Registriere dich jetzt.

Auf Wiedersehen! | Warum ich verschwinde | Folge 328

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Auf Wiedersehen! | Warum ich verschwinde | Folge 328

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hey, ich wünsche dir einen wundervollen Tag und heiße dich willkommen zu dieser weiteren Folge in meinem Podcast „Seelengevögelt für die Rebellen und die Rebellinnen des Geistes“. Kleine Vorwarnung vorweg, das ist heute die 328. Folge und ist sehr wahrscheinlich das persönlichste Video, das ich jemals aufgenommen habe. Ich werde nämlich für eine Weile verschwinden und ich möchte diese Episode nutzen, um euch zu erklären, warum.

Warum teile ich das hier an dieser Stelle mit euch und in diesem Format? Zum einen, weil ich es im Laufe der Jahre sehr schätzen gelernt habe, dass das nie einfach nur ein Business-Netzwerk hier war, sondern dass ich viele von euch persönlich kennenlernen durfte und ich auch weiß, dass ihr Anteil nehmt an unserem Leben, dass wir in so einer Art von großen Tribe seit Jahren unterwegs sind und natürlich auch die Aufs und Abs mitbekommt und ich finde, ja, ihr habt dann auch das Recht, diese Seite von mir kennenzulernen. Das ist der eine Grund und der zweite Grund ist, ich bin mit jeder Zelle, mit jeder Faser meines Seins ein Lehrer und der Anspruch an mein Lehrersein ist immer gewesen, euch nicht irgendeine heile Welt vorzugaukeln, sondern auch mein ehrliches Menschsein mit euch zu teilen.

Und deshalb möchte ich heute gerne eine wichtige Phase in meinem Prozess offenlegen, in dem Wunsch, dass es dich vielleicht berührt, dass es dich inspiriert und dass vielleicht heute die eine oder andere wichtige Frage auch für dich dabei ist.

Ich habe das jetzt nicht im Vorfeld eingesprochen, sondern ich spreche einfach frei in die Kamera rein. Es kann sein, dass ich mich verspreche. Kann auch sein, dass ich manchmal um Worte ringe, weil das fällt mir auch nicht wirklich leicht.

Also wenn du mit dabei sein wirst, mach es dir gemütlich und hör gern mit offenem Herzen zu. Ich werde also für eine Weile verschwinden und um zu erklären, wie es dazu gekommen ist, würde ich gern ganz kurz ausholen.

Ich werde in der kommenden Woche 54 Jahre alt. Für mich persönlich ist es ein geiles Alter, weil ich das Gefühl habe, so langsam komme ich wirklich in ein Alter, wo ich so ein Gefühl dafür bekomme, was es bedeutet, auch ein reiferer Mann zu sein, in sich zu wohnen.

Das weiß ich sehr zu schätzen und gleichzeitig merke ich so, okay, Alter, du bist jetzt wirklich in der zweiten Hälfte deines Lebens angekommen und es ist Zeit, noch gründlicher als jemals zuvor zu überprüfen, welche Hochhäuser willst du noch bauen? Welche Träume willst du noch ausleben? Und wie kannst du auch wirklich deine Seele richtig gut auf diese zweite Lebenshälfte vorbereiten? Ich arbeite jetzt seit circa 30 Jahren. Also es sind mittlerweile tatsächlich drei Jahrzehnte als Coach, als Trainer, als Autor.

Ich weiß, viele von euch kennen mich noch gar nicht so lange. Manche von euch kennen mich tatsächlich von Beginn an. Davor habe ich lange Zeit gesucht. Wisst ihr vielleicht aus meiner Bio? Ich habe ursprünglich mal geplant, Medizin zu studieren. Hab das dann abgebrochen, weil ich gemerkt habe, nee, das ist es nicht. Und habe dann wirklich etliche Jahre damit zugebracht, meine Berufung zu finden, herauszufinden, wofür ich wirklich da bin. Und vor 30 Jahren hatte ich so das Gefühl, die Murmel, so nenne ich das immer, die kommt so voll in ihrer Spur an und die nimmt so langsam Fahrt auf.

In diesen 30 Jahren habe ich die große, große Ehre und Gnade gehabt, erstens also einfach immer über Themen sprechen zu dürfen, die mich aufrichtig bewegt haben. Das heißt nicht nur irgendwas, was Kohle bringt, sondern weil ich es für relevant halte, weil es mir wirklich unter die Haut geht, weil ich das Gefühl habe, ich kann damit anderen Menschen wirklich richtig helfen.

Ich habe in diesen 30 Jahren so viele kostbare Begegnungen mit euch gehabt. In so vielen verschiedenen Settings, in Coachings, in meinen Seminaren, über die Bücher, über die Meditationen. Auch heute noch berührt mich das total, wenn ich irgendwo in einer anderen Stadt beim Abendessen sitze und jemand kommt auf mich zu und sagt, „Veit, du kennst mich nicht, aber ich nutze jeden Abend deine Meditation zum Einschlafen.“

Warum ich das sage ist, ich möchte gerne, dass ihr von mir wisst, dass ich mich für einen absoluten Glückspilz halte, für einen zutiefst gesegneten Menschen und dass es für mich niemals in all dieser Zeit selbstverständlich gewesen ist, dass ihr euch so für die Fragen, die ich mitgebracht habe, für die Ansätze, die ich mitgebracht habe, geöffnet habt.

Für mich ist es bis heute nicht selbstverständlich, dass ein Mensch wählt, meine Bücher zu lesen und nicht nur zu lesen, sondern sich davon bewegen zu lassen und mir danach schreibt, was es in seinem Leben verändert hat.

Ich weiß ja, wo ich herkomme. Ich weiß, was ich mal selbst für ein Chaot gewesen bin. Ich weiß auch, was ich selbst jetzt immer noch an Unfertigkeit in mir trage. Und es war ein Wunder. Das war und ist ein Wunder, euch 30 Jahre lang dabei begleiten zu dürfen.

Vor circa zwölf Jahren gab es so einen großen Quantensprung. Das war vor zwölf oder 13 Jahren. Das war der Moment, als ich das erste Buch rausgebracht habe, „Seelengevögelt“, und damals haben mir Freunde davor gesagt, „Du bist dir klar darüber, dass das ein Gamechanger sein wird?“ und ich so „Nö.“ Aber das war es tatsächlich, also der Erfolg dieses Buches hat uns nochmal eine ganz andere Öffentlichkeit gebracht, hat ganz andere Menschen zu uns gebracht. Damals ist unser Business sehr gewachsen und was du wissen musst, vielleicht noch für den roten Faden der Geschichte, die ich gerade erzähle, ist, Andrea und ich, wir wollten niemals ein Business aufbauen.

Wenn zu uns Unternehmensberater reinkommen, die schlagen die Hände verzweifelt über dem Kopf zusammen, wenn die hören, wir haben in 30 Jahren noch nie einen Businessplan aufgestellt. Was wir immer wollten, ist selbst so frei, so lebendig, so ehrlich wie möglich zu leben und wir wollten das, was wir auf unserer Reise finden, mit anderen Menschen teilen.

Das heißt, wir haben nie eine Schulung durchgemacht, was das bedeutet, ein Unternehmen aufzubauen. Wir waren lange Zeit wie ein, wir haben mal gesagt, wie so ein Wolfspaar unterwegs, also wir waren und wir sind mega aufeinander eingespielt, wir beide und das hat super, super gut funktioniert.

Aber damals, als durch die ersten Bücher der Bekanntheitsgrad stieg, haben wir natürlich auch gespürt, okay, unser Unternehmen wird jetzt gedehnt, da kommen neue Menschen rein. Der nächste Quantensprung ist gewesen, als wir mehr oder weniger auch wieder durch Zufall in die digitale Welt gewechselt sind.

Das war so, ich glaube, vor neun Jahren, also bis dahin habe ich wirklich fast nur Live-Seminare gemacht. Und wir haben damals den Vorgänger von Humodea in die Welt gebracht, damals hieß es noch Living Master Club, vielleicht erinnern sich einige von euch noch daran.

Warum ich das wiederum erzähle, ist, weil wir ohne es zu planen und auch ohne es zu verstehen, damals ein Großteil unserer Arbeit in den digitalen Bereich übertragen haben und zum allerersten Mal mit exponentiellen Dynamiken zu tun hatten.

Zeit nicht verstanden haben. Wir sind plötzlich explodiert. Wir sind wahnsinnig schnell gewachsen. Wir mussten on the fly Menschen anstellen und ich sage wirklich mussten, weil wir wollten das eigentlich gar nicht.

Wir waren so aufeinander eingespielt und dann sind großartige Menschen mit ins Boot gekommen und wir haben natürlich dabei aber auch ganz viele Fehler gemacht, weil nochmal, wir haben es einfach nie wirklich gelernt gehabt.

Seitdem ist mein Leben eigentlich so ein Gefühl von ein rasender D-Zug, ein atemberaubend schöner D-Zug. Ich möchte nicht eine Situation daraus missen, die Hochs und die Tiefs und die Erfolge und die Niederlagen.

Also ich liebe diesen D-Zug und es war ein D-Zug, der uns auf so vielen Stellen permanent Dehnungsschmerzen versetzt hat. Geistig, weil wir immer wieder neu dazulernen mussten, neu begreifen mussten, was eigentlich passiert, aber eben auch strukturell, organisatorisch.

Und es ist natürlich immer noch auf einem sehr, sehr, sehr, sehr hohen Niveau, weil ich das immer wollte. Seitdem ich weiß, wofür ich hier bin und weiß, wie wichtig diese Themen sind, die wir in unserer Arbeit vermitteln, wollte ich ganz, ganz, ganz viele Menschen damit erreichen und ich bin mega dankbar, dass wir das dürfen.

Ich bin mega dankbar, dass das Leben uns die Möglichkeit gegeben hat, mit diesen wertvollen Themen an euch heranzutreten. Ich bin in den letzten Jahren immer wieder gefragt worden, was ist dein Geheimnis, also wie kannst du, wie schaffst du so viel?

Erst mal ganz banal, eines meiner Geheimnisse ist, ich habe 30 Jahre lang durchgearbeitet und das sage ich nicht, weil es erstrebenswert ist oder weil ich mich dafür loben will. Im Gegenteil, ich stelle das gerade massiv in Frage, aber ich bin durch meine Kindheit sehr stark darauf konditioniert gewesen und sehr wahrscheinlich auch durch mein natürliches Design, Leistung abzuliefern. Das liegt mir.

Und wenn also mein Leistungsanspruch zusammenkommt mit etwas, was ich liebe, also wofür ich brenne, dann bin ich wirklich im Grunde fast unaufhaltbar. Also ich habe viel, viel gearbeitet, das ist das erste Geheimnis und ich habe eine Frau an meiner Seite, die extrem fleißig ist und selbst wenn ich in den Urlaub gefahren bin, bin ich eigentlich immer irgendwo hingefahren, um das nächste Buch zu schreiben.

Das zweite Geheimnis ist, dass ich mich irgendwann intensiv mit Flow-Forschung und mit Biohacking auseinandergesetzt habe und festgestellt habe, krass, da ist ja noch so viel Luft nach oben. Das heißt, ich habe eines meiner absoluten Lieblingsthemen entdeckt.

Wie können wir Menschen uns überhaupt erst mal verstehen in unserem psychologischen Setting und an welchen Schräubchen können wir drehen, um dieses Potenzial immer mehr zu entfalten? Und ich habe in diesen letzten Jahren gemerkt, oder zumindest hat es sich so angefühlt, wie das ist unendlich.

Die Möglichkeiten sind unendlich. Also ich habe meine Produktivität enorm gesteigert, meine Kreativität ist hochgegangen, der Fokus hat sich vertieft. War super, super cool. Und ein ganz, ganz wichtiges Geheimnis ist natürlich, dass wir seit etlichen Jahren großartige Menschen in unserem Team haben.

Und wenn ihr das gerade hört, ich liebe euch. Ich liebe euch dafür, was ihr in dieser Arbeit tut. Ich liebe euch dafür, wie ihr auch in all diesen Jahren mich unterstützt habt. So, das sind die Nicht-Geheimnisse, sondern das sind die Elemente, die dazu beigetragen haben, dass das Ganze so stark gewachsen ist.

Ich liebe alles, was ich tue, aber jetzt kommt das Aber. Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben an dem Punkt, wo ich, und ich bin ganz ehrlich, nicht freiwillig, sondern wo ich durch das Leben gezwungen bin, zu akzeptieren, dass es Grenzen gibt.

Und das klingt jetzt erst mal furchtbar arrogant. Und wenn ich ganz ehrlich bin, ein Teil von mir war auch fürchterlich arrogant. Ein Teil von mir hatte so das Gefühl, du kennst diesen abgedroschenen Spruch, „the sky’s the limit“, hey, das geht einfach immer und immer und immer und immer weiter.

Was für mich also wirklich eine Menge verändert hat, waren die drei Jahre Corona aus verschiedenen Gründen. Einer der Gründe war, dass ich mir in dieser Zeit angefangen habe, massiv die Frage zu stellen, für wen arbeite ich eigentlich und für wen will ich wirklich arbeiten.

Also mich hat es sehr betroffen gemacht. Ich kann es ja ganz offen sagen, weil ich habe es in anderen Videos ganz offen gesagt, einfach zu sehen, wie sich Teile der psychospirituellen Szene unter diesem gesellschaftlichen Stresstest positioniert haben bzw. sich gar nicht positioniert haben. Mich hat es sehr betroffen gemacht zu sehen, dass es offensichtlich für viele Menschen die Themen, die wir unterrichten, immer noch hauptsächlich Themen sind, die sie hauptsächlich dafür nutzen wollen, sich selbst wohl zu fühlen.

Was immer eine coole Basis ist, bitte verstehe mich nicht falsch, was immer eine gute Ausgangsbasis ist. Aber ich habe einfach in den drei Jahren gemerkt, ich habe ein starkes Bedürfnis für Menschen zu arbeiten, die ihren inneren Reichtum, den sie auf ihren inneren Reisen erkannt haben, auf eine gute konstruktive Art und Weise in die Gesellschaft einbringen wollen auf verschiedenen Ebenen. Also ich bin in dieser Zeit durch eine Menge Sinn hinterfragungskrisen gegangen. Und dann war es so, also ich glaube ich in der Zeit, dass ich mit der Arbeit übertrieben habe.

Also ich muss euch vorstellen, ich habe drei Jahre lang im Grunde fast jeden Tag gesendet. Ich habe drei Jahre lang wirklich gelebt wie und das ist wirklich nur eine Metapher, also eigentlich fast so wie ein Autist.

Das heißt ich bin, ich habe tagsüber Inhalte konzipiert, Vorträge vorbereitet und dann bin ich abends vor die Kamera gegangen und ich habe ja in manchen Videos schon immer so augenzwinkernd gesagt, meine grüne Hölle, also unser Videostudio ist komplett grün gekleidet wie in der Greenscreen-Technik und ich habe einfach Mitte des letzten Jahres gemerkt, fuck, ich bin an einem Punkt, an den ich nie kommen wollte.

Ich freue mich nicht mehr. Ich habe mich wirklich 30 Jahre lang auf jeden Vortrag, auf jedes Seminar gefreut. Und ich habe plötzlich festgestellt, dass es ein Job geworden ist. Und das hat mich mega betroffen gemacht.

Ich habe erst mal außer mit Andrea mit gar niemandem darüber gesprochen, weil interessanterweise habe ich mich tatsächlich auch geschämt dafür. Ich habe gemerkt, dass mir die Verantwortung zu viel wird.

Also dieses Gefühl zu haben, dass die Company sehr, sehr stark auf mich zugeschneidert ist. Und ich habe plötzlich die Erfahrung gemacht, ich gehöre mir nicht mehr selbst. Und das war ein richtig, richtig scheiß Gefühl.

Und ich glaube, das ist der Hauptgrund, warum ich das so offen mit euch teile, weil ich mir vorstellen kann, dass es etliche Menschen da draußen so geht. Und ich möchte euch einfach Mut machen, euch dem ehrlich zu stellen.

Ich hatte das Gefühl, wir haben in diesem wahnsinnig schnellen Wachstum, was wir erlebt haben, ein System erschaffen, wo ich eben nicht mehr am Morgen aufstehe und mich fragen kann, was ist wirklich dran, wofür bebt heute meine Seele wirklich, sondern wo ich einfach am Morgen aufstehe und abliefern muss.

Und mir ist es wichtig, dass du mich da richtig verstehst. Ich mag Commitment. Okay, ich habe meinen Ehrenkodex und ich liefere wirklich auch sehr, sehr gern ab und ich stehe auch wirklich sehr gern in der Verantwortung.

Und ich habe auch nicht den Anspruch, dass Arbeit immer nur halligalli Spaß machen muss. Also ich bin in all diesen vielen Jahren immer wieder über gewisse Grenzen gegangen. Habe mich immer wieder zusammengerissen und ich möchte das nicht missen.

Ja, ich finde, das ist eine ganz, ganz wertvolle Lektion im Leben, aber ich habe halt im letzten Jahr gemerkt, irgendwas fühlt sich leer an, fühlt sich grau an und ich nehme mein Lehrersein euch gegenüber sehr ernst und ich hatte das Gefühl, ich bin euch gegenüber nicht mehr authentisch, weil ich kann nur das authentisch lehren, was ich tatsächlich auch authentisch bin und euch in meinen Büchern oder Vorträgen aufzufordern, der Freude zu folgen und selbst zu realisieren, dass ich das gerade nicht mehr mache. Das war die härteste Lektion im letzten Jahr. Und wer von euch schon mal in so einer Phase war, der kennt es bestimmt.

Also man, das schleicht sich so ein und man will es am Anfang nicht wahrhaben. Und gerade wenn du dann auch noch so deine ganzen Tricks und Methoden hast. Und ich bin zum Beispiel jemand, der sich relativ schnell erholt.

Das heißt, wenn ich da mal für einen Tag rausgehe, dann fühlt sich das relativ schnell auch an. Okay, es kann gleich weitergehen. Das heißt, ich habe es erst mal so versucht, wieder hinzubiegen. Und hab gedacht, es ist bestimmt eine Phase und die Phase geht wieder vorbei.

Und dann sind die Einschläge näher gekommen. Also ich will das jetzt nicht alles aufzählen, aber ich hab im letzten Jahr eine Menge enttäuschende Erfahrungen gemacht. Also sowohl auf einer persönlichen Ebene, aber auch auf einer Business-Ebene.

Andrea und ich mussten uns eingestehen, dass wir unnatürlich gewachsen sind. Also besonders im letzten Jahr. Das ging einfach viel zu schnell, was dazu geführt hat, dass ich manchmal im Meeting saß und dachte, wer ist das jetzt?

Aha, der oder die arbeitet für uns. Und das Gefühl hatte, da sind plötzlich auch Menschen mit an Bord, also mit dem Spirit, mit dem alles angefangen hat. Der auch die Wurzel der Beziehung zwischen Andrea und mir ist nichts wirklich zu tun hat.

Und das hat nichts mit diesen Menschen zu tun. Alles wunderbare Menschen, aber es hatte damit zu tun, wie sie angestellt worden sind. Damit, dass Andrea und ich, einfach weil wir so ausgelastet waren, verschiedene Bereiche einfach anderen überlassen haben.

Und irgendwann im Oktober uns in die Augen schauen mussten und sagen mussten, hey, das ist nicht das, was wir wollten und wir holen uns jetzt Raum und Zeit zurück. So, das war so ein aufwendiger Prozess. Und wir sind so dabei, also um mal diese Metapher zu gebrauchen, also diesen wunderschönen Baum „Humodea“ seit einem halben Jahr wieder runterzustutzen, also alles abzuschneiden, was einfach zu viel war oder was nicht wirklich stark und gesund war.

Und wir sind jetzt gerade an dem Punkt und dafür bin ich mega, mega dankbar, mit einem super schönen, dichten, aufeinander abgestimmten Kernteam, das wirklich hundertprozentig hinter den Werten steht, in einer gewissen Art und Weise gefühlt, nochmal völlig neu zu starten.

So, das betrifft die Company. Der geht es also schon wieder richtig gut, aber ich drehe mal kurz was. Mein Plan, mich so nebenbei zu erholen und dann einfach so weiter zu machen, ah, der ist vom Leben nicht akzeptiert worden und also so einfach mal doll als würde mal angestrengt haben bis hin zu, dass ich also in den ersten Wochen diesen Jahres im Januar manchmal am Morgen aufgestanden bin und das Gefühl hatte,

oh, jetzt kriege ich eine Ahnung davon wie sich jemand fühlt, der eine Depression hat. Kannte ich bis da nicht. Aber da gab es wirklich Tage, an denen hatte ich null Bock mehr. Und es gab Tage, an denen konnte ich auf die schönsten Sachen schauen und es hat sich grau angefühlt.

Und das war noch richtig, richtig heftig. Und ich weiß jetzt, wie sich das anfühlt oder warum es so schwierig ist, sich das A selbst einzugestehen und B mit anderen darüber zu sprechen, weil es sich natürlich erst mal anfühlt wie scheitern.

Und weil es sich vielleicht in der Szene, in der ich arbeite, noch mal doppelt so anfühlt und für jemanden, der Bücher schreibt über das Glücklichsein sich vielleicht sogar noch dreifach so anfühlt wie ich habe versagt.

Ich bin jetzt schon eine ganze Ecke weiter und ich weiß, dass ich nicht versagt habe. Ich weiß, dass das auch ein natürlicher Prozess ist. Aber ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich auch durch viele Gespräche mit meiner Liebsten das unheimlich so akzeptieren konnte.

Einfach sagen konnte, so geht es einfach nicht weiter. Und die Ursprungsidee war dann ok, wir organisieren es jetzt alle noch so, dass wir dann irgendwann, wir beide 2024 für ein halbes Jahr rausgehen können und vor noch gar nicht so lange her, vor vier Wochen oder so war plötzlich die, es war plötzlich total klar, es ist Bullshit zu warten, weil ich weder mein eigenes Leben gegen die Wand fahren möchte, noch möchte ich, möchte ich dieses wunderschöne moderne Universum, das wir aufgebaut haben, riskieren, nur weil ich zu dickköpfig bin, Grenzen zu akzeptieren. Also, das ist der Punkt jetzt gerade und es ist ein sehr schöner Punkt.

Es fühlt sich an wie mich outen, es fühlt sich aber auch an wie ein riesiger Befreiungsschlag und ich gehe Ende Mai raus. Und das fühlte sich geil an. Erst hat sich das ganz schrecklich angefühlt, weil ich dachte, weil ich so viele Stimmen in meinem Kopf hatte, die gesagt haben, es geht nicht, das kannst du nicht machen.

Alles, was dann so das Ego kommt und erzählt. Aber jetzt grad bin ich an dem Punkt, dass ich anfange, wieder tiefer durchzuatmen. Und dass ich mir gerade für mich wünsche, ganz egoistisch für mich wünsche, dass ich mir wieder richtig selbst gehöre.

Und nochmal, ich bin kein Opfer dessen, was gewesen ist. Das habe ich ja alles selbst angezettelt. Kann mir immer nur selbst an der Nase ziehen. Aber jetzt wisst ihr, ich möchte gerne erleben, dass ich am Morgen aufstehe und niemand bin.

Ich möchte erleben, dass ich aufstehe und weiß, ich muss heute nichts schreiben. Und ich muss heute nicht vor die Kamera. Und ich muss nicht schlau tun. Sondern ich kann einfach auf ein paar Bäume schauen oder in den Himmel oder auf ein Stück Meer.

Richtig blöd möchte ich da drauf schauen, nichts wissend. Und mich wieder finden. Ja, genau. Es gibt noch einen Grund, warum wir entschieden haben, Andrea und ich, das vorzuziehen, jetzt rauszugehen.

Und das hat was damit zu tun, was wir gerade an gesellschaftlicher Dynamik erleben, aber auch an technologischer Dynamik. Weiß nicht, ob du dich damit beschäftigst. Aber ich habe schon immer einen ganz guten Instinkt gehabt für Zukunft.

Also, ich lebe, hab sehr häufig in der Zukunft gelebt, was nicht immer cool ist. Aber ich habe gerade, bei mir sind gerade alle Alarmglocken an, was das Thema künstliche Intelligenz betrifft und alles, was damit verbunden ist.

Also können jetzt viele Ruhe reden, mache ich aber nicht ganz kurz. Also ich glaube, dass wir zu schnell, viel zu schnell etwas in die Welt gelassen haben und dass unser Bewusstsein, das menschliche Bewusstsein nicht darauf vorbereitet ist.

Also wir sind jetzt schon Sklaven unserer Technologie, Sklaven unserer Handys. Und das, was jetzt gerade passiert, wird uns an vielen, vielen Stellen so enorm herausfordern und Andrea und ich haben im Augenblick gerade das sehr starke Bedürfnis, uns zurückzuziehen und wirklich auf Empfang zu gehen, was unsere Aufgabe in diesem kommenden Jahrzehnt sein soll. Also, wo wir am besten wirken können, wo wir dienen können, was die Aufgabe, die Ausrichtung von Humodea sein soll, sein wird. Und auch dafür brauchen wir Freiraum.

Das funktioniert einfach nicht, wenn wir so in unser Daily Business eingebunden sind. Und dann ist es ja, worauf ich mich auch freue, mit meiner Liebsten, mit meiner Liebsten am Morgen aufzustehen, zu frühstücken und zu wissen, ich muss mit ihr heute nicht über Arbeit sprechen, sondern ich kann sie einfach küssen.

Ich kann mit ihr flirten. Ich kann mit ihr über die Liebe sprechen. Ich kann mit ihr darüber reden, was wir als Liebespaar in den kommenden Jahrzehnten miteinander teilen wollen. Ich meine, wir haben das immer ganz gut geschafft in diesen 30 Jahren, Arbeit und Liebe miteinander zu verbinden.

Aber es ist halt so, dass in unseren Gesprächen natürlich ganz, ganz oft von Arbeit die Rede ist. Gut, also ich gehe raus. Das heißt aber nicht, dass Humodea eingestellt wird. Natürlich nicht. Also es gibt Content ohne Ende.

Also wir haben auch im Hintergrund in diesen letzten Monaten ein paar sehr, sehr tolle Sachen vorbereitet. Also darauf könnt ihr euch echt freuen. Ich komme definitiv im Oktober mit einem ganz, ganz schönen Projekt auf euch zu.

Aber bis dahin will ich einfach die Klappe halten. Und ich lade euch ein, hier weiter auf dem Kanal vorbeizuschauen, weil den nämlich unser Team übernimmt. Vielleicht das noch als Background. Das war eine große Befürchtung von Andrea und mir.

Okay, wie nimmt es unser Team auf? Das war total cool, Leute. Also wir haben das, ich glaube, vor vier Wochen gesagt. Und das war so viel Freude im Raum. Ich liebe unser Team seitdem noch mal viel mehr.

Da war so viel Freude. Da war so viel Klarheit, kriegen wir das hin. Endlich raus mit euch und wir übernehmen den Laden hier. Und interessanterweise habe ich seitdem das Gefühl, dass es auch systemisch extrem wichtig ist, also für unser Team, aber auch für das gesamte Netzwerk, dass die Leitfiguren, die das Visier so vorangetrieben haben, dass die einfach mal komplett rausgehen, damit diese vielen leuchtenden Sterne,

die wir in so vielen verschiedenen Ecken haben, dass die noch viel, viel mehr in ihre Kraft in ihre Strahlen kommen. Und das ist das, was ich seitdem in unserem Team erlebe. Wir haben auch bewusst jetzt in den letzten Monaten einen sehr intensiven New Work-Prozess

angeleiert in Fahrt gebracht. Das heißt, das Team wird sich in dieser Zeit intensiv um sich selbst kümmern und sich mit Fragen beschäftigen, wie wo geht jeder einzelne viel mehr in Führung, wo kann jeder einzelne viel mehr Freiraum bekommen.

Und dafür, glaube ich, ist es super, super cool, dass wir zwei dominanten Personen einfach für eine Weile verschwinden. Und meine Bitte an euch ist es in dieser Zeit, unser Team zu unterstützen.

Ja, also wenn du uns liebst, dann liebst du auch die. Und wenn du die Arbeit liebst, dann liebst du auch die. Und unterstützt sie, indem ihr ihnen mal eine Postkarte schickt, indem ihr, falls mal was schiefläuft, was normal sein wird, geduldig seid, ihnen einfach Zuspruch gebt, etc.

Also die gehen natürlich jetzt gerade auch in diesen kommenden Monaten durch einen echten Stresstest, weil sie viele Dinge einfach wirklich alleine machen müssen. Ich habe null Zweifel daran, dass sie das schaffen.

Ich habe da volles Vertrauen. Ich bin mega gespannt darauf, auf welche Ideen sie kommen werden. Also zum Beispiel mit diesem Podcast. Ich habe den voll in die Hände von unserem Team gegeben. Also lasst euch überraschen oder auch das regelmäßige Programm auf Humodea, das werden die gestalten, das wird also auf jeden Fall spannend.

Ich werde mich das letzte Mal bei euch kommende Woche melden und möchte euch von Herzen einladen, weil ich das gerne bis dahin, bis ich verschwinde, so persönlich halten möchte. Die Gelegenheit zu nutzen, wenn ihr Fragen habt an mich.

Das können persönliche Fragen sein, das können aber auch arbeitsmäßige Fragen sein. Also Fragen, wo du sagst, hey, das wollte ich den Lindau schon immer mal fragen. Das können auch sehr intime Fragen sein.

Hau sie hier einfach unten drunter, unser Team sammelt das und dann gehe ich in einer der folgenden Podcast-Episoden darauf ein. Ansonsten, ihr werdet bestimmt mal irgendwo ein Update von mir sehen auf Instagram oder eine alkoholfreie Piña Colada.

Möchte ich an der Stelle einfach nochmal sagen, ich liebe unser Netzwerk und ich liebe die Menschen, die zu euch leuchten, weil ihr verdient habt, dass ich all die Prinzipien, die ich euch weitergebe, selbst integriere und selbst lebe.

Und ich danke euch für euer Vertrauen. Ich danke euch auch für das, was es mit unserem Netzwerk in dieser Zeit machen wird. Ich bin extrem gespannt, wenn du Bock hast, deine Gedanken hier darunter zu schreiben, was es mit dir macht, bin neugierig von dir zu hören.

Und ja, ich bin dann demnächst mal weg. Tschau. Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“. Hat dir die Folge gefallen? Dann freuen wir uns sehr über deine Bewertung.

Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden. Wir danken dir für dein Zuhören. Es ist schön, dass du da bist.

Weitere Podcasts

Episode 281