monotheistische Kirche, Blau?

Sie verdammt alle anderen Kirchen. Also, immer dann, wenn jemand kommt und sagt, ich habe die eine Wahrheit gefunden, also fundamentalistisches Denken, das ist die Schattenseite von Blau. Wenn du starr recht haben willst und wenn du dein Recht einfach durchsetzen willst, dann ist das Schattenblau.

Hier kommt es zu der Unterdrückung individueller Freiheit. Ich erlaube nicht mehr allen, so zu denken, so zu fühlen, wie sie es wollen, sondern das sind jetzt alle meine Schäfchen. Ich bin der Papst und ich erkläre allen, wo es lang geht.

Wir finden das zum Beispiel in der Kirche, wir finden das in Sekten, wir finden das aber auch zum Beispiel im Kommunismus. All die Menschen, die manchmal so ein bisschen romantisch verklärt auf Russland geschaut haben, haben entweder nie in einem totalitären Regime gelebt oder sie haben vergessen, wie es war.

Ich komme aus der DDR, die DDR war ein totalitäres Regime, die Sowjetunion war eins, und was oft vergessen wird, wenn wir so von der guten alten Vergangenheit reden, das war wirkliche Unterdrückung.

Da gab es wirkliche Dogmen. In totalitären Regimes zählt nur ein übergeordnetes Prinzip und alle anderen müssen sich dem unterordnen. Was wichtig für uns ist, um das, was ich heute mit euch teile, auf das Weltgeschehen anzuwenden, ist zu verstehen, dass, wenn ein totalitäres Regime angegriffen wird von der Möglichkeit der Weiterentwicklung, entwickelt es sich ganz häufig nicht freiwillig weiter, sondern es geht in die Regression, es geht ins Chaos, ins Rot. Was wir zum Beispiel erlebt haben, in den Ostblockstaaten, als die ersten Länder wie zum Beispiel Ungarn, Prag aufgestanden sind und gesagt haben, wir wollen Freiheit, wir wollen selbst denken, was die nächste Entwicklungsebene ist, hat eine blaue Regierung nicht damit reagiert, dass sie gesagt hat, okay, lass uns gemeinsam weiterentwickeln, sondern sie hat dagegen gekämpft mit Rot, der Stärkere gewinnt. Wir lassen einfach Panzer auffahren. Was erleben wir gerade in der Ukraine? Und Leute, ich bin kein Verklärer der Ukraine. Ich habe sehr viel gelesen in den letzten Wochen darüber und es ist klar, dass es da ganz, ganz viele faule Geschäfte gibt und so weiter, auch ganz viel Zerrissenheit in diesem Volk.

Aber was passiert ist in den letzten 30 Jahren, dass dieses Volk angefangen hat, sich zu finden. Und interessanterweise gerungen hat in dieser Zeit zwischen Ost, Blau und West, Orange. Die Ukraine hat sich – und wir können natürlich nicht für alle Menschen sprechen, aber schwerpunktmäßig, also wenn du wirklich aus der Ebene von einem Bewusstsein siehst, ja –, sich durch einen schmerzhaften Prozess von Konflikten, von Revolution etc. immer mehr – und wir reden von der Mehrheit, nicht von allen – von Blau verabschiedet und Orange zugewendet. Schauen wir uns Orange an. Orange ist Vernunft und Wissenschaft.

Also, wenn wir aus dieser Totalität rauskommen, wenn wir aus den Dogmen rauskommen, zum Beispiel aus den Dogmen der Kirche, entsteht in uns das Bedürfnis, wir wollen selbst denken. Wir wollen die Vernunft einschalten, wir wollen Wissenschaft ins Spiel bringen.

Orange ist gesellschaftlich gesehen die Zeit der Aufklärung, der Moderne, der alte Aberglauben wird gestürzt, von ganz, ganz viel Fortschritt. Jeder technische Fortschritt basiert letzten Endes auf den Errungenschaften von Orange und die Bejahung von individuellem Erfolg.

Also, wenn du jemanden triffst, der gerade voll auf Erfolg steht und tschakatschaka und losgehen will, das ist Orange. Ja? Jemand, der sagt, ich will meine erste Million machen, das ist Orange. Jemand, der sagt, nur Wissenschaft zählt, geh mir weg mit Spiritualität, ich kann Gott nicht im Mikroskop sehen, vergiss es, das ist Orange.

Auch diese Ebene hat Licht und Schatten. Licht ist ganz klar Fortschritt. Aufklärung. Endlich selbst denken, gründlich nachdenken. Auch eine neue Form von Erfolg, Durchsetzungsvermögen und all das positive Eigenschaften.

Doch, es gibt auch einen Schatten. Der Schatten ist: Orange hat eine kalte Leistungsgesellschaft hervorgebracht, weil das Herz hier einfach nicht wirklich zählt, sondern Orange geht es wirklich darum: Okay, wenn du clever bist, wenn du schnell bist, wenn du dich gut mit Aktien und so weiter auskennst, dann kriegst du ein fettes Stück vom Kuchen, die anderen fallen einfach hinten über.

In Orange ist die Schere von Arm und Reich immer größer geworden und es kommt zu einem Verlust von Sinn und von Mütigkeit. Weil Orange sagt: Gott gibt es nicht. Gott ist gestorben. Orange entwickelt auch eine neue Form von Neokolonialismus.

Kommt zwar ganz oft daher, als würden wir Demokratien in andere Länder importieren, weil das ja so gut für die anderen Länder ist, aber die Wahrheit ist, in der Tiefe geht es darum, für uns Rohstoffe zu sichern. Wir wollen einfach Zugriff auf deren Ressourcen haben. Deswegen sind wir daran interessiert zu bestimmen, wer da in der Regierung sitzt.

Das heißt, wir finden hier eine ökonomisch motivierte Heuchelei. Zum Beispiel, die deutsche Regierung hat lange, lange Zeit behauptet, sie kann, weil sie ja so prinzipientreu ist, an die Ukraine keine Waffen liefern.

Während wir an Diktatoren in der ganzen Welt im letzten Jahr für Milliarden Waffen ausgeliefert haben. Das heißt, wir reden ganz häufig in Orange von Werten, die uns wichtig sind, aber ganz häufig, wenn wir genauer hinschauen, geht es um Ökonomie.

Das ist wichtig zu verstehen. Die Schattenseite von Orange ist wichtig zu verstehen, um Grün zu verstehen. Und Grün ist für die meisten von euch, die das jetzt gerade sehen, besonders wichtig, deswegen spreche ich darüber ausführlich. Die Erfahrung zeigt, dass sehr, sehr viele Menschen in unserem Netzwerk ihren Schwerpunkt in Grün haben.

In Grün gibt es eine neue Form von Empfindsamkeit. Wir sprechen auch von dem empfindsamen Mem oder der empfindsamen Ebene. Stell dir einfach vor, du hast Eltern gehabt, die sich den Arsch aufgerissen haben in Orange, die nie so wirklich zu Hause gewesen sind, nie so richtig für dich da gewesen sind, und du siehst die Ungerechtigkeiten, die Orange fabriziert, und du gehst in die Gegenbewegung und sagst, du konzentrierst dich auf dein Herz, du willst dich selbst kennenlernen, du fängst an, dich mit dir zu beschäftigen, zu meditieren und so weiter, du entwickelst dein Herz für die Umwelt, für Mutter Erde, für Gemeinschaft, für Gerechtigkeit und Mitgefühl ist plötzlich wieder ein richtiger Wert.

Diese Ebene heißt nicht grüne Ebene, weil sie etwas mit der grünen Partei zu tun hat, aber tatsächlich sind ganz, ganz viele Elemente der grünen Partei auch in diesem Grün entstanden. Grün hat auch einen Schatten.

Und der Schatten von Grün ist, dass die Menschen, die in Grün sind, nicht verstehen, dass es eine Luxusebene ist. Was meine ich damit? Tja, grüne Gedanken, also Gutmensch-Gedanken, die ich zum Beispiel jetzt gerade in den letzten Wochen sehr viel im Netz gehört habe, von wegen wir senden Licht und Liebe, ja?

Wir senden Putin Blumensträuße, bis er sich besinnt. Oder der Luxus, in einem Bioladen einkaufen zu können. Der Luxus, zu sagen, ich trinke keine Kuhmilch mehr, sondern ich trinke meine Hafer-, keine Ahnung, Specialmilch.

Das sind alles Elemente, die total wertvoll sind. Aber die nur möglich sind, weil du und ich in einer unglaublich privilegierten Gesellschaft aufgewachsen sind. Und wie ist dieser Luxus entstanden? Der Luxus, den wir in unserer Gesellschaft erleben, ist durch unsere Vorgenerationen entstanden, die sich auf der blauen Ebene und auf der orangenen Ebene den Arsch aufgerissen haben.

Alles, was in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut worden ist, ist durch Blau aufgebaut worden, durch ganz viel Aufopferung, durch extrem viel Disziplin und durch ganz, ganz viel Orange. Es gibt zum Beispiel in Grün sehr viele Menschen, die wissenschaftsfeindlich sind, weil sie denken, hey, dem vertraue ich nicht so richtig und so weiter, weil sie auch zu Recht sagen, ich sehe, dass die Wissenschaft ganz häufig kompromittiert ist durch die ökonomischen Interessen der Pharmaindustrie.

Was wir vergessen, ist, dass zum Beispiel die Tatsache, dass wir so sicher leben, dass wir so bequem leben, dass wir immer älter werden, ganz, ganz viel mit dem ökonomischen Erfolg von Orange zu tun hat und auch den Errungenschaften der Wissenschaft.

Das heißt, wir sind in gewisser Weise in Grün Nestbeschmutzer. Wir lehnen Blau und Orange ab, weil wir die Schattenseiten dieser zwei Schichten sehen. Wir sehen aber nicht, dass diese zwei Schichten unser Gedankengut überhaupt hervorgebracht haben.

Es fehlt simpel die Dankbarkeit. Es gibt eine Geringschätzung der Errungenschaften. Zum Beispiel, in den letzten zwei Jahren ist der Begriff Freiheit, wenn du mich fragst, extrem missbraucht worden. Und Achtung, kleine Triggerwarnung für all diejenigen, die sich in den letzten Jahren sehr stark ihrer Freiheit beraubt gefühlt haben.

Das ist alles, weil wir lange, lange schon nicht mehr in einem wirklich totalitären Regime gelebt haben. Wir haben hier im Westen vergessen, wie verdammt sicher wir leben. Und deswegen ist es super, super einfach in unserer Gesellschaft, pazifistische Gedanken nach außen zu tragen und zu sagen, hey, wir wollen keine Armee, wir wollen keine NATO, wir wollen keinen Krieg dieser Welt. Uns geht’s gut. Also, in Grün entsteht so etwas wie eine rosarote, elitäre Blase.

Oft eine subtile Ablehnung von Vernunft. So ein Beton davon, hey, vertrau deinem Herzen, fühl doch einfach, ja, ich weiß einfach, dass es so ist. Es gibt ein oberflächliches Erwachen. Oberflächlich heißt, ich gehe in den Spiriladen und ich suche mir mal so ein paar Sachen zusammen, ich lese ein bisschen was übers Erwachen, ich atme ein paar Mal auf meine Chakren, ich habe ein paar nette Erfahrungen, und dann gehe ich durch die Welt und ich denke, ich bin der mega Checker, aber tatsächlich ist es nur das, was Ken Wilber ganz liebevoll eine sogenannte Flachlandspiritualität genannt hat. Flachlandspiritualität heißt einfach, es geht nicht wirklich in die Tiefe.

Es ist zum Beispiel eine Vermeidung von echter Schattenarbeit, es ist eine Vermeidung der Komplexität der Welt, weil ich mich nicht mehr mit der ganzen Welt auseinandersetzen muss, weil der Dreck und die Krise und die Kriege da weit, weit draußen passieren.

Kann ich in meinem Kämmerlein sitzen und kann zum Beispiel in einer Situation, die jetzt gerade andere Leute erzählen, hey, im Kurs im Wundern steht, nichts Wirkliches kann bedroht werden, also den Krieg gibt es eigentlich gar nicht, Leute.

Und verstehst du, auf einer absoluten Ebene ist das sogar richtig. Aber wenn Spiritualität nicht tief durchdrungen wird, funktioniert sie nur in der rosaroten Blase. Und deswegen kann ich nur jedem Menschen, der in so einer heißen Situation, in der wir jetzt gerade sind, der rumrennt mit solchen Phrasen, nur einladen, sich die Mühe zu machen, sich nach Kiew zu versetzen, in so einen U-Bahn-Schacht, dir vorzustellen, dass du die Sirenen hörst, dass dein weinendes Kind neben dir sitzt, dem du nicht wirklich erklären kannst, was gerade passiert, und dir dann nochmal zu überlegen, ob deine Mantren immer noch so gut funktionieren würden oder ob es an dieser Stelle um ganz, ganz andere Dinge geht.

Und es könnte sein, dass sich der eine oder die andere von euch jetzt gerade etwas angegriffen fühlt, aber ich sage dir das als jemand, der selbst seit Jahren dabei ist. Das Licht von Grün ist wertvoll, die Bereitschaft zu fühlen, die Bereitschaft zu empfinden.

Auch die Hilfsbereitschaft ist extrem wertvoll. Aber wenn wir so naiv bleiben in Grün, wenn wir uns nicht weiterentwickeln, dann ist es eine arrogante Naivität, die nur funktioniert, versteht ihr, weil wir in unserem kleinen, warmgepupsten Nest sitzen.

Und weil Grün ganz häufig keinen Bock mehr darauf hat, differenziert über die Dinge nachzudenken, sich zum Beispiel so eine Sicht, wie ich sie hier mit dir teile, reinzuziehen, kommt es zu einer ganz quacksalberischen Vermischung von Spiritualität und ein bisschen Politik, was ich irgendwo mal gehört habe und Spiritübungen.

Und es kommt zu einer falschen, toxischen Toleranz. Dazu sage ich gleich noch mehr. Die Wahrheit ist, Leute, und es ist eine unangenehme Wahrheit, die sich erst mal so anfühlen kann, als wenn du nackt vorm Spiegel stehst, dass diese Form von Spiritualität in unserer reichen Konsumgesellschaft extrem viel Selbstbezogenheit hat.

Wir gehen für den Wert von Freiheit auf die Straße, wenn wir uns in unserer Würde verletzt fühlen, weil wir eine Maske tragen müssen. Aber was ist mit diesem Wert von Freiheit, wenn neben uns ein Volk von 40 Millionen Menschen gerade vergewaltigt wird?

Wir reden von Einheit, von kosmischer Liebe, aber wir bewegen unseren Arsch nur dann, wenn es uns selbst betrifft. Es kommt hier zu einer Überempfindlichkeit, und das können Neurowissenschaftler richtig gut erklären.

Je mehr ich mich nur mit mir beschäftige, umso schmerzempfindlicher werde ich. Umso größer werden meine Probleme. Je mehr ich damit beschäftigt bin, meine Blockaden zu lösen, meine Chakren zu entwickeln, meine Glaubenssätze auszutauschen, umso – und das ist hart – umso lebensunfähiger werde ich in einem größeren Sinn.

Wir werden hier im Grünen süchtig nach schönen Gefühlen. Gerade weil es kein echtes Problem mehr gibt. Und selbst wenn es die gibt, ich die Möglichkeit habe, die Tür zuzumachen, so zu tun, als wenn mich das nichts angeht.

Kann ich mir eine Welt basteln, in der ich alles wegeatmen kann, in der ich, wenn der Krieg an die Tür klopft, sagen kann, das betrifft mich nicht oder der Krieg ist nur eine Illusion. Und ich fange an, weil ich so süchtig bin nach diesen schönen Gefühlen, alles zu verdrängen, was daran rüttelt, was dreckig ist, was unbequem ist, was mir meinen Plan versaut.

Und in dieser Apathie werden Errungenschaften, die wirklich absolute Errungenschaften sind, nämlich wie relative Freiheit, die wir hier haben. Zieht euch das mal rein, um nur mal einen Vergleich zu haben.

Die Menschen in Russland werden gerade auf der Straße angehalten von Polizisten, müssen ihre Handys zeigen, dann scrollen die durch den Chatverlauf durch, und wenn da das Wort Krieg steht, kommen sie in den Knast.

Die Menschen dürfen nicht gegen den Krieg demonstrieren. Wenn die dreimal verhaftet werden, gelten sie als Terroristen. Und ihr Konto wird eingefroren. So, wir leben, Leute. Und das ist ein ganz großes Anliegen für mich für dieses Video: Wir leben in einer relativen Freiheit, von der die meisten Menschen auf diesem Planeten träumen.

Demokratie ist eine oberätzende Sache, weil manchmal Menschen an die Macht kommen, wo du denkst, Alter, wie bescheuert sind wir denn? Weil da auch Politiker nach oben gespült werden, die korrupt sind, wie wir zum Beispiel bei den Maskenaffären gesehen haben.

Aber in der Demokratie ist immer noch etwas, wo du wählen kannst. So, ich komme aus einem Land, in dem bei jeder Wahl klar war, dass 98 Prozent aller Wahlstimmen für die eine Partei sind. Das war im Vorfeld schon klar.

Wir, alle die sich hier gerade in Human Spirit versammeln, wir müssen uns klar werden, wir sind verwöhnt. Wir haben die Idee der europäischen Einheit völlig selbstverständlich genommen und das ist ätzend, natürlich diese ganze Bürokratie.

Die Falschheit, die da auch mit drin ist, alles ätzend. Aber wir haben so viele Errungenschaften in unserem Land, die wir komplett selbstverständlich nehmen, weil wir vergessen haben, wer die für uns aufgebaut hat.

Und jetzt kommt was ganz Spannendes. Deswegen rede ich auch so ausführlich über dieses zauberhafte Entwicklungsmem Grün. Weil Grün, Orange hasst, das kalte Orange. Und weil es Blau hasst, diese sture dogmatische Regelliebhaberei, hat Grün eine unbewusste Liebe mit Rot und mit Purpur.

Menschen in Grün haben ganz häufig in ihrer Entwicklung zum Beispiel Rot, diese gesunde Egozentrik als Kleinkind nicht wirklich vollständig erfahren, sind nicht gesund durch Blau, durch die Phase der Disziplin, durchgeführt worden und sind nicht gut ins Orange gekommen.

Das heißt, Menschen in Grün haben ganz häufig ein Problem mit Disziplin, ein Problem damit, sich einer höheren Sache vollkommen zu unterwerfen, und mit Erfolg. Aber was sie lieben, ist Rot. Also, dieses einfach zu machen, was man will.

Sie machen es vielleicht gar nicht selbst, aber sie sind fasziniert davon. Und weil das sozusagen ihr liebhaberischer Schatten ist, gibt es zum Beispiel – Achtung, Triggerwarnung, ja – auf Corona-Demos. So, was ist der Hauptvorwurf gewesen bei den meisten Corona-Demos? Leute, ihr guckt nicht hin, mit wem ihr da demonstriert, weil es hier zu einer Vermischung kommt.

Wir sind alle für die Freiheit. Nee, nee, stopp, ihr seid nicht für dieselbe Freiheit. Du hast vielleicht ein richtig gutes Anliegen, aber der Reichsbürger neben dir oder der Neonazi neben dir – und ich weiß, dass jetzt einige von euch die Augen verdrehen und sagen, es waren doch gar nicht so viele.

Und wenn nur ein fucking Typ da steht, befindet sich auf einer anderen Bewusstseinsebene als du und meint mit Freiheit was komplett anderes als du, nämlich zum Beispiel den Sturz des Regimes. Da kann ich nur sagen, Leute, ich habe keine fucking Ahnung, was ihr da stürzen wollt.

Wie gut es uns in diesem Regime geht, was sich natürlich weiterentwickeln muss, was noch ganz viele Schwachstellen hat, aber was relativ gesehen zu anderen Sachen schon echt cool ist. Und das alles führt zu einer Naivität gegenüber der Komplexität der Welt.

Schau, ich habe am Anfang gesagt, ich mute euch heute etwas zu. Ich möchte nicht, dass ihr wegschaut. Also, die Unterdrückung eines Volkes – was passiert hier gerade? Die Sowjetunion war ursprünglich ein blaues System.

Brutale Unterdrückung. Nichts mit Romantik. Dann ist das Ganze unter Gorbatschow auseinandergebrochen. Rotes Chaos. Wir Ostdeutschen haben uns langsam in Richtung Orange und Grün entwickelt.

Manche hängen da immer noch fest. Aber was in der Sowjetunion passiert ist, als die auseinandergebrochen ist, war rotes Chaos. Und rotes Chaos ist immer offen für was? Einen starken blauen Mann, der kommt und sagt, ich bringe euch wieder Ordnung ins System.

Und was im Laufe der Zeit dort errichtet worden ist, ist nicht fein, Leute. Das ist ein totalitäres Regime, in dem homosexuelle Menschen brutal unterdrückt werden. In dem sich eine Minderheit brutal bereichert, auf Kosten der Gesamtbevölkerung.

Wer das hypt oder sagt, das ist irgendwie cool, oh, Russland, das ist ein starkes Land, der versteht nicht, was dort passiert. Ja, es hat zu einer temporären Stabilisierung geführt, aber es ist ein System, wo Menschen, die eine andere Meinung vertreten, einfach vergiftet werden, und das nicht mal mehr geheim, sondern es wird einfach offenkundig gemacht.

Und dieses Regime hat sich bedroht gefühlt. Und jetzt komme ich zu der Bewusstseinsbewegung dieses Ukraine-Kriegs. Davon, dass ein riesiges Land, an das es grenzt, sich anfängt, auch in Richtung Demokratie zu entwickeln, holprig, mit vielen faulen Kompromissen, aber eindeutig in der Bewegung.

Und was macht Blau hier an der Stelle? Noch mal: Blau gibt nicht gern freiwillig auf, sondern Blau geht in die Regression. Was gerade passiert, ist eine brutale, rote Vergewaltigung. Und es geht um mehr, Leute, als um die Ukraine.

Es geht um die Frage, ob wir als Menschheit immer noch an dem Punkt leben, wo das erlaubt wird. Verstehst du? Wenn das durchgeht, dann ist das eine Einladung an jeden Autokraten, an jeden Diktator auf dieser Welt, einfach loszugehen und wieder das Recht des Stärkeren anzuwenden.

Weil Grün sich dem ganz häufig nicht stellen will, ist es ganz häufig weltlich machtlos, es rennt durch die Gegend, bastelt ein bisschen mit Weihrauch, ein bisschen mit, hey, wir singen für den Frieden, und versteht mich bitte nicht falsch.

Ich finde das cool, für den Frieden zu singen. Aber noch cooler finde ich es, sich dafür einzusetzen. Und es kommt in Grün zu einer falsch verstandenen Form von Neutralität. Es gibt in dieser Spirale des Bewusstseins keine Neutralität.

Gibt es nicht. Es ist die Idee von Grün zu sagen, hey, mir geht es gut, ich halte mich raus, die anderen sollen machen. Gibt es nicht. Wenn du schweigst zu der Ungerechtigkeit in dieser Welt, förderst du die Ungerechtigkeit.

Und ich habe es an einer Stelle schon mal gesagt: Toleranz birgt ein Paradox, weil die Vorstellung, wir könnten allen gegenüber tolerant sein, ist falsch. Wenn du jemanden, der nicht tolerant ist, nämlich zum Beispiel Herrn Putin, wenn du dem gegenüber tolerant bist, dann förderst du nicht Toleranz. Es ist eine passive Unterstützung eines aggressiven Systems. Das heißt, nicht-tolerante Systeme brauchen, damit sie dazulernen, nicht Toleranz.

Also, um das nochmal auf die Ebenen zu beziehen, wenn du mit jemandem zu tun hast, der auf Rot ist, mit dem kannst du nicht sprechen wie mit jemandem, der auf Grün ist. Jemandem, der auf Grün ist, dem sagst du, kannst du mir das bitte noch mal in einer Ich-Botschaft sagen?

Kannst du es bitte nach den Prinzipien der friedvollen Kommunikation formulieren? Das kannst du in Grün machen. Wenn du als Grüner auf jemanden zugehst, der in Rot ist, und dem so etwas sagst, weißt du, was der denkt?

Der denkt einfach nur, was bist denn du für ein Lappen? Der nimmt dich nicht ernst, der walzt dich einfach platt. Vielleicht hast du mal einen Teenie zu Hause gehabt. Teenies haben oft noch mal so richtig starke, rote Phasen.

Und du hast versucht, mit dem im Namen der Liebe zu sprechen, dass wir doch alle eins sind. Dann weißt du, was passiert ist. Stell dir vor, du gehst zu einem Knast und redest so mit den Leuten. So, Rot versteht nur Stärke.

Und jeder, der heutzutage zum Beispiel sagt, wir brauchen keine Armee mehr, der träumt. Verstehst du, ich hasse Krieg. Ich musste anderthalb Jahre zur Armee gehen. Ich war der unbeholfenste, lächerlichste Soldat, den es überhaupt gegeben hat.

Ich habe bei jedem Manöver, habe ich mich irgendwo versteckt. Ich hasse Krieg. Aber soll ich dir was sagen? In einer Welt, in der es Böse gibt, in der es Rot gibt, bin ich total dankbar, dass es Menschen gibt, die sagen, ich möchte, dass es rote Linien gibt.

Mein Land, im Ernstfall, mit einer Waffe verteidigen. Und jeder, der heute schreit, hey, wir müssen die NATO abschaffen, schreit so, weil er noch nie in einem Kriegsgebiet gewesen ist, sondern weil du 30, 40 Jahre stabilen Frieden erfahren hast und denkst, brauchen wir einfach nicht mehr.

Grün schickt mir dann solche Nachrichten, ich kriege gerade sehr viel. Hey, das ist nicht unser Krieg, lass uns einfach raushalten. Oder, hey Veit, hör bitte auf, das Wort Krieg zu verwenden, das hat eine niedrige Frequenz.

Lass uns doch bitte für Frieden reden. Oder, Veit, wie kriege ich die Adresse raus von Putin? Ich möchte gerne eine Aktion ins Leben rufen, dass wir ihm ganz viele Liebesbriefe schreiben. Verstehe mich bitte richtig, ich finde das ganz rührend und gleichzeitig finde es komplett weltfremd angesichts dessen, was gerade passiert.

Oder es gab tatsächlich jemanden, der vorgeschlagen hat, Blumensträuße zu schicken. Oder, hey, ja, natürlich, ich bin für Frieden. Ich habe heute Abend eine Kerze ins Fenster gestellt. Da werden Leute zerbombt und du stellst eine Kerze ins Fenster, denkst, du weißt, was ich meine.

Also, du kriegst den Punkt. Grün hat, weil es fürs Herz so offen ist, so diese Vorstellung von, ich bin tolerant anderen gegenüber. Toleranz Rot gegenüber führt zu mehr Rot. Das will ich einfach sagen.

Und dafür müssen wir nicht alle in den Krieg ziehen und sollen wir auch gar nicht. Aber in so einer Stelle, wie hier, zu realisieren, hier braucht es ein fucking Stopp. Und wir sollten unsere Regierung unterstützen und unter Druck setzen, dass sie diesen Stopp so brutal schmerzhaft setzt, dass Rot auf der anderen Seite meint, fuck, ich kann das nicht so einfach machen.

Oder, wenn du das nächste Mal auf der Straße jemanden erlebst, der Rot agiert, zu wissen, hey, wegschauen fördert das. Hier braucht es einen Stopp an dieser Stelle. Und ja, um das so abzuschließen, es gibt das Böse, Leute.

Es gibt das Böse. Jeder von euch, der behauptet, es gibt in dieser Welt nichts Böses, der hat noch nichts Böses erlebt. Der hat zum Beispiel noch nie mit jemandem gesprochen, der brutal vergewaltigt worden ist. Oder ausgeraubt worden ist.

Oder einfach sinnlos zusammengeschlagen worden ist. Es gibt das Böse in dieser Welt. Und es gibt die Metaebene. Ich glaube zutiefst daran, dass die Quelle dieses Universums Liebe ist. Aber auf diesem Planeten sind wir alle da, angetreten, um Wahlen zu treffen. Und Wahlen zu treffen sind nicht neutral. Wahlen zu treffen heißt, ich entscheide mich gegen das Böse und für das Gute. In allererster Linie in mir. Was ist das Böse, wenn wir es auf die Spirale des Bewusstseins anwenden? Das Böse ist nicht per se Böse. Das Böse ist das Unbewusste. Das Böse ist zum Beispiel das Rot in uns, was nicht mitfühlen kann mit einem anderen Menschen, sondern denkt, ich kann mir einfach alles nehmen.

Ich muss mir alles nehmen. Das Böse ist das Rot in uns, was sagt, ich will mit aller Gewalt recht haben. Und wenn wir das Böse in uns erkennen, dann wissen wir, hey, ja, irgendwann können wir das vielleicht auch mal austherapieren.

Aber an der Stelle, an der das Böse in uns hochkommt, brauche ich es erst mal einfach: Fuck, stopp. Und genauso brauchst du das im Außen. Und alle, die sagen, hey, ja, aber der Westen ist doch auch korrupt etc., sage ich euch, ja, es gibt auch das Böse auf der orangenen Ebene.

Da sind es zum Beispiel Menschen, die sich mit Masken bereichern, die rumschachern, die dann im Endeffekt doch irgendwelche Panzer irgendwohin verkaufen, um Kohle zu verdienen und nicht um Werte zu verteidigen.

Es gibt das Böse auch auf der orangenen und es gibt das Böse auf Grün. Nur ist es hier erst mal nicht erkennbar, weil es ganz nett daherkommt. Aber in einer Situation, wo dein Nachbar gerade Gewalt erfährt, zu sagen, ich halte mich raus, ich gucke da nicht hin, fördert das Böse, und das ist Böse.

Und dieses Böse braucht auf jeder Stufe eine andere Antwort, um sich weiterentwickeln zu können. Das Böse in Rot braucht zum Beispiel Blau, was einfach sagt, nee, wenn du dich nicht an die Regeln hältst, wirst du abgestraft.

Da rede ich gar nicht mit dir, du wirst fucking abgestraft, Punkt. Das Böse in Blau braucht die Vernunft von Orange, die sagt, Alter, was erzählst du nur hier für einen Schwachsinn? Komm noch mal runter mit deinem einzigen Gott.

Das Böse in Orange braucht das Mitgefühl von Grün. Und was braucht das Böse oder das Dumme, das Naive, das Arrogante in Grün? Jetzt kommen wir zur Lösung. Es braucht ein Erkennen, ein tieferes Erkennen von dem, was wirklich passiert.

Schau, bis hierher – also dieser Stufen, die ich dir gerade vorstelle – bis Grün haben ein großes Problem. Jede dieser Stufen denkt, dass sie recht hat. Jede dieser Stufen denkt, dass sie recht hat.

Und dass die Lösung für alle Probleme dieser Welt auf der Ebene stattfindet, auf der sie jetzt gerade ist. Orange denkt, wir können alles mit Geld lösen und mit Wissenschaft. Grün denkt, wir können alles mit mehr Herz lösen.

Rot denkt, wisst ihr was, labert euch einen ab, ich hole mir in der Zwischenzeit durch Stärke und durch Gewalt all das, was ich will. Blau denkt, wir können alles dadurch regeln, dass wir uns an die Regeln halten.

Und was niemand sieht in diesen Stufen, weil wir wirklich noch nicht fähig sind, das zu sehen, dass jede dieser Stufen ihre Berechtigung hat. Deswegen hat es nie funktioniert, wenn orange Systeme gekommen sind und gesagt haben, wir importieren jetzt einfach mal Demokratien in den Irak oder nach Afghanistan.

Wenn die Gesellschaft dort vor Ort nicht reif ist, weil sie noch primär in Rot ist, löst das nur noch mehr Chaos aus. Was ist die Lösung? Wenn du bis hierher zugehört hast und es macht Sinn für dich und du findest mich gerade nicht ganz doof, weil du dich an manchen Stellen angegriffen gefühlt hast, du hast gesagt, wow, das macht alles total Sinn, dann gibt es gute Hoffnung für dich, dann ist dein Denken oder zumindest ein Teil deines Denkens bereits offen für Gelb. Und Gelb ist die sogenannte integrale Ebene.

Ich werde in späteren Lektionen noch mal ausführlich über Gelb und Türkis sprechen. Aber heute möchte ich nur gerne eingehen, dass zwischen Grün und Gelb etwas Besonderes passiert. In Gelb explodiert unser Bewusstsein.

In Gelb bin ich zum allerersten Mal fähig, die gesamte Entwicklungsspirale runterzuschauen und zu sehen, dass jede einzelne von ihnen in der Entwicklung der Menschheit und in meiner eigenen persönlichen Entwicklung Sinn macht.

In Gelb bin ich zum allerersten Mal in der Lage zu sehen, ich bin, was ich bin, weil meine Vorfahren durch diesen ganzen farbigen Kakao durchgegangen sind. Und alles hat seinen Wert. In Gelb bin ich in der Lage zu sehen, dass so ein Herr Putin, versteckt unter blauer Ideologie, einen fucking roten Kern hat.

Ein eiskalter Gewalttyp ist, der sich mit Brutalität das nimmt, was er will. Und ich verstehe in Gelb, dass es nicht angebracht ist, diesem Typen mit einem Kurs im Wundern zu kommen, dass es auch nicht angebracht ist zu denken, der wird sich schon wieder einkriegen, wenn er mal ein bisschen Krim kriegt. Und weißt du, nee, das hat den nur noch hungriger gemacht.

In Gelb verstehe ich, dass mein eigenes Rot, zum Beispiel ein Rot der Empörung über diese Ungerechtigkeit, mir helfen kann, meine Kräfte zu mobilisieren, nicht um genauso gewalttätig zu werden, sondern um vital für eine Lösung einzutreten.

In Gelb bin ich nicht mehr so abhängig davon, dass es mir immer gut geht, wie in Grün. Grün ist süchtig nach Frieden und Harmonie. In Gelb kann ich wieder heulen, ich kann Wut haben. Und in Gelb verstehe ich, dass ich auf der einen Seite ein freies, erwachtes Wesen bin und auf der anderen Seite ein fragiler, verletzbarer Mensch, und dass ich das gefälligst unter einen Hut kriegen muss.

In Gelb verstehe ich, dass meine Erfahrungen, die ich in Meditationen mache, von allumfassender Liebe wahr sind, genauso wahr wie konkrete Gewalt und Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Und ich verstehe, dass meine Aufgabe darin besteht, zu tanzen zwischen diesem absoluten Raum und dem konkreten Raum.

Ich sehe in Gelb die Entwicklungsrichtung. Ich sehe zum Beispiel, dass das nicht einfach nur ein Konflikt zwischen Ländern ist, sondern hier sind zwei gewaltige Entwicklungsebenen, die miteinander kämpfen.

Ukraine in Richtung Orange. Russland hat der Typ das Fundament gelegt für, keine Ahnung, wie viele Jahre Blau noch. Das Tragische, ja, die Leute sind nicht einfach nur unterdrückt, die sind so gebrainwashed, dass 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung das gut finden, was er tut.

Aber okay, wenn die das so wollen und wenn die das jetzt gerade noch brauchen, kann ich es nicht ändern. Aber ich kann, wenn es einen roten Ausbruch gibt, im Namen der Demokratie, im Namen der Freiheit, im Namen unserer Kinder- und Urenkel aufstehen und sagen, stopp, mit mir nicht.

Ich sehe hier den Wert aller Ebenen. Ich höre auf, in meiner grünen Luxusblase all die Menschen, die in Orange Wunderbares, Wertvolles leisten, zum Beispiel Medizin für uns zu entwickeln, Erfolg zu erschaffen und und und, anzugreifen und auszulachen. Ich frage mich vielleicht sogar, ist das mein Schatten?

Könnte ich vielleicht selbst mehr Erfolg gebrauchen? Ich schaue ehrfürchtiger, dankbarer auf meine Vorfahren, die in Blau in echter Demut und Disziplin ganz viel aufgebaut haben. Und ich frage mich, kann es sein, dass ich mehr Blau bräuchte, um Ordnung in mein Chaos zu bringen?

Und dadurch, dass ich in der Lage bin, all diese Farben in ihrem Wert zu erkennen, entwickle ich meinen eigenen Bewusstseinsstrom weiter. Ich lerne jede dieser Ebenen an mir kennen. Schau, ich erzähle euch das nicht, damit ihr jetzt durch die Gegend lauft und sagt, ich bin hier voll der Checker und ich teile die anderen ein, sondern dass du mal schaust, wo stehst du denn gerade?

Als ich das zum ersten Mal gehört habe, da war ich bis hier oben in Grün drinnen. Und ich habe gemerkt, unter meiner spirituellen Arroganz war orange Inkompetenz. Ich war nicht in der Lage, weltlichen Erfolg zu erzeugen.

Und ich habe mir das mit Idealen erklärt. Und darunter war ich nicht in der Lage, mir Kommandos zu geben und dem auch zu folgen. Ich hatte keine gesunde Beziehung zu Disziplin und Regeln. Und deswegen war ich so angetörnt von so Konzepten wie, hey, ich bin immer im Flow und ich gehe mit den Dingen.

Fuck, ich habe einfach meinen Shit nicht auf die Reihe bekommen. Und indem wir lernen, das zu integrieren, indem wir zum Beispiel den Schatten, den uns Putin präsentiert, nicht bloß uns als Individuum, sondern als Gesellschaft, die sich Orange und Grün im elitären Warentest befindet, und wir hinschauen, sehen, fuck, wo ist eigentlich unser eigenes Rot? Wann haben wir das letzte Mal zumindest gefühlt, wie es ist, um etwas zu kämpfen? Indem wir das integrieren, wird unsere Spirale in uns stabil.

Du kreist je nachdem, in welcher Situation du dich gerade befindest, auf die einzelnen Farben zu. Du wirst wesentlich flexibler. Und dadurch lernst du auch, mit jeder der Ebenen angemessen zu sprechen. Wenn so ein roter Rotzbengel vor dir steht, sagst du nicht zu dem, hey, wir sind doch eins, sondern du schnappst ihn und ziehst ihn an den Ohren und sagst, hey, wenn du das nicht normal machst, gibt es hier eine Grenze und dann gibt es Konsequenzen. Du sprichst einfach Tacheles mit ihm. So, die Affirmation dieser Woche ist: Das ist meine Welt. Ich möchte euch challengen. Ich möchte anstatt euch einzureden, dass ihr zu schwach seid für die Turbulenzen dieser Welt und ja, das kann euch traumatisieren und so weiter, come on.

Möchte ich euch challengen und einladen, einfach mal von einem Punkt zu kommen: Ja, es kann sein, dass uns manche Dinge auch traumatisieren, aber wie wäre es denn, wenn wir ihnen mit einem Wachstums-Mindset begegnen, wenn wir sagen, das ist meine Welt, in die ich hineingeboren wurde, und ich begrüße diese Welt.

Ich lasse mich von ihr berühren und erlaube meinem Bewusstsein, sich zu dehnen. Ich hatte keinen Bock auf Corona. Das hat meine ganzen beruflichen Pläne durcheinander gemacht, aber als ich nach ein paar Wochen merkte, okay, das Ding kam jetzt eine Weile und hat keinen Bock aufzugehen, sagte ich, das ist mein Corona.

Ich habe keinen Bock auf diesen Ukraine-Krieg, aber irgendwie kann ich mich nicht verschließen. Also sage ich, das ist auch mein Krieg. Ich lasse mich davon berühren, auch wenn ich Angst habe vor den Konsequenzen.

Ich lasse mich davon berühren. Ich lasse mir davon zeigen, was es bedeutet, noch tiefer zu lieben, noch mehr dazu zu sein, mich noch mehr einzubringen. Das ist meine Welt. Ich erlaube meinem Bewusstsein, sich zu dehnen.

Nächster Schritt: Erstens, ich bitte dich – und heute bitte ich dich besonders darum, weil mich interessiert, was es mit dir macht, was ich mit dir teile – gib ein Zeichen, okay? Am besten jetzt gleich noch in die Facebook-Gruppe gehen.

Einfach ein kurzes Zeichen. Was macht das mit dir? Und nochmal die herzliche Einladung an alle unter euch, die sich an mancher Stelle vielleicht von mir ein bisschen auf den Schlips getreten gefühlt haben: schlaft auch nochmal eine Nacht drüber, macht Schattenarbeit und guckt mal, ob vielleicht ein Körnchen Wahrheit dran ist.

Du findest unter dem Video Buchtipps und nochmal den Kurstipp. Kann ich dir nur empfehlen, wenn du tiefer einsteigen willst. Verstehe, wenn du das tiefer verstehst, wird das automatisch auch dein Bewusstsein anregen.

Du wirst die Welt, verspreche ich dir, ganz anders sehen. Und ich lade dich ein, in dieser Woche ein Tagebuch darüber zu führen. Also, wo und wie berührt dich das, was ich mit dir geteilt habe? Wo siehst du gerade in der Welt Blau, Rot, Grün?

Wo siehst du es in dir? Was sind deine nächsten Lernschritte? Ihr Lieben, ich weiß, das war heute mal eine Volldröhnung. Aber nochmal, mir war es wichtig, das in einem Gesamtzusammenhang zu vermitteln.

Und ich hoffe, du gehst heute raus und begreifst nochmal, das hat alles doch mehr mit dir zu tun, als du dachtest. Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit. Halt die Ohren schön weich, dein Herz offen und bleib schön zentriert.

Tschau. Das war eine Folge aus dem Podcast Seelengevögelt für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes. Hat dir die Folge gefallen? Wenn ja, freuen wir uns sehr über deine Bewertung. Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden.

Wir danken dir für dein Zuhören. Es ist schön, dass du da bist.

Weitere Podcasts

Episode 225