Sinnvolle Ideen strukturiert einbringen
Wir alle stehen gemeinsam vor gesellschaftlichen Herausforderungen.
Hier erfährst du, wie du mit den 3 Phasen des Community Organizings sinnvolle Ideen strukturierter einbringen kannst.
Wir stehen gesellschaftlich vor vielen Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen.
Und es mag sich die Frage stellen:
Wie können wir im Kollektiv Antworten und Handlungsstrategien auf diese Herausforderungen im Rahmen der demokratischen Möglichkeiten finden?
Und was sind Methoden, die uns Ideen und Lösungsansätze auf Augenhöhe verhandeln lassen? Im Folgenden möchten wir euch zwei Möglichkeiten dafür vorstellen.
Community Organizing. Was ist das?
In der traditionellen Gemeinwesenarbeit geht es darum,
dass Communities oder besser gesagt die Menschen in diesen Communities ihre Interessen mit demokratischen Mitteln wahrnehmbar machen
und sogar gesellschaftlich durchsetzen. Dafür hat die Gemeinwesenarbeit eigene Methoden entwickelt, die Menschen partizipativ vernetzen und empowern können.
In Deutschland kennen wir dieses Prinzip z. B. in Städten unter dem Begriff Quartiersmanagement.
Büros für Quartiersmanagement sind häufig in strukturell benachteiligten Stadtteilen zu finden. Sie haben das Ziel,
die Anwohnenden zu motivieren, im Sinne ihrer eigenen Interessen gesellschaftlich aktiv zu werden.
Eigeninitiative und Selbstwirksamkeit
Community Organizing baut also stark auf die Aktivierung der einzelnen Menschen und fordert auf,
von der Opferrolle in die aktive Rolle zu wechseln und nicht mehr darauf zu warten, dass andere die Bedingungen für einen selbst verbessern.
Das Ziel ist, das Gefühl von Ohnmacht zu verringern und Menschen das Erleben ihrer eigenen Handlungsfähigkeit wieder zu ermöglichen.
Dabei geht es auch um einen Machtausgleich, indem idealerweise die Bürger:innen lernen, ihre Interessen auf Augenhöhe gegenüber Politik,
Wirtschaft oder anderen Institutionen zu vertreten.
Es ist wichtig zu erleben, selbst etwas bewirken zu können.
Die 3 Phasen des Community Organizing
1 Zuhören und Nachfragen
Hier geht es erst einmal darum, das Problem der betroffenen Menschen zu verstehen. Hilfreich dafür sind z. B. Gespräche mit den Betroffenen oder auch Besuche.
Es gilt herauszufinden, wie ist die Sachlage und wie die emotionale Situation? Wer sind die Betroffenen und wer sind die Akteur:innen? Gibt es Schlüsselpersonen oder Institutionen?
2 Recherchieren und Lösungen erarbeiten
Als Nächstes geht es darum, eine Lösung für das Kernproblem zu erarbeiten.
Für Lösungen können ganz verschiedene Möglichkeiten strategisch in Betracht gezogen werden. Sinnvoll ist es auch,
wenn Betroffene nach Möglichkeit selbst an der Lösungsfindung mitarbeiten. So kann ein gemeinsamer und gleichwertiger Konsens gefunden werden.
Wer ist im Rahmen der Forderungen konkret ansprechbar in Politik, Wirtschaft oder einem anderen Sektor?
Wer kann zur Unterstützung an die eigene Seite gerufen werden? Und welche Strategien gibt es, die allgemeine Öffentlichkeit einzubeziehen?
3 Handeln und Umsetzen
Mit dem gemeinsamen Konsens geht es dann los an die Umsetzung. Wichtig ist es,
hier Geduld mitzubringen und sich nicht zu schnell entmutigen zu lassen. Genauso wichtig ist aber auch, offen für unerwartete Hilfsangebote zu sein.
Es ist wichtig, aktiv zu sein in Verhandlungen genauso wie in der aktiven Annahme von Hilfe.
Mehr Informationen zu Community Organizing
• Community Organizing in Deutschland
• Herzlich Willkommen beim Forum Community Organizing e. V. (FOCO)
• DICO- Berlin
• New Work und neue Narrative