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Verstehst du dich wirklich?– Die vier Persönlichkeitstypen des DISG-Modells und wie sie dein Leben transformieren können

Hast du dich jemals gefragt, warum du in bestimmten Situationen immer wieder auf dieselbe Weise reagierst, während andere Menschen scheinbar völlig anders ticken? Warum dein Chef die Dinge anders angeht als du, warum dein Partner auf Konflikte anders reagiert oder warum deine Freunde nach ganz anderen Regeln zu spielen scheinen? Vielleicht hast du dich schon einmal dabei ertappt zu denken: „Warum kann er oder sie nicht einfach mal so handeln wie ich?“ Aber was wäre, wenn es eine tiefere Antwort auf all diese Fragen gäbe?

Es geht nicht darum, Menschen in Schubladen zu stecken oder stereotype Urteile zu fällen. Es ist vielmehr eine Einladung, dich selbst auf einer viel tieferen Ebene zu verstehen – und ebenso die Menschen um dich herum. Denn hier kommt ein mächtiges Werkzeug ins Spiel: das DISG-Modell.

Das DISG-Modell: Dein innerer Kompass zur Selbstentdeckung

Stell dir vor, du hättest eine Art inneres GPS, das dir zeigt, warum du in bestimmten Situationen so handelst, wie du es tust. Ein System, das dir erklärt, warum du auf bestimmte Menschen reagierst, als wären sie von einem anderen Stern – und wie du dieses Wissen für dein persönliches Wachstum nutzen kannst. Das DISG-Modell ist genau dieses Werkzeug. Es bietet eine klare Landkarte deiner Persönlichkeit und teilt Menschen in vier Haupttypen ein: Dominant (D), Initiativ (I), Stetig (S) und Gewissenhaft (G).

Dieses Modell basiert auf den Arbeiten des Psychologen William Moulton Marston aus den 1920er Jahren und wurde seither in zahlreichen Bereichen wie Personalentwicklung, Führungskräftecoaching und Teambildung angewendet. Es ist kein pseudowissenschaftliches Blabla, sondern ein fundiertes Modell, das dir hilft zu verstehen, wer du bist – und warum du so reagierst. Vor allem aber zeigt es dir, wie du dich in den Bereichen weiterentwickeln kannst, in denen du vielleicht bisher auf der Stelle trittst.

Warum ist das für dich relevant? Weil es das Potenzial hat, dein Leben radikal zu verändern. Deine Beziehungen werden tiefer und erfüllender, deine Arbeit wird sinnvoller, und du findest mehr Klarheit darüber, was du wirklich brauchst und möchtest. Indem du verstehst, welcher DISG-Typ du bist, kannst du bewusster handeln, effektiver kommunizieren und authentischere Verbindungen zu anderen Menschen aufbauen.

1. Der Dominante Typ: Der Macher, der keine Zeit zu verlieren hat

Stell dir jemanden vor, der einen Raum betritt und sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Kein langes Herumreden, keine halben Sachen – dieser Mensch kommt direkt auf den Punkt. Dominante Typen übernehmen die Führung, weil sie das Bedürfnis haben, Kontrolle zu behalten und Dinge voranzubringen. Sie sind entschlossen, zielorientiert und bereit, Risiken einzugehen, um ihre Visionen zu verwirklichen. Herausforderungen sind für sie kein Hindernis, sondern ein Anreiz, und sie scheuen keinen Konflikt, wenn es darum geht, ihre Ziele zu erreichen.

Stärken:

  • Entschlossenheit: Sie treffen schnelle Entscheidungen und zögern nicht, Verantwortung zu übernehmen.
  • Zielorientierung: Ihr Fokus liegt klar auf Ergebnissen und Effektivität.
  • Mut: Sie gehen Risiken ein und betreten Neuland, wo andere zögern.

Herausforderungen:

Doch diese Stärke hat auch ihre Schattenseiten. Dominante Menschen neigen dazu, ihre Mitmenschen zu überrollen. Sie können als stur oder rücksichtslos wahrgenommen werden, weil sie so sehr auf das Ziel fixiert sind, dass sie das Zwischenmenschliche übersehen. Empathie und Geduld stehen oft nicht oben auf ihrer Prioritätenliste. Das kann dazu führen, dass sie wichtige Beziehungen vernachlässigen oder missverstehen.

Anwendungsbeispiel:

In einer Führungssituation kann der dominante Typ effektiv sein, um Projekte voranzutreiben und Ziele zu erreichen. Allerdings besteht die Gefahr, dass das Team sich übergangen fühlt, wenn ihre Beiträge nicht wertgeschätzt werden. Ein dominanter Chef könnte beispielsweise ein Projekt im Alleingang durchziehen, ohne Feedback vom Team einzuholen, was zu Unmut und geringerer Motivation führen kann.

Dein Weg:

Lerne, zuzuhören und die Perspektiven anderer zu berücksichtigen. Nicht jede Situation erfordert sofort eine Lösung; manchmal reicht es, einfach präsent zu sein und den Menschen um dich herum Raum zu geben. Eine Führungskraft, die nicht nur führt, sondern auch inspiriert, erreicht das Herz der Menschen und fördert ein engagiertes Team.

2. Der Initiative Typ: Der Inspirator, der das Licht in den Raum bringt

Der zweite Typ – der Initiative – ist derjenige, der einen Raum betritt und ihn sofort mit seiner Energie erhellt. Er ist gesellig, charismatisch und liebt es, Menschen zusammenzubringen. Du erkennst ihn daran, dass er immer im Mittelpunkt steht, ohne es zu erzwingen. Der Initiative Typ ist der geborene Netzwerker, der andere mit seiner Begeisterung ansteckt und sich voll in den Moment wirft.

Stärken:

  • Kommunikationsfähigkeit: Sie können hervorragend mit Menschen umgehen und sind oft exzellente Redner.
  • Optimismus: Ihre positive Einstellung motiviert und inspiriert andere.
  • Kreativität: Sie sprudeln vor neuen Ideen und Ansätzen.

Herausforderungen:

Doch auch hier gibt es eine Falle. Initiative Typen haben oft Schwierigkeiten, den Fokus zu behalten. Sie sprühen vor Ideen und Energie, aber sobald der Weg holprig wird oder die Begeisterung abflacht, verlieren sie schnell das Interesse. Sie lieben den Kickstart, aber die Disziplin, Projekte durchzuziehen, fehlt manchmal. Dies kann dazu führen, dass viele angefangene Projekte nie zu Ende gebracht werden.

Anwendungsbeispiel:

Im Vertrieb oder Marketing glänzen Initiative Typen durch ihre Fähigkeit, andere zu begeistern und zu überzeugen. Doch in Positionen, die langfristige Planung und Detailarbeit erfordern, könnten sie Schwierigkeiten haben, am Ball zu bleiben. Ein Initiative Mitarbeiter könnte beispielsweise voller Enthusiasmus eine neue Kampagne starten, aber die Nachbereitung vernachlässigen.

Dein Weg:

Setze dir klare Etappenziele und bleibe dran, auch wenn es mal unbequem wird. Begeisterung ist dein Treibstoff, aber die wahre Magie entsteht, wenn du auch die letzten Meter läufst – bis zur Ziellinie. Entwickle Strategien, um deine Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, und umgib dich mit Menschen, die dich unterstützen und ergänzen.

3. Der Stetige Typ: Der Ruhepol, der Fels in der Brandung

Bist du jemand, der zuhört, während andere reden? Derjenige, der die Wogen glättet, wenn es stürmisch wird? Dann bist du wahrscheinlich ein stetiger Typ. Menschen mit diesem Persönlichkeitstyp streben nach Harmonie, sind zuverlässig und loyale Teamplayer. Du bist derjenige, auf den sich alle verlassen können, weil du für Stabilität und Ausgeglichenheit sorgst.

Stärken:

  • Empathie: Du verstehst die Gefühle und Bedürfnisse anderer.
  • Geduld: Du nimmst dir die Zeit, die Dinge gründlich zu durchdenken.
  • Teamfähigkeit: Du förderst Zusammenarbeit und Zusammenhalt.

Herausforderungen:

Doch auch du hast deine Herausforderungen. Stetige Menschen neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, um Konflikte zu vermeiden. Harmonie um jeden Preis kann dazu führen, dass du dich selbst verlierst und deine eigene Stimme unterdrückst. Das kann langfristig zu Frustration und Unzufriedenheit führen, sowohl beruflich als auch privat.

Anwendungsbeispiel:

In einem Teamprojekt bist du derjenige, der sicherstellt, dass alle Meinungen gehört werden und dass die Zusammenarbeit reibungslos verläuft. Allerdings könntest du Schwierigkeiten haben, deine eigenen Ideen einzubringen oder notwendige Konflikte anzusprechen. Ein stetiger Mitarbeiter könnte beispielsweise zögern, konstruktive Kritik zu äußern, obwohl sie für den Projekterfolg wichtig wäre.

Dein Weg:

Lerne, deine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und Grenzen zu setzen. Wahre Harmonie entsteht nicht dadurch, dass du alles schluckst, sondern dass du auch mal den Mut aufbringst, zu sagen, was du wirklich denkst. Übe dich darin, konstruktiv Feedback zu geben und Konflikte als Chance für Wachstum zu sehen.

4. Der Gewissenhafte Typ: Der Perfektionist, der für die Details lebt

Für dich zählt jedes Detail. Gewissenhafte Menschen haben einen hohen Anspruch an sich selbst und ihre Arbeit. Sie sind strukturiert, analytisch und streben nach Perfektion. Du bist derjenige, der die Dinge akribisch plant, bevor er handelt. Excel-Tabellen und To-do-Listen sind deine treuen Begleiter, und du fühlst dich wohl, wenn alles bis ins letzte Detail stimmt.

Stärken:

  • Analytisches Denken: Du bist in der Lage, komplexe Probleme zu durchdringen.
  • Sorgfalt: Deine Arbeit ist von hoher Qualität und Genauigkeit.
  • Planungsfähigkeit: Du organisierst effizient und effektiv.

Herausforderungen:

Aber Perfektion kann auch zur Falle werden. Manchmal sitzt du so lange an den Details, dass du den großen Überblick verlierst. Du verfeinerst und verbesserst, während das Leben um dich herum weitergeht. Dies kann zu Prokrastination führen und dazu, dass Chancen verpasst werden, weil du dich nicht bereit fühlst.

Anwendungsbeispiel:

In Bereichen wie Finanzen, Forschung oder Qualitätskontrolle bist du in deinem Element. Doch in Situationen, die schnelle Entscheidungen und Flexibilität erfordern, könntest du ins Straucheln geraten. Ein gewissenhafter Mitarbeiter könnte beispielsweise ein Projekt verzögern, weil er jedes mögliche Risiko analysieren möchte, anstatt pragmatische Entscheidungen zu treffen.

Dein Weg:

Lerne, loszulassen und Vertrauen in deine Fähigkeiten zu haben. Perfektion ist oft eine Illusion, die uns davon abhält, im Fluss des Lebens zu bleiben. Manchmal reicht es, wenn etwas „gut genug“ ist – die Schönheit des Lebens liegt oft in den unperfekten Momenten. Setze Prioritäten und erlaube dir, auch mal spontan zu sein.

Die Kunst, die Balance zu finden

Keiner von uns ist nur ein Typ. In uns allen schlummern Anteile von Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit. Der Schlüssel liegt darin, diese Anteile in Balance zu bringen und flexibel einzusetzen. Der Dominante kann lernen, empathischer zu werden. Der Initiative kann Disziplin üben. Der Stetige kann sich trauen, seine Meinung zu äußern. Und der Gewissenhafte darf lernen, das große Ganze zu sehen und Flexibilität zu entwickeln.

Selbstreflexion:

  • Welche Eigenschaften erkennst du in dir wieder?
  • Wie beeinflussen sie deine Beziehungen und Entscheidungen?
  • Wo könntest du von einer Entwicklung in anderen Bereichen profitieren?

Warum das so wichtig ist

Wenn du einmal erkennst, welcher Typ in dir dominiert, wirst du nicht nur dich selbst klarer sehen, sondern auch die Menschen um dich herum besser verstehen. Du wirst erkennen, dass es nicht darum geht, wer „richtig“ oder „falsch“ ist, sondern dass wir alle die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven erleben.

Vorteile:

  • Verbesserte Kommunikation: Du kannst effektiver mit anderen interagieren, wenn du ihre Perspektiven verstehst.
  • Konfliktlösung: Missverständnisse werden reduziert, da du die Motivationen hinter dem Verhalten anderer erkennst.
  • Persönliches Wachstum: Du erkennst deine Stärken und Bereiche, in denen du dich weiterentwickeln kannst.

Stell dir vor, du hörst auf, gegen dich und andere zu kämpfen. Du hörst auf, dich zu vergleichen oder dich über andere zu ärgern. Du wirst verstehen, dass dein dominanter Chef nicht hart ist, weil er dich nicht mag – es ist einfach seine Art zu führen. Oder dass dein stetiger Freund nicht konfliktscheu ist, sondern nur mehr Zeit braucht, um sich sicher zu fühlen.

Was ist dein nächster Schritt?

Was dominiert dein Verhalten? Es gibt keine richtige oder falsche Antwort. Aber eine Frage könnte dich weiterbringen: Wie möchtest du leben?

Aktionsplan:

  1. Selbstanalyse durchführen: Es gibt zahlreiche Tests und Fragebögen, die dir helfen können, deinen DISG-Typ zu bestimmen.
  2. Feedback einholen: Frage Freunde, Familie oder Kollegen nach ihrer Wahrnehmung deiner Stärken und Schwächen.
  3. Ziele setzen: Identifiziere Bereiche, in denen du wachsen möchtest, und erstelle einen Plan, um diese Fähigkeiten zu entwickeln.
  4. Weiterbildung: Nutze Bücher, Workshops oder Coachings, um dein Verständnis zu vertiefen.

Wenn du weißt, wie du tickst, kannst du bewusst entscheiden, wann du deine Stärken einsetzt – und wann du bereit bist, neue Fähigkeiten zu entwickeln. Das DISG-Modell ist keine Schublade, sondern ein Spiegel, der dir zeigt, wer du bist, damit du entscheiden kannst, wer du sein willst.

Ein letzter Gedanke

Was wäre, wenn wir alle aufhören würden, uns selbst zu limitieren? Wenn wir aufhören würden, uns von unseren Ängsten und Zweifeln zurückhalten zu lassen? Stell dir vor, du lebst dein Leben in seiner vollen Tiefe, mit all seinen Facetten und Unvollkommenheiten. Das DISG-Modell kann deine Landkarte sein – der Wegweiser, der dir hilft, deine wahre Größe zu entdecken und authentische Beziehungen aufzubauen.

Die Entscheidung liegt bei dir. Bist du bereit, den nächsten Schritt zu gehen und dich selbst neu zu entdecken?

Nutze dieses Wissen als Sprungbrett für dein persönliches Wachstum und die Verbesserung deiner Beziehungen. Die Reise zu dir selbst beginnt jetzt.

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