Registriere dich jetzt.

Die Kraft der Liebe – Talk – Folge 124

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Die Kraft der Liebe – Talk – Folge 124
Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit
Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz
korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.
Ihr Lieben, ich grüße euch. Hier ist Veit mit einer weiteren Episode meines Podcasts
Seelengevögelt für die Rebellen des Geistes. Und so langsam weihnachtet es. Also wage ich
es und spreche heute über das wahrscheinlich am häufigsten missverstandene und
missbrauchteste Thema der Menschheit: die Liebe. Über die große Liebe und die kleine Liebe.
Über einige Missverständnisse und vor allem über die Quelle der Liebe in dir. Ich wünsche dir
viele, viele liebevolle Momente. Nicht nur beim Hören des Podcasts, sondern generell in diesen
Tagen.
Lass dich nicht verrückt machen. Liebe einfach. Vorab ist mir eins wichtig zu sagen. Ich spreche
heute nicht als Coach zu euch, obwohl ich leidenschaftlich gern Coach bin. Ich möchte heute
nicht irgendeine Methode mit euch erklären.
Ich spreche heute auch nicht als Autor zu euch, obwohl ich total gern Bücher schreibe. Ich
möchte euch heute nicht irgendetwas Schlaues erklären. Egal ob ich dich kenne oder nicht, ich
spreche heute als Mensch zu dir, den dieses Thema Liebe genauso umtreibt wie dich.
Den es manchmal total erfüllt. Manchmal zerfetzt mich die Liebe. Manchmal zerbröselt sie mich.
Manchmal weitet sie mich. Sie dehnt mich. Sie macht das Heilige in meinem Leben aus. Ich
liebe die Liebe und manchmal fürchte ich die Liebe auch.
Ich möchte gern heute Abend mit dir von Mensch zu Mensch über die Liebe sprechen. Und ich
möchte dich von Herzen einladen, als Mensch zu lauschen. Ich möchte dich einladen, dir
vorzustellen, auch wenn wir uns vielleicht noch gar nicht kennen, dass das ein Gespräch unter
guten Freunden ist.
Und dass wir uns so gut kennen, dass du es dir erlauben kannst, richtig ehrlich zu sein. Weil ich
möchte dir gerne ein paar ehrliche Fragen stellen. Fragen, die mich jetzt um diese Jahreszeit
immer bewegen.
Zum Beispiel die Frage, wo ist die Liebe in meinem Leben? Liebe ich genug? Was halte ich
noch draußen? Ich glaube, diese Zeit des Jahres hat wirklich etwas Magisches und etwas Total
Wertvolles. Ich weiß nicht, wie es dir geht.
Ich nutze diese Zeit gern, um mir ein paar Fragen zu stellen. Mich zum Beispiel zu fragen, wie
fein bin ich mit meinem Leben? Wie sehr bin ich in Frieden mit meinem Leben? Wie sehr liebe
ich das, was ich tue und tue ich wirklich das, was ich liebe?
Und die spannende Frage, die ich uns heute stellen möchte, ist die Frage, was ist eigentlich
Liebe überhaupt? Wir benutzen das Wort ja für alles Mögliche. Im klassischen Sinne oder
meistens, glaube ich, benutzen wir das Wort immer dann, wenn wir zu etwas Ja sagen.
Wir sagen zum Beispiel: „Oh Mama, ich liebe deinen Kartoffelsalat.“ Oder wir sagen zu unserer
Tochter, wenn sie gerade etwas ganz Tolles gemacht hat: „Oh, ich liebe dich.“ Wir lieben
unseren Partner, wenn er uns ein Kompliment macht, wenn er genau das sagt, was wir wollen.
Im herkömmlichen Sinne, in den meisten Fällen, glaube ich, dass wir das Wort Liebe meist für
das benutzen, was wir gerade bejahen. Das, wofür wir uns öffnen, das, wovon wir innerlich
denken und fühlen, davon möchte ich gern mehr in meinem Leben.

Von dem sagen wir, das ist etwas, was ich liebe. Und wir sagen oder wir fühlen es oder wir
denken es zumindest, das liebe ich nicht, wenn wir zu etwas Nein sagen. Wir sagen zum
Beispiel Nein dazu, wenn es weh tut.
Wir sagen Nein dazu, wenn irgendetwas nicht klappt. „Ich liebe das so nicht.“ „Ich liebe diesen
Anteil an mir nicht.“ „Ich liebe dieses Körperfett nicht an mir.“ „Ich liebe meinen Partner dann
nicht, wenn er das nicht tut, was ich will.“
Wir lieben bestimmte Menschengruppen nicht. Wir lieben bestimmte Ereignisse nicht. Und
oberflächlich gesehen sieht es erst mal so aus, als wäre das völlig normal und total menschlich.
Es ist ja auch irgendwo ganz normal menschlich, dass wenn du jetzt zum Beispiel gerade zu
Weihnachten eine, auf gut Deutsch gesagt, Scheißzeit hast, dass du sagst: „Sorry, das liebe ich
überhaupt nicht.“
Es ist normal, dass wenn wir zurückschauen auf dieses Jahr und vielleicht Sachen erlebt haben,
die wir nicht mögen, dass wir sagen: „Das liebe ich einfach nicht.“ Also ich habe zum Beispiel
ein Jahr hinter mir, da habe ich viele, viele Geschenke eingefahren und viele Dinge sind mir gut
gelungen.
Aber ich habe auch ein paar echte Niederlagen einstecken müssen, auf beruflicher Ebene, auf
persönlicher Ebene und das hat weh getan. Und für mich war es total spannend, jetzt auch in
Vorbereitung auf diese Begegnung mit dir, mich zu fragen: „Kann ich zu diesen Dingen
eigentlich sagen, dass ich sie liebe?“
Oder ist da eigentlich ein tiefes Nein? Und vielleicht denkst du jetzt gerade: „Hey, das ist doch
völlig normal, nein zu den Dingen zu sagen, die wir doof finden, die uns ängstigen, die wehtun.“
Auf der einen Seite, ja, ist es total normal. Auf der anderen Seite mag ich uns allen die Frage
stellen: Macht es Sinn, dass wir Nein dazu sagen? Wird etwas zum Beispiel weniger dadurch,
dass wir Nein dazu sagen?
Wird zum Beispiel ein Ereignis in deinem Leben, das dich zutiefst verletzt hat, weniger dadurch,
dass du wieder und wieder und wieder Nein dazu sagst? Wird eine bestimmte Macke deines
Partners weniger, wenn du immer wieder sagst: „Nein, das liebe ich nicht, das liebe ich nicht,
das liebe ich nicht?“
Werden bestimmte Bevölkerungsgruppen, andersdenkende Menschen auf diesem Planeten,
verschwinden allein dadurch, dass wir sagen: „Wir lieben euch nicht.“ Unterstützt es unseren
Körper wirklich in der Heilung, wenn wir krank sind und wir dieser Krankheit mit einem Nein
begegnen und dagegen kämpfen?
Reiben wir dadurch eigentlich noch zusätzlich unsere Energie auf? Ich glaube, dass wir uns ins
eigene Fleisch schneiden, wenn wir die Dinge, die wir nicht lieben, nicht lieben. Wenn wir die
Dinge, die wir nicht lieben, mit einem Nein bestrafen.
Diese Art von Liebe ist das, was ich die kleine Liebe nenne. Und mal ganz ehrlich, wir müssen
ganz ehrlich sein, um uns einzugestehen, dass das gerade die kleine Liebe ist. Ja, weil ich sehe
und höre viele, viele Menschen, Menschen, die im spirituellen Bereich unterwegs sind.
Und es ist ja so einfach zu sagen: „Ich glaube an die göttliche Liebe.“ „Ich glaube an die
universelle Liebe.“ „Ich glaube, dass alles eins ist.“ Es ist total easy, auf Facebook einen tollen
Spruch über die Liebe zu posten.
Aber ich möchte dich heute Abend von Mensch zu Mensch einladen, dir anzuschauen, was in
deinem Leben liebst du auf diesem kleinen Level bzw. hältst du aus deinem Leben raus. So
diese kleine Liebe, lass uns noch eine Weile darüber sprechen, ist eine Liebe, die legt einen
Erwartungskorridor an.

Das ist eine Liebe, die das liebt, was unseren Erwartungen entspricht. Ich habe schon gesagt,
wir empfinden Liebe für die Menschen, die das tun, was wir für richtig achten. Wir empfinden
Liebe für die Menschen, die uns unterstützen.
Ich empfinde Liebe für meine Frau, wenn sie mich versteht, wenn ich das Gefühl habe, sie sieht
mich. Wir hatten gestern hier gerade eine, wie soll ich das sagen, also eine sehr, sehr
interessante Begegnung, in der wir uns beide zutiefst unseren Schatten anschauen durften und
in der Sachen hochkamen, die zutiefst schmerzhaft waren.
Und ich war schon in Vorbereitung auf dieses Video und ich durfte einfach anschauen, wie ich
ringen durfte um die größere Liebe und wie die kleinere Liebe mir gesagt hat: „Nein, diese Frau,
so wie sie jetzt gerade ist, will ich nicht lieben.“
Wir heben uns diese Liebe auf für Menschen, die genauso denken wie wir. Ja, immer dann,
wenn jemand beginnt, entgegenzukommen. Der sagt: „Oh, ich sehe das genauso.“ „Ich glaube
an denselben Gott wie du.“ „Ich habe dasselbe Konzept wie du.“
Dann empfinden wir Liebe. Wir lieben uns, wenn wir funktionieren. So, ich kann es auch bei mir
gut beobachten auf diesem Level der kleinen Liebe. Wenn alles gut läuft, wenn mein Körper
voller Power ist, wenn ich durchziehe und wenn das Business so läuft, wie ich das will, dann
liebe ich mich.
Aber spannend ist es doch, was passiert mit uns, wenn wir oder wenn unsere Mitmenschen
oder wenn irgendetwas aus unserem Leben aus diesem Erwartungskorridor rausfällt, wenn die
Dinge passieren, die wir nicht lieben.
Terroranschläge, Krankheiten, wenn in unserem Land oder in anderen Ländern vielleicht
Parteien gewählt werden, die wir nicht verstehen. So, wenn wir auf diesem Level der kleinen
Liebe sind, entziehen wir Menschen die Liebe oder wir entziehen den Ereignissen die Liebe.
Wir können einfach dann nicht mehr in Frieden sein mit dem, was passiert ist, sondern wir
hadern damit und wir vergeuden enorm viel Energie damit. Und obwohl es so normal aussieht,
weil wir meistens mit allen anderen Menschen auf diesem Level agieren, möchte ich diese
kleine Liebe heute Abend gemeinsam mit dir in Frage stellen.
Ich glaube nämlich, dass das so eine Liebe ist, die uns anerzogen worden ist. Mir ist es
anerzogen worden, mich dann zu lieben, wenn ich gut drauf bin. Mir ist es anerzogen worden,
mich dafür zu lieben, dass ich Bescheid weiß.
Mir ist es anerzogen worden, mich dafür zu lieben, dass ich on top bin. Weil ich bin ein Kind
dieser Leistungsgesellschaft. Und ich merke,
wie etwas automatisch anfängt, mir diese Liebe zu entziehen, wenn ich vielleicht eine Erkältung
habe.
Und wenn ich am Morgen im Bett liege und merke: „Fuck, ich habe nicht auf alles, was auf mich
zukommt, die richtige Antwort.“ So, diese kleine Liebe ist uns antrainiert worden. Und wenn wir
da sind, sind wir verdammt abhängig.
Wir sind abhängig von den Umständen. Wir sind abhängig davon, dass die Menschen um uns
herum das sagen und das tun, was wir wollen, damit wir sagen können: „Oh, jetzt liebe ich dich
wieder.“ Und abhängig davon, dass unsere Schicksalskurve nach oben geht.
Und dann können wir sagen: „Jetzt liebe ich mich wieder.“ Aber das ist klein. Und wenn du mal
genauer schaust, es ist auf eine gewisse Art und Weise total würdelos. Es ist würdelos, wenn
wir Menschen, von denen wir gerade eben noch gesagt haben: „Ich liebe dich“, in dem

Augenblick, wenn dieser Mensch gerade ganz offensichtlich ein echtes Problem hat, eine
Macke hat, in seinem Schmerz sitzt und in diesem Schmerz vielleicht um sich schlägt,
wenn wir dann diesem Menschen zusätzlich dazu auch noch unsere Liebe entziehen. Es ist
würdelos, wenn wir uns selbst, obwohl wir von anderen verlangen, dass sie uns lieben, in
Augenblicken, wenn wir nicht richtig funktionieren, sagen: „Du hast jetzt diese Liebe nicht
verdient.“
Ich glaube, was wir echt brauchen, was wir dringend brauchen auf einer persönlichen Ebene,
weil ich sehe immer mehr Menschen echt erschöpft, was wir brauchen auf einer
Beziehungsebene, weil ich sehe nicht mehr so viele echt glückliche, tief erfüllte Beziehungen.
Und was wir ganz, ganz, ganz sicher brauchen auf einer weltlichen Ebene, weil wir hauen uns
immer noch viel zu sehr die Köpfe ein, ist eine größere Liebe. Und das ist meine Frage an dich.
Meine Frage an dich ist, glaubst du, dass es eine Liebe gibt, die alles umfasst?
Wie die Liebe einer Mutter, die ein Kind einfach lieben muss, die nicht sagen kann: „Hey, du
hast Scheiße gebaut und deswegen entziehe ich dir meine Liebe“, sondern die einfach sagt:
„Ich liebe dich.“
Um ein Bild für diese Liebe zu bringen, mag ich gern ein Zitat bringen, das ich irgendwann vor
langer, langer Zeit irgendwo mal gelesen habe. Ich weiß nicht mehr, in welchem Kontext, aber
das war, glaube ich, ein Zitat, das Jesus zugeschrieben wurde, und es ging so ungefähr so:
„Egal wie verloren du dich gerade fühlst, egal wie viel Schmerz in dir ist, egal wie groß das
Verbrechen ist, das du begangen hast,
egal wie schuldig du dich fühlst, alles, was du jetzt gerade bist und nicht bist. Deine Niederlagen
und deine Siege sind im Ozean meiner Liebe ein kleiner, kleiner, kleiner Tropfen.“ Und an
diesen Spruch muss ich denken, wenn in mir dieser kleine Tropfen aufkommt, wenn ich denke:
„Nee, jetzt geht’s einfach nicht.“
Und falls du Atheist bist, du brauchst keine Angst zu haben, ich bin zutiefst davon überzeugt,
dass für diese größere Liebe, von der ich heute Abend von Mensch zu Mensch mit dir sprechen
möchte, niemand von uns an Gott glauben muss.
Weil ganz ehrlich, ich habe Menschen erlebt, die haben mit ihrem Glauben an Gott Plakate vor
sich hergetragen. Und trotzdem war von dieser großen Liebe nicht so viel zu spüren. Und ich
kenne Menschen, die sind überzeugte Atheisten, aber die leben diese große Liebe auf eine Art
und Weise, die mich still macht.
Ich glaube nicht, dass wir an irgendetwas glauben müssen, um diese große Liebe zu erfahren.
Ich glaube, dass diese Liebe angeboren ist. Ich glaube, dass wir alle als Kinder mit dieser Liebe
zur Welt kommen.
Nur das kleine Problem ist, dass wir als Kinder diese Liebe unbewusst erfahren. Wir erfahren
diese bedingungslose Annahme auf eine instinktive Art im Mutterleib. Wir erfahren dieses
bedingungslose Ja zum Leben, wenn wir rauskommen und natürlich schreien können.
Ein Kind schreit, wenn es Hunger hat, und natürlich weint ein Kind, wenn etwas wehtut. Aber
wenn du mal genau hinschaust, beim kleinen Kind ist dennoch die ganze Zeit ein totales Ja zum
Leben. So, das ist für mich dieses Wunderschöne, das ist das, was mir so Hoffnung macht an
dieser großen Liebe.
Das ist eben keine Liebe, die sagt: „Hey, wir müssen uns alle mal gut fühlen.“ Das ist keine
Liebe, die sagt: „Wir müssen auf alles eine Antwort wissen“, sondern das ist eine Liebe, die so
allmächtig ist, die so groß ist, die in uns genetisch angelegt ist, die uns in die Lage versetzt,
allem, was ist, mit einem Ja zu begegnen.

Ich bin manchmal da und ich falle noch viel zu oft heraus. Aber das Coole daran ist, jedes Mal,
wenn ich wieder hineinplumpse in diesen Ozean der Liebe, löst sich etwas mehr von mir darin
auf. Und umso tiefer kann ich daran glauben, umso tiefer weiß ich, dass diese Liebe unsere
genetische Grundnatur ist.
Ich glaube daran, dass du in der Lage bist, dass ich in der Lage bin, dass wir alle in der Lage
sind, größer zu lieben. Paradoxerweise, obwohl das eigentlich für mich, wenn ich zum Beispiel
von dieser größeren Liebe lese, höre, daran denke, eigentlich die ultimative Befreiung ist, merke
ich dennoch, dass es auch in mir einen Teil gibt, der Angst hat vor dieser größeren Liebe.
Und das ist etwas, was ich auch immer wieder an anderen Menschen erlebe. Was könnte uns
an dieser größeren Liebe Angst machen? Wenn ich das untersuche, dann stelle ich fest, hey,
diese Kapazität in mir, so groß zu lieben, stellt im Grunde genommen alles in Frage, was ich
glaube zu wissen, was richtig und falsch ist.
So der Teil von mir, der sich anmaßt zu sagen: „Das ist jetzt aber richtig“, „Das ist jetzt aber
falsch“, „So muss das Leben langgehen und so muss es nicht langgehen“, der liebt klein. Und
jedes Mal, wenn ich auch nur die Fingerspitze in diesen größeren Ozean der Liebe setze, wird
mir schwindelig, weil ich merke, dass all meine Urteile darüber, was richtig und falsch ist, völlig
lächerlich sind.
Vor Menschen zu stehen, vor denen dein kleiner urteilender Verstand denkt, du weißt ganz
genau, dass das ein Arschloch ist. Du weißt ganz genau, dass der dir Unrecht getan hat. Dafür
wirst du immer wieder viele, viele Gesprächspartner finden, die dir das bestätigen.
Aber dich für den Raum in dir zu öffnen, wo du diesen Menschen, obwohl er dir Unrecht getan
hat, obwohl er vielleicht wirklich ein Arschloch ist, mit einem Ja begegnen lässt, mir wird
schwindelig, wenn ich daran denke.
Und gleichzeitig sehne ich mich zutiefst danach, noch all das in meinem Leben, was ich
manchmal noch draußen halte, in diesen großen Ozean der Liebe einzuladen. Und es kann
sein, dass du jetzt an dieser Stelle denkst, besonders wenn du mich noch nicht kennst: „Oh
Gott, hat der Typ irgendwas genommen, wovon spricht er jetzt gerade?“ Aber ich habe mir
vorgenommen, frei Schnauze zu reden.
Bist du ehrlich mit dir, Veit? Ich möchte immer tiefer aus diesem Ozean der Liebe heraus leben
und erfahren. Und es wirft Fragen auf, zum Beispiel die Frage: „Wenn wir da sind, wenn wir in
diesem Ozean der Liebe sind, wenn wir es schaffen, sogar unseren Schwächen mit einem Ja zu
begegnen, wenn du es schaffst, sogar deinen Pfunden, deinen scheinbar überflüssigen
Pfunden, die du vielleicht jetzt ein ganzes Jahr lang schon bekämpfst,
mit einem Ja zu begegnen. Was bedeutet das für diese Pfunde? Was bedeutet das für diese
Schwächen? Bedeutet das, das bleibt jetzt dein ganzes Leben? Bedeutet das, du sollst dich nie
wieder verändern? Wird es vielleicht sogar mehr?
Wirst du dann immer schwächer? Was bedeutet es, unserem Nichtwissen mit einem Ja zu
begegnen? So, ich bin, ich habe schon gesagt, ich bin Autor und einer der schrecklichsten
Momente in meinem Leben ist, wenn ich vor einer leeren Seite sitze oder zum Beispiel kurz vor
einem Vortrag bin und einfach merke, ich bin im Nichtwissen, ich weiß nicht wirklich weiter, und
dennoch weiß ich, die einzige Möglichkeit,
mich wieder mit echtem frischen Wissen füllen zu lassen, ist, Ja zu sagen zu meinem
Nichtwissen, Ja zu sagen zu meiner Schwäche, Ja zu sagen zu all dem, was ich in diesem
Augenblick noch ablehne. So, falls du mir bis hierher folgen konntest, falls das bis hierhin Sinn
für dich macht, kommt hier meine Einladung.

Ich möchte dich einladen, die kommenden Tage, mindestens bis zum Ende des Jahres und am
besten auch darüber hinaus, zu nutzen, um das, was bis jetzt in deinem Leben noch draußen
gehalten worden ist, an hässlichen und kleinen und verletzbaren Dingen, an hässlichen und
kleinen und verletzbaren deinen Mitmenschen, an hässlichen und schrecklichen, an
beängstigenden Dingen draußen in der Welt,
zu dir nach Hause einzuladen. Ich möchte dich gern einladen, die Erfahrung zu machen, dass
du fähig bist zu dieser größeren Liebe. Spannenderweise, wie kommt man dahin?
Was mir definitiv nicht hilft, ist im Moment, wenn es mir Scheiße geht, mir einzureden, dass es
mir gut geht, sondern mein erster Schritt in dieses Ja zu kommen, ist erst mal
einfach nur zu sagen: „Mir geht’s gerade Scheiße.“
Mein erster Schritt in diese größere Liebe ist, ganz oft erst mal anzuerkennen: „Ich bin gerade
voll gefangen in dieser kleinen Liebe, ich hänge gerade voll fest.“ und dann zu bitten, zu bitten,
dass diese größere Liebe mich nimmt und nicht von dem Punkt zu kommen, dass sie irgendwo
da draußen ist, in irgendeiner Kirche oder in irgendeiner Droge oder in irgendeinem anderen
Menschen, sondern zu bitten aus dem Kontext heraus,
aus der tiefen Ahnung heraus, dass diese größere Liebe in dir und in mir angelegt ist. Dass es
unsere Bestimmung ist, dass du das Recht hast, im Moment, wenn du merkst, dein Herz wird
eng, um diese größere Liebe zu bitten, dass du das Recht hast, zu erfahren, wie groß und wie
tief du lieben kannst.
Eigentlich dürfte ich jetzt warnen, aus meiner Erfahrung hat es einen Preis oder besser gesagt
zwei Preise. Der erste Preis: Es kostet uns definitiv unser Recht haben. Ich bringe ganz einfach
das Beispiel. Ich bin auf Facebook unterwegs, ja, ich schreibe da viel und gern und meistens
sind die Kommentare sehr wohlwollend, aber ich habe da auch immer mal wieder Menschen,
die nicht mit mir einer Meinung sind, die mich doof finden und so weiter.
Manche Kommentare sind konstruktiv kritisch, manche finde ich ein bisschen bissig. Und wenn
ich so etwas lese, dann wäre es gelogen, wenn ich sagen würde, ich kann dem immer sofort mit
großer Liebe begegnen, sondern da merke ich, da wird es erst mal eng, das zuzusehen, da
fühle ich mich missverstanden, da fühle ich mich nicht gesehen und da gehe ich in den Kampf.
Und wenn ich dann darum bitte: „Bitte lass mich auch diesen Post und den Menschen, der das
geschrieben hat, selbst wenn ich ihn nicht kenne, aus dieser großen Liebe heraus erfahren“,
dann merke ich, wie sich der Teil in mir, der genau denkt, Recht zu haben, der genau weiß, was
richtig ist, der weiß, wie sich Menschen miteinander begegnen müssen, der Teil in mir sagt:
„Nee, das geht jetzt einfach nicht.“
Und den Teil müssen wir opfern, den Teil müssen wir opfern, der uns zum Beispiel erzählt, was
richtig ist, der uns erzählt, was gut ist, der uns die ganze Zeit malträtiert mit der Stimme von:
„Du musst das bringen und du musst das bringen und du musst die Performance abliefern.“
So, wir müssen dieses Urteil loslassen, um allem bedingungslos mit einem Ja begegnen zu
können. Und dann wäre es natürlich schön, wenn wir, wenn wir unsere Urteile losgelassen
haben, sofort einfach in diesen wunderschönen Ozean der Liebe eintauchen und nur noch
Liebe fühlen.
Aber auch das ist nicht meine Erfahrung, sondern meine Erfahrung ist, manchmal schlittere ich
direkt da rein und da ist es wirklich, da ist einfach nur Liebe da, aber es gibt auch Momente, wo
sich diese kleine Teetasse meines Egos langsam Schicht für Schicht auflöst.
Und dabei darf ich manchmal auch Schichten spüren, die wehtun. Wenn ich zum Beispiel in
Phasen, in denen mein Leben nicht so läuft, wie ich das gern hätte, um diese größere Liebe

bitte, dann ist es nicht so, dass ich dann gleich in diesem Moment denke: „Boah, jetzt ist alles
ganz toll“, sondern…
Es kann sein, dass ich dann erst mal diese tiefe Ohnmacht fühlen muss, vor der ich vielleicht
die ganze Zeit weggerannt bin. Wenn ich das Leben bitte, mein Herz für Menschen zu öffnen,
von denen ich gerade noch dachte: „Die auf gar keinen Fall“, dann kann es sein, dass ich für
den Moment tiefen Schmerz empfinden muss.
Schmerz zum Beispiel darüber, wie sehr wir Menschen uns gegenseitig noch draußen halten,
wenn wir nicht einer Meinung sind. Das heißt, der Preis ist auf der einen Seite, unser Recht
haben loszulassen, und auf der anderen Seite kann es sein, dass gerade dadurch, dass du
sagst: „Ich möchte gern alles lieben“,
auch erst mal all die Gefühle, die du vielleicht bis jetzt draußen gehalten hast, hochkommen.
Aber meine Erfahrung ist, selbst wenn da vielleicht erst mal Schmerz kommt, oder selbst wenn
da erst mal vielleicht…
Angst kommt oder wenn Ohnmacht kommt, dass es dennoch einhergeht mit dem Gefühl von
Freiheit, weil du nicht mehr kämpfen musst gegen das, was da ist. Immer noch, dass es
dennoch einherkommt mit dem Gefühl von Frieden, weil du einfach merkst: „Boah, ich muss
nicht mehr die Türen und Fenster von meinem inneren Zuhause kontrollieren.“
Ich muss nicht mehr vor dem Schlüssel stehen vor meinem Inneren und gucken: „Wer ist da
draußen und passt der da rein oder nicht?“ Sondern ich kann mich einfach in die Mitte meines
inneren freien Saales setzen und kann sagen: „Wer da auch kommen mag, welches Ereignis
auch kommen mag.“
„Ich kann ja dazu sagen.“ Das ist meine Einladung. Und ich kann das nicht erzwingen. Selbst
wenn ich da schon oft genug war, um felsenfest zu wissen, dass es diesen Raum gibt, gibt es
Tage und gibt es Wochen, wo ich darum bitte und sich das nicht öffnet.
Und dann darf ich es lieben lernen, dass ich gerade in der kleinen Liebe bin. Aber ich mache die
Erfahrung, wenn ich wirklich darum bitte. Und vor allen Dingen, wenn wir davon ausgehen, dass
es nichts ist, was irgendwo da draußen ist.
Sondern wenn wir uns daran erinnern, dass es eine Erfahrung ist, die jetzt gerade in uns ist.
Wenn wir uns innerlich gut zusprechen, wenn wir von einem Punkt kommen: „Ich selbst habe
bewusst diese Kleinheit gewählt.“
„Ich selbst habe bewusst diese Erfahrung von Enge gewählt. Und ich selbst kann mich daran
erinnern, dass ich eigentlich größer bin.“ „Ich selbst kann mich daran erinnern, dass ich fähig
bin, so frei zu lieben, dass alles, was in mir ist.“
Das Helle und das Dunkle. Das Kleine und das Große. Zu Hause sein darf. Wenn wir uns daran
erinnern, dann ist es meist schon da. Das war eine Folge aus dem Podcast Seelengevögelt
für die Rebellen des Geistes.
Danke, dass du hier bist und danke, dass du das hörst. Kennst du schon homodea ? Dort
findest du die dazu passenden Meditationen und zusätzlich dazu warten viele weitere
Inspirationen, Kurse und Meditationen auf dich.
Schau gerne mal vorbei. Wir verlinken homodea in der Beschreibung und freuen uns auf dich.

Weitere Podcasts

Episode 103