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Die drei Phasen der Liebe | Warum Enttäuschung nichtdas Ende sein muss | Folge 369

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Weißt du, was mich wirklich traurig macht? Und manchmal regelrecht wütend. Es gibt aus meiner Sicht viel zu viele Menschen, die was die Liebe betrifft, zu früh aufgeben. Andrea und ich, wir sind jetzt selbst seit über 30 Jahren zusammen und glaub mir, wir haben wilde Zeiten, schmerzhafte Phasen, wir haben Ödnis erlebt, aber etwas hat uns immer weitergehen lassen.

Nennen wir diese Kraft, Gnade. Und wir haben erfahren dürfen, dass ganz häufig nach der Enttäuschung eine neue Phase, ein nächstes, tieferes, bewussteres Level der Liebe auf uns wartet. Ich hoffe sehr, dass diese Episode aus meinem Podcast „Seelengevögelt für die Rebellen des Geistes“ dir Mut macht, deiner Sehnsucht treu zu sein und dich nicht mit faulen Kompromissen zufriedenzugeben.

Ich möchte gern mit dir gemeinsam einen positiven Blick auf Enttäuschung werfen und dich dazu verführen, daran zu glauben, dass ganz häufig erst nach der Enttäuschung die wahre Liebe auf uns wartet. Diese Episode ist übrigens ein Ausschnitt aus unserem Kurs „Glückliches Ich“.

Du findest den Link zu diesem Kurs unter diesem Podcast. Ich kann ihn dir wirklich nur empfehlen. Ich habe mich auf diesen Tag heute besonders gefreut, denn ich darf heute mit dir über die Ebenen der Liebe sprechen.

Und bevor ich beginne, möchte ich dich zu einem Experiment einladen. Man kann natürlich auf ganz viele verschiedene Arten über die Liebe sprechen. Wir können sie psychologisch deuten. Wir können darüber reden, welche Neurotransmitter wir ausschütten.

Wir können darüber reden, welche Werte involviert sind. Wir können über Co-Abhängigkeit sprechen. Aber ich möchte heute auf einer tieferen Ebene mit dir über Liebe sprechen. Auch wenn du vielleicht nicht daran glaubst, ich möchte dich einladen, für einen Moment mit mir, die Liebe hierher zu rufen.

Dir vorzustellen, dass die Liebe nicht nur etwas ist, was wir Menschen erfahren oder machen können, sondern dass die Liebe tatsächlich eine universelle Kraft ist. Dass es so etwas gibt wie die Quelle der Schöpfung und dass diese Quelle aus unermesslicher bedingungsloser Liebe besteht.

Ich habe auf meinen inneren Reisen immer mal wieder – und das sind für mich so die gnadenvollsten Momente in meinem Leben – die Erfahrung machen dürfen, wie es sich anfühlt, dieser Quelle nahezukommen oder manchmal sogar in dieser Quelle für einen kostbaren Moment total aufzugehen.

Das heißt, für mich ist es nicht eine Frage, sondern ich weiß, dass es diese Quelle gibt. Und ich weiß, dass diese Quelle nicht einfach nur eine Illusion in meinem Gehirn ist, beeinflusst durch Neurotransmitter, sondern dass diese Quelle tatsächlich existiert.

Und deswegen wundert es mich nicht, dass wir alle danach suchen. Wir kommen aus dieser Quelle, sie ist der Ursprung der Schöpfung und deswegen suchen wir instinktiv in jeder Begegnung nach dieser Quelle.

Und deswegen sind wir in unseren menschlichen Beziehungen so oft enttäuscht, weil wir so viel Hoffnung haben, dort diese Liebe wiederzufinden und manchmal dann über unsere menschliche Unvollkommenheit stolpern.

So, ich möchte diesen Abend all unseren Beziehungen widmen und ich hoffe, du hast mindestens eine solche Beziehung in deinem Leben, die so tragfähig ist. Oder Andrea und ich würden sagen, die einen so tiefen heiligen Kern hat, dass sie die Unvollkommenheit deines und meines menschlichen Daseins, die vielen Missverständnisse nicht nur aushält, sondern dass sie uns immer wieder zurückführt in diese bedingungslose Liebe.

Als ich Andrea kennengelernt habe, waren wir megamäßig verknallt ineinander und ich liebe es auch heute noch, in sie verknallt zu sein, weil wir beide sind Ultraromantiker und Verliebtsein ist ein schönes Gefühl.

Ich werde heute aber auch noch darauf zu sprechen kommen, dass wahre Liebe zu finden, ganz häufig bedeutet, dass wir auch wieder aus dem Verliebtsein herausfallen müssen. Und es gab relativ bald auch bei uns Phasen, in denen die Liebe plötzlich weg war, in denen wir uns gestritten haben, in denen wir das Gefühl hatten, es funktioniert nicht.

Und es gab einen Moment, das war so – ich weiß es nicht mehr genau, aber ich schätze so ungefähr nach zwei Jahren –, da hatten wir einen Punkt, wo wir beide eigentlich dachten, wir kriegen das nicht hin.

Und wir waren Hitzköpfe, wir haben uns sehr gestritten, wir sind auseinandergegangen, wir haben uns wieder zusammengefunden, wir haben gestritten, wir haben diskutiert, wir haben nächtelang damals diskutiert.

Und ich erinnere mich daran, es war eine Zeit, parallel dazu hatten wir auch gerade noch gefastet, wir waren also sehr, sehr dünnhäutig und wir waren im Grunde genommen durch. Es war irgendwie klar, wir gehen jetzt auseinander.

Und da gab es eine Nacht. Und ich glaube, das hatte viel auch mit der Erschöpfung unseres Egos zu tun. Da war die Tür plötzlich offen. Und das war das allererste Mal, dass ich Andrea wirklich gesehen habe.

Das war das allererste Mal, dass ich einen anderen Menschen wirklich gesehen habe. Und ich weiß seitdem, was der Unterschied ist, zwischen einen anderen Menschen urteilend oder auch begehrend anzuschauen oder ihn wirklich zu sehen.

Und in dieser Nacht waren alle Schleier weg. Und ich habe zutiefst gespürt, wie heilig Liebe ist. Und dass diese Liebe, die ich empfinde, nicht wirklich etwas mit Andrea zu tun hat, sondern dass die Liebe zu einem anderen Menschen uns allen den Kanal gibt, eine wunderbare Möglichkeit gibt, diese göttliche Liebe tatsächlich in Person zu feiern und auszudrücken. Und ich habe mir damals in dieser Nacht geschworen, egal wie oft das noch weggehen wird, ich will mir mein Leben dieser Entdeckung widmen. Wenn es in dieser Nacht möglich war, dann muss es möglich sein, das immer wieder zu erfahren.

Und ich weiß nicht, ob das bei dir ankommt, ob dich das berührt oder vielleicht denkst du gerade, Alter, wovon redest du gerade, aber ich bin überzeugt davon, dass wir alle in der Tiefe wissen, dass Liebe wirklich existiert.

Und dass das einer der Gründe ist, warum wir zum Beispiel in Zeiten wie diesen, wo sich Menschen so oft und zu schnell den Kopf einschlagen und nur weil sie eine andere Meinung haben, so leiden, weil wir einfach in uns drin wissen, dass es anders geht.

Und wir können diese große Liebe nicht erzwingen. Und wir können sie auch nicht nur einfach intellektuell herbeizaubern oder herbeidenken, sondern wir können sie herbeirufen. Und weil ich glaube, dass jeder Mensch, der dieses Video sieht, jetzt live oder später, im tiefsten Inneren ein Kind dieser Liebe ist und im tiefsten Inneren einen Weg zurücksucht in diese Liebe.

Wünsche ich mir, zusätzlich zu der Ebene, auf der ich jetzt gleich ein paar spannende Details mit dir austauschen möchte, dass wir in einen innerlichen Gebetzzustand gehen und darum bitten, dass die Liebe, die große Liebe heute hier, in diesem Moment, während du mir lauschst, zu dir kommt, zu mir kommt, zu jedem Menschen kommt, der dieses Video sieht und ihn berührt, sein Herz öffnet, sein Herz heilt, ihn aufstehen lässt, ihn daran glauben lässt, dass es diese Liebe wirklich gibt.

Denn das, was ich heute mit dir teile, geht weit über eine romantische Liebesbeziehung hinaus. Es hat enorm viel mit dem zu tun, was gerade in der Welt passiert. Wenn wir Menschen nicht lernen, im Moment, in dem wir jemandem gegenüberstehen, der anders ist als wir, weil er aus einer anderen Kultur kommt, oder weil er die Welt anders interpretiert, oder weil er eine andere Partei wählt als wir.

Wenn wir nicht lernen, trotzdem in der Tiefe in der Liebe zu bleiben, dann richten wir dieses wunderschöne Experiment Menschheit kaputt. Und das darf einfach nicht sein. So, was es jetzt braucht, sind Menschen, die sich gerade jetzt mit der Kraft der Liebe verbinden.

Wir kommen jetzt auf die Ebene der Liebe. Das Erste ist, wir erinnern uns daran, dass die Ebenen untereinander nicht austauschbar sind. Also nichts von Ebene 1, also nichts von den Freuden der Sinne kann die Liebe ersetzen.

Vielleicht kennst du Menschen, die stinkreich sind, aber total unglücklich, weil sie keine Liebe haben. Oder vielleicht kennst du das, dass wenn du mal Liebeskummer hattest – und ich hoffe, dass du jetzt gerade keinen hast, weil das ein fürchterlich beschissenes Gefühl ist –, aber du weißt, dass das letzte Mal, dass wir da manchmal so kleine Fressorgien veranstalten oder große Kübel Eis leeren, in der Hoffnung,

dass uns das irgendwie tröstet, aber das macht es natürlich nicht. Wir können uns auch noch so viel in die Arbeit stürzen, es wird das Vakuum der Liebe nicht füllen. Deine Liebe setzt nicht die Anwesenheit eines anderen Menschen voraus, das ist mir besonders wichtig zu erwähnen, weil ich davon ausgehe, dass heute ein paar Menschen dabei sind, die zum Beispiel gerade keine Liebesbeziehung haben.

Wenn es dich betrifft, ich möchte dich gern trösten. Erstens, viele Menschen, die denken, sie sind in einer Liebesbeziehung, sind vielleicht in einer Beziehung, in einer physischen Beziehung mit einem Menschen, aber wir kommen heute noch darauf zu sprechen, vielleicht hat das gar nicht so viel mit Liebe zu tun.

Vielleicht fühlen sie sich in dieser Beziehung manchmal einsamer als du mit dir allein. Zweitens, nochmal, ich bitte dich alles, was ich heute Abend mit dir teile, über eine Standardliebesbeziehung hinauszudenken.

Wir brauchen nicht einmal die Anwesenheit eines anderen Menschen, um vollständig lieben zu können. Natürlich ist es wunderschön, wenn wir das teilen können, aber das ist ein revolutionärer Gedanke, mal davon auszugehen, dass wir eigentlich selbst pure Liebe sind, aber dass wir dazu erzogen worden sind, zu glauben, dass wir jemand anderen und dass wir ganz bestimmte Bedingungen brauchen, um Liebe zu erfahren.

Wir haben auch gesagt bei den Gesetzen der Freude, dass es auf jeder Ebene bestimmte Fakes gibt. Das heißt, Dinge, die sich oberflächlich gesehen wie Liebe anfühlen, aber wenn man genauer hinschaut, haben sie nicht wirklich etwas mit Liebe zu tun.

Da wäre erstmal Verliebtsein und damit du mich nicht falsch verstehst, ich liebe Verliebtsein. Was soll ich sagen? Ich stehe darauf. Es ist irgendwie einfach ein geiles Gefühl. Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, müssen wir uns einfach eingestehen:

Erstens, wir können das neurowissenschaftlich sehr genau nachweisen, dass Verliebtsein erstmal mit Liebe gar nichts zu tun hat, sondern dass wir ausgelöst durch alte in uns abgelegte Beutemuster auf ganz bestimmte Körper, ganz bestimmte Menschen, Typen, Gerüche und so weiter einfach abfahren.

Und weil unser System möchte, dass wir in eine Beziehung gehen, unter anderem aus dem Grund, um uns zu paaren, verknallen wir uns immer wieder. Spirituell gesehen könnte man mit einem Augenzwinkern sagen, Verliebtsein ist so ein bisschen der Köder des Lebens, der uns – egal, wie oft wir enttäuscht worden sind – dann doch immer wieder rauslockt und uns vorgaukelt, wir hätten den perfekten Partner gefunden.

Wenn du das ein paar Mal erlebt hast, weißt du, dass nach einer Weile Folgendes passiert: Irgendwann zieht ihr zusammen und dann stehen eure zwei Zahnbürsten nebeneinander. Und der Dopaminspiegel, der am Anfang extrem hoch ist, sinkt wieder.

Wenn der Dopaminspiegel sehr hoch ist, hat das zur Folge, dass du auf der einen Seite dich selbst gerade sehr attraktiv und begehrenswert findest und auf der anderen Seite den anderen total verzerrt siehst.

Das heißt, egal was der macht, ob der gerade popelt, rülpst etc., es ist alles zauberhaft und süß. Du stehst im wahrsten Sinne des Wortes unter Drogeneinfluss. Dann geht das irgendwann vorbei und was viele dann denken: „Oh fuck, die Liebe ist weg.“

Was weg ist, ist einfach nur der Hormonrausch. Jetzt wird es eigentlich spannend und darauf kommen wir gleich noch zu sprechen. Eine zweite Form des Fakes ist die Co-Abhängigkeit. Ihr wisst ja gar nicht, wie oft Andrea und ich in unseren Beziehungscoachings vor Menschen saßen – meist waren es tatsächlich Frauen – die in einer Beziehung waren, in der sie total unglücklich waren, in der der Mann getrunken hat, sie betrogen hat, sie … manchmal sogar geschlagen hat und sie dennoch vor uns saßen und gesagt haben „Ich liebe ihn und deswegen bleibe ich mit ihm zusammen.“ So, das ist keine Liebe, sondern das ist Co-Abhängigkeit.

Was ist Co-Abhängigkeit? Immer dann, wenn du Dinge, wenn du Beziehungsumstände, die dir nicht gut tun, die dir definitiv auf Dauer nicht gut tun, nicht verlassen kannst, sondern glaubst, du musst bleiben, bist du in irgendeiner Form Co-abhängig.

Das frisst Energie und es nährt destruktive Muster. Und die letzte Form vom Fake sind eingeschlafene Beziehungen, wo wir uns zwar jeden Tag immer wieder so halb dösig aus der Gewohnheit heraus sagen „Oh Schatz, ich liebe dich“.

Aber wir haben uns schon lange nicht mehr gefragt, was bedeutet das denn eigentlich? Ich hatte mal eine sehr wache Frau in einem Meditationsseminar, da habe ich über dieses Thema gesprochen und da habe ich allen die Hausaufgabe mit nach Hause gegeben.

Jedes Mal, wenn jemand anderes zu dir sagt „Ich liebe dich“, zurückzufragen, „Was genau meinst du jetzt eigentlich damit?“ Und sie hat das sehr konsequent gemacht. Und sie hat mich drei Monate später angerufen und gesagt: „Veit, ich möchte mich bei dir für diesen Ratschlag bedanken.

Ich habe jetzt nur noch halb so viele Freunde.“ Dann habe ich gedacht, sie ist sauer auf mich, aber nein, sie hat gesagt: „Nee, ich meine das total ernst. Ich bin dankbar, weil ich habe durch diese einfache Frage erkannt, dass wir alle eigentlich überhaupt keine Ahnung davon hatten, was wirklich Liebe ist und dass viele meiner Freunde zum Beispiel zu mir gesagt haben, ‚Ich liebe dich‘, wenn ich mir für sie den Arsch aufgerissen habe.“

Es ist ein spannendes Spiel einfach mal zu Hause, wenn jemand zu dir sagt „Ich liebe dich“ oder wenn du das zu jemand anderem sagst, kurz innezuhalten und zu fragen, warum habe ich das jetzt eigentlich gesagt?

Was meine ich damit? Weil manchmal sagen wir das zum Beispiel, weil wir uns selbst gerade so gut fühlen und vielleicht wäre die ehrlichere Antwort zu sagen: „Ich fühle mich gerade saumäßig geil und das wollte ich mitteilen.“

Vielleicht sagen wir „Ich liebe dich“ zu jemandem, den wir ins Bett bekommen wollen. Vielleicht sagen wir „Ich liebe dich“ zu unserer Partnerin oder unserem Partner, weil sie an einem Abend, der verregnet ist, den Müll rausbringen und nicht wir rausgehen müssen.

Das alles sind völlig normale menschliche Regeln, haben aber mit Liebe nichts zu tun. Die drei Phasen der Liebe, über die erste haben wir schon gesprochen, Verliebtsein. Das ist die Phase, in der wir unsere Liebe, die Quelle unserer Liebe auf einen anderen Menschen projizieren.

Das heißt, wir glauben, dass er die Ursache für unsere Liebe ist, wir identifizieren uns mit ihm. Es gibt einen Grund, warum es unglaublich viele Bücher über Seelenpartner etc. gibt, weil es eine ganz, ganz starke Sehnsucht in uns gibt, jemanden zu finden, der so gut zu uns passt und dann können wir uns endlich total aufeinander einlassen. Diese Phase muss zwangsläufig irgendwann krachen. Warum? Weil sie – haben wir gerade drüber gesprochen – auf Illusionen beruht. Der andere ist eben wirklich nur deine Projektionsfläche, aber er ist nicht die Quelle deiner Liebe, sondern du gibst dir die Erlaubnis, in seiner Umgebung diese Liebe zu empfinden.

Die Liebe selbst hast du die ganze Zeit mitgebracht. Okay? Das heißt irgendwann in der Beziehung sinkt das Dopamin, die ersten Enttäuschungen kommen. Das können kleine sein und man merkt plötzlich, oh, mein Partner, der ist ja doch ganz gewöhnlich, wie ein normaler Mensch.

Er ist nicht der weiße Ritter auf dem weißen Pferd oder es können natürlich auch deftige Enttäuschungen sein. Man merkt plötzlich, mein Partner lügt, mein Partner ist nicht ganz integer, mein Partner ist manchmal faul.

Am Anfang hat er sich noch total angestrengt, jetzt nicht mehr und so weiter. Das kann richtig dolle wehtun. Wir werden enttäuscht. Das heißt, unsere Täuschung fliegt auf. Und jetzt kommt es innerlich oder manchmal auch im Außen zu einer Trennung.

Die meisten trennen sich innerlich. Wir ziehen uns so ein Stück zurück. Wir sind zwar noch mit dem anderen zusammen, aber so richtig einlassen tun wir uns auch nicht mehr. Häufig ist es aber auch so, dass wir an der Stelle beschließen, gut, die Beziehung hat nicht geklappt.

Das war nicht der richtige. Also ziehe ich wieder los. Ich gehe auf Los zurück. Ich verliebe mich wieder neu und ich hoffe, dass es diesmal klappt. Keine Ahnung, wie oft du das für dich erleben musst.

Ich habe damals, als ich mit Andrea zusammen war, relativ schnell gemerkt, okay, dieses Muster kenne ich. Und ich will es an dieser Stelle mit dieser Frau durchbrechen. Andrea und ich, wir haben nicht nur eine dieser Enttäuschungs- oder Trennungsphasen durchlaufen, sondern immer wieder.

Und zwar auf einer immer tieferen Ebene, weil wir uns selbst besser kennengelernt haben, weil ich zum Beispiel an vielen Stellen gemerkt habe, ich kenne mich noch gar nicht richtig oder ich weiß eigentlich noch gar nicht, was Liebe ist.

Und wir haben uns natürlich auch in der Zeit, wir sind jetzt 30 Jahre zusammen, entwickelt. Das heißt, es war völlig normal, dass es immer wieder Phasen gab, wo wir so ein Stück auseinandergehen mussten, um zu gucken, wo, wo, wer sind wir eigentlich füreinander?

Damit will ich dir Mut machen, falls du gerade in so einer Phase der Enttäuschung bist. Ich sage nicht, dass der Mensch, mit dem du da zusammen bist, auf alle Fälle bestimmt ist, mit dir weiterzugehen.

Aber davon sind Andrea und ich zutiefst überzeugt, die meisten geben viel zu schnell auf. Und warum machen wir das? Weil wir keine Ahnung von der Liebe haben. Und weil unsere Gesellschaft diesen Kick, dieses Verliebtsein als Liebe fördert und ganz, ganz viele Leute, auch die Menschen, die uns Beziehung beigebracht haben, zum Beispiel unsere Eltern, nicht wirklich wissen, was hinter dem Vorhang der Stufe 2 auf uns wartet.

Weil wenn wir diese Phase der Enttäuschung bewusst miteinander erfahren und sagen, okay, jetzt geht es eigentlich erst los, dann haben wir jetzt die Chance, auf dieser Ebene eine neue Kunst der Freude zu finden.

Wir können sagen, okay, danke, dass du mir das Verliebtsein geschenkt hast. Danke, dass du mir die Enttäuschung gegeben hast. Jetzt kann unsere Beziehung wirklich beginnen. Jetzt habe ich dein Ego gesehen, du hast meins gesehen.

Jetzt lass uns erfahren, was es bedeutet, wenn sich zwei Menschen bewusst lieben. Und darüber möchte ich heute Abend mit dir sprechen. Erstens. Das ist jetzt erstmal nicht romantisch, aber es ist enorm befreiend.

Liebe, wirkliche Liebe ist kein Gefühl, sondern es ist eine Haltung. Wir denken meist, oh, ich bin gerade traurig, weil er oder sie das und das gemacht hat, also ist die Liebe weg. Oder es ist gerade langweilig, also ist die Liebe weg, aber Gefühle kommen und gehen.

Jedes Gefühl, egal ob es schön ist oder ob es schlecht ist, wird kommen und wird gehen. Vielleicht habt ihr es mitgekriegt, ich habe in der letzten Woche einen, lasst uns sagen, kleinen, dezenten Shitstorm auf Instagram abgefangen, weil ich mir erlaubt habe, mich gesellschaftspolitisch zu positionieren.

Was jetzt egal ist, kannst du dir oben anschauen, falls du es nicht gesehen hast. Da war eine Menge Reaktionen dabei, die in mir sehr gemischte Gefühle ausgelöst haben: Traurigkeit, auch manchmal Angst, Betroffenheit, Ohnmacht und so weiter und so weiter.

Und ich habe gespürt, es wäre jetzt mega einfach, in die Wut und in die Empörung zu gehen. Aber das will ich nicht mehr. Ich möchte lernen, zu lieben. Das heißt, wir haben die Möglichkeit, in einem unangenehmen Gefühl in unserer Beziehung zu stehen und uns dennoch bewusst dafür zu entscheiden, dass wir lieben.

Aber was genau bedeutet das? Erstens, diese Haltung der Liebe ist nicht an Bedingungen geknüpft. Und ich möchte hier gar nicht diese andere, diese ganz menschliche, bedingte Ebene der Liebe abreden.

Die gehört auch dazu. Andrea und ich, wir haben eine Ebene, da reden wir auch ganz klar miteinander. Wenn wir enttäuscht voneinander sind, wenn wir uns mehr voneinander wünschen, auf der menschlichen Ebene sind wir Sparringspartner.

Da sagen wir uns auch ganz ehrlich, wenn wir uns mal zum Kotzen finden. Aber da gibt es eine tiefere Ebene. So, weil wie tief ist meine Liebe zu Andrea, wenn sie jedes Mal dann, wenn Andrea irgendetwas macht, was mir nicht passt – und das passiert öfter, weil wir einfach sehr verschieden sind – meine Liebe in Frage stelle.

Okay, das heißt, die erste Frage an dich und mich: Bist du bereit, eine Haltung der Liebe zu entwickeln, die nicht mehr an Bedingungen geknüpft ist? Hier eine praktische Frage für dich, wenn du das in den kommenden Tagen und Wochen untersuchen möchtest.

Schau einfach mal, wo entziehst du jemandem die Liebe, wenn du von diesem Menschen enttäuscht bist? Und wo ist dir das schon mal passiert, dass weil du etwas verkackt hast, jemand anderes dir seine Liebe entzieht.

Lass uns ganz ehrlich sein, wir machen das so schnell, wir machen das total beliebig. Gerade eben haben wir noch zu jemandem gesagt, oh, ich liebe dich. Dann sagt er irgendwas, was uns nicht passt und wir entziehen ihm unsere Liebe.

Aber ist das dann wirklich Liebe gewesen? Oder ist es eine Art von gnädigem Wohlwollen, weil der andere sich in unserem Erwartungskorridor aufgehalten hat? Du siehst schon, ich rede hier von einer sehr radikalen, sehr revolutionären Dimension von Liebe.

Und erinnere dich einfach mal, wie enttäuscht du warst, wenn dich jemand so hat fallen lassen, weil du seine Erwartung nicht erfüllt hast. Dann weißt du, wie andere Menschen sich mit dir fühlen. Noch eine gute Frage, so wann sprichst du in der Beziehung von Liebe, wenn dich jemand gut fühlen lässt?

Also wir haben ein relativ großes Netzwerk, ich gebe viele Seminare, zum Teil große Seminare und ich bin es gewohnt, als Projektionsfigur herzuhalten. Das heißt, ich weiß, wenn zum Beispiel die Teilnehmerinnen im Seminar gerade eine großartige Erfahrung machen, dass viele von ihnen das irgendwie mit mir verknüpfen werden, was nicht wirklich stimmt, weil die Erfahrung war bereits in ihnen, ich habe noch ein bisschen nachgeholfen.

Wenn die dann aber zu mir kommen und sagen, „Veit, ich liebe dich und du bist so toll“, dann freue ich mich für sie über die Begeisterung, aber ich nehme das, was sie da sagen, gerade nicht persönlich, weil ich weiß, dass in dem Moment, wenn vielleicht irgendwas passiert, was sie kacke fühlen lässt, im Zusammenhang mit einem unserer Seminare, ich total schnell von diesem Sockel gestoßen werde.

So, wo benutzt du Liebe eigentlich für „du bist mir total sympathisch, weil ich mich in deiner Nähe gut fühle“. Wichtig, damit das nicht falsch verstanden wird, jemand bewusst zu lieben, bedeutet nicht, deine Werte zu verraten und unter allen Umständen mit diesen Menschen zusammen zu sein.

Es bedeutet zum Beispiel, jemandem zu sagen: „Ich wähle zu lernen, und ich sage nicht, dass mir das schon gelingt, aber das ist wirklich mein Ziel, ich wähle zu lernen, alle Wesen, wirklich alle Menschen zu lieben.“

Heißt nicht, ich sage ja und Amen zu allem, was passiert, sondern ich kann dennoch an bestimmten Stellen sagen: „Und hier an dieser Stelle setze ich eine Grenze, das erlaube ich nicht in meinem Umfeld.“

„Dieses Verhalten von dir finde ich nicht gut.“ Du kannst deine Eltern aus dieser Haltung heraus lieben, wenn du nämlich diese große Wunschliste, die du an sie hattest, wie perfekt sie sein sollten, einfach mal beiseite lässt und sie siehst als die zwei Menschen, die dich in die Welt gebracht haben, mit ihrer Geschichte.

Du kannst sie aus dieser Haltung lieben und du kannst trotzdem sagen: „Und ich möchte nicht mit euch zusammenleben.“ Das ist total okay. Frage an dich: Klingt das bei dir an? Und wenn ja, wen möchtest du gern aktiv lieben lernen?

Einzelne Menschen oder vielleicht sogar auch Bevölkerungsgruppen? Kommen wir zum zweiten wichtigen Punkt: Was bedeutet eigentlich lieben? Lieben bedeutet wirklich zu schauen. Und was bedeutet das?

Meist ist unser Blick getrübt von Vorurteilen. Schauen bedeutet aber, zu lernen, ein anderes Wesen ohne Vorurteile zu sehen, mit den Augen der Schöpfung. Wie soll das gehen, fragst du dich. Wir haben Vorbilder.

Warum ist Natur für uns so beruhigend? Weil uns Natur anschaut. Wenn du dich an einen Baum lehnst, denkt der Baum nicht: „Oh Gott, schon wieder so ein Typ, diese Art von Typ kann ich nicht leiden“, sondern der Baum ist einfach da.

Und weil du dich nicht von ihm beurteilt fühlst, kannst du dich entspannen. Ich habe vor vielen Jahren in einer amerikanischen Zeitung eine Geschichte gelesen. Eine wahre Geschichte, die mich sehr berührt hat.

Da ist ein Gangster, also der Gangster, gerade von einem Raubüberfall gekommen, bewaffnet, durch den Central Park gerannt. Er war auf der Flucht vor der Polizei, voll Adrenalin, total aggressiv.

Und dann ist ihm plötzlich so ein kleiner Hund entgegengekommen, mit einer Frisbee-Scheibe. Und der kleine Hund hat nicht den Gangster gesehen, sondern er hat einfach einen Menschen gesehen, mit dem er spielen wollte.

Und er hat den Typen auf eine Art und Weise angeschaut, dass der innegehalten hat, runtergekommen ist und seine Waffe aus der Hand gelegt hat. Auch Tiere schauen uns so an. Können wir Menschen lernen, uns wirklich zu sehen?

Ich glaube, es steht in der Bibel, dieser wunderschöne Spruch: „Und sie erkannten einander.“ Liebesbeziehungen haben ganz, ganz viel damit zu tun, dass wir immer mal wieder in Zyklen realisieren, dass wir den anderen immer noch nicht vollständig sehen, weil wir entweder getrübt sind durch den Schleier des Begehrens oder durch den Schleier von Vorurteilen oder den Schleier unserer vergangenen Erfahrungen, was wir schon alles für Enttäuschungen miteinander erlebt haben.

Und wo ich dieses Wesen sehe und einfach weiß: Ich lebe mit Gott verkörpert in einer Frau zusammen. So, können wir uns das wieder schenken, diese Form von unschuldigem Sehen? Das ist Lieben, weil diese Form von Lieben ist nicht einfach eine Idee.

Ich weiß nicht, ob du schon mal so von jemandem angeschaut worden bist. Ich habe das große Glück, eine Tochter zu haben, die – obwohl ich als junger Papa wirklich viel Bockmist verzapft habe – mich immer wieder auch heute noch mit diesem Blick anschaut.

Selbst als sie 18 war, manchmal, wenn wir in der Stadt unterwegs waren, plötzlich ihre Hand in meine geschoben hat und ich manchmal völlig erschrocken war und dann einen Blick in ihr gesehen habe, der total unschuldig war.

Und ich wusste einfach damals, sie sieht etwas in mir. Und das hat mich total berührt. Und das hat das, was sie in mir gesehen hat, wieder wachgerufen. Und dasselbe Geschenk schenkt mir Andrea ganz oft.

Und dasselbe Geschenk habe ich ganz häufig von meinen Lehrern bekommen, dass sie mich so offen angeschaut haben. So, wann hast du das letzte Mal so offen angeschaut? Das ist nicht auf einen Menschen begrenzt, zum Beispiel auf deine Liebesbeziehung, sondern auf jede Beziehung, auf jedes Wesen.

Du wirst jetzt vielleicht lachen oder die Augen verdrehen, wenn ich dir sage, ich übe das sogar mit solchen Wesen wie Donald Trump oder Björn Höcke. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich auf einer anderen Ebene Klarstellung beziehe und sage: „Dieses Verhalten ist nicht okay und dieses Verhalten schadet der Menschheit.“

Aber ich weiß auch, dass in jedem dieser Wesen eine Seele nach Erlösung sucht. So, wie können wir dahin kommen? Erstmal, indem wir die Wahl treffen, weil heutzutage ist es viel, viel einfacher und trendy, empört und sauer zu sein und dafür wirst du immer Verbündete finden. Wenn du bei irgendjemandem herziehen willst, du wirst immer jemanden finden, der das mit dir zusammen macht.

Es ist viel, viel leichter, empört zu sein, als dich in dieser Schau zu üben. Aber wenn du sagst: „Ich möchte das in diesem Leben lernen“, die einfachste Art, das zu lernen, ist, in eine Form von Gebet zu gehen und zu sagen: „Lass mich diesen Menschen oder diesen Baum oder dieses Tier durch die Augen Gottes sehen.“

Wenn du jetzt jemand bist, der sagt: „Sorry, aber ich kann mit Gott überhaupt nichts anfangen“, dann kannst du zum Beispiel sagen: „Lass mich diesen Menschen durch die Augen der Liebe sehen.“ Und ich garantiere dir, du wirst etwas anderes sehen.

Du wirst zum Beispiel nicht mehr nur diesen bekloppten Typen sehen, der gerade irgendeinen Bullshit labert, sondern du wirst zum Beispiel den kleinen Jungen sehen, der damals nicht gesehen worden ist und der sich deswegen jetzt gerade so aufblustern muss.

Und du musst darüber nicht sprechen, okay? Wenn du zum Beispiel auf deiner Arbeitsstelle jetzt anfängst, diese Menschen so anzuschauen, ist es manchmal nicht empfehlenswert, das offen auszusprechen, weil die halten dich für verrückt oder machen sich lustig über dich, ja, weil sie sagen, hey, du bist so ein Spirit, du kannst es einfach für dich behalten, aber ich garantiere dir:

Erstens, du wirst dich viel besser fühlen, du wirst viel seltener in Reaktionen gehen und du wirst merken, dass sich diese Menschen anfangen, in deiner Umgebung anders zu verhalten, weil dein Blick etwas mit ihnen macht.

Oder du kannst in das Gebet gehen: „Lass mich deine wahre Schönheit sehen.“ Ich weiß nicht, ob du alleine zu Hause lebst oder ob du vielleicht jemanden bei dir hast, vielleicht sogar gerade neben dir sitzt.

So, dann nutze doch heute Abend die Gelegenheit und probiere das mal aus. Schau diesen Menschen an und denke innerlich: „Lass mich deine wahre Schönheit sehen.“ Und ich garantiere dir, du wirst aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, weil wir sind alle wunderschöne Wesen.

Und selbst diejenigen, die jetzt gerade noch echt Scheiße anstellen, haben in sich einen unschuldigen Kern. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Du kannst es aber auch ganz praktisch ausdrücken, okay? Indem du einfach diesen Menschen konkret wertschätzt.

Das können optische Dinge sein, was dir an ihm gefällt. Das kann etwas sein, was dieser Mensch für dich getan hat und das nicht einfach runterleiern, sondern sagen: „Hey, ich bin dir so tief dankbar dafür, dass du gerade hier bist.“

Und wenn du merkst, dein Blick ist getrübt, durch Groll, durch Hass, durch Kummer, dann bitte um das Geschenk der Vergebung. Bitte darum, dass das Leben es dir erlaubt, dir und dem anderen zu vergeben.

Andrea und ich, wir haben uns richtig viele Wunden zugefügt. Nicht, weil wir böse Menschen sind, sondern weil wir es einfach nicht wussten. Wir wussten es einfach nicht besser. Und doch heute noch tauchen manchmal alte Erinnerungen auf und das tut weh.

Und dann ist es für uns ganz wichtig, an dieser Stelle innezuhalten und wirklich ganz bewusst zu sagen: „Und ich vergebe uns das.“ Und ich komme wieder in diese Schau zurück. Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit und ich hoffe natürlich, dass du wertvolle Erkenntnisse gewonnen hast.

Ich würde mich wie immer freuen, wenn du unseren Kanal abonnierst, falls du es noch nicht gemacht hast. Und wenn du mir eine kurze Nachricht hier unten hinterlässt, was dich am meisten berührt hat.

Mit welcher Erkenntnis gehst du hier aus diesem Podcast raus? Übrigens, für alle, die diesen Podcast aktuell sehen und Lust haben, mit Andrea und mir gemeinsam das nächste Level ihrer Beziehung zu erforschen:

Du findest unter diesem Podcast auch einen Link zu unserem Live-Seminar „Sacred Love“.

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