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Die Kraft des Liebens | Folge 359

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Hey ihr wunderbaren Menschen da draußen, ich wünsche euch einen grandiosen Tag und wenn ihr euch gerade nicht so toll fühlt, auf jeden Fall einen ehrlichen und sanften Tag. Hier ist Veit mit einer weiteren Episode meines Podcasts „Seelengevögelt – für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes.“

Heute wende ich mich direkt an alle Liebhaber und Liebhaberinnen der Liebe. Würdest du mir recht geben, wenn ich sage, dass Liebe das sehr wahrscheinlich am häufigsten missbrauchte Wort auf unserem Planeten ist?

Wir verwenden es für so viele Dinge und Zustände, die eigentlich gar nichts mit Liebe zu tun haben. In diesem Podcast teile ich einen Ausschnitt aus einem meiner aktuell liebsten Kurse auf unserer Plattform Homodea. Dieser Kurs heißt „Glückliches Ich“ und in diesem Ausschnitt geht es um den Sinn und die Macht und die Schönheit der Liebe und vor allen Dingen um deine und meine Fähigkeit, uns bewusst für das Leben zu entscheiden.

Ich wünsche dir, dass du mit einem offenen Herzen lauschen kannst und dass die Liebe dich besuchen kommt, während du zuhörst. Wie geht es dir gerade und bist du offen für etwas, was dein Leben so richtig tief berühren kann?

Ich wünsche mir ganz doll, dass du für diese Lektion, die für mich eine der wichtigsten in unserem Kurs „Glückliches Ich“ ist, wirklich alles, was dich ablenken könnte, aus der Hand legst, aber auch aus deinem Kopf hinaus entspannst und dich mit einem ganz offenen Herzen und einem offenen Geist unserem Thema widmest.

Ich habe mich ganz toll auf diesen Abend gefreut, denn ich darf heute mit dir über die größte, wichtigste Lehrmeisterin meines Lebens sprechen und ich vermute mal auch deines, nämlich die Liebe. Wir haben ja schon beim letzten Mal darüber gesprochen, es ist das Thema, was wir Menschen ultra schnell in den Mund nehmen.

Wir sagen sehr, sehr schnell „Ich liebe dich“ zu einem anderen Menschen und ich hoffe, spätestens seit der letzten Lektion ist klar geworden: Wir sind, was das Thema betrifft, wenn wir mal ganz ehrlich sind, meistens Stümper.

Und ich nehme noch ein hartes Wort in den Mund. Wir sind Heuchler und Heuchlerinnen. Wir benutzen dieses Wort ganz häufig für Situationen, die nicht wirklich etwas mit Liebe zu tun haben, sondern eher mit unseren Bedürfnissen, mit dem, was uns gut tut.

Lass uns heute die Liebe einladen, uns etwas darüber zu lehren, was die wirkliche Kunst des Liebens ist. Heute geht es um die Ebene der Liebe und falls du neu dazugekommen bist in das Programm „Glückliches Ich,“ dann lade ich dich ein, in den kommenden Tagen die Lektionen davor ganz in Ruhe anzuhören, weil das Ganze aufeinander aufbaut.

Wir haben ja beim letzten Mal die Ebene der Liebe schon eröffnet und wir haben gesagt, nichts von der Ebene 1, also von der Ebene der Sinne des Genusses, kann die Liebe ersetzen. Kein noch so groß angehäufter Reichtum, kein noch so exzentrischer Kick, kein noch so leckeres Schokoladentörtchen kann die Liebe ersetzen und ich vermute mal, da gibst du mir recht.

Wir haben über die drei Phasen der Liebe gesprochen: Das Verliebtsein, und das ist die Phase, nach der die meisten Menschen in der Liebe suchen. Das ist auch verständlich, weil das ist das, was uns beigebracht wird, als Liebe zu verstehen.

Das ist das, was zum Beispiel in Hollywoodfilmen und Komödien als Liebe propagiert wird, dieses total ineinander verknallt sein, aufeinander abfahren. Und sicherlich ist dir schon aufgefallen, dass all diese Filme bis auf ganz wenige mutige Ausnahmen an der für uns spannenden Stelle enden.

Nämlich da, wo der Alltag beginnt, da, wo der Dopaminpegel nachlässt, da, wo wir plötzlich feststellen, hey, der Andere ist doch nicht so vollkommen, wie wir das im verklärten Zustand des Verliebtseins gesehen haben, sondern er ist menschlich.

Er hat seine Ecken und Kanten, er hat Macken und das enttäuscht uns. Das ist die zweite Phase der Liebe, eine extrem wichtige Phase. Das ist die Phase, in der wir häufig Trennung erfahren. Also, wir werden aus dieser eingebildeten Symbiose herausgerissen, wir landen wieder auf unserem evolutionären Lernarsch, sage ich jetzt mal. Die Herausforderung dieser Phase ist es, das nicht als eine Niederlage zu begreifen, sondern zu verstehen, das musste so kommen, weil die erste Phase auf einer starken Illusion beruhte. Die zweite Phase ist die Phase, wo uns die Liebe fragt: Tja, wie sieht es denn aus? War das alles nur Gelabere?

Hast du gesagt, ich will dir beweisen, wie sehr ich dich wirklich liebe? Oder geht es hier an dieser Stelle erst so richtig los? Viele Menschen schlussfolgern an dieser Stelle, es gibt die wahre Liebe nicht.

Entweder wir trennen uns und wir gehen wieder neu los, oder wir resignieren vielleicht neben dem oder der anderen und geben uns mit so einer mittelmäßigen Alltagsbeziehung zufrieden, aber an die wahre Liebe glauben wir nicht mehr.

Doch das eigentlich spannende Tor geht jetzt auf. Nämlich dann, wenn wir nach vielleicht der dritten, vierten, fünften oder vielleicht auch zehnten immer wieder so begonnenen und beendeten Beziehung realisieren: Stopp mal, ich scheine da immer wieder an einer unsichtbaren Schwelle stehen zu bleiben.

Was kommt dahinter? Ich möchte gerne lernen, bewusst zu lieben. Und da haben wir beim letzten Mal auch schon gesagt, dass die erste wichtige Erkenntnis des bewussten Liebens ist, und das ist im Grunde, wenn du dir das mal reinziehst, komplett konträr zu allem, was die meisten romantischen Bücher erzählen oder Filme, wirkliche Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Haltung.

Und weil das hier so spannend wird, bitte ich dich, damit du mir nicht einfach nur intellektuell zuhörst, jetzt mal an einen Menschen zu denken, mit dem du vielleicht gerade in Beziehung stehst oder mit dem du in Beziehung warst, aber wirklich eine konkrete Beziehung. Das kann ja eine Liebesbeziehung sein, das kann aber auch zum Beispiel die Beziehung zu einem ganz wichtigen Freund sein, also einem Menschen, der sehr wichtig ist. Und ich bitte dich, zuallererst mal darüber nachzudenken, was passiert in dir in Beziehung zu diesem Menschen, wenn du enttäuscht wirst? Und nochmal, das ist völlig normal, wir können sogar sagen, es ist gesund.

Was passiert, wenn du dich in dieser Beziehung traurig fühlst, wenn du wütend bist? Erlebst du das dann als „Ich liebe den anderen nicht mehr“ und lässt die Beziehung innerlich zu diesem Menschen los, oder bist du in der Lage, aus einer reifen Position heraus zu sagen, ich empfinde jetzt gerade Traurigkeit, ich empfinde gerade Wut, doch das ändert nichts an meiner Haltung dir gegenüber.

Dich weiterhin bewusst zu lieben. Und wenn du gerade mitgehst, nicht nur intellektuell, sondern im Herzen, merkst du vielleicht, da entsteht plötzlich ein viel größerer Raum. Ein Raum, der Platz hat für zwei enttäuschte, kleine, unvollkommene Egos, aber das ist ein Raum von Größe und von Souveränität.

Was wir ganz häufig machen, wir verwechseln Liebe mit Zuckerlies, die wir dem anderen und uns geben, wenn wir gute Gefühle haben. Aber solange wir Liebe an Gefühle koppeln, kann Liebe nichts Permanentes sein, weil alle Gefühle kommen und gehen.

Und alle unsere Gefühle sind letzten Endes mega easy manipulierbar durch Trigger, durch Vergangenheitserinnerungen und und und. Und ich stehe hier nicht als jemand, der behauptet, das gemeistert zu haben.

Ich bin ganz ehrlich: In der Beziehung zu meiner Frau erlebe auch ich immer wieder Momente, in denen ich in meinem symbiotischen Drang enttäuscht werde, weil von der anderen Seite einfach nicht das kommt, was ich mir total ersehnt habe. Und wenn ich ganz ehrlich bin, meine erste Reaktion an dieser Stelle ist: Ich liebe dich nicht mehr.

Was totaler Bullshit ist, weil ich weiß, in der Tiefe liebe ich diese Frau total und wir ersparen uns auch sehr, sehr viel Energieverlust, wenn wir in der Lage sind, da groß stehen zu bleiben und zu sagen, ja, ich bin gerade enttäuscht, ja, es tut gerade weh, aber ich bleibe in der Haltung der Liebe.

So, was bedeutet die Haltung der Liebe? Das bedeutet ja nicht, dass wir „Ja“ und „Amen“ zu allem sagen, aber das bedeutet, dass wir uns immer wieder in die Perspektive des Schauens bringen, auch da haben wir das letzte Mal drüber gesprochen. Gehe ich heute nur ganz kurz darauf ein.

So, wenn wir enttäuscht sind, wenn du meine Bedürfnisse nicht erfüllst, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass ich dich in diesem Augenblick nicht mehr wirklich sehe, sondern ich habe einen verzerrten, verschleierten Tunnelblick.

Ich sehe dann das Hässliche in dir, ich sehe das in dir, was mich enttäuscht, aber das ist nicht der Akt von Liebe. Stell dir vor, du bist eine wirklich großherzig liebende Mutter oder ein Vater. Wenn dein Kind Mist baut, klar, bist du genervt, aber du wirst doch niemals deine Liebe zu diesem Menschen infrage stellen, oder?

Sondern du siehst, dass das Kind Mist baut, aber du siehst, empowert durch die Kraft deiner Liebe, durch das alles hindurch, und du siehst die Unschuld und die tiefere Schönheit dieses Menschen. Und das gibt deinem Kind optimalerweise – also, wenn du diese Form der Liebe aufbringen kannst – diese Form auch von innerer Selbstachtung, von Selbststabilität, weil es merkt: Okay, diese so wichtige Quelle von Liebe im Außen ist nicht davon abhängig, ob es den Parcours meistert oder nicht. Die meisten von uns haben das damals anders erfahren.

Wir hatten eben Eltern, die uns in bestimmten Situationen mit Liebesentzug bestraft haben. Das heißt, wir haben irgendwann gelernt: Für Liebe muss ich Leistung bringen, für Liebe muss ich mich verstellen.

Und das verunsichert uns natürlich im tiefen Inneren. Und das ist das großartige Geschenk, was wir uns als Erwachsene später schenken können, wenn wir sagen: Okay, wir kommen zusammen, wir sind vielleicht beide verletzt, wir haben beide unsere Macken, unsere inneren Selbstzweifel, aber wir halten diesen Raum der Liebe. Und indem ich diese Größe aufbringe, dich zu schauen, durch all deinen menschlichen Kleinkram hindurch, immer wieder auf deine Größe und auf dein Licht zu schauen, helfe ich dir, dich aus diesem Traum der Kleinheit zu befreien. Das ist die Power des Schauens.

Die dritte wichtige Wahrheit oder das Element der bewussten Liebe ist das Geben. Liebe bedeutet Geben. Und wenn wir einfach mal für einen Moment ganz ehrlich sind und unser spirituelles Gelaber, was wir so schnell mal dahinrotzen, beiseitelassen und mal ganz ehrlich sind: Wie oft meinen wir mit „Ich liebe dich“ eigentlich „Ich liebe dich, weil du mir grad was gibst, was mir gut tut“? Du gibst mir Sex, du gibst mir Anerkennung, du gibst mir das, und dafür liebe ich dich.

Das ist eine Währung, aber das ist nicht wirklich Liebe. Liebe bedeutet, jemand kreuzt deinen Weg und nochmal: Ich nehme zwar immer wieder hier als Beispiel eine Liebesbeziehung, aber das betrifft genauso den fremden Bettler auf der Straße. Liebe bedeutet zu sagen: Ich begegne dir nicht, damit ich etwas bekomme. Ich begegne dir, weil ich etwas in mir habe, was ich dir geben kann. Das ist der Grund, warum wir uns begegnen. Und das ist verrückt, Leute, im Vergleich zu dem, was uns die Gesellschaft lehrt.

Unsere Gesellschaft ist eine ganz klare Austauschgesellschaft. Ich gebe dir das, du gibst mir das. Und wir werden ermutigt dazu, genau darauf zu achten, dass wir auch genauso viel zurückbekommen. So denkt das Ego.

Und vielleicht hast du schon festgestellt, dein Ego ist nie zufrieden. Das, was am Anfang deiner Beziehung gereicht hat, irgendwann hast du dich einfach dran gewöhnt. Das Ego wird niemals zufrieden sein. Warum? Weil das Ego in der Tiefe ein Fass ohne Boden ist.

Aber du bist nicht dein Ego, und das ist die gute Nachricht. Du bist in deinem tiefsten, wahrsten Kern Seele. Und wenn du dich an die Momente erinnerst, zum Beispiel in der Beziehung zu diesem Menschen, an den ich dich gebeten habe, im Kopf zu haben, die Momente, in denen du nicht im Ego warst, sondern in deiner Größe, in deinem vollen Herzen, das waren Momente, wo du dich nicht gefragt hast: Hey, was kann ich von dir kriegen? Sondern das waren Momente, wo du gedacht hast: Was kann ich dir geben? Selbst wenn mein Geben vielleicht bedeutet, dass du einen anderen Weg gehst als ich, was kann ich dir geben?

An Aufmerksamkeit, an Liebe, an Wertschätzung. Denn ist es nicht so, wenn du dich an die Momente erinnerst, dass wir, wenn der andere mal geht, wenn sich zum Beispiel unsere Wege trennen oder wenn wir am Ende des Lebens auseinandergehen, wünschen wir uns nicht auch, dass dieser Mensch zurückschaut und sagt: Ich bin so, so sehr von dir beschenkt worden.

Unsere Seele kennt nicht den Kontext von „Ich will haben.“ Unsere Seele ist eine überfließende Quelle der Liebe und sie wird sich verschenken. Und am Ende unseres Lebens werden wir nicht zurückschauen und denken: Guck mal, da habe ich das gekriegt und da habe ich das gekriegt. Und dort, da habe ich mich so richtig durchgesetzt, da habe ich Recht bekommen. Am Ende unseres Lebens werden wir uns an die Momente denken, in denen eine andere Seele sich an uns verschenkt hat.

Und vor allen Dingen an die Momente, in denen wir uns an jemand anderen verschenkt haben. Weil dieses dich Verschenken bei manchen, besonders unter den professionellen Gebern und Geberinnen, schnell in der falschen Verständnisröhre landet, nämlich von „Ich muss mich jetzt nochmal aufopfern.“

Dich zu verschenken bedeutet nicht „Ich bin immer nett,“ okay? Sondern dich zu verschenken kann zum Beispiel für einen Menschen, und vielleicht bist du so ein Mensch, der bis jetzt immer nett gewesen ist in seinen Beziehungen, bedeuten: Okay, was ich dir noch nicht gegeben habe, ist meine volle Entrüstung über diese Grenzverletzung.

Was ich dir noch nicht gegeben habe, ist dieses klare Nein. Also, wenn du jemand bist, der sagt: Veit, ich gebe doch schon so viel, und dein Geben erschöpft dich aber. Dein Geben bringt dich immer wieder in eine Situation, in der du dich ausgenutzt fühlst, dann ist es das Geben des Egos.

Dann ist es das Geben eines Egos, das letztendlich hofft: Okay, wenn ich hier stillhalte, wenn ich hier nett bin, wenn ich dir nochmal deinen Süßen hinterherräume, dann kriege ich irgendwo auf direktem oder indirektem Wege Liebe zurück.

Das ist der Grund, warum Menschen mit dem Helfersyndrom ganz häufig erschöpft sind, weil sie auf eine ganz bestimmte Art und Weise zwanghaft geben und zum Beispiel nicht gut auf sich aufpassen. Andrea ist zum Beispiel ein Mensch, der aufgrund ihrer Geschichte erst lernen musste zu sagen: Ich brauche jetzt was, ich will jetzt was, ich wünsche mir was. Und es ist immer noch, nach 30 Jahren, manchmal so, dass ich merke, wie sie darum ringt, überhaupt erst mal wahrzunehmen, dass sie da was braucht. Und gleichzeitig finde ich es immer wieder faszinierend, wenn sie das ins Spiel bringt, wenn sie mir gegenüber das zum Beispiel sagt, dass da etwas aufgeht in mir und ich mich paradoxerweise dadurch, dass sie eine klare Bitte äußert oder einen klaren Wunsch, beschenkt fühle.

Okay? Das heißt, frage dich nicht primär: Muss ich noch netter sein? Sondern frage dich: Was habe ich in dieser Beziehung, die mir ja offenkundig oder scheinbar so wichtig ist, was habe ich noch nicht gegeben?

Und frage dich auch nicht nur in deinem Kopf, frage dich in deinem Herzen: Was habe ich noch nicht gegeben? In manchen Ko-Abhängigkeitsbeziehungen haben wir zum Beispiel noch nicht gegeben, dass wir lernen, uns in dieser Beziehung gut um uns selbst zu kümmern und den anderen zu entlasten.

In vielen Beziehungen ist unserer Erfahrung aus unseren Coachings und Seminaren nach, haben Menschen noch lange nicht alle Wahrheiten gegeben. Wir halten ganz viel zurück. Wir halten Kritik zurück, wir halten Wünsche zurück, wir halten Fantasien zurück, wir halten alles Mögliche zurück.

Aber wenn du nicht all deine Wahrheit gibst, wie kannst du erwarten, dass sich diese Liebesbeziehung wirklich in Wahrheit entfaltet? Also frag dein Herz: Was hast du noch nicht gegeben? Vielleicht ist es Stolz, den du noch nicht gegeben hast.

Vielleicht ist es die Bereitschaft anzuerkennen, hier muss ich wirklich noch etwas dazulernen. Häufig ist es einfach eine saubere Entschuldigung, die wir noch nicht gegeben haben. Oder vielleicht dem anderen oder dir selbst etwas zu vergeben.

Wenn du das praktisch vertiefen möchtest, frage dich: In welcher Beziehung hältst du etwas zurück und warum? Was gewinnst du dadurch, dass du es zurückhältst? Meistens ist es eine bestimmte Form von Schutz oder Stolz. Aber was verlierst du dadurch, dass du es zurückhältst? Und was würde passieren, wenn du dich an dieser Stelle mehr verschenkst? Ich möchte gerne nochmal betonen, all diese Fragen können einzelne Menschen betreffen, also ganz konkrete Menschen im Umfeld, aber auch zum Beispiel Menschengruppen.

Wir haben ganz offenkundig in unserem Land ein Problem mit Menschen mit Migrationshintergrund. Nicht alle von uns, aber viele. Das ist auf der einen Seite total verständlich, weil die Integration dieser Menschen im Augenblick katastrophal ineffektiv passiert. Es ist total normal, dass es Unsicherheit auslöst, Stress usw.

Aber was ich ganz häufig dabei vermisse, ist erst mal eine Basis von Mitgefühl. Ich habe gestern mit jemandem gesprochen, also mit Migrationshintergrund, der gesagt hat, ich wünschte mir, dass es möglich wäre, jeden einzelnen Menschen in Deutschland, der seit seiner Geburt diesen Reichtum, diese Freiheit dieses Landes genießen kann, einfach mal für eine Minute, nur für eine Minute, in ein richtig armes Land, in ein Kriegsgebiet oder in ein Gefängnis, wo Menschen für Wahrheit gefoltert werden, zu versetzen oder auf ein Flüchtlingsboot zu versetzen, damit sie Mitgefühl empfinden.

Wie können wir bewusst wählen, Menschengruppen gegenüber, mit denen wir jetzt gerade im Augenblick ein Problem haben, Mitgefühl zu empfinden? Und nochmal, das heißt nicht immer nett zu sein, aber es heißt, diese Menschen in unser Herz zu nehmen.

Ich finde es gerade gut – ihr kennt meine gesellschaftspolitische Positionierung –, dass so viele Menschen gegen Rechts aufstehen. Aber bitte, lasst uns in unserem Geist darauf achten, dass wir gegen rechte Werte aufstehen, aber niemals gegen Menschen, die aus welchem Grund auch immer gerade glauben, zum Beispiel die AfD wählen zu wollen oder zu müssen.

Wenn wir das tun, sind wir nicht besser. Dann schaffen wir schon wieder Gegner und Gegnerinnen. Also frage dich, in welcher Beziehung möchtest du dich freier verschenken? Das Konzept oder diese für mich persönlich universelle Wahrheit des Verschenkens ist schon ziemlich verrückt.

Aber das nächste Element des bewussten Liebens ist noch verrückter. Lieben bedeutet, für den Schmerz der Heilung offen zu bleiben. In unserer Psychospiritualitätsszene gibt es ganz, ganz viele Ansätze, die total darauf fokussiert sind, Schmerz unter allen Umständen zu vermeiden oder wenn er da ist, ganz schnell in höhere Energien zu transformieren.

Aber ist Schmerz per se schlecht? Ich spreche gerade nicht von dem bekloppten Dauerschmerz, den wir uns antun, wenn wir in einer koabhängigen Beziehung festhängen und wir reiben uns aneinander wund. Aber das Spannende ist: Bewusst erfahrener Schmerz ist häufig ein Ausdruck unserer geistigen Entfernung von unserer Quelle.

Ich mache ein Beispiel. Wenn zwischen Andrea und mir etwas passiert, bei einem Thema, das mir total wichtig ist, was mich aus dieser Symbiose herauskatapultiert – Phase 2, Enttäuschung in die Trennung. Oberflächlich gesehen sieht es dann häufig so aus, als wäre ich wütend.

Aber die Wahrheit ist, dass ich tief in mir drin gerade Schmerz spüre. Und wenn du mich dann zuerst fragst: Okay, was tut dir weh? Dann ist sehr wahrscheinlich, wie in den meisten Beziehungen, meine Antwort erst mal: Mir tut weh, was Andrea da gerade gesagt hat.

Oder mir tut weh, dass Andrea mir das und das nicht gibt. Aber das ist nicht die Wahrheit. Die tiefere Wahrheit ist, mir tut diese erfahrene Trennung weh, weil ich gerade nicht mit mir verbunden bin.

Weil ich gerade nicht mit meiner Seele verbunden bin. Wenn wir wirklich im Lot sind, im Einklang mit uns, sind wir zu Hause. Dann sind wir vielleicht manchmal traurig darüber, dass wir mit einem anderen Menschen nicht zusammenkommen.

Aber wir werden nicht diesen tiefen existenziellen Schmerz erfahren, den wir zum Beispiel erfahren, wenn eine Beziehung auseinandergeht. Oder wenn wir in Beziehung sind, aber aus irgendeinem Grund nicht zusammenkommen.

Schau, und das Problem ist, dass unsere Gesellschaft uns darauf konditioniert hat, die Ursache dieses Schmerzes im Außen zu sehen. Weil der andere das tut, fühle ich jetzt diesen Schmerz. Der Schmerz ist viel älter.

Der Schmerz hat etwas damit zu tun, dass wir uns nicht sehen, dass wir in uns nicht vollständig zu Hause sind. Und das, was der andere tut, triggert diesen Schmerz. Und wir können ewig den anderen verdammen.

Wir können ihn anklagen, wir können ihn auswechseln, aber das wird nicht das Problem für uns lösen. Also wenn du dir vorstellst, bildhaft, und das ist wirklich nur ein Bild: Hier bist du und hier ist deine Seele. Dann ist das Ausmaß des Schmerzes, den du empfindest, wenn du wieder einmal in einer Beziehung Enttäuschung erfährst – also je größer dieser Schmerz ist, desto größer ist der Abstand, den du gerade von deiner eigenen Seele hast. Und solange wir versuchen, diesen Schmerz wegzumachen, können wir ihn nicht nutzen. Aber wenn wir ihn bewusst bejahen und – Achtung, jetzt kommt’s – nüchtern. Und nüchtern heißt: ohne Drama, also ohne dieses „Oh, ich bin so verletzt, oh, das ist so schlimm.“ Sondern: Ich lass es brennen. Ich sag ja, es kommt, das habe ich gewollt. Ich lass es in mir brennen, aber ich gehe nicht in die Geschichte, in der ich mir leid tue.

In die Geschichte, in der ich den anderen oder die andere verantwortlich mache, sondern ich lasse das Feuer in mir kommen. Dann wirst du merken, dass der Charakter des Schmerzes sich verändert. Er ist nicht mehr gegen dich, sondern er fängt an, er fängt etwas in dir regelrecht durchzubrennen, bis du wieder verbunden bist mit dir selbst.

Auch da muss ich mich immer wieder erinnern. Andrea und ich, wir haben im Grunde genommen, von Anfang an war klar: Das ist keine herkömmliche Liebesbeziehung, sondern das ist eine Beziehung, die der Wahrheit und der Heilung gewidmet ist.

Und wie kann es anders sein, dass wenn ich oder wenn Andrea, wenn wir uns im Spiegel des anderen verlieren, weil wir denken: Okay, darum geht es. Und dadurch natürlich unsere Reise nach Hause aus den Augen verlieren. 

Wie kann es anders sein, dass diese Beziehung, die den Auftrag hat, uns wirklich zu heilen und zu erwecken, natürlich auch immer wieder knallt und uns mit dem Schmerz konfrontiert, der noch übrig ist.

Ich betone nochmal, es gibt einen großen Unterschied zwischen diesem „Wir reiben uns aneinander wund“-Schmerz, wir machen uns permanent gegenseitig verantwortlich, oder dem Schmerz der Enttäuschung, wenn du in einer Beziehung auf dich zurückgeworfen wirst und merkst, du kannst dich in diesem Augenblick noch nicht wirklich halten.

Du kannst dir das, was du von dem anderen willst, in diesem Augenblick noch nicht geben. Wenn du clever bist, wenn du groß bist, bedankst du dich bei dem oder der anderen dafür, dass sie dich immer wieder auf dich zurückwirft.

Für dich wieder ein paar Fragen, um das anzuwenden: Wie bist du bis jetzt mit Schmerz umgegangen? Welches Drama erzählst du dir da? Oder vielleicht drückst du auch Schmerz einfach weg? Macht das Sinn für dich, was ich gerade erzählt habe? Bist du bereit, den Spieß komplett umzudrehen und anstatt vor Schmerz wegzurennen – wohlgemerkt vor diesem bewussten Schmerz – zu sagen: Ich akzeptiere dich als meinen Lehrmeister,weil ich will nach Hause kommen. Ich möchte auf der Ebene der Liebe die Kunst des Lebens erfahren, und wenn das dazugehört, dann nehme ich den Schmerz an. Als ich meinen spirituellen Lehrer getroffen habe, aber relativ am Anfang, in der Phase, wo ich noch total verklärt und begeistert war, hat er zu mir gesagt: Veit, unsere Beziehung, die wird dir manchmal die Muttermilch Gottes anbieten und manchmal das Feuer der Wahrheit. Und so sind häufig intensive Beziehungen. Sie nähren uns. Sie führen uns in Räume von Ekstase. Und dann gibt es so Momente, und die kommen oft völlig unvorbereitet, wo sie dich auf dem Felsen der Wahrheit aufklatschen lassen.

Und hast du dann die Größe zu sagen: Genau das habe ich gewollt. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, du, wir beide unter uns: Wie tollkühn sprechen wir Gebete aus. Oh ja, lass dies eine wahre Liebesbeziehung sein.

Ich lade die Kraft der Liebe ein, uns in die Wahrheit zu führen. Aber dann, wenn der Test kommt, haben wir ganz häufig vergessen, welches Gebet wir damals ausgesprochen haben. Der andere ist nicht hier, um dich glücklich zu machen.

Wenn du das immer noch denkst, beleidigst du dich selbst, weil du bist die grundlose Quelle des Glücks. Der andere ist hier, um dieses Glück zu spiegeln. Und dich auch immer wieder mit seinem Verhalten auf die Momente hinzuweisen, auf die Verhaltensweisen in dir, auf die verqueren Glaubenssätze in dir, in denen du dich selbst kleiner machst, als du wirklich bist.

Was macht die Vorstellung mit dir? Und du musst es ja nicht machen, aber vielleicht erst mal dich dem so ein bisschen annähern. Was macht die Vorstellung mit dir, dich ab heute diesem Schmerz bewusst hinzugeben? Zum Beispiel zu vermeiden, wenn es mal wieder wehtut, schnell deine Freundinnen oder Freunde anzurufen, von denen du genau weißt, die geben dir recht. Die sagen: Oh ja, du tust mir so leid. Vielleicht eher den Menschen anzurufen, von denen du weißt, der spiegelt es zurück zu dir. Ich lasse mich auch hin und wieder begleiten von einer sehr, sehr guten Coaching-Frau.

Und wenn das in so einem Moment ist, wo Andrea und ich gerade voll einen Sturm erleben, dann merke ich so richtig, wie mein Ego versucht, am Anfang doch ein bisschen Mitleid zu bekommen. Und ich bin diesen Menschen unglaublich dankbar, dass sie mir so ein bisschen Zeit gibt, über meine Wut, meinen Frust etc. zu sprechen, aber dann kommen ganz schnell die Fragen, die den Schmerz nach Hause holen. Bist du dafür bereit? So, nachdem wir jetzt viel über den Schmerz gesprochen haben, lass uns über die Freude sprechen.

Der Sinn einer wirklich bewussten Liebesbeziehung ist es, miteinander zu erschaffen. Ich weiß nicht, ob du mein Buch „Genesis“ gelesen hast, kann ich nur sehr empfehlen. Da gehe ich quasi 13,5 Milliarden Jahre zurück an den Anfang des Kosmos.

Und wenn du von dort die Geschichte wirklich logisch verfolgst, ist dir immer total klar, dass du ein Ausdruck des Kosmos bist. Diese gewaltige Ausdehnung, die damals begonnen hat, die findet immer noch statt.

Und eine Ausbuchtung des Kosmos, eine mittlerweile sehr bewusste Ausbuchtung, bist du. Und diese Ausbuchtung will und muss neue Möglichkeiten erschaffen. Wenn du mit einem anderen Menschen zusammenkommst und ihr reduziert eure Beziehung darauf, euren Alltag miteinander zu durchleben, ist das nett und legitim, ihr könnt das machen.

Aber das hat nichts mit bewusstem Lieben zu tun, das ist dann: Wir koexistieren nebeneinander, wir helfen uns. Bewusst lieben bedeutet, ich bin mir klar, dass es in dir Bewusstsein gibt, das wachsen will, das kreieren will, das kreieren muss, damit es seiner Bestimmung folgt.

Und in mir genauso. Und ich bin mir klar: Parallel zu unseren – keine Ahnung – sexuellen, romantischen Gefühlen etc., die wir füreinander haben, kommen wir auch zusammen. Kosmos bringt uns beide zusammen, um durch uns etwas Neues zu gebären.

Und das finde ich krass, Leute. Wenn ich in Beziehungscoachings Paare frage: Habt ihr eine gemeinsame Vision, habt ihr so etwas wie ein gemeinsames kreatives Baby? Dann sagen die allermeisten Paare: Nee, darüber haben wir noch nicht mal nachgedacht.

Aber wie soll sich dein Bewusstsein mit seiner vollen Kraft dieser Beziehung widmen, wenn es in dieser Beziehung nicht etwas Großartiges gestalten darf? Erinner dich mal daran, wie du dich das letzte Mal gefühlt hast, als du in deinem Job zum Beispiel oder in deinem Hobby, in deiner Kunst, dich volle Kanne entfaltet hast. Das ist eine Grundqualität deines Bewusstseins. Und es ist doch völlig logisch, dass wir das uns in unserer Beziehung schenken müssen.

Deswegen genießt eure Körper, helft euch im Alltag, unterstützt euch, aber konzentriert euch vor allen Dingen darauf, miteinander einen geistigen Weg zu gehen. Seht euch also nicht nur als Fleischklöpfchen, die nebeneinander älter werden.

Ihr seid geistige Titanen, die einen Körper benutzen. Und die Seele deines Partners ist nicht hier, um 30, 40, 50 Jahre auf Autopilot zu funktionieren. Sie ist hier, um dich geistig zu befruchten und andersrum genauso.

Kreiert etwas miteinander. Es hat übrigens noch einen ganz großen Vorteil. Ich schwöre dir, du musst mir das nicht glauben, aber merk dir das mal und teste es: Wann immer sich Menschen streiten, ist ihnen die gemeinsame Vision entweder gar nicht klar oder sie ist in den Hintergrund geraten.

Immer dann, wenn unsere Seelen nicht miteinander tanzen und sagen: Yes, dafür sind wir zusammengekommen. Kommen unsere Egos ins Spiel. Und Egos, egal wie nett sie scheinen, wollen einfach fucking Recht haben.

Wie wollt ihr die Grenzen eures Egos transzendieren? Wie wollt ihr die Lernschritte gehen, die ihr für eine wirklich wichtige Beziehung braucht? Wie wollt ihr die gehen, wenn ihr nicht wisst, wofür? Wenn diese Beziehung keinen heiligen, für euch wirklich geistig sexy Polarstern hat?

Und ja, wenn der fehlt, dann geht es ums Recht haben. Und Recht haben ist immer unsexy und führt immer zur Verkantung. Das kannst du in der Liebesbeziehung sehen, das kannst du aber auch in unserer Gesellschaft sehen.

Wenn wir eine Regierung haben, die nicht mehr in der Lage ist, den Großteil der Menschheit in einer wirklich glorreichen leuchtenden Vision miteinander zu vereinen, dann kommen die Keller aus. Dann geht es ums Recht haben.

Dann geht es plötzlich nicht mehr darum: Hey Leute, dieser Planet ist wirklich so langsam am Abkacken mit uns Menschen, lasst uns mal gemeinsam zusammenkommen. Nee, es geht darum: Du bist rechts, du bist links, du bist doof, ich bin richtig.

Wann immer wir keine gemeinsame Vision haben, kacken Beziehungen ab, auf gut Deutsch gesagt. Also, frage dich: Mit wem möchtest du gemeinsam lieben? Und was könnte euer gemeinsames geistiges Baby sein?

Und bist du dir mit deinem Geist, der ein Wunder ist, so viel wert, dass du zu dem anderen hingehst und sagst: Ich habe dich außer Wert. Aber wenn du einpennst, wenn du wählst, hier stehen zu bleiben, weil du aus irgendeinem Grund der Meinung bist, das reicht dir,

dann sage ich dir was: Ich bleibe in meiner Haltung des bewussten Liebens. Aber ich suche mir jemand anderen. Und nochmal, Leute, es ist total legitim, auch zu sagen: Hey, das ist eine gute zweckmäßige Alltagsbeziehung.

Wenn ihr beide diesen Konsens habt, wenn beide sagen, das reicht uns. Aber wenn du jemand bist, der eigentlich innerlich für was brennt, der jetzt gerade von dem, was ich dir erzählt habe, innerlich eine Gänsehaut bekommt, weil du denkst: Yes, yes, genau darum geht es doch, dann darfst du dich nicht mit weniger zufrieden geben.

Denn am Ende deines Lebens wirst du nicht auf die Beziehung zurückschauen und sagen: Gut, dass wir damals so schön bequem durchgekommen sind. Sondern du wirst dich in diesem Tunnel aus Licht vor Wut in den Hintern beißen, weil du es dir erlaubt hast, deine geistige Evolution einpennen zu lassen.

Habt ihr ein gemeinsames geistiges Baby und ist bei dir gerade angekommen, wie wichtig das ist? Und noch ein Element möchte ich gerne mit dir besprechen, das auch schnell missverstanden werden kann, das aber extrem wichtig ist.

Mit die schwerste Kunst des Liebens ist es, Grenzen zu ziehen oder bildhaft gesprochen, das Schwert zu ziehen. Wir haben häufig die Vorstellung, dass Lieben bedeutet: Ich lieb dich so, wie du bist und du kannst auch so bleiben, wie du bist.

Wenn du mit jemandem zusammenlebst, der Alkoholiker ist und der säuft sich zu Tode neben dir, dann hat das nichts mit Lieben zu tun, wenn du sagst: Ich verschließe die Augen und ich lass dich einfach machen.

Wenn du jemanden an deiner Seite hast, der sich nicht wirklich adäquat um seinen Körper kümmert, obwohl der Körper leidet, obwohl der Körper krank ist, dann hat das nichts mit Lieben zu tun, zu sagen: Mach mal du so, wie du willst.

Lieben bedeutet, ich bleibe in der Haltung des Liebens und gleichzeitig sage ich dir aber auch ganz klar: Ich kann und werde es nicht dulden, dass du dich in meiner Anwesenheit zugrunde richtest.

Wenn du dieses destruktive Verhalten weiter an den Tag legen willst, dann liebe ich dich aus der Entfernung. Denn jetzt kommt’s, Leute: Wenn wir es dulden, sind wir indirekt mit dafür verantwortlich.

Und deswegen haut es auch nicht hin – um uns nochmal auf die gesellschaftliche Ebene zu bringen –, wenn manche Spiris, weil sie das echt nicht verstanden haben, sagen: Lasst doch einfach jeden so denken, fühlen, machen, wie er will.

Das haut so nicht hin. Wenn wir in unserer Gesellschaft Elemente haben, die nicht tolerant sind – und nicht tolerant heißt, die wirklich anfangen, gegen andere Menschen vorzugehen, die Ideologien folgen, die ganze Bevölkerungsgruppen ausgrenzen wollen –, dann hat das überhaupt nichts mit Liebe zu tun, wenn du sagst: Ich lass ihn einfach machen, was er will. Sondern das ist einfach fucking Bequemlichkeit. Manchmal müssen wir im Namen der Liebe Grenzen setzen.

Manchmal müssen wir sagen: Okay, pass auf, ich liebe dich, das ist nicht die Frage. Aber wenn du in mein Haus kommst, rauchst du nicht mehr. Ich liebe dich, das ist nicht die Frage. Aber wenn du nicht aufhörst mit dieser zerstörerischen Sucht oder dir zumindest Hilfe suchst, werde ich mich aus dieser koabhängigen Beziehung entfernen, weil ich dich ansonsten in deiner Sucht fördere.

Weil du ansonsten lernst, dass du dieses bekloppte Verhalten behalten kannst, weil ich bleibe da. Also, frage dich: Wo in deinen Beziehungen – und ich weiß, das ist ein ultra, ultra heikles Thema – akzeptierst du im Namen der Liebe ungesunde, destruktive Verhaltensmuster?

Wenn dein Mann zu Hause sitzt und im Grunde genommen geistig immer mehr abnippelt, weil er es irgendwann nicht geschafft hat, den Zugang zum Ruf seiner Seele freizulegen, und den Abend vor der Glotze hängt und immer mehr Bier trinkt und sich einen ordentlichen Bierbauch zulegt und immer mehr abstumpft.

Da hat es nichts mit Liebe zu tun, wenn du da an der Seite sitzen bleibst. Und ich könnte jetzt noch viele Beispiele bringen, aber ich glaube, der Punkt ist angekommen. Und das ist ultra heikel. Andrea und ich, wir haben keine ideale Beziehung.

In dem Sinne, dass wir gar keine destruktiven Muster mehr haben, sondern ich habe Sachen, die mir nicht gut tun, und Andrea hat Sachen, die ihr nicht gut tun. Und es ist ultra heikel und manchmal mega intensiv, uns gegenseitig damit herauszufordern.

Aber das ist wichtig, Leute. Okay? Also, frage dich: Wenn du dich und den anderen wirklich lieben würdest, was würdest du dann tun? Du musst es ja noch nicht tun. Aber erst mal ein Bild innerlich zu erzeugen davon, was die Liebe an dieser Stelle wirklich tun würde.

Es ist übrigens immer eine gute Frage: Was würde die Liebe an dieser Stelle tun? Ich danke dir für deine kostbare Aufmerksamkeit und ich hoffe natürlich, dass dich das Thema berührt hat. Es würde mich sehr freuen, wenn du dir noch ein paar Sekunden Zeit nimmst und unter dieser Episode, genau dort, wo du sie gehört hast, einen kurzen Kommentar hinterlässt.

Was ist deine wichtigste Erkenntnis? An was hat dich diese Episode erinnert? Und wird sie dich in irgendeiner Art und Weise bewegen? Dann wird aus dem Monolog ein Dialog und das würde mir wirklich sehr, sehr viel bedeuten.

Wenn du Lust bekommen hast auf den Kurs „Glückliches Ich“, findest du unter dieser Episode einen Link. Der Kurs ist ein Geschenk von uns an dich. Du kannst jederzeit einsteigen, lohnt sich. Und jetzt möchte ich gerne noch ein Lied mit euch teilen von unserem Album „Human Spirit“.

Das ist für mich das intimste Lied auf der Platte. Es ist entstanden aus der Liebesbeziehung zwischen Andrea und mir. Und auch Andrea ist zu hören. Es bedeutet mir viel, dieses Lied mit euch zu teilen.

Ich hoffe, es findet dein Herz. Viel Freude beim Hören. 

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