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get to know the team | Manuel | Gott ist integral … und oft ziemlich menschlich | Folge 331

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

get to know the team | Manuel | Gott ist integral … und oft ziemlich menschlich | Folge 331

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hallo ihr lieben Leute da draußen, ich heiße euch recht herzlich willkommen zum Podcast **“Seelengevögelt“**. Ich habe heute die große Ehre, mich hier bei euch vorzustellen. Ich heiße Manuel, ich bin 34 Jahre alt und bin Tontechniker hier bei **homodea** und wie ihr seht, sind wir hier gerade bei mir im Studio in meinen heiligen Hallen.

Hinter mir seht ihr die Boxen und die Rechner, auf denen ich wöchentlich die Podcasts für euch abmische. Ich bin jetzt seit circa anderthalb Jahren im Team und voll hier im „Bar und Waren“ angekommen. Ich arbeite sehr, sehr gern für euch und für **homodea**, mir macht der Job riesig Spaß.

Ich bin viel mit Veit live auf Tour, ich begleite die Seminare und natürlich hier im **“Bar und Waren“** mit dem Team macht es auch mega Spaß. Und ich habe mir heute für euch eine Folge aus einem meiner Lieblingskurse **“HOMO Universales“** rausgesucht, und zwar einen Ausschnitt aus der Folge **“Gott ist integral“**, weil ich finde, das Thema in der heutigen Zeit sehr wichtig und sehr spannend, was mit uns und mit unserem Glauben passiert.

Und deshalb wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Hören und bis zum nächsten Mal. Ciao. Wir sind hier zusammengekommen, weil wir uns, da bin ich mir sicher, das betrifft auch dich, mit vielen komischen Fragen beschäftigen als Menschen.

Wenn du auf **homodea** gelandet bist und überhaupt, also in diesem Kurs gelandet bist, der für mich persönlich einer der, wie soll ich das sagen, einer der existenziellsten ist, die wir anbieten, dann bist du infiziert mit bestimmten Fragen.

Und vielleicht hast du dir selbst schon mal so Fragen gestellt: Warum suchen wir überhaupt nach Gott? Warum können wir nicht einfach nur zufrieden sein mit dem, was jetzt gerade da ist? Oder wenn wir Gott dann schon mal gefunden zu haben glauben, warum schlagen sich Menschen im Namen von Gott den Schädel ein?

Es ist ja von außen betrachtet komplett absurd und macht keinen Sinn. Und ich hoffe, du hast das noch nie gemacht. Aber es kann durchaus sein, dass du auch schon mal erlebt hast, dass du in einer ganz bestimmten Beziehung plötzlich sehr reaktiv wirst, weil ein geliebter Mensch die Welt ganz anders sieht als du.

Eine Frage, die mich lange, lange, lange Zeit sehr beschäftigt hat, ist: Warum gibt es das Böse? Obwohl wir doch scheinbar, zumindest die meisten von uns, das Gute wollen. Habe ich eine Wahl oder habe ich keine Wahl?

Ist das, was ich jetzt gerade zum Beispiel mit euch teile, etwas, was ich mir ausgesucht habe, mit euch zu teilen? Oder ist es einfach nur gesteuert von meinem Unterbewusstsein oder vielleicht noch drastischer: Sind wir alle Teil einer Computersimulation? Ja, und irgendwo sitzt eine höherentwickelte Spezies und hat Spaß daran, wie wir uns hier gerade einen abquälen, um die Sachen zu erkennen. Hat das alles einen Sinn? Oder ist es egal, was ich tue?

Warum entpuppen sich manchmal Gurus, die wir bewundern und wir denken, boah, endlich habe ich jemanden gefunden, der wirklich rein ist und der Bescheid weiß, manchmal als riesen Arschlöcher, die geldgierig sind, Menschen unterdrücken oder sexuell missbrauchen?

Warum wollen wir Menschen überhaupt recht haben? Warum ist uns das so wichtig? Zumal wir ja irgendwie mittlerweile zumindest hier in diesem Kreis wissen, dass wir niemals wirklich recht haben können, weil unser Wissen viel zu begrenzt ist.

Warum können Menschen echte Erleuchtungserlebnisse haben und dennoch zum Beispiel schlechte Eltern sein? Vielleicht hast du es selbst schon erlebt, ja, du hast in einem Meditationsretreat oder vielleicht durch bewusstseinsverändernde Substanzen plötzlich bam alles war klar, du warst holy, holy, holy. Und dann plötzlich gehst du nach Hause und du bist dasselbe kleine knickerige Arschloch. Wie geht das, ja?

Und warum haben sehr viele sogenannte spirituelle Menschen Schwierigkeiten damit, ihre PS weltlich gesehen auf die Straße zu bringen? Und vielleicht die letzte Frage jetzt: Warum soll ich mich überhaupt in dieser Welt einbringen, wenn ich vielleicht zum Beispiel durch spirituelle Peak-Erfahrungen schon mal die Erfahrung gemacht habe, dass alles, was ich sehe, eine Illusion ist und sowieso irgendwann wieder geht? Alles, was wir bauen, ist eine Sandburg, wird wieder weggespült. Warum soll ich mich überhaupt anstrengen?

Setz mich einfach zurück in meine Höhle, schau den Dingen zu. Das sind alles Fragen, die uns beschäftigen, zumindest viele von uns. Und dann gibt es wieder Menschen, die denken, Alter, warum machst du dir das so schwer? Hier, komm, iss ’ne Bockwurst, trink ein Bier, genieß das Leben.

Wir haben ein großes existenzielles menschliches Dilemma, wenn wir an den Punkt angekommen sind, dass wir diese Fragen beantworten wollen. Und dieses Dilemma beginnt de facto schon lange, lange vor unserer Zeit. Und zwar vor circa 50 bis 90.000 Jahren. Du musst wissen, dass deine DNA zu 97 bis 98 Prozent identisch ist mit der DNA eines Schimpansen.

Und dass die Menschen, die vor 200.000 Jahren gelebt haben, genetisch gesehen exakt dasselbe Gehirn hatten wie du jetzt gerade. Aber sie haben in einer gewissen Art und Weise immer noch gelebt wie Tiere.

Einfach hier im Jetzt. Sie hatten keine Sprache, keine Kultur, keine Kunst und ganz sicher kein Gott. Vor 50 bis 90.000 Jahren ist etwas passiert, was die Wissenschaftler die sogenannte kognitive Revolution nennen.

Wir haben angefangen, wir können ganz einfach sagen nachzudenken. Was bedeutet nachdenken? Wir haben plötzlich angefangen, Bilder davon zu speichern, was gestern war und darüber nachzudenken. Wir haben angefangen, darüber nachzudenken, was morgen sein könnte.

Wir haben angefangen, über Erlebnisse zu sprechen, die heute jetzt nicht stattfinden, sondern zum Beispiel gestern. Niemand kann bis jetzt eindeutig sagen, was eigentlich in dieser Zeit mit unserem Gehirn passiert ist.

Manche Theorien gehen davon aus, dass sich unsere Ernährung drastisch verändert hat und dadurch unser Gehirn verborgene Fähigkeiten entwickelt hat. Andere Theorien gehen davon aus, dass der Mensch angefangen hat, zum Beispiel Magic Mushrooms zu finden, also bewusstseinserweiternde Substanzen, diese genommen hat und dadurch seine Entwicklung wiederum angeregt worden ist.

Es gibt verschiedene Theorien. Eine ganz verrückte ist die, dass Außerirdische hier vorbeigekommen sind und gemerkt haben, Alter, die entwickeln sich viel zu langsam, und dann das Ding einfach mal so richtig angekurbelt haben.

Fakt ist, dass wir seit damals sinnorientierte Menschen sind. Deine Katze hat die Freiheit, wir können aber sagen, die Begrenzung, nicht übermorgen nachdenken zu können. Sie ist einfach jetzt gerade hier.

Wenn sie jetzt gerade die Sahne interessiert, interessiert sie die Sahne. Dich interessiert die Sahne und gleichzeitig interessiert dich die Frage, was wird eigentlich morgen sein? Und jetzt kommen durch unser Denken all diese seltsamen Fragen auf.

Zum Beispiel die Frage, wer bin ich? Diese Frage stellt sich kein Tier. Dafür müssen wir fähig sein, uns in einem Spiegel zu erkennen und darüber nachzudenken. Es gibt tatsächlich Anzeichen davon, zum Beispiel bei Krähen, hochgradig intelligenten Tieren.

Ich sehe das, also wir leben seit sechs Jahren mit zwei Krähen zusammen, und es ist krass zu sehen, wie die uns auschecken. Da habe ich wirklich ganz häufig das Gefühl, die denken auf ihre Art über die Dinge nach.

Bei Delfinen haben wir das und auch bei Primaten. Aber besonders bei uns steht irgendwann in unserem Bewusstsein dieser Impuls, wir schauen uns in den Spiegel und denken, das da bin ich, aber wer bin ich eigentlich?

Warum bin ich? Und wenn ich jetzt schon mal hier bin, und ich lade dich ein, das mal nicht nur theoretisch zu hören, sondern mal richtig mitzugehen: Wenn wir beide jetzt schon mal hier sind, wer hat uns erschaffen?

Und versuch jetzt mal nicht mit irgendeiner Floskel zu kommen, die du irgendwo gelesen hast. Am Anfang war das Licht, sondern zieh dir das mal rein. Wir beide sind jetzt gerade irgendwie da. Wir beide denken über diese verrückten Fragen nach.

Wer oder was ist die Quelle von diesem Ereignis? Gibt es eine Quelle überhaupt? Oder passiert das alles ganz zufällig? Und natürlich eine Frage, die uns alle beschäftigt, ist: Was passiert nach dem Tod?

Geht es weiter? Ist Schluss? Gibt es mehr als das, was ich sehen und was ich berühren kann? Zum Beispiel, du kannst deinen Körper berühren. Du kannst mich sehen. Du kannst mich hoffentlich hören.

Aber ich wette, dass du auch manchmal das Gefühl hast, da ist doch noch viel mehr. Das kann nicht alles gewesen sein. Und wenn es das gibt, dann ist doch die spannende Frage, wie finde ich das? Wenn wir mit diesen Fragen infiziert sind, dann müssen wir.

Dann wollen wir darüber nachdenken. Aber das Problem ist, wir ahnen die ganze Zeit, dass das, was wir da versuchen zu suchen, nicht rational alleine verstehbar ist. Warum ist das so? Unser Problem als Menschen besteht darin, unser Geist. 

Ich spreche jetzt nicht von übersinnlichen Fähigkeiten, sondern ich rede jetzt erstmal einfach nur von unserer Ratio, von unserer Fähigkeit, Realität rational wahrzunehmen, auf mindestens drei Arten begr

enzt ist. 

Die erste Art ist, wir sind sinnlich begrenzt. Was heißt das? Schau, deine Augen, deine Sinne, deine visuellen Sinne sind jetzt gerade nicht in der Lage, das komplette Spektrum an Wellen wahrzunehmen. 

Du siehst zum Beispiel infrarot nicht, du siehst ultraviolett nicht und so weiter. Tiere können andere Spektren wahrnehmen als wir. Du hörst lange nicht alles. Du schmeckst nicht alles.

Also, wir nehmen nur einen begrenzten Ausschnitt über unsere Sinne wahr und von dem, was wir wahrnehmen, ist auch jetzt noch ganz viel kognitiv begrenzt. Das heißt, wir nehmen einen ganz, ganz, ganz, ganz kleinen Ausschnitt wahr und ob wir diesen Ausschnitt dann überhaupt verstehen und wie wir ihn interpretieren, ist auch nochmal sehr, sehr verschieden. 

Beispiel: Wenn du ein kleines Kind bist und ich würde dir jetzt einen Ball nehmen, ja, und ich mach noch Hokus-Pokus, und dann halte ich den Ball hinter meinem Rücken und dann wieder nach vorne und dann ist der weg, dann würdest du, wenn du noch wirklich sehr klein warst, denken, der Ball ist weggezaubert.

Als erwachsener Mensch hast du die Fähigkeit, obwohl du nicht hinter meinen Rücken sehen kannst, dir vorzustellen, was hinter meinem Rücken ist. Das heißt, du bist kognitiv schon etwas weiterentwickelt.

Aber es wäre ja ein Irrtum, davon auszugehen, dass du alles siehst, sondern es macht viel mehr Sinn, von dem Punkt auszugehen, dass wir in unserer Fähigkeit, die Dinge zu verarbeiten, brutal begrenzt sind.

Immer. Und die dritte Begrenzung sind Glaubensbegrenzungen. Glaubensbegrenzung heißt, du wirst geboren in eine ganz bestimmte Kultur. Also mal angenommen, du bist atheistisch groß geworden, dann würde es dir relativ schwerfallen, dich für übersinnliche Dinge zu öffnen.

Auf der anderen Seite, wenn du christlich groß geworden bist, kann es sein, dass du Schwierigkeiten damit hast, dir vorzustellen, dass es Gott in dieser Art und Weise überhaupt nicht gibt, dass Jesus gar nicht gelebt hat oder dass die Jungfrau Maria nicht wirklich eine Jungfrau gewesen ist.

Das heißt, was wir glauben, filtert extrem stark, wie wir die Erfahrung unseres Lebens interpretieren. Aber wir müssen darum nachdenken, sonst wären wir beide jetzt nicht hier. Und jetzt kommt’s: Nachdenken, also wenn es nicht grübeln ist, sondern wenn es wirklich logisches, gründliches Nachdenken ist, ist gesund, weil es unser Bewusstsein weiterentwickelt.

Deswegen ist es mir so wichtig, dich immer wieder zu ermutigen, die Fragen, die ich stelle, wirklich als Fragen zu nehmen, mit den Fragen zu gehen und dich nicht mit vorgefertigten Antworten zufrieden zu geben, weil du dadurch, dass du selbst darüber nachdenkst, dein Bewusstsein weiterentwickelst.

Diese Entwicklung des Bewusstseins findet, wenn wir nicht irgendwann in unserem Leben stehen bleiben und sagen, boah, jetzt weiß ich genug, ich bin ja voll der Checker, in Wellen statt. 

Viele von euch kennen das Konzept bereits aus meiner Arbeit. Ich möchte jetzt gerne mit dir über die Ebenen des Bewusstseins sprechen. Und wenn du es schon gehört hast, bitte ich dich nicht in die Falle zu tappen und zu denken, kenne ich schon, sondern so zu lauschen, als wenn du es noch nie gehört hast, weil ich möchte es mit dir gerne aus der Sicht von Gott und von Spiritualität betrachten.

Hinter diesem Modell steckt nicht einfach nur eine Theorie, sondern tatsächlich eine Wahrnehmung vieler verschiedener Entwicklungspsychologen und Logiker, dass sich Menschen im Laufe ihres Lebens immer weiter entwickeln.

Und dass das etwas in unserem Bewusstsein verändert. Das, was ich mit dir teile, sogenannte Spiral Dynamics, geht sehr stark auf die Arbeit von Clare Graves zurück. Ganz einfach: Was Clare gemacht hat, ist, der hat seine Studenten und Studentinnen losgeschickt und hat Menschen ganz einfache Fragen gestellt.

Zum Beispiel die Frage, wer bist du? Was ist wertvoll für dich? Was ist der Sinn deines Lebens? Wofür bist du da? Er hat festgestellt, dass Menschen in bestimmten Entwicklungsphasen anders auf die Frage antworten als Menschen in anderen Entwicklungsphasen.

Dann wollte er herausfinden, ist das nur in unserem Land so und hat festgestellt, nein, das ist in anderen Ländern auch so. Dann hat er sich gefragt, ist das nur in unserer Kultur so und hat festgestellt, nein, es ist kulturübergreifend.

Das heißt, wir finden diese Entwicklung im Amazonas, in Afrika, hier in Europa wieder. Seine Thesen in Kurzform: Wir machen das heute ganz kurz und knackig, du kriegst richtig gute Buchtipps. Erstmal, die menschliche Natur ist nicht statisch.

Das heißt, wenn wir es unserem Geist erlauben, immer wieder Fragen zu stellen, entwickelt sich unser Geist bis zum letzten Atemzug weiter. Und das bedeutet, wir sehen immer mehr. Wir interpretieren die Dinge anders.

Wir haben andere Glaubenssysteme. Ich habe mal gelesen, dass in Deutschland der durchschnittliche Mensch so im Alter von 25 geistig stehen bleibt. Was ich ultra krass und sehr, sehr bedauernswert finde.

Die Chance hast du hier auch vom Modell nicht, weil du immer wieder neue Impulse kriegst. So wir können also permanent weiter wachsen und jetzt kommt’s: Dann verändert sich tatsächlich auch unsere Sicht auf Spiritualität und Gott.

Wenn so eine Bewusstseinsebene neu aktiviert wird, merken wir das daran, dass wir anders auf die Welt schauen. Und ich wette, so wie wir es im Alter von 25 geistig stehen bleiben, so was hast du schon erlebt.

Du stehst plötzlich eines Morgens auf und du merkst, das, was gestern noch Sinn für dich gemacht hat, macht heute keinen Sinn mehr für dich. Oder das, worauf du gestern total abgefahren bist, spirituell gesehen, heute findest du das, wenn du ganz ehrlich bist, sogar ein bisschen peinlich.

Ich werde immer wieder gefragt, ob es so etwas wie das Erwachen gibt. Dahinter steckt ganz häufig die Hoffnung, dass wir irgendwann mal einen Punkt erreichen, wo wir alles gecheckt haben. Aber das, was ich dir heute vermittle, geht davon aus, dass diese Spirale der Entwicklung nach oben hin offen ist.

Das heißt, ich würde dir empfehlen, einem Menschen, der sich vor dich hinpflanzt und sagt, ich habe es voll gecheckt und ich erkläre dir, wie die Welt ist, sehr misstrauisch gegenüberzustehen, weil das heißt, er ist sehr wahrscheinlich gerade auf eine Entwicklungstufe angekommen, die sich für den Moment klar und vollständig anfühlt.

Aber du weißt, spätestens ab jetzt, da gibt’s nach oben noch viel, viel mehr, was wir gar nicht kennen. Es gibt keinen Endpunkt, was auf der einen Seite frustrierend sein könnte, aber wenn du mich fragst, eigentlich auch voll entspannt sein kannst, weil dann kann ich den Moment jetzt gerade genießen.

Ich muss mich auch mit den anderen nicht streiten und ich kann mich auf das freuen, was alles noch kommt. Diese Entwicklungsebenen tauchen in allen Kulturen und Gesellschaftsformen auf, das haben wir schon gesagt, und was ganz wichtig ist: Wir durchlaufen sie auch als Individuum, okay?

Das heißt, du für dich alleine durchläufst diese Ebenen. Noch mal, wenn du nicht irgendwann einpennst und entwicklungsmäßig stehen bleibst. Grob vereinfacht können wir sagen, dass der Entwicklungsweg eines Menschen, C. G. Jung hat das die Individuation genannt, aus drei Phasen besteht.

Wenn wir ins Leben starten, wie ein kleines Baby, nennen wir das Prä-Personal, okay? Prä-Personal heißt einfach, ein Baby oder das Kleinkind hat noch kein Gefühl dafür, keinen Kontext davon, wer es ist.

Es hat noch keine Person entwickelt, ja? Ein Großteil unseres Lebens besteht darin, dass wir eine Person entwickeln, mit wunderschönen Seiten, mit Macken und Kanten, also das, was wir allgemein ein Ego nennen.

Und jetzt kommt der Witz: Wenn wir dann erstmal so richtig viel in die Person investiert haben und sie aufgepumpt haben, kommt irgendwann der Punkt, wo wir merken, das Ding ist langweilig, ja? Wir merken, wir können das Ding noch ein bisschen rausknetschen, optimieren und so weiter, aber es wird nie wirklich perfekt sein.

Und so, es wird auch nie wirklich hundertprozentig zufrieden sein und plötzlich taucht diese verrückte Frage in uns auf: Gibt es noch etwas anderes als diese Person, die wir mit unserem Namen bezeichnen? Und da gleiten wir so sanft in den transpersonalen Bereich, weil wir jetzt wirklich daran interessiert sind, herauszufinden, wer bin ich denn jenseits von meiner Person?

Also noch mal aus der Sicht des Egos beschrieben: Am Anfang kein Ego. Ein Kind hat Instinkte, aber es hat kein Ego im Sinne von ich bin ich und ich will meine Sachen durchsetzen.

Dann entwickeln wir ein Ego und dann, wenn wir da nicht stehen bleiben, was die meisten leider machen, fangen wir an, uns mit der Frage zu beschäftigen: Was kommt eigentlich danach? Noch eine andere Sicht auf diese Hauptentwicklungsebenen.

Am Anfang als Kleinkind halten wir uns nicht an irgendwelche Normen. Wir verstehen gar nicht, was eine Regel ist. Deswegen sprechen wir auch von einem sogenannten präkonventionellen Bewusstsein.

Wir halten uns, wir verstehen Konventionen nicht, wir halten uns nicht daran. Sehr viel unserer Erziehung besteht darin, uns Konventionen beizubringen. Pass mal auf, wenn die Ampel rot ist, bleibst du stehen. Nein, man schlägt jemanden nicht ins Gesicht. Nein, man klaut kein Geld

, etc.

Das heißt, wir entwickeln ein konventionelles Bewusstsein. So funktioniert unsere Gesellschaft. Und dann kommt irgendwann wieder der Punkt, wo wir so frech sind, die Konventionen in Frage zu stellen. Wir sagen, muss das so sein? Oder können wir es auch anders machen?

Was mir ganz wichtig ist zu sagen, weil das eines der größten Missverständnisse ist: In dieser Landkarte der Ebenen des Bewusstseins denken viele Menschen, diese Landkarte würde suggerieren, dass ein Mensch, der weiterentwickelt ist, besser wird dadurch.

Ist er nicht. Ein Professor ist nicht besser als ein Baby. Aber ein Baby ist auch nicht besser als ein Professor. Beide sind gleichwertvoll. Jetzt kommt’s: Die Persönlichkeit des Professors ist vielschichtiger.

Der hat viel, viel mehr von sich entdeckt. Der kennt auch seine Schattenseiten und so weiter. Der Professor hat hundertprozentig mehr Perspektiven auf das Leben. Der kann sich in sich hineinversetzen, in seinen Partner hineinversetzen, in die Gesellschaft hineinversetzen.

Ich rede jetzt von einem wirklich aufgeklärten Professor. Er hat dadurch natürlich mehr Wahlmöglichkeiten. Das Baby kann einfach nur schreien, wenn es kalt ist. Der Professor kann sich eine Jacke anziehen, kann die Heizung hochdrehen und hat mehr Verhaltensmöglichkeiten.

Wenn wir davon reden, dass sich ein Mensch weiterentwickelt, bedeutet das nicht, dass er besser wird, sondern es bedeutet, er wird flexibler, er wird reifer, er sieht mehr Zusammenhänge, begreift die Komplexität der Welt mehr.

Keine Macht der Welt kann eine neue Ebene stoppen, deren Zeit gekommen ist. Als Jesus Christus damals aufgetaucht ist, also wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass er tatsächlich existiert hat, haben die Römer, die in einem anderen Glaubenssystem gefangen waren, natürlich versucht, das ganze Ding zu stoppen. Das Christentum zu der damaligen Zeit war revolutionär.

Also haben sie den Typen einfach ans Kreuz genagelt, sie haben das Christentum verboten, aber die Zeit dieser Ebene war gekommen und sie war nicht zu stoppen. Das Christentum hat dann die organisierte Kirche entwickelt und aus Business-Gesichtspunkten können wir ganz klar sagen, die katholische Kirche ist das mit Abstand erfolgreichste Unternehmen dieser Welt. 

Hat ein super Marketing, dazu kommen wir später noch, hat extrem viele Menschen an sich gebunden und hat es geschafft, im Laufe der Zeit lange, lange Zeit ihre Macht zu behalten. Aber was wir jetzt sehen, und das sehen wir nicht erst jetzt, sondern seit den Zeiten der Aufklärung, das heißt schon locker über fast 200 Jahre, dass die Macht der Kirche bröckelt.

Andere Bewusstseinsebenen schieben sich vor und weil die Kirche das nicht akzeptieren kann, wächst sie nicht mit. Was wir heute erleben, ist ein Scheitern der Postmoderne. Das heißt, all das, was uns die Aufklärung versprochen hat, wird heute in Frage gestellt. Was hat uns denn die Wissenschaft gebracht, die Technologie?

Ja, sehr viele Fortschritte, aber auch sehr viele Nachteile, Ungerechtigkeiten und so weiter. Und es schieben sich wieder neue Entwicklungsebenen nach, deren Zeit gekommen ist. Wenn sich eine Ebene erst mal etabliert hat in möglichst vielen Geistern, dann kämpft sie gegen ihre Ablösung.

Die katholische Kirche hat ein großes Dilemma, weil es gibt auch in der Kirche viele Menschen, die sagen, wir müssen das Ding weiterentwickeln. Wir sind zu patriarchal aufgestellt. Natürlich müssen wir auch homosexuelle Menschen erlauben, den kirchlichen Weg zu gehen.

Warum können die das nicht machen? Zum Teil, weil einige der ältesten Führer dieser Kirche zu verknöchert sind, aber jetzt kommt’s: Weil ganz viele Menschen, die sich dem Christentum zugehörig fühlen, in Kulturen leben, die noch nicht dafür bereit sind, zum Beispiel Homosexuelle zu akzeptieren.

Das heißt, das Ding hat sich in gewisser Weise verselbstständigt. Es krallt sich an diesen alten Maximen fest. Und deswegen haben Pfarrer oder Pfarrerinnen, weiß ich nicht, wie das heißt, es gibt ja mittlerweile tatsächlich, Gott sei Dank, Frauen, die in der Kirche auch predigen dürfen, die arbeiten dürfen, deswegen haben die häufig Schwierigkeiten, weil sie sind in ihrem Bewusstsein eigentlich bereits ein Stück weiter. Aber die gesamte Kirche als Konstrukt hängt noch in diesem alten Bewusstsein fest.

Was wichtig ist zu verstehen, ist: Wenn wir in so eine neue Ebene kommen, dann prägt das unsere Denkstrukturen, also die Art, wie wir denken, aber nicht unsere Denkinhalte.

Ein Beispiel: Ein Mensch, der in einem arabischen Land groß geworden ist, wird sehr wahrscheinlich, wenn er in die blaue Ebene kommt, den Islam als seine Religion annehmen. Jemand, der hier groß geworden ist, das Christentum.

Das heißt, der Denkinhalt ist anders. Hier Mohammed, dort Jesus. Aber wenn wir tiefer schauen, sehen wir, dass die Denkstruktur dahinter, die Logik dahinter, dieselbe ist. Wenn jemand in die grüne Ebene kommt, kann es sein, dass er total auf Yoga abfährt, total auf veganes Essen oder auf Schamanismus.

Völlig verschiedene Inhalte. Aber die Denkstruktur dahinter, warum er das macht, sind ähnlich. Das heißt, wenn du Menschen verstehen willst, frage nicht, an was er glaubt, sondern warum er daran glaubt.

Ich werde an manchen Stellen sehr bewusst organisierte Religion torpedieren, weil ich glaube, dass sie der Entwicklung, vor allem der spirituellen Entwicklung, im Weg steht. Das heißt aber überhaupt nicht, dass ich gegen das Christentum bin.

Es sind zwei verschiedene Sachen. Man kann sehr wohl ein sehr aufgeklärter Wissenschaftler sein und es geschafft haben, seinen christlichen Glauben dieser neuen Entwicklungsstufe angepasst zu haben.

Deshalb, wenn jemand zu dir kommt und sagt, ich glaube an Jesus, frag, warum glaubst du an Jesus? Wenn er dann zum Beispiel sagt, na weil Jesus ist das Ein und Alles und nur durch Jesus erfahren wir Erlösung, dann weißt du, dieser Mensch ist sehr stark auf der blauen Ebene.

Wenn der Mensch zu dir sagt, hey, ich glaube an die Werte, die Jesus Christus vermittelt hat. Ich weiß nicht, ob es den je gegeben hat, etc., dann kann es sein, dass er auf der orangenen Ebene ist, aber versucht, ein vernünftiger Mensch zu sein.

Das war eine Folge aus dem Podcast **“Seelengevögelt“** für die Rebellen des Geistes. Hat dir die Folge gefallen? Wenn ja, freuen wir uns sehr über deine Bewertung. Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden.

Wir danken dir für dein Zuhören, es ist schön, dass du da bist.

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