Ein weiteres Jahr mit Long Covid, ME/CFS ging zuende.
Der Blick zurück zeigt Mut, Stärke, Wachstum, Liebe und unendlich viel Dankbarkeit. Der Blick nach vorn, geprägt von Hoffnung, Träumen, Ideen und Tatendrang.
Mir wurden sehr viele Geschenke vom Leben gereicht, die meisten waren verpackt als schwere Herausforderungen, eingewickelt in Einsamkeit, mit einer Schleife aus Schmerz. Jedes einzelne habe ich angenommen, geöffnet, beobachtet, auf mich wirken lassen und in Dankbarkeit gelernt. Gelernt für mich und alle, die diesen Weg mit mir gemeinsam gehen.
In jedem Geschenk fand ich Frieden, Ruhe, Akzeptanz und bedingungslose Selbstliebe. Oft sehr gut verpackt und selten leicht zu öffnen.
Diese Erkrankung lässt die Welt sehr klein werden, doch je weniger möglich ist, desto schöner wird Vorhandenes. Die eigene Stimme, eine wärmende Bettdecke, ein Lächeln im Spiegelbild. Das Gefühl von Wasser auf der Haut oder ein kleiner Windzug im Gesicht. Das eigene Atmen als schönste Meditation und Gedanken als beste Freundinnen liebevoll und unterstützend.
Ich bin angekommen, angekommen in mir, in meinem Körper und der Erkrankung, die meine Genesung ist. Stress, jahrelang so unendlich viel Stress und Druck, mein altes Fundament, Grund meiner Entscheidungen. Glaubenssätze, die mich schwächten und eigene Gedanken, die verletzten.
Genesung bedeutet Ruhe im Jetzt zu finden, Frieden, mit dem, was ist. Meinem Körper endlich die Zeit zu schenken, die er zum Heilen braucht.
So viele Verletzungen, die schon viel zu lang nach meiner Aufmerksamkeit schreien. Jede Entscheidung gegen die Erfüllung meiner Bedürfnisse spüre ich als tiefen Schnitt, der heilen möchte. Klarheit und Intuition als Lehrerinnen, Sein- und Loslassen, meine neuen Wegbegleiter.
Voller Dankbarkeit und Demut habe ich mich von diesem Jahr verabschiedet und wende mich aufrecht und in Vorfreude dem Neuen zu. Angekommen im Prozess der Genesung, verkleidet als Krankheit.
Alles liebe für euch
Leila