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Flow of Life | Wie du deine Beziehungen auf das nächste Level bringst | Folge 310

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Flow of Life | Wie du deine Beziehungen auf das nächste Level bringst | Folge 310

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hey, du lieber Mensch da draußen, ich heiße dich von Herzen willkommen zu einer weiteren Episode in meinem Podcast, **“Seelengevögelt – für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“**. Wenn du meiner Arbeit schon eine Weile folgst, dann weißt du, dass ich ein passionierter Fan von Flow-Erfahrungen bin.

Heute möchte ich mit dir über **Gruppenflow** sprechen. Ich möchte mit dir darüber sprechen, warum Flow so wichtig ist für Co-Creation, das neue Level an Beziehungen, das wir dringend brauchen, um die Probleme der Menschheit zu lösen. Und ich möchte dir zeigen, wie du deine privaten und beruflichen Beziehungen auf ein völlig neues Level von Ekstase, aber auch von Einheitserfahrungen und gleichzeitig von High Performance bringen kannst.

Ich wünsche dir viel Freude und hoffentlich Flow-Erfahrungen beim Hören. Heute dreht sich alles um die Frage, **wie wirst du super attraktiv für deine Mitmenschen?** Attraktiv im Sinne von so anziehend, dass du im Grunde gar nichts zu tun brauchst, sondern die Leute einfach sagen: „Ich will mit dir zusammen sein.“

Die erste These, die ich dazu teilen möchte, lautet: **Nicht, was du denkst, entscheidet über deine Attraktion, sondern was dein und mein Gehirn dazu empfinden.** Es reicht nicht aus, wenn du denkst: „Hey, ich bin ein wertvoller Mensch. Das habe ich irgendwo gelesen. Oder das denke ich so. Deswegen musst du mich auch mögen.“ So, es reicht auch nicht aus, wenn mein Gehirn denkt: „Ja, ja, das ist schon alles richtig. Du bist ein wertvoller Mensch.“

Erst wenn mein Gehirn dir gegenüber ganz bestimmte Neurotransmitter ausschüttet, bist du für mich super attraktiv. Das ist erst mal vielleicht nüchtern, ja, weil es zum Beispiel unsere Konzepte von bedingungsloser Liebe in Frage stellt oder auch von Hochzeit, Heirat, Ehe, ja.

Aber letzten Endes gibt es dir einen ultrapowervollen Hebel in die Hand. **Achte mal in den kommenden Tagen so ehrlich wie möglich darauf: Für wen bist du ganz natürlich attraktiv?** Das heißt, wer zeigt dir mit seinen Gesten, aber auch mit dem Leuchten in den Augen, dass er wirklich gern Zeit mit dir verbringt.

Was wir ganz häufig machen, wenn wir merken, dass die anderen keinen Bock auf uns haben, wir nehmen es persönlich. Wir sind beleidigt. Wir machen dem oder der anderen Vorwürfe. Doch die eigentliche spannende Frage ist, **warum schüttet das Gehirn uns gegenüber nicht die Neurotransmitter aus, die diesen Menschen immer wieder dazu bringen, zu uns zu kommen?**

Schau, wenn ich dir eine ultralangweilige Serie im Fernsehen zeige, dann guckst du nicht bis zum Ende. Du machst völlig selbstverständlich aus. Wenn aber bereits die erste Folge unglaublich spannend ist, dann klickst du weiter und weiter und weiter und weiter. Und was bedeutet es, wenn wir sagen: „Boah, dieser Film war spannend?“ Letztendlich sagt es, mein Gehirn hat beim Anschauen dieses Filmes ganz bestimmte Neurotransmitter ausgeschüttet.

Welche sind das? Hier kommen wir zu der zweiten These. **Unser Gehirn sucht nach Flow-Erfahrungen.** So, Flow ist das, was wir in allem, was wir tun, suchen. Und jetzt wird es spannend und hier ist die Brücke zur Co-Creation.

Wirkliche Co-Creation induziert Flow-Erfahrungen. Das heißt, wenn ihr es schafft, miteinander in den Raum zu kommen, wo wirkliche Co-Creation stattfindet, erfährt dein Gehirn Flow und will deswegen immer und immer wieder dahin zurück.

So, wenn ihr in langweiligen Meetings über Zoom abhängt, natürlich hast du da keinen Bock drauf, sondern denkst: „Oh Gott, schon wieder so ein Meeting.“ Wenn du dich mit deinem Partner immer wieder streitest oder anödest, dann sagt dein Gehirn natürlich, wenn dich dieser Mensch einlädt zum Gespräch: „Okay, gehört halt dazu, weil wir sind verheiratet.“

Nee, du willst dann, dass der Andere sagt: „Yes, yes, yes, ich will dich haben!“ und dafür brauchen wir Flow-Erfahrungen. Die nächste These lautet: **Flow-Erfahrungen können von euch gezielt gefördert werden.**

Doch lass uns zur allerersten Frage zurücktreten: **Was ist eigentlich Flow?** Flow ist ein Zustand, den wir als Evolutionsbooster beschreiben können. Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere sind in der Lage, Flow-Erfahrungen zu induzieren.

Beim Menschen führen Flow-Erfahrungen dazu, dass wir High Performance bringen, sowohl in sehr bedrohlichen Umständen – deswegen war das evolutionär für uns so spannend. Das heißt, wir sind bei den Flow-Erfahrungen in der Lage, viel, viel schneller, viel kreativer, viel ausdauernder zu agieren als in unserem normalen Zustand.

Im Zustand des Flows sind wir aber eben auch kreativer. Das heißt, wir empfangen ganz, ganz andere Lösungen. Die Evolution, das ist ganz wichtig, hat uns darauf geeicht, nach Flow-Erfahrungen zu suchen.

Der nächste Grund, warum Flow-Erfahrungen für uns wichtig sind, ist, dass Flow-Erfahrungen Wesen miteinander synchronisieren. Also man geht mittlerweile davon aus, dass es tatsächlich auch unter anderen Säugetieren, besonders denen, die in Rudeln zusammenleben, Flow-Erfahrungen gibt.

Das heißt, wenn zum Beispiel Wölfe miteinander jagen, gehen die miteinander in einen Gruppenflow und handeln dann synchronisiert. Das ist auch das, was uns als Menschen passiert. Der Gottvater der Flow-Forschung ist jemand, dessen Namen ich bis heute nicht richtig aussprechen kann.

Ich versuche es: **Mihály Csíkszentmihályi**. So, das ist ein Ungar, der ist, ich glaube, im letzten Jahr verstorben. Dieser Mensch hat ganz, ganz viel zum Thema Flow erforscht. Er hat ursprünglich angefangen mit Künstlern, mit Tänzern und Tänzerinnen und hat es dann irgendwann ausgeweitet, zum Beispiel auch auf Extremsportler, auf Arbeitszustände etc.

Und er hat sich gefragt, okay, gibt es in diesen Momenten – also wenn Menschen wirklich in diesen außerordentlichen Zustand eintreten, indem sie alles vergessen und dann nachher das Gefühl haben, sie tauchen wieder auf und haben etwas Außerordentliches geleistet – gibt es Gemeinsamkeiten?

So kann es sein, dass das, was die Balletttänzerin erfährt, genau dasselbe ist, wie zum Beispiel ein Skifahrer, der sich vom Hubschrauber abseilen lässt und dann einen Berg ohne jegliche Form von Pisten hinunterrast. Und er hat ganz bestimmte Eigenschaften formuliert, zentrale Eigenschaften, woran wir Flow-Zustände erkennen. So, das erste Element ist eine **vollständige Konzentration**. Erinnere dich einmal an den letzten Moment in deinem Leben, allein oder mit einem Menschen, in dem du komplett alles um dich herum vergessen hattest und du warst voll in diesem Moment.

Du warst voll in dieser Tätigkeit. Es kann eine Meditation gewesen sein. Das kann Joggen gewesen sein. Ja, plötzlich bist du das Joggen und nichts anderes ist mehr da. Das kann  aber auch zum Beispiel in der Arbeit gewesen sein oder in der sexuellen Begegnung.

Also die vollständige Konzentration auf das, was jetzt gerade passiert. Zweitens, die **Verschmelzung von Handlung und Achtsamkeit**. Also wir haben im Moment des Flows das Gefühl, es passiert. Und es ist aber kein dissoziativer Zustand, sondern wir sind voll drin.

Wir fühlen den Körper, wir fühlen unser Bewusstsein. Es gibt keine Trennung mehr. Alles ist eins. Drittens, es kommt zu einer **Entspannung und manchmal einer kompletten Auflösung des Egos**. Das ist vielleicht einer der Hauptgründe, warum wir heutzutage Flow-Zustände so attraktiv finden.

Im Zustand des Flows gibt es dein Ego einfach nicht oder zumindest tritt es stark in den Hintergrund. Du bist einfach da und das ist mega, mega entspannt. So, dass Menschen im Nachhinein versuchen zu beschreiben: „Wow, nicht mehr ich habe auf der Bühne gesprochen, sondern es hat durch mich gesprochen.“

Nicht mehr ich habe meinen Körper bewegt, sondern das Feld hat meinen Körper bewegt. Es kommt zu einer **Zeitverzerrung**, entweder dass Zeit wirklich still steht, also wirklich aufhört zu existieren. Es kann aber auch sein, dass Zeit viel schneller vergeht als sonst oder viel langsamer.

Auf jeden Fall ist es so, dass unsere normale Wahrnehmung von Zeit sich im Flow auflöst. Meist ist es so, dass wir im Nachhinein denken: „Boah, krass, es sind schon drei Stunden um, wo bin ich denn gewesen?“

Wir leben im Flow ein Gefühl von **Gleichzeitigkeit**, okay, und das ist ganz, ganz wichtig für Co-Creation. Es ist eben nicht so, dass wir uns die Dinge ausdenken, sondern wir spielen uns gegenseitig den Ball zu. Wir haben das Gefühl, die Ideen kommen von irgendwo her.

Wir haben, wenn alle miteinander im Flow sind, wirklich ein klares Gefühl dafür, wer als Nächstes dran ist. Also du weißt da einfach, in einem Flow-Zustand: „Okay, jetzt ist mein Einsatz. Jetzt habe ich mich zu melden, jetzt habe ich zu sprechen, jetzt halte ich die Klappe“ etc. Es ist also wirklich ein Tanz von vielen, die von einer gemeinsamen Kraft geführt werden. Wir sprechen im Flow von einer sogenannten **autotelischen Erfahrung**. Das heißt, das, was wir erleben, ist Belohnung genug.

Also während wir im Alltag, im normalen Alltag, ganz häufig Dinge tun um… ja, zum Beispiel: „Ich tue das, damit ich danach das machen kann.“ „Ich tue das, weil ich dafür Geld bekomme.“ „Ich tue das, weil ich dir einen Gefallen tun will.“

In einer autotelischen Erfahrung ist das, was du erlebst, Belohnung genug, ja, egal was daraus kommt, ja. Also wenn du das zum Beispiel – das ist ein tolles Beispiel, weil das so viele erlebt haben – schon mal ein Jogger-High erlebt hast, ja.

Also wenn du in diesem Zustand bist, geht es nicht mehr darum, dass du irgendwo ankommst. Es geht auch nicht mehr darum, dass du Fett verbrennst oder keine Ahnung, warum du joggst, sondern der Moment ist absolut erfüllt, ja.

Es gibt drei verschiedene Zustände von Flow. Das ist einmal der **individuelle Flow**, den du alleine erfährst. Dann gibt es den **Gruppenflow**, mit dem wir uns heute ausführlich beschäftigen. Also Gruppenflow beginnt in einem Zweigespräch.

Und auch hier lade ich dich ein, einfach mal zu überlegen: **Wann hast du das letzte Mal mit einem Menschen zusammengesessen und komplett die Zeit vergessen?** Und ihr seid tief eingetaucht. Vielleicht saßen sogar andere dabei und waren neidisch, weil sie gemerkt haben: „Boah, ich komme hier nicht mehr rein.“

Das ist ein Gruppenflow. Aber ein Gruppenflow können wir eben auch in einem Team erreichen, wenn alle miteinander abgestimmt sind und vor allem wenn alle die Grundprinzipien von Flow und Co-Creation verstanden haben.

Gruppenflow wirkt noch mal viel, viel stärker, intensiver, attraktiver auf uns als individueller Flow. Deswegen noch mal, wenn es dir gelingt, mit den Menschen, die dir wichtig sind, möglichst oft intensive Gruppenflow-Erfahrungen zu schaffen, dann können die gar nicht anders als zu sagen, sie wollen mit dir zusammen sein, weil ihr Gehirn sagt: „Geh da wieder hin!“

Und das Dritte ist der sogenannte **Massenflow**. Also das ist das, was wir erleben, wenn wir auf einer Technoparty sind und plötzlich mit tausenden von Menschen uns einem Beat anvertrauen und du irgendwann einfach dein Ego hingibst und in dieser Masse verschmilzt. Oder auch zum Beispiel beim Fußballspielen, wenn du in der Fan-Ecke bist und so weiter.

Okay, so warum ist Gruppenflow für uns so spannend? Weil Gruppenflow im Grunde genommen Co-Creation auf einem hohen Level von Achtsamkeit, Wachsamkeit und Ekstase ist. Wir können auch ohne Flow-Erfahrungen miteinander Co-kreieren, das ist dann ein bisschen biederer und ein bisschen trockener, sage ich jetzt mal.

Das ist aber wichtig zu verstehen, weil wir können – das liegt in der Natur von Flow – wir können Flow nicht erzwingen. Wir können nicht sagen, wir wollen jetzt unbedingt bei jedem Meeting Flow-Erfahrung haben, okay?

Wir können sie fördern, ja. Aber versaut euch Co-Creation nicht dadurch, dass ihr denkt, es muss jedes Mal eine Flow-Erfahrung sein, okay? Wir können auch sehr nüchtern, bodenständig miteinander Co-kreieren. Aber wenn zusätzlich dazu noch diese Gruppenflow-Erfahrung kommt, dann gehen wir wirklich auf ein höheres Level. Wir erfahren dann tatsächlich die Einheit aller Beteiligten in einem großen System. Wir erfahren gemeinsam Ekstase.

Und das ganze System, also jeder einzelne Beteiligte, aber das ganze System geht auf ein höheres Level an Leistung. So, diese **Flow-Trigger** möchte ich dir jetzt vorstellen. Sie heißen Trigger, weil du, wenn du dafür sorgst, dass sie stattfinden, die Wahrscheinlichkeit immer höher wird, dass ihr miteinander in den Flow eintretet.

Okay? So. Der erste Trigger ist die **vollständige Konzentration**. So, was bedeutet vollständige Konzentration? Das beginnt schon mal mit der Frage: Sind wir uns einander so wichtig, dass wir mindestens 10 bis 15 Minuten, bevor wir zusammenkommen, alles andere aus der Hand legen, Computer zuklappen, nicht mehr noch mehr Input in uns reinsaugen, sondern uns wirklich 10 bis 15 Minuten auf unser gemeinsames Happening vorbereiten?

Zweitens: **Sind wir es uns wert, in der Zeit, wenn wir zusammen sind, auf jegliche Form von Ablenkungen zu verzichten?** Handys weg, und zwar nicht einfach nur umgedreht, sondern wirklich weg. Es gibt Studien, die zeigen, dass, wenn unser Handy in der Nähe liegt, selbst wenn wir nicht rangehen, es nicht nur von uns, sondern tatsächlich auch von allen Beteiligten, als ein Stressfaktor wahrgenommen wird.

Weil wir alle wissen, was ein Handy bedeutet. Ein Handy bedeutet, dass der Mensch, mit dem wir jetzt gerade sprechen, schwuppdiwupp, ganz schnell verschwinden kann. So seid ihr bereit, auf alle Ablenkungen zu verzichten.

Seid ihr auch bereit, euch auf ein Anliegen miteinander zu konzentrieren? Und zwischendrin, wenn einer von euch sagt: „Ich würde aber gerne mal darüber sprechen“, dann zu sagen: „Nee, machen wir jetzt einfach nicht, wir haben diese eine Fragestellung.“

Der zweite ganz wichtige Trigger ist logischerweise ein **gemeinsames Ziel**. Das kann ein gemeinsames Ziel für diese eine Session sein, das kann am Wochenende ein gemeinsames Ziel für eure Beziehung sein.

Gemeinsames Ziel bedeutet, ihr sagt beide aus dem Herzen heraus wirklich ja. Das heißt, es darf kein Pflicht-Ja sein, sondern ein Ziel, wo ihr alle sagt: „Geil, das wollen wir wirklich.“

Der dritte Trigger ist das **gemeinsame Risiko**. So, das ist eine spannende Frage, besonders, wenn ihr zum Beispiel in Teams miteinander arbeitet und ihr sagt, ihr wollt mehr Flow-Erfahrung erfahren. Denn ganz häufig ist das Risiko in beruflichen Teams nicht gleich verteilt, aber manchmal auch nicht in privaten Teams, okay?

Wenn ihr ein Projekt angeht und es ist irgendwie klar: „Okay, wenn das Projekt scheitert, hat einer von euch mehr Last, mehr Verantwortung zu tragen als die anderen“, dann ist das Risiko nicht gleich verteilt.

Selbst wenn ihr das nicht adressiert, wenn ihr nicht darüber sprecht, im Hintergrund läuft das die ganze Zeit mit, okay? Das heißt, es ist wichtig, dass ihr das diskutiert. Also, wenn ihr wirklich echte Flow-Erfahrung in eurem gemeinsamen Projekt, in eurem gemeinsamen Thema erfahren wollt, dann ist es wichtig, dass das Risiko gleichermaßen verteilt ist. Wenn einer von euch das Gefühl hat: „Hey, mal ganz ehrlich, wenn das hier schiefgeht, ihr geht alle weiter. Aber ich muss es wegräumen. Ich bin dafür verantwortlich.“ So funktioniert das nicht. **Wie könnt ihr das Risiko fair verteilen?**

Vierter Trigger ist der sogenannte **Sweet Challenge Spot**. Was ist damit gemeint? Unser System, wir haben gesagt, Flow-Zustände sind Evolutionsbooster. Unser System geht dann am ehesten in einen Flow-Zustand, wenn die Herausforderung, die wir haben, etwas größer ist als das, was wir bis jetzt meistern konnten.

So, das heißt, wenn ihr zum Beispiel als Paar miteinander Flow-Zustände erfahren wollt, und ihr macht aber einfach immer nur wieder dieselben Dinge, von denen ihr ganz genau wisst, die kennt ihr schon, das habt ihr gut drauf, das funktioniert gut, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass ihr in einen Flow-Zustand kommt.

Das System hat keinen Grund, wirklich hochzuschalten. Wenn ihr auf der anderen Seite die Herausforderung zu hoch ansetzt, das heißt, wenn einer oder eine von euch innerlich total in Stress gerät und verkrampft, weil es das Gefühl hat: „Okay, das Projekt oder das Thema, das wir angehen, ist einfach zu viel“, dann stürzt die Performance auch ab.

Deswegen gibt es an der Stelle nicht wirklich eine ganz klare mathematische Formel, um auszurechnen, wo dieser **Challenge-Spot** liegt, denn er ist bei jedem von uns ganz verschieden veranlagt.

Es gibt Menschen, die können sich unglaublich stark über ihre Grenzen hinaus pushen. Die fahren erst so richtig hoch, wenn sie quasi ein Projekt haben, was – ich übertreibe – lebensgefährlich ist. So Extremsportler haben das ganz häufig.

Wenn die eine Eiswand angehen, die noch nie jemand bezwungen hat, wo nicht klar ist, ob sie es wirklich schaffen und vielleicht die Chance, dass sie das überleben, eins zu eins steht, dann fahren die in ihrer Performance richtig hoch.

Jemand anders guckt diese Eiswand nur an und verkrampft total. Das heißt, hier an dieser Stelle ist es total wichtig, dass jeder von euch individuell schaut, okay? **Wo liegt bei mir dieser Challenge-Spot?**

Also, wenn ich zum Beispiel mit meinem Partner oder mit meiner Partnerin zusammen Projekte angehe und für mich ist das Projekt total geil und es euphorisiert mich, aber für meine Partnerin ist das vielleicht der Mega-Mega-Stress.

Dann kommt sie nicht in den Flow-Zustand und wir werden natürlich nicht in einen Gruppenflow kommen. Okay? Das heißt, wir müssen hier einen guten Mittelweg finden, sodass jeder und jede von euch sich auf eine gute Weise herausgefordert fühlt.

Fünftens, da haben wir schon viel darüber gesprochen, **Vertrauen**. So, wir müssen voneinander wissen. Wir müssen ehrlich sein miteinander. So, wenn du das Gefühl hast, dass der Mensch dir gegenüber etwas zurückhält, dann kommst du weder in Co-Creation noch in den Flow.

Okay? So, wir brauchen mikroskopisch genaue Ehrlichkeit, aber eben auch wertschätzende Kommunikation. Wir brauchen, ins Beziehungskonto einzuzahlen, bis wir das Gefühl haben: „Okay,  ich fühle mich mit dir wirklich sicher.“

So, wenn ein Team zusammenkommt und wirklich in ein heikles Projekt geht und einer plötzlich sagt: „Ich halte aus welchen Gründen auch immer für das Projekt wichtige Informationen zurück“, dann wird eure Performance miteinander sofort abbrechen.

Ihr werdet vielleicht noch funktionieren, aber ihr werdet nicht wirklich abheben. Sechstens, unsere **Egos müssen sich entspannen können**. Erinnere dich daran, wir haben von Mihály Csíkszentmihályi gesprochen.

Okay? So, warum ist das so wichtig, weil Flow-Zustände egolose Zustände sind. So, wenn du jemand bist, der Schwierigkeiten hat, sein Ego loszulassen, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass du just in dem Moment, wo das Team miteinander abhebt, irgendeine dämliche Bemerkung machen wirst oder irgendein Problem kreieren wirst, was eigentlich gar nicht gebraucht wird – also dein Ego fängt an, sich wichtig zu nehmen, um sich selbst zu beweisen, dass es da ist. Ja, das kennst du vielleicht so: Alle haben gerade voll Spaß, heben gerade voll ab und plötzlich sitzt da einer in der Ecke und der wird ganz traurig und der fühlt sich irgendwo draußen.

Aber was passiert meistens, weil wir diese Mechanismen nicht verstehen? Die ganze Aufmerksamkeit geht weg von denen, die im Flow sind und hin zu dem einzelnen Menschen, der just in diesem Augenblick nicht in der Lage war, sein Ego zu entspannen.

Und auch hier braucht es natürlich Ehrlichkeit, ja. Es braucht die Ehrlichkeit zu sagen: „Fuck, mal ganz ehrlich, ich habe eigentlich Schwierigkeiten gehabt, da reinzukommen.“ Bei mir war das früher auf Partys so.

Ich bin einfach nicht in diesen Flow gekommen. Warum? Weil ich in mir drin schüchtern und unsicher war. Ich habe es nach außen projiziert und habe mir eingeredet, ich komme nicht in den Flow, weil die anderen doof sind.

Aber das war nicht die Wahrheit. Die Wahrheit war, ich war der Klemme. Und irgendwann musste ich mir das eingestehen. Und dann bin ich manchmal rausgegangen aus der Party, weil ich die anderen nicht stören wollte.

Das ist eine Möglichkeit. Die andere Möglichkeit ist zu sagen: „Hey Leute, ich bringe mich wieder ins Spiel, in dem ich einfach ehrlich darüber spreche, was gerade in mir vorgeht. Ich habe gerade Angst, ich fühle mich unsicher.

Könnt ihr mir einfach helfen, weil ich habe Bock mitzuspielen.“ Siebtens, wir brauchen ein gewisses Maß an **Autonomie**. Autonomie heißt nicht, dass jeder immer das macht, worauf er jetzt gerade Lust hat.

Darüber haben wir schon gesprochen. Zum Beispiel ein wirklich Co-kreatives Meeting hat einen ganz festen Zeitplan, folgt ganz bestimmten Regeln. Aber ich muss das Gefühl haben, ich habe diese Regeln gewählt.

Ich habe dem freiwillig zugestimmt. Könnt ihr euch erinnern, ich habe ganz am Anfang im ersten Video zu euch gesagt, wenn ihr bei euch zu Hause jemanden sitzen habt, der nicht wirklich Bock darauf hat, sprecht die Einladung aus und dann lasst los.

Weil wenn da jemand so dazukommt: „Oh Gott, damit du Ruhe gibst, mache ich halt mit“, funktioniert das nicht. Und genauso ist es zum Beispiel auf Arbeit. Ihr könnt nicht, wenn ihr Chef seid und sagt: „Okay, ich will jetzt, dass mein ganzes Team Flow-Erfahrungen macht“, so funktioniert das nicht.

Leute müssen Bock darauf haben. Du musst ihnen noch Raum geben, ein gemeinsames Projekt zu finden. Du kannst es ihnen nicht einfach überstülpen. Autonomie entsteht zum Beispiel auch im Business-Kontext, wenn du den Menschen möglichst viel Freiraum gibst, zum Beispiel in der Frage: „Wann will ich anfangen zu arbeiten?“

Natürlich, bei manchen Jobs geht das nicht. Also jetzt zum Beispiel, wenn Alex gerade draußen das Videosystem betreut, wenn der gesagt hätte: „Heute habe ich keinen Bock, abends zu arbeiten“, dann hätte ich jetzt gerade natürlich Pech.

Also das heißt, auch hier geht es wieder um den Mittelweg. Aber wir müssen das Gefühl haben: „Ich kann mitbestimmen, okay?“ Autonomie bedeutet auch, zum Beispiel in Co-kreativen Meetings immer mal die Rollen zu verteilen.

„Ey, wer hat Bock, beim nächsten Mal die Begrüßung zu gestalten, sich vielleicht eine schöne Einführung auszudenken“ und so weiter. Achtens, **Gleichberechtigung**. So, was bedeutet Gleichberechtigung? Es bedeutet nicht, dass jeder und jede immer ihren Senf dazugeben muss, sondern – auch darüber haben wir schon gesprochen – in Co-Creation ist es wichtig,dass wir so viel Reife mitbringen, dass wir verstehen, in welchem Bereich wir kompetent sind. Verstehst du? Und wenn wir wirklich miteinander abheben wollen, dann brauche ich natürlich das Gefühl, dass meine Stimme genauso viel zählt wie deine.

Sonst funktioniert das Ganze nicht. Neuntens, **Ehrlichkeit und Authentizität**. So, das wiederum hat auch viel damit zu tun, dass wir einen Raum erschaffen, in dem wir alle Beteiligten einladen, in ihrer Einzigartigkeit da zu sein.

Wenn da zum Beispiel jemand ist, der stiller und introvertierter ist als die anderen, der muss das Gefühl haben, dass das okay ist. Und wenn jemand dabei ist, der ein bisschen lauter, ein bisschen unruhiger ist, dann muss der auch das Gefühl haben, dass das okay ist.

Wir müssen das Gefühl haben: „Ich kann ehrlich über meine Gefühle reden“, mikroskopisch genau. Zehntens, der zehnte Trigger: **aufmerksam lauschen**. Vielleicht habt ihr das schon gemerkt bei einem Co-Creation-Experiment.

Das funktioniert eben nicht, wenn ich, während du sprichst, innerlich schon meine Rede formuliere. Dann bin ich nicht wirklich bei dir, sondern es funktioniert nur, wenn ich, wenn du dran bist, wirklich bei dir bin. Wenn ich dich wirklich aufnehmen will, weil nur so schaffe ich die Chance, dass das, was durch dich gechannelt wird, mich berührt und sich mit dem, was ich mitteilen will, vermischen kann, sodass etwas rauskommt, was dann wirklich größer ist. Elftens, eine **offene Kommunikation**. So, offene Kommunikation bedeutet auf der einen Seite wirklich wertschätzend zu sein. Zweitens, immer in Richtung Lösung. „Hey, wir wollen was miteinander schaffen.“

Wir kommen letzten Endes von dem Punkt: „Nichts ist zu gut, um wahr zu sein.“ Wir schaffen. Wir halten alles für möglich. Ja, manchmal wird es auch wichtig sein, dass wir Kritik äußern, aber vor allen Dingen ist es wichtig, dass wir nach vorn schauen.

Das heißt, anstatt Feedback zu geben zu dem, was gewesen ist, **Feedforward** zu geben. Das heißt, zu sagen: „Ja, ich möchte vielleicht kurz nochmal erwähnen, was ich mir gestern gewünscht habe, aber viel spannender ist ja eigentlich, was ich mir für jetzt und für die Zukunft wünsche.“

Das heißt, ich gehe offen daran für die Lösung, für die Weiterentwicklung. Ich beschreibe mir das, was ich mir mit dir gemeinsam erhoffe, was ich will, anstatt das, was ich nicht will. Und zwölftens, das mag jetzt erstmal sehr schlicht klingen, aber es ist ein sehr powervoller Trigger, der heißt: **Ja und**.

Und was damit gemeint ist, ist Folgendes: Wenn Menschen anfangen, sich zu vertrauen und wenn ihr zusammenkommt und ihr habt ein gemeinsames Projekt, dann sprudelt es natürlich in jedem von euch.

Also jeder hat plötzlich eine Idee und möchte sich einbringen. Wenn dann jedes Mal, wenn du was sagst, ich sage: „Nee, das machen wir so nicht, ich habe eine bessere Idee“, dann würge ich den Kanal, der durch dich geöffnet wurde, ab.

Achtet mal darauf, Menschen haben sich angewöhnt, sehr blockierend miteinander zu sprechen. Und das ist manchmal sehr diffizil. Das ist eine bestimmte Form von Energie. So, du kommst mit einer Idee und ich kann mit der Idee nichts anfangen oder ich finde sie leicht irritierend, verrückt oder beängstigend und ich gehe sofort dagegen.

So können wir uns niemals miteinander empor schwingen. So können wir niemals miteinander aus der These und der Antithese eine wirkliche Synthese entwickeln, sondern es wird immer so entweder oder sein.

Ja und bedeutet, du wirfst den Ball ins Feld und ich denke vielleicht: „Verrückt, kann ich erst mal nichts damit anfangen.“ Aber ich sage nicht: „Nee.“ Ich sage auch nicht „aber“, sondern ich sage: „Ja, danke für diese Idee.“

Und ich möchte gerne meine Idee zusätzlich dazugeben. Das darf natürlich nicht einfach nur aus dem Kopf kommen, sondern es muss eine Herzenshaltung sein. Ja, also: „Ja, du willst das. Und ich will das.“

Kannst du dich erinnern? Darüber haben wir schon gesprochen. Es geht darum, die gemeinsame Vision zu entwickeln. Manchmal kommt der andere mit einer Idee, die dir erst mal Angst macht. Und du willst sie gleich klein machen.

Nee. Ja, du wünschst dir das und das. Ja, du hast dir diese Idee für unsere Beziehung. Und ich wünsche mir das und das. Und ich habe diese Idee. Und jetzt lass uns gemeinsam schauen, was wir daraus machen können.

Das ist so eine Power, Leute. Versteht ihr? Wir sind heutzutage nicht mehr darauf angewiesen, dass es mal per Zufall passiert und wir dann im Nachhinein denken: „Wow, was war das jetzt?“ Sondern wir wissen ganz konkret, was es braucht.

Und können so die Wahrscheinlichkeit signifikant erhöhen. Vielen Dank. Das war eine Folge aus dem Podcast **“Seelengevögelt – für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“**. Hat dir die Folge gefallen? Dann freuen wir uns sehr über deine Bewertung.

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