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Wer kontrolliert dein Leben? | Über den mächtigsten Punkt in deinem Bewusstsein | Folge 357

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Hey, ihr lieben Menschen da draußen. Ich wünsche euch einen wundervollen Tag. Hier ist Veit und es ist Zeit für eine neue Episode in meinem Podcast „Seelengevögelt für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“.

Heute lohnt es sich, sehr wach zu lauschen, denn ich möchte mit dir über einen, ja, ich wage zu behaupten, über den wichtigsten Punkt in deinem Bewusstsein sprechen. Der Punkt, der enorme Kräfte freisetzen oder auch binden kann, der sehr, sehr viel damit zu tun hat, wie frei oder wie kontrolliert du dich in deinem Leben fühlst, wie wirksam oder wie hilflos.

Also mach es dir bequem, aber bitte nicht zu bequem. Und ich lade dich wie immer ein, nicht nur mit dem Kopf zu lauschen, sondern wirklich mit deinem ganzen Körper und auch mit deinem Herzen dabei zu sein.

Bevor wir beginnen, habe ich eine kleine praktische Bitte. Und zwar, falls du diesen Kanal noch nicht abonniert hast, wenn er wertvoll für dich ist, mach das doch bitte. Das pusht die Algorithmen ein bisschen und sorgt dafür, dass der Kanal von noch mehr Menschen gesehen wird.

Kleine Geste, große Wirkung. Fangen wir an. Zuerst möchte ich dir gern eine Geschichte, eine wahre Geschichte erzählen. Kann sein, dass du die schon einmal gehört hast. Und zwar gibt es in Thailand Elefanten und diese Elefanten sind dort lange, lange Zeit als Nutztiere eingesetzt worden.

Ich glaube mittlerweile, es ist Gott sei Dank verboten. Und die Menschen, die diese riesigen, kraftvollen, mächtigen Tiere gezähmt haben, haben dafür einen einfachen perfiden Trick benutzt. Und zwar haben sie dem kleinen Elefantenbaby einen relativ großen Baumstamm an seinem Bein befestigt, sodass das Baby nicht weg konnte.

Es musste einfach auf der Stelle stehen bleiben. Und im Laufe der Zeit wurde dieser Baumstamm immer wieder eingetauscht gegen einen neuen, aber etwas kleineren Stamm. Bis am Ende wirklich nur noch so ein kleines Stöckchen übrig blieb, was an einem Seil am Bein des Elefanten hing.

Der Trick an der Sache war, und du ahnst es sicher schon, dass der Elefant diese Veränderung nicht mitbekommen hat. Am Anfang war er wirklich hilflos. Er war nicht in der Lage, sich fortzubewegen. Am Ende, als er groß und ausgewachsen war, hätte er das gekonnt.

Aber er war so an dieses Gefängnis gewöhnt, dass er es gar nicht erst versucht hat. Was hat diese Geschichte mit dir zu tun? Wir spannen jetzt, wir bauen jetzt eine Brücke zu dem sogenannten „Locus of Control“ oder auf Deutsch dem Schwerpunkt der Kontrolle in deinem Bewusstsein.

Wenn du dir dein Bewusstsein einfach mal vorstellst wie einen weiten inneren Raum in dir, dann gibt es in diesem Bewusstsein einen Punkt. Und zwar in jeder einzelnen Situation in deinem Leben verortest du die Kontrolle über das, was jetzt gerade passiert.

Beispiel: Du streitest dich in deiner Beziehung und du denkst, wenn der andere sich jetzt auf eine andere Art und Weise verhalten würde, dann hättest du bessere Gefühle. Dann ist der Schwerpunkt der Kontrolle in diesem Fall, in diesem weiten, weiten Feld des Bewusstseins, beim Verhalten des anderen.

Wenn du glaubst, dass das, was in deinem Leben nicht stimmt, primär etwas damit zu tun hat, was in unserer Gesellschaft nicht stimmt, dann ist der Schwerpunkt deiner inneren Kontrolle wiederum woanders, nämlich bei einer imaginären Gesellschaft oder bei den Politikern, bei denen da oben.

Ich hoffe, du kriegst den Punkt. So, wie entsteht dieser Schwerpunkt der Kontrolle in uns? Wenn wir ganz, ganz klein sind, genauso wie die Elefantenbabys, haben wir natürlich an ganz vielen Stellen nicht die Macht.

Wir sind geistig ganz häufig nicht in der Lage, das Leben zu interpretieren, einzuschätzen. Wir krabbeln, krabbeln auf dem Boden herum, kommen nicht so richtig an die Dinge heran, man muss uns helfen, man schnappt uns aber auch ganz häufig und setzt uns einfach wohin.

Also sind wir im wahrsten Sinne des Wortes hilflos. Aber wir haben Bedürfnisse, wir haben Wünsche. Und jetzt kommt es ganz stark darauf an, in was für einer Umgebung wir groß werden. Wenn wir Glück haben, sind wir mit weisen erleuchteten Eltern zusammen, die uns so bald wie möglich das Gefühl geben, dass der Schwerpunkt der Kontrolle bei uns liegt.

Ein Beispiel: Du hast als Kind ein Bedürfnis und du wirst wütend und wirfst dich auf den Boden. Mal angenommen, du hast eine achtsame, weise Mama, die an dieser Stelle nicht einfach nur gestresst ist, weil du einen Wutausbruch hast, sondern, die dir erst mal das Recht gibt, wütend zu sein. Die dich zweitens dann aber fragt, „Hey, was ist dein Bedürfnis?“

Die dich dabei unterstützt, zu lernen, dein Bedürfnis zu artikulieren und die dir dann auch noch dabei hilft zu verstehen, was du tun kannst, um das Bedürfnis zu erfüllen. In diesem optimalen Fall würde deine Mama an dieser Stelle eine der wichtigsten Kräfte in deinem Bewusstsein stärken, nämlich die Selbstwirksamkeit.

Also die Selbstwirksamkeit ist unsere Erfahrung, erstens benennen zu können, was wir wirklich wollen. Da scheitern schon mal viele. Und zweitens dann aber auch die richtigen Hebel zu aktivieren, um das zu bekommen, was wir wollen.

Je klarer wir benennen können, was wir wollen und je öfter wir die Erfahrung machen, dass wir das auch bekommen, umso stärker ist unser Gefühl von Selbstwirksamkeit. Selbstwirksamkeit wiederum stärkt unsere Selbstachtung.

Und wir wissen aus der positiven Psychologie, dass Menschen, die sich als selbstwirksam erleben, auch wesentlich glücklicher und ausgeglichener leben. Es gibt einen Verstärkungseffekt. Also wenn ich als Kind, wir bleiben bei dem Beispiel, an einer kleinen Stelle lerne, aha, ich kann herausfinden, was ich wirklich will und ich kann meine Kräfte dafür einsetzen, meinen Geist dafür einsetzen und im Endeffekt bekomme ich wirklich das, was ich will, dann registriert mein Unterbewusstsein an der Stelle, hey, der Schwerpunkt meiner Kontrolle liegt bei mir, ich bin selbstwirksam. Das wiederum gibt einen Verstärkungseffekt für das nächste Vorhaben, das ich habe.

Für den nächsten Wunsch, der vielleicht größer ist, aber mein Unterbewusstsein schließt aufgrund der Erfahrung, die ich gemacht habe, hey, wenn du das geschafft hast, kriegst du auch das hin. Das heißt, selbstwirksame Menschen haben in ihrem weiten Raum des Bewusstseins den Schwerpunkt der Kontrolle meist bei sich selbst.

Leider ist es so, dass sehr viele von uns in ihrer Kindheit die gegenteiligen Erfahrungen gemacht haben. Statt Wirksamkeit haben sie Hilflosigkeit erlebt. Man hat uns auf dem Boden liegen lassen und brüllen lassen, aber dann ist nicht wirklich etwas passiert.

Oder man hat uns vielleicht sogar noch angeschrien und hat uns unsere Wut ausgeredet oder hat uns vielleicht, wie es guten Freunden von mir passiert ist, einfach mit dem Gartenschlauch abgespritzt, bis die Wut verflogen war.

Dass Kinder sehr häufig in unserer Gesellschaft erfahren, hat ganz viel damit zu tun, dass wir Kinder sehr häufig nicht als eigenständige, hochintelligente Wesen wahrnehmen, sondern eher als kleine, nicht wirklich entwickelte Objekte, die zu tun haben, was wir wollen.

Natürlich ist das übertrieben, aber ich denke, du verstehst den Punkt. Wir erleben als Kinder sehr häufig das Gefühl von Hilflosigkeit. Ich will was, ich weiß aber vielleicht gar nicht so richtig, was ich will. Ich merke nur einfach, es stimmt etwas nicht und ich werde wütend oder ich weine oder ich ziehe mich zurück und mir hilft niemand dabei, wirklich herauszufinden, was es ist. Oder ich weiß genau, was ich will, aber ich bekomme immer wieder das Signal aus meiner Umgebung, du hast hier nichts zu sagen.

Und das wiederum schafft eine Form von Hilflosigkeit. Noch mal: Am Anfang unseres Lebens ist diese Form von Hilflosigkeit genauso real wie der riesige Baumstamm für den kleinen Elefanten. Das Problem ist, dass je öfter wir diese Hilflosigkeit erfahren, umso mehr verschiebt sich der Schwerpunkt unserer Kontrolle in unserem riesigen Bewusstseinsfeld in die Bereiche, auf die wir keine Kontrolle haben.

So, wir lernen zum Beispiel, dass unsere Gefühle abhängig davon sind, was unsere Umgebung tut. Das sind sie nicht wirklich. Es gibt Möglichkeiten zu lernen, deine Gefühle davon abzukoppeln, auch wenn jemand vor dir steht, der dich blöd anmacht und sagt, du bist ein Arschloch, bist du eigentlich in der Lage dazu, innerlich in einem Zustand von Liebe und Mitgefühl zu bleiben und so weiter.

Das Problem ist, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der es üblich ist, den Schwerpunkt der Kontrolle nach außen zu verlagern. Ganz viele öffentliche Diskussionen haben etwas damit zu tun, die Ursache für das, was uns bewegt, irgendwo anders zu sehen, in einer anderen Bevölkerungsgruppe, die anders denkt als wir, oder in der Regierung, die nicht das macht, was wir wollen, oder in einem ungerechten Leistungssystem und so weiter und so weiter.

Damit du mich jetzt nicht falsch verstehst: Natürlich wirken all diese Umstände zu jedem Zeitpunkt auf uns ein. Es ist ein Unterschied, ob du eine Pflanze auf einen kargen Boden setzt oder auf einen fruchtbaren Boden, aber der Unterschied zwischen einer Pflanze und dir ist, du kannst wechseln und du kannst vor allen Dingen deine innere geistige Einstellung wechseln. Warum habe ich das Gleichnis mit dem Elefanten genutzt?

Weil du für mich, und dafür muss ich dich nicht kennen, ein geistiger Titan, eine Titanin bist, weil du über unglaubliche schöpferische Kräfte verfügst. Und die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass du bis heute noch lange, lange, lange nicht alle diese Kräfte wirklich für das, was du willst, einsetzt.

Und das hat ganz, ganz viel mit erlernter Hilflosigkeit zu tun. Ich lade dich ein, damit diese Episode praktisch für dich wird, einfach mal in den kommenden Tagen, wenn immer du leidest, und es kann ja ganz subtil sein, du hast leichten Unmut, bist traurig, es kann aber auch mächtig sein, du schiebst einen kolossalen Frust, du bist total sauer auf irgendwas, du fühlst dich ohnmächtig etc., einfach mal innezuhalten und dich zu fragen:

In deinem weiten inneren Raum des Bewusstseins, wo verortest du den Punkt der Kontrolle? Also wer oder was kann an dem, was du gerade erfährst, etwas verändern? Ist es zum Beispiel das Wetter? Oh, es regnet. Deswegen kann ich jetzt gerade nicht glücklich sein. Dann ist der Schwerpunkt deiner Kontrolle gerade bei den Regenwolken draußen. Sind es die Nachrichten? Oh, die Nachrichten sind so schrecklich und ich bin so klein, dann ist der Schwerpunkt der Kontrolle natürlich da draußen, bei dem, was in der Welt passiert.

Und wie fühlst du dich dann? Du fühlst dich hilflos, du fühlst dich ohnmächtig. Und was macht das mit deiner Selbstachtung? Sie geht in den Keller. Genauso wie Selbstwirksamkeit einen verstärkenden Effekt hat, also die meisten Menschen, die ich kenne, die sehr erfolgreich sind, die große Dinge bewältigen, haben einen ganz starken Faktor von Selbstwirksamkeit, gibt es auch eine Abwärtsspirale. So weil ich mich hilflos fühle, versuche ich vielleicht gar nicht mehr in der bestimmten Situation herauszufinden, was ich wirklich will.

Da scheitert es für die meisten schon, Leute. Wir fühlen Frust, wir fühlen Empörung, aber wir kriegen gar nicht mehr zu greifen, was wir denn eigentlich wirklich wollen. Und nochmal, bei Selbstwirksamkeit geht es nicht darum, was du nicht willst, sondern es geht darum, was du willst, okay? Das heißt, ich finde noch nicht mal richtig heraus, was ich will und selbst wenn ich das herausfinde, traue ich mich nicht, dafür zu gehen. Das heißt, ich versuche es gar nicht erst.

Dadurch schaffe ich natürlich ein Negativerlebnis, meine Selbstachtung sinkt, mein Unterbewusstsein registriert, ich bin nicht selbstwirksam gewesen und bei der nächsten Gelegenheit sagt mein Unterbewusstsein, na gestern hast du es ja auch nicht geschafft, dann wirst du es heute auch wieder nicht schaffen.

So Menschen, die über einen hohen Faktor von erlernter Hilflosigkeit verfügen, erleben sich ganz häufig als Opfer. Als Opfer von Umständen, so zum Beispiel eine Opferhaltung, die in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist, ist, wir erleben uns als Opfer von Zeit.

So wie oft hörst du jemanden sagen, „Würde ich gern machen, aber ich habe nicht die Zeit“, was der komplette Blödsinn ist. Natürlich hast du Zeit, du hast jeden Tag 24 Stunden Zeit. Die ehrliche, genauere Antwort wäre, „Ich habe mir nicht die Zeit genommen“.

Wir erleben uns als Opfer von Menschen. „Ernst hat mich wütend gemacht“. So wenn Ernst die Power hat, dich wütend zu machen, wo ist dann der Schwerpunkt der Kontrolle? Bei ihm. „Ich lebe mit einem Menschen zusammen, der mich nicht liebt“.

Warum lebst du mit diesem Menschen zusammen? Und warum ist es so wichtig, dass dich dieser Mensch liebt? Hast du jemals darüber nachgedacht, ob du vielleicht in der Lage bist, in dir eine Quelle von Liebe zu finden, die völlig unabhängig ist von dem, was um dich herum passiert?

Der Teil in dir, der zutiefst an die erlernte Hilflosigkeit glaubt, es kann sein, dass dieser Teil jetzt gerade sich innerlich beschwert, sich dagegen auflehnt und sagt, ja, Veit, warte mal ganz kurz, aber ich habe ganz bestimmte Ereignisse und die kann ich dir beweisen, dass es wirklich so ist.

Es ist wichtig, noch mal zu sagen, als Kinder sind wir wirklich hilflos. Aber wenn du mir bis hierhin logisch folgen konntest, dann ist das der Beweis dafür, dass du ein Gehirn mit ca. 100 Milliarden Nervenzellen hast.

Du hast einen brillanten Computer zwischen deinen Ohren und dieser Computer will von dir a) wissen, was ist das Problem oder respektive, was ist das Bedürfnis? und b) was ist die Lösung? Wie kann ich das bekommen?

Solange du innerlich den Schwerpunkt deiner Kontrolle nach außen projizierst, „Ich kann jetzt nicht glücklich sein, weil mir in der Kindheit das und das passiert ist. Ich kann das und das nicht tun, weil der und der Umstand dagegen spricht“, wirst du nie in der Lage sein, deine volle schöpferische Power dafür einzusetzen, zu sagen, „Ja, mir ist das in der Kindheit passiert, aber vielleicht ist es ja dennoch möglich, jetzt und hier glücklich zu sein.“ Ja, ich habe gerade kein Geld auf dem Konto, aber vielleicht gibt es ja dennoch eine Möglichkeit, wie ich diesen Traum verwirklichen kann.

Solange der Schwerpunkt der Kontrolle im Außen ist, wirst du nie erfahren, wie mächtig du wirklich bist. Und hier kommt aus meiner Sicht das vielleicht größte Problem. Weil wir das nicht verstanden haben, Punkt A, wie mächtig Kinder bereits sind, aber wie mächtig schöpferisch jeder Einzelne von uns auch jetzt ist.

Wir haben eine Kultur des Opferbewusstseins kultiviert. So wir finden es völlig normal, für das, was schiefläuft, eine Ursache im Außen zu finden. Und das ist auch verständlich, weil, wenn sich dein Bewusstsein erstmal eine erlernte Hilflosigkeit eingespielt hat, ist es wesentlich einfacher, dabei zu bleiben, als den Schwerpunkt der Kontrolle zu dir zurückzuholen.

Warum? Schau, dein Gehirn verbraucht ungefähr 20 bis 25 Prozent deines Energiehaushaltes jeden Tag, obwohl es ja relativ klein ist. Das heißt, es ist daran interessiert, möglichst viel Energie zu sparen.

Und Energie sparen bedeutet immer, wir bleiben bei den alten Abläufen. Also wenn ich im Laufe meines Lebens gelernt habe, erstens, am besten immer so ein bisschen unklar zu bleiben und in so einer Wolke von Empörung oder, „Oh, ich weiß nicht so richtig“ hängen zu bleiben. Und zweitens, wann immer ich auf ein echtes Problem stoße, die Lösung des Problems nach außen zu verlagern, muss ich mein eigenes Gehirn nicht mehr anstrengen. Also wenn ich weiß, weiß in Anführungsstrichen, mein Partner ist schuld an dem Gefühl, das ich jetzt gerade habe, dann bin ich raus aus dem Schneider.

Ich leide dann zwar und es ist frustrierend und meine Selbstachtung geht in den Keller, aber für mein Gehirn ist es sehr entspannt. Es kann sich zurücklehnen und sagen, ja, wenn sich mein Partner nicht ändert, gibt es hier an der Stelle einfach nicht weiter.

Zu sagen, warte mal ganz kurz, ich hole den Schwerpunkt meiner Kontrolle zu mir zurück. Ich komme zum Beispiel mal von einem Punkt, was ist denn, wenn der Typ sich nie ändert. Heißt das, dass ich bis zum Rest meines Lebens dazu verdonnert bin zu leiden? Oder gibt es eventuell eine Möglichkeit, dass ich lernen kann, meine Gefühle von seinem Verhalten abzukoppeln? Dann ist der Schwerpunkt der Kontrolle bei mir. Aber dann beginnt für mein Gehirn die Arbeit.

Weil jetzt muss mein Gehirn alte Muster durchbrechen. Jetzt muss mein Gehirn nach Lösungen suchen, die es noch nicht kennt. Das heißt, wenn wir ein gewisses Maß an Opferbewusstsein in unserem Leben kultiviert haben, fühlt es sich erst mal immer vertrauter an, oder wir könnten sagen, es fühlt sich richtiger an, uns als Opfer zu fühlen.

Und damit diese Illusion nicht gestört wird, benutzen wir einen ganz, ganz raffinierten Trick. Wir suchen uns Gesprächspartner, die das bestätigen. Was viele Menschen machen, wenn sie im Clinch mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin sind: Sie gehen nicht zu dieser einen Person in ihrer Umgebung, von der sie wissen, dass sie die Frage stellen wird, „Was hast du denn damit zu tun?“, sondern sie gehen gezielt zu den Menschen, von denen sie wissen, okay, mit denen kann ich über meinen Partner ablästern. Oder sie wählen gezielt die Partei aus, die ihre Empörung noch schürt, die sie noch mehr darin unterstützt, sich als Opfer von Partei X zu begreifen und zu sagen, hey, komm, wir helfen dir da raus, du kannst dich hier vorne anstellen, wir drehen die Sache für dich.

Deswegen bin ich zum Beispiel auch ambivalent eingestellt gegenüber dem Verbraucherschutz. Auf der einen Seite finde ich das total richtig. Und auf der anderen Seite vermisse ich dabei ganz häufig die Aufklärung und die Selbstermächtigung des einzelnen Individuums.

Wäre es nicht auch sehr nützlich und vielleicht im Endeffekt sogar powervoller, wenn wir Menschen mehr darin unterstützen würden, in ihre Verantwortung zu gehen, selbst mehr nachzudenken, selbst besser auf sich aufzupassen.

Ich halte Therapien in allen möglichen Formen für einen ganz, ganz, ganz wichtigen Bestandteil unserer Gesellschaft. Und auch ich gönne mir manchmal ein Coaching mit therapeutischem Schlag, okay? Womit ich ein Problem habe, ist, wenn nicht Therapieformen, sondern wenn Therapeuten oder Therapeuten Menschen auch unterstützen, sich noch mehr als Opfer von etwas zu fühlen.

Ja, es geht darum, unseren Schmerz zu fühlen. Ja, es geht darum, zu verstehen, wie uns unsere Kindheit beeinflusst hat. Ja, und es geht auch darum, ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass zum Beispiel in unserer Gesellschaft die Art und Weise, wie wir im Augenblick noch Wirtschaft aufbauen etc., natürlich für das Erblühen des Einzelnen, nicht besonders förderlich ist, sagen wir es mal so.

Aber hier an der Stelle dürfen wir nicht stehen bleiben. Jeder von uns, selbst wenn es uns gerade richtig schlecht geht, ist ein geistiger Titan, eine Titanin. Und für das, was uns bewegt, was uns fehlt, was uns wehtut, gibt es noch mindestens 1000 Lösungsmöglichkeiten, die wir bis jetzt noch gar nicht entdeckt haben.

Aber wir können diese nur finden, wenn wir den Schwerpunkt der Kontrolle zu uns holen. Und das heißt nicht, dass du alles alleine machen musst, sondern wenn die Kontrolle wirklich bei dir ist, wenn du verstehst, okay, ich bin verantwortlich für mein Glück.

Ich bin verantwortlich dafür, die Träume, die mir wirklich wichtig sind, umzusetzen. Erst dann kannst du dich fragen, was brauche ich dafür? Wer kann mich dabei unterstützen? Mit wem kann ich mich verbinden?

Das Coole ist, wir können Selbstwirksamkeit, egal wie alt wir sind, neu trainieren. Das hat erstens ganz viel mit einer Bereitschaft zu tun. Das, was ich nur halb im Witz, ehrlich gesagt meine ich das ziemlich ernst, Opferitis Humana nenne.

Nämlich diese innere geistige Einstellung, uns als Opfer zu fühlen. Wenn wir bereit sind, was das betrifft, auf Entzug zu gehen. Noch mal, wenn du infiziert bist von Opferitis Humana und irgendwo sind wir das alle.

Es wird sich immer vertrauter anfühlen. Es wird sich immer leichter anfühlen, die Ursache für deine Probleme da draußen zu sehen. Und du musst an der Stelle auf Entzug gehen. Du musst sagen, okay, ich verbiete mir an dieser Stelle mal für eine Weile das Jammern.

Ich verbiete mir an dieser Stelle, jemanden anderen dafür verantwortlich zu machen. Ich verbiete mir auch, mich in meinen kleinen Jammerclubs zu treffen, sondern ich hole den Schwerpunkt der Kontrolle zu mir.

Was hat das Ganze mit mir zu tun? Was will ich wirklich? Und wie kann ich mein enormes schöpferisches Potenzial dafür einsetzen, dass dieses Bedürfnis für mich erfüllt wird, dass dieses Problem für mich gelöst wird?

Also wir müssen erstens bereit sein, auf Entzug zu gehen und das kann sich manchmal ätzend anfühlen. Wenn du das nächste Mal innerlich über irgendjemanden herfallen wirst, jemanden doof findest, innerlich warten, zu sagen, hey, warte mal ganz kurz, auch wenn sich das für den Augenblick geil anfühlt, was im Grunde nur eine Art von mentaler Masturbation ist, es hilft mir nicht wirklich weiter.

Was ist mein Problem? Was ist mein Bedürfnis? Was habe ich damit zu tun und was kann ich tun, um Erfüllung zu haben? Und dann fängt dein Geist an, in die richtige Richtung zu denken. Und dann wird dir ganz klar, ob du Hilfe brauchst.

Und wenn du die ersten kleinen Erfolgserlebnisse hast, wirst du merken, wow, das fühlt sich gut an. Es ist ein Gefühl von Selbstwirksamkeit. Und Selbstwirksamkeit ist für deine schöpferische Kraft so etwas wie der feste Boden in deinem Bewusstsein.

So, Menschen, die gelernt haben, andere für ihr Glück verantwortlich zu machen, deren schöpferische Kraft ist die ganze Zeit im Grunde genommen wie auf Treibsand. Das kriegt nicht wirklich einen Boden. Deswegen werden die natürlich auch immer unzufriedener.

Aber wenn du in einer kleinen Sache Selbstwirksamkeit trainierst und das bewusst wahrnimmst, registriert es dein Unterbewusstsein. Der Boden wird etwas fester. Und wenn du dann die nächste größere Sache angehst, wirst du mit mehr Vertrauen an die Sache rangehen.

Und dann bist du auf dieser Aufwärtsspirale. Also eine ganz einfache Art, das für dich auszutesten: Punkt Nummer 1, dich einfach mal hinzusetzen und dich zu fragen, wo in deinem Leben ist der Schwerpunkt deiner Kontrolle bei jemand anderem oder bei Umständen.

Ist das wirklich wahr oder hast du einfach gelernt, das so zu sehen? Was, wenn sich diese Umstände niemals verändern würden? Zweitens, wie wäre es denn, wenn du erst mal nur hypothetisch den Schwerpunkt der Kontrolle zu dir holst und sagst, es gibt in mir eine Möglichkeit, trotz dieses Umstandes glücklich zu sein, um meine Träume zu leben?

Und drittens, du fängst an, in kleinen Situationen Selbstwirksamkeit zu trainieren. Und kleine Situationen können sowas sein wie, „Hey Schatz, ich wünsche mir einen Kuss“. Das heißt, du äußerst klar, was du dir wünschst.

Und der andere küsst dich und du merkst, wow, ich habe mir gerade ein Bedürfnis erfüllt. „Hey, ich habe den und den Traum. Wer von meinen Freunden oder Kolleginnen hat Bock, sich mit mir gemeinsam hinzusetzen und zu schauen, ob wir uns vielleicht verbinden könnten?“

Kleine oder große Schritte in diese Richtung losgehen. Selbstwirksamkeit kannst du auch in noch kleineren, banaleren Schritten trainieren. Wenn du zum Beispiel am Morgen aufstehst und all das, was du eh tun willst, nochmal kurz benennst.

Ich gehe jetzt duschen und dann gehst du duschen und dann registrierst du, wow, ich habe mir vorgenommen, duschen zu gehen und ich habe es wirklich gemacht. Der Fokus der Kontrolle ist bei mir. Ich putze jetzt meine Zähne.

Dann putzt du deine Zähne und du registrierst, wow, ich habe es gemacht. Ich mache mir jetzt meinen Kaffee. Du kriegst den Punkt. Der Clou ist nämlich, wir erleben ganz häufig den Schwerpunkt der Kontrolle da draußen, aber tatsächlich ist es so, dass wir in ganz, ganz vielen kleinen Situationen unseres Alltags selbstwirksam sind.

Und wenn du anfängst, das bewusst wahrzunehmen, wirst du dich auch wieder mehr an größere Dinge wagen, okay? Ich hoffe, es macht Klick bei dir. Und ich wünsche dir von Herzen, dass du immer häufiger den Schwerpunkt der Kontrolle wirklich bei dir siehst, weil du bist ein wirklich mächtiges, schöpferisches Wesen.

Und hier noch eine Einladung, wenn du Bock hast, dein gesamtes Leben aus dieser Perspektive heraus wirklich auf ein neues Level zu bringen, dann möchte ich dich von Herzen einladen, mein neues Programm „Ich“ auszuchecken.

Es ist das profundeste Selbstverwirklichungsprogramm, das ich je konzipiert habe und es geht genau darum, herauszufinden, was du wirklich willst. Ein vollständiges Drehbuch deines Lebens zu schreiben und dann alle deine Kräfte dafür in die Waagschale zu werfen, dass es genauso wird oder noch viel schöner.

Hier unten drunter findest du den Link, da kannst du dir Infos holen und ich wünsche dir einen Tag der Selbstwirksamkeit. Ich freue mich wie immer über einen kurzen Kommentar von dir. Was hat Klick gemacht? Was hat vielleicht wehgetan? Was ist deine wichtigste Erkenntnis?

Ich danke dir. Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“. Hat dir die Folge gefallen? Wenn ja, freuen wir uns sehr über deine Bewertung. Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden.

Wir danken dir für dein Zuhören, es ist schön, dass du da bist.

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