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Die wahre Liebe | Die vier größten Missverständnisse im Lieben | Folge 228

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Die wahre Liebe | Die vier größten Missverständnisse im Lieben | Folge 228

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hey du, hier ist Svenja und ich freue mich ganz besonders, dich heute wieder in einer neuen Folge im Podcast „Seelengevögelt – Für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“ mit Veit willkommen zu heißen. Wir widmen uns heute dem Thema Liebe. 

Es geht um die wahre Liebe und die vier größten Missverständnisse im Lieben. Welche vier Herausforderungen stehen zwischen uns und der Liebe? Was ist Liebe eigentlich wirklich und was meinen wir damit, wenn wir „Ich liebe dich“ sagen?

Ich wünsche dir in dieser Folge ganz wertvolle Erkenntnisse und viel Freude beim Zuhören. Danke, dass du hier bist. Ich werde manchmal gefragt, warum ich relativ selten ganz direkt und offen über die Liebe spreche.

Und das hat einen ganz einfachen Grund. Ich bin der Meinung, dass Liebe neben dem Wort Gott das am meisten missbrauchte Wort auf diesem Planeten ist. Wir sagen zu allen möglichen Dingen Liebe und wir nehmen uns dennoch, finde ich persönlich, viel zu wenig Zeit, uns zu fragen, was ist die Liebe eigentlich tatsächlich und lieben wir bereits genug oder gibt es da noch Dimensionen der Liebe, die wir vielleicht in unseren Träumen oder manchmal auch in unseren Märchen, in unseren spirituellen Mythen ahnen, aber die wir tatsächlich, wenn wir mal ganz nüchtern hinschauen, in unserem Alltag viel zu selten erfahren. Ich möchte dich auf eine Reise einladen. Ich möchte dich einladen, mit mir gemeinsam zu erforschen, was Liebe eigentlich ist, wie viele verschiedene Facetten sie haben kann.

Ich möchte dich einladen, ehrlich hinzuschauen, wo du in deinem Leben bereits wie tief liebst, ob dir das reicht und ich möchte dir Geheimnisse verraten, wie du die Entwicklung und die Reifung der Liebe in deinem Leben ankurbeln kannst.

Ich möchte heute mit dir die Frage erforschen, was ist eigentlich die Liebe? Und die, die mich kennen, wissen, ich bin nicht so sehr daran interessiert, euch theoretisch zu berieseln. Also ich werde mich hüten davor, dir heute zu sagen, pass auf, das und das ist die Liebe.

Ich möchte dich einladen, darüber nachzudenken, weil ich glaube, dass wir viel zu wenig darüber nachdenken. Es ist das, was uns so sehr nährt. Und gerade in dieser verrückten Zeit, die wir jetzt gerade alle erleben, bräuchten wir die Liebe eigentlich so viel mehr.

Und ich möchte dich einladen, wenn du mir heute folgst, nicht nur intellektuell zu folgen, sondern leg dir mal bitte ein Blatt Papier und Stift zurecht und wenn eine Frage hoch ploppt oder wenn ich dir eine Frage zuwerfe oder wenn dir plötzlich was klar wird, notiere das einfach, weil ich möchte gern etwas in Gang bringen bei dir.

Optimalerweise fängst du an, mit deinem Liebsten oder auch sogar in deinen Teams einfach mal darüber zu sprechen. Also wie viel Raum hat einfach Liebe in unserem Leben und was für eine Art von Liebe? Ich möchte mit dir darüber sprechen, was Liebe ist.

Das sind nämlich tatsächlich zwei verschiedene Dinge und eng damit verknüpft, möchte ich heute eine große Frage in den Raum werfen, nämlich was könnte die Zukunft unserer Beziehung sein? Also das Buch Genesis endet an der Stelle, so viel sei voraus verraten, also ich finde das macht sehr große Hoffnung.

Aber ich glaube, dass wir noch gar nicht wissen, zu was wir Menschen tatsächlich beziehungsmäßig fähig sind und dass es eine Tragik ist, wenn wir uns mit dem zufriedengeben, was jetzt gerade ist.

Und die Qualität unserer Beziehung hat extrem viel damit zu tun, was wir uns für eine Zukunft, für uns als Menschheit wünschen. Fangen wir an mit den Herausforderungen und ich würde gerne mit der Frage beginnen, also warum sich überhaupt mit diesem Thema beschäftigen.

Also ich hoffe jetzt zum Beispiel, dass das nicht nur Frauen sehen und Frauen versteht, mich bitte richtig, ich liebe euch und ich liebe es, dass ihr zuschaut, aber ich hoffe ganz besonders, dass jetzt gerade Männer zuhören und das sage ich deswegen, weil ich zum Beispiel ein Mann bin, der lange, lange Zeit das Thema Beziehung belächelt hat. Erfolg fand ich immer viel, viel cooler und Liebe, ja, ja,

ja, ja, ja und irgendwann einfach mal realisieren musste, dass alles in meinem Leben wirklich alles von der Qualität meiner Beziehung abhängt. In mir habe ich gerne Zahlen ins Rennen geworfen, 20.000, die macht im Grunde genommen unser ganzes Dilemma klar.

Ich habe das irgendwann mal durchgerechnet, durchschnittlich verbringt jeder von uns 20.000 Stunden in der Schule. Also ich habe hier Schulzeit, ich habe hier Schulzeit, ich habe hier ein bisschen Berufsausbildung mit reingerechnet, aber ungefähr so Pi mal Daumen sind das 20.000 Stunden Schule.

Das ist eine Menge, stimmt’s? So, Frage an dich, wie viele Unterrichtsstunden davon waren bei dir dem Schulfach Liebe oder Lieben gewidmet? Bei mir keine einzigen. Ich hatte unglaublich viele Stunden Deutsch, Literatur, Chemie, Mathematik, Geschichte, Geografie.

Ich war super, super gut darin, also Mathematik lag mir, also komplizierte Gleichungen auszurechnen, aber ich bin, was die Liebe betrifft, wie ein absoluter Idiot ins Leben entlassen worden. Meine Eltern haben mich nicht ein einziges Mal zur Seite genommen und haben gesagt, du kriegst ja sicher mit, wir haben hier auch manchmal Streitereien, wir möchten dir gerne einfach mal erzählen, was die Liebe ist und warum sich Menschen dennoch streiten und wie sie wieder in die Liebe finden können.

Ich bin völlig blind, was dieses Thema betrifft, in die Beziehung hineingestolpert. Und das ist krass, Leute. Das ist wirklich krass und ich möchte dich einladen, das mal wirken zu lassen. Also das Thema, was uns im wahrsten Sinne des Wortes am meisten unter die Haut geht, wonach sich die meisten Menschen am tiefsten sehnen, was wir so sehr brauchen, was wir sofort merken, wenn es uns fehlt, dass uns eingehen lässt,

wie Blumen, die kein Wasser bekommen, wenn es fehlt. Und gleichzeitig heroische Heldentaten verbringen lässt, also wenn es da ist, dass alle Wunden heilen kann, dass Grenzen öffnen kann, dass Wunder vollbringen kann, also das Thema schlechthin, hat in unserem Leben so wenig Platz, dass es kein Unterrichtsfach dazu gibt.

Und vielleicht gehörst du jetzt zu den ganz wenigen, die Glück haben und schon in einer Schule der neuen Art unterwegs gewesen sind, dann sage ich einfach Halleluja und Danke, aber die meisten von uns wissen nichts über die Liebe.

Und jetzt kommt aber etwas ganz Witziges. Wir sagen ganz häufig, ich liebe dich, wir sagen ganz häufig, wir wünschen uns liebevolle Beziehungen, wir wünschen uns Menschen, die uns lieben. Aber die wenigsten von uns haben sich je Zeit genommen zu fragen, was genau ist denn eigentlich Liebe?

Und um das Thema nüchtern, und ich sage jetzt mal fast wissenschaftlich genau zu beantworten, uns klar wären, dass wir vier große Herausforderungen haben, die quasi zwischen uns und der Liebe stehen. Erstmal, ich nenne das den sogenannten Brainwitz.

Also falls du an Schöpfung glaubst und dich manchmal fragst, hat Gott Humor oder einen Sinn für Ironie, dann guck in den Spiegel. Du bist ein lebendiges Beispiel dafür, dass derjenige oder dasjenige, was uns erschaffen hat, einen absoluten Sinn für Schabernack hat.

Und ein ganz konkretes Beispiel ist dein Gehirn. Es wäre nämlich super cool, wenn dein Gehirn eine Einheit wäre, einmal sozusagen aus einem Guss geformt und diese Einheit würde für dich ganz konzentriert, permanent die Frage stellen, was macht dich glücklich, was willst du und wie können wir das erreichen.

Aber dein Gehirn ist quasi im Laufe der Zeit immer wieder geupdatet worden. Das heißt, im Laufe der Evolution ist dein Gehirn nicht ausgetauscht worden, sondern… Auf einen wesentlich älteren Teil ist ein etwas neuerer Teil draufgesetzt worden.

Ich komprimiere es jetzt mal ganz vereinfacht. Also das Stammhirn haben wir schon sehr, sehr lange, also über 500 Millionen Jahre, das teilen wir mit Reptilien. Unser Stammhirn ist zum Beispiel verantwortlich für alle unsere Urinstinkte, auch für Atmen.

Unser Stammhirn ist verantwortlich, wenn wir noch jenseits von Emotionen, also vor Emotionen, in einen Flucht- oder Kampf-Instinkt schalten. Unser Stammhirn ist der Teil, der manchmal auf eine Ebene geht in einer Beziehung, wo du dich danach total schämst, weil du denkst, mein Gott, da war überhaupt kein Gefühl da.

Es hatte aber auch ein paar positive Aspekte, zum Beispiel, wenn du mit jemanden, den du wirklich liebst und dem du sehr vertraust in der Sexualität. Und dann lässt du mal so ganz los und dann kommt dein Stammhirn und sagt, OK, ich möchte jetzt mal kein Vorspiel und ich möchte jetzt gerade mal nicht die Seele des anderen sehen, sondern rammel einfach drauf los.

Dann weißt du, das ist unglaublich vital. Das kann sich auch super geil anfühlen. Im Nachhinein bist vielleicht ein bisschen erschrocken, was da war. Aber nochmal, wenn das in einem Raum von Vertrauen und Würde passiert, ist das irgendwie auch geil.

So. Unser Stammhirn ist der Teil, der ausrasten könnte, wenn wir unsere Liebe bedroht fühlen, der ist extrem besitzergreifend, der ist unglaublich dominant und ich behaupte jetzt mal ganz, ganz viele schreckliche Schattenaspekte unserer Beziehung, nämlich Missbrauch etc. kommen aus unserem Stammhirn. Darüber haben wir das limbische System und das ist nicht ein System, sondern es sind eigentlich mehrere kleine, die verstecken sich so ganz raffiniert unter deinem Großhirn.

Die sind so, ich sage jetzt mal, die kommen noch aus der Zeit der Säugetiere. Das ist der Sitz unserer Emotion und das limbische System ist extrem spannend für uns, wenn wir uns der Frage widmen, was ist eigentlich Liebe, weil wir ganz häufig im Alltag zu jemanden sagen, ich liebe dich, wenn unser limbisches System, du musst dir das so bildhaft vorstellen, das hat da so verschiedene Drogen, ja, und dann drückt es auf so einen Squiser und dann schüttet es dir eine Droge aus und dann fühlst du dich gut, also dein Gehirn fühlt sich gut, das ist zum Beispiel Dopamin besoffen, wenn du verliebt bist und dann kommen dir plötzlich solche Sätze über die Lippen.

Ich liebe dich, was du aber eigentlich meinst in diesem Moment ist, ich schau dich an und es fühlt sich geil an, dich anzuschauen oder die Vorstellung davon, was wir jetzt gleich miteinander machen werden, löst in mir eine Flut von positiven Neurotransmittern aus und deswegen sage ich, ich liebe dich, aber eigentlich hat es mit Liebe im Grunde genommen gar nichts zu tun, sondern ich artikuliere dir gegenüber den Zustand meiner Biochemie.

Oder wenn unser limbisches System gerade Neurotransmitter ausschüttet, die uns in Angst versetzen. Zum Beispiel in Verlustangst. Dann fragen wir den Partner, Schatz, liebst du mich noch? Aber was wir eigentlich, wenn wir ganz genau wären, in diesem Moment sagen müssten wäre, Schatz, ich muss mal einen kurzen Moment innehalten.

Mein limbisches System versetzt mich gerade in einen inneren Zustand der Bedrohung. Ich mache jetzt mal ein paar Achtsamkeitsübungen, um meine Gefühle wieder in den Griff zu kriegen. Danach kann ich unsere Beziehung wieder klar sehen.

Darüber haben wir jetzt, und jetzt wird es ganz lustig, unser Großhirn. Das haben wir wirklich noch gar nicht so lange. Das ist, obwohl es das Größte ist, tatsächlich das Baby. Das haben wir zu Pi mal Daumen gibt man heutzutage davon aus zwischen 300 bis 400.000 Jahren.

Das ist wirklich, das ist nichts. Also, wir können auch sagen, um ein Bild zu gebrauchen, das Großhirn ist so das Kleinkind, was hinten im Auto drin sitzt. Und man hat ihm ein Lenkrad in die Hand gegeben.

Das Lenkrad ist Gott sei Dank nicht verbunden mit dem ganzen Auto. Aber unser Großhirn denkt die ganze Zeit, dass es lenkt. Also, unser Großhirn denkt zum Beispiel, oh, das ist jetzt eine ganz bewusste Entscheidung, diesen Menschen zu lieben.

Und tatsächlich hat aber unser limbisches System schon vorher aufgrund von Konditionierung entschieden, dass wir uns jemandem emotional zuwenden. Und unser Großhirn hechtet jetzt im Grunde genommen nur hinterher und sucht dafür eine gute Erklärung. 

So ein ganz einfaches, praktisches Beispiel. Viele Frauen, die verheiratet sind, würden sagen, würden schwören, dass sie niemals einer anderen verheirateten Frau einen Mann ausspannen würden. Aber wenn du dann eine Weile Single bist als Frau, sieht die Sache schon ganz anders aus.

Also, dein limbisches System fängt dann irgendwann an zu drängeln. Ja, du warst lange vom Markt weg, du kommst dann auf einer Party und du verliebst dich. Ja, das passiert ja. Neurochemie, bom. Du verliebst dich, das heißt plötzlich sind diese Anziehungskräfte da.

Und jetzt hast du ein Problem, weil du weißt, der Typ ist verheiratet. Und jetzt springt unser Großhirn quasi auf den emotional bereits komplett abgefahrenen Zug und gibt ihm jetzt noch eine Note, die sich für uns gut anfühlt.

Also das Großhirn flüstert uns zu, ja, eigentlich ist es nicht gut, aber ich spüre, dass es wirklich, das ist eine absolute Seelenbeziehung. Wir haben ganz, ganz lange aufeinander gewartet und ich spüre auch, und das sagt der Typ ja auch, der ist nicht glücklich in seiner Partnerschaft, also ich erlöse die eigentlich alle.

Also wir erklären ganz viel, ja. So, im Großhirn sitzen auch all diese völlig absurden, überholten Konditionierungen, die uns beigebracht worden sind, zum Beispiel den Wert einer Beziehung an der Länge einer Beziehung zu messen, was ja völlig absurd ist, ja.

Also wenn zu dir jemand kommt und sagt, wir haben gerade 30 Jahre Hochzeitstag gefeiert, wäre die einzige angemessene Antwort eigentlich, wie viele Tage davon waren wirklich glücklich? Also wie viele Tage davon habt ihr es richtig krachen lassen?

Denn mal ganz ehrlich, lieber für eine Woche mit jemandem nicht aus dem Bett rauskommen, eine supergeile Zeit haben, dann wieder auseinander gehen, als mit 40 Jahren mit jemandem in einem Grabenkampf stecken.

Also hier sitzen die ganzen Klischees, Vorurteile usw. So, das ist der Brainwitz, weil jetzt kommst du also in eine Beziehung, du hast keine einzige Unterrichtsstunde darin gehabt und du hast mindestens drei verschiedene Gehirne, die in einem Moment zum Teil wirklich etwas komplett Verschiedenes wollen.

Dein Stammhirn sagt vielleicht, beiß ihm einfach nur die Kehle durch, dein limbisches System, nein, nein, nein, du brauchst ein Männchen, um zu überleben und dein Großhirn sagt, na ja, ich warte ja jetzt erst seit fünf Jahren, ich glaube, er ist kurz vorm Durchbruch.

Ja und damit wir jetzt gut dastehen, haben wir dann also noch diese ganzen Konzepte, mit denen wir erklären, warum wir zum Teil völlig absurde Dinge tun, die wir dann auch noch lieben nennen. Erste Herausforderung.

Die zweite Herausforderung klingt vielleicht erst mal etwas umständlich, die unter euch, die Professor Gerald Hüthers Arbeit kennen, kennen den Begriff bereits: Objektifizierung. Jetzt muss ich kurz erklären, weil das ist wichtig, um dann später zu verstehen, warum ganz viel, was wir als Liebe benennen, nicht wirklich Liebe ist.

Ein Mensch ist eigentlich ein Subjekt. Ein Subjekt heißt, du bist einzigartig, dich gibt es nur einmal und etwas in dir will von innen heraus leben. So, das ist der natürliche Impuls, wir wollen uns von innen heraus entfalten.

So, ein Kind, was noch nicht erzogen worden ist, ist ein permanentes Wunder. Es ist eine Lernerfolgsgeschichte, weil es lernt unglaublich schnell und es lernt aber eben nur die Dinge, auf die es wirklich Spaß hat, die es wirklich interessieren, deswegen lernt es so wahnsinnig schnell.

So, nicht erzogene Kinder lernen, lieben und bewegen sich von innen nach außen. Freie Subjekte. Dann kommen sie in die Schule und spätestens da werden wir als Objekte behandelt. Was bedeutet das? Ein Objekt, dich als ein Objekt zu sehen, in einer Beziehung heißt, ich komme nicht mehr von dem Punkt, dass ich von dir wirklich wissen will, was aus dir herauskommt, sondern du bist für mich im Grunde genommen eine Figur auf meinem Schachbrett.

Und wenn ich jetzt zum Beispiel ein Lehrer bin, der einen bestimmten Unterrichtsplan durchzusetzen hat, dann ist eine meiner ersten Aufgaben, dir beizubringen, dass du wie ein Objekt zu funktionieren hast.

So, das ist eine der effektivsten Arten, unseren Subjektinstinkt zu brechen, indem wir uns unsere Bewegungsfragen nehmen. Ich muss hier kurz eine Klammer aufmachen. Alle Pädagogen und Pädagoginnen, die das jetzt gerade sehen, das ist null ein Angriff gegen euch.

Du bist für mich ein absoluter Held, weil du stehst an einer der wichtigsten und heißesten Fronten menschlicher Evolution. Und ich weiß, wie extrem schwierig das ist, mit Idealen zu starten und in diesem System dafür irgendeinen Freiraum zu erkämpfen, also alles, was ich als Kritik bringe, richtet sich gegen ein System, das schon lange, lange komplett überholt ist.

Ich fasse das auch sehr kurz. Aber es ist wichtig zu verstehen, weil es gibt heutzutage immer noch Menschen, die Angst vor Gehirnwäsche haben, sagen Oho, Sekte, ich kann dich, was das betrifft, total beruhigen.

Du hast Gehirnwäsche erlebt, wir alle haben Gehirnwäsche erlebt, es sei denn, du bist in einer außerordentlich freien Erziehung und Bildung groß geworden. So, wir alle sind daran trainiert worden, uns von anderen wie Objekte behandeln zu lassen, mach mal das, lern mal das, merk dir das, sag jetzt das, um dann, wenn wir rauskommen aus der Schule, völlig selbstverständlich erst mal uns als ein Objekt innerhalb von Beziehungen,

innerhalb von Wirtschaft zu betrachten. Also es muss man einfach ganz klar sagen, die Schule in der Grundstruktur, wie sie heute meistens existiert, hatte niemals zum Ziel, Menschen zu freien Subjekten zu fördern, sondern das klare Ziel war, uns in kompatible Elemente einer Leistungsgesellschaft zu verwandeln.

Und da stört Subjekthaftigkeit. Also Subjekte stellen doofe Fragen. So, wir kommen also raus und wir sind gewöhnt jetzt, uns als Objekte zu behandeln und wir sind aber auch mittlerweile daran trainiert, unser Gegenüber einfach als Objekt zu behandeln. Das heißt, dass wir in Beziehungen gehen und wenn wir nicht aufpassen, wenn wir nicht hochgradig bewusst sind, das geht quasi gar nicht anders. Das ist kein böser Wille, sondern wir sind darauf konditioniert, wir betrachten den anderen als ein Objekt auf unserem Spielfeld.

Und wir sagen zu diesem Objekt, ich liebe dich, wenn dieses Objekt das macht, was wir wollen. Und wir sagen, ich liebe dich jetzt nicht mehr und entziehen Liebe und arbeiten mit Schuldvorwürfen, wenn das Objekt nicht mehr das macht, was wir wollen.

Und jetzt kommt das Perverseste. Weil wir so gebrainwasht worden sind, geben wir diese Begrenzung an unsere Kinder weiter. Kinder nerven. Warum nerven die? Weil sie außerhalb dieses Systems existieren.

Und sie erinnern uns mit ihrer Freiheit, mit ihrer Spontanität daran, dass wir im Gefängnis sitzen. Und es würde enormen Mut erfordern und sehr viel Fühlen erfordern, sehr viel Heilungsarbeit erfordern, als Erwachsener zu sagen, ich lasse mich von meinen Kindern lehren, was es bedeutet, wieder frei zu sein.

Viel, viel einfacher ist es leider, zu sagen, ich bringe auch meinen Kindern möglichst schnell bei, dass sie ein Objekt zu sein haben, zu funktionieren haben, Kindergarten und so weiter. Damit nicht genug.

Ich habe es vorhin schon erwähnt, wir haben eine dritte Herausforderung. Und das ist, wir alle sehen die Realität nicht so, wie sie wirklich ist. Also wenn jemand kommt und sagt, er wäre erwacht und er sieht alles ganz klar, kannst du schon mal innerlich sagen, okay, alles klar.

Es geht quasi gar nicht anders. Also unser Gehirn speichert alles als Muster ab. Muss es auch, weil es muss die Dinge vereinfachen, um überhaupt zurechtzukommen. Das heißt, wir legen unglaublich schnell Konzepte davon ab, was ist ein Mann, was ist eine Frau, wie hat eine Beziehung auszusehen.

Wir speichern Erfahrungen, die wir mit Männern haben, mit Frauen haben. Darum entstehen Regeln, so geht man mit einem Mann um, so geht man mit einer Frau um. Es entstehen Urteile und auf beiden Seiten darum geht es auch viel in dem Buch GENESIS.

Gibt es unerlöste Verletzungen, die uns zum großen Teil nicht mal bewusst sind? Zum Beispiel gibt es in sehr vielen Frauen eine große unbewusste Verachtung dem männlichen Geschlecht generell gegenüber.

Und wenn ihr mich fragt, ihr lieben Frauen, wenn ich mir anschaue, was in 10.000 Jahren Patriarchat passiert ist, kann ich nur sagen, ich verstehe euch total. Aber solange diese Verletzungen eben nicht auf den Tisch kommen, adressiert werden, gefühlt werden, vergeben werden, sehen wir uns nicht.

Okay, so. Und dann kommen noch eine Menge Paradigmen dazu. Also zum Beispiel haben die meisten Männer und Frauen, wenn sie eine Beziehung  in den Sand setzen, wenn eine Beziehung scheitert, Schuldgefühle.

Es ist doch spannend zu fragen, warum, weil wir dazu erzogen worden sind, an ein Konzept von Beziehungen zu glauben. Aber wo steht denn, dass eine gute Liebesbeziehung mindestens so und so viele Jahre zu halten hat?

Vielleicht ist gar nicht die Beziehung gescheitert, sondern vielleicht ist die Form einer Beziehung, die euch bisher getragen hat, einfach zu begrenzt, um euch weiterzubringen und vielleicht ist es extrem mutig, das in Frage zu stellen und ohne Schuldgefühle, sondern wirklich offen und ehrlich und würdevoll darüber zu sprechen, wie können wir diese Beziehung, die übrigens eh nie wirklich vorbei ist,

in eine neue Form überführen? Und es gibt noch eine vierte Herausforderung und die hat es auch in sich und das ist: Jedes Ego, und ich betone wirklich jedes Ego, ist eitel, also ja, wir reden immer von den sogenannten Narzissten und übertreiben sicher noch mehr als alle anderen, aber letzten Endes kannst du davon ausgehen, dass jedes Ego daran interessiert ist, ein schönes Selbstbild zu haben.

Das heißt, wenn ich jetzt komme und ich an deiner Vorstellung von Liebe kratze, dann kann es sein, dass dein Ego sagt, Veit, du kennst mich ja gar nicht. Es gibt zum Beispiel extrem viele Spiris und das sage ich absolut liebevoll, weil ich bin ja auch zumindest ein Prozent ein Spiri.

Die haben sich ein Konzept von Liebe erarbeitet, das in einem Seminar, wenn sie mit Gleichgesinnten zusammensitzen und Mantren chanten und sich auf das Herz konzentrieren, super gut hält, aber häufig schon ins Wanken gerät, wenn sie draußen nach dem Seminar in der Essensschlange ein bisschen zu lange warten müssen.

So, was ich damit sagen will, ist, damit dieser Workshop fruchtet, brauchst du eine gewisse Form von Demut, also einfach mal von dem Punkt zu kommen. Der hat eigentlich recht. So viele Stunden Liebe habe ich in diesem Leben noch nicht gehabt, vielleicht weiß ich doch noch nicht alles darüber.

Ehrlichkeit, kann es sein, dass ein gewisser Prozentsatz von dem, was du dir als Liebe verkaufst, gar keine Liebe ist? Und definitiv brauchen wir, wenn wir diese Büchse der Pandora öffnen, Humor. Also diese Ambivalenz und Vierschichtigkeit des menschlichen Wesens, also diesen Mix aus Tier, Regenwurm, Gott, Engel, Teufel, verletzbarem Mensch, wirklich zu ertragen in der ganzen Bandbreite, aus meiner Sicht geht das nur mit Humor. Und vielleicht ist das der Grund, warum die Schöpfung das so eingebaut hat, weil sie gesagt hat, passt auf, Leute. Ich habe keine Lust auf verbissen ernsthafte Schöpfungen.

Ich habe Bock darauf, dass ihr grinst, dass ihr lacht, dass ihr euch selbst nicht so ernst nehmt. Deswegen baue ich ein paar kleine Widersprüche ein. Ich möchte dich einladen, mit der Frage zu beginnen.

Und ich lade dich ein, die wirklich mal als eine Forschungsaufgabe in der nächsten Woche oder in den nächsten Wochen in deinem Alltag wirken zu lassen. Jedes Mal, wenn du dich dann mal ertappst, dass du denkst oder aussprichst, ich liebe dich.

Ja, zum Beispiel zu deinem Partner, zu deinem Kind. Oder, oh, ich liebe dieses Thema. Oder vielleicht stehst du auch vor dem Spiegel und sagst, ich liebe mich. Nachfragst, was genau meine ich jetzt gerade damit.

Also dein Schatz bringt den Müll raus, du sitzt warm mit deinem Kakao im Zimmer und er kommt rein und du sagst, Schatz, ich liebe dich. Was genau habe ich jetzt damit gemeint? Ich glaube, ich habe damit gemeint, dass ich es gerade arschgeil finde, dass ich nicht in den Regen musste.

Und das mag erst mal ernüchternd wirken. Aber ich garantiere dir, also ich bin selbst, ich liebe Romantik. Ich habe das Gefühl, dass wirklich Romantik, also wirklich deftige Romantik eigentlich am besten auf so einem ordentlich, hoffentlich ehrlichen Mist gedeiht und nicht auf einer rosaroten Wolke.

So, wenn Freunde dir sagen, oder mal genauer, wenn dein Mann zu dir sagt, Schatz, ich liebe dich so sehr. Und dann sagst du, dann stellst du ihn in eine kleine Falle und dann sagst du, wie sehr? Und dann sagt er sehr wahrscheinlich, oh, so sehr.

Und dann sagst du, liebst du mich so sehr, um … und jetzt hast du die Tür offen. Weil er hat sich quasi ganz schön weit rausgelehnt. Und jetzt kannst du sagen, liebst du mich so sehr, um mir das, das, das und das …

Und jetzt kannst du so ganz konkrete Punkte bringen, zum Beispiel sowas Spektakuläres, so einen ganz unverschämten Wunsch, wie liebst du mich so sehr, dass du bereit bist, zweimal in der Woche, eine Stunde ganz ehrlich mit mir, ohne Handys, ohne Fernsehen, über das zu reden, was uns wirklich bewegt.

So real habe ich das jetzt ja mit der Liebe nicht gemeint. Oder liebst du mich so sehr, dass du bereit bist, wenn wir das nächste Mal ins Bett gehen und Sex haben, nicht sofort anfangen, aneinander rumzuknubbeln, sondern mal langsamer rangehen und ich dir mal erkläre, was mir wirklich gut tut, wo ich wirklich gern berührt werden möchte.

Und liebst du mich so sehr, dass du mir das schenkst? Liebst du mich so sehr, dass du mir Freiraum lassen kannst, auch wenn es dir vielleicht wehtut oder wenn es mich verletzt?

Liebst du mich so sehr, dass du bereit bist, mit mir mal zu schauen, wo sich einer oder eine von uns in unserer Beziehung eine unfaire Position erarbeitet hat und auf Kosten des anderen oder der anderen mehr leistet, mehr einbringt, mehr Risiko eingeht.

Also das ist eine unglaublich spannende Frage und ich möchte dich gern einladen, die einfach mal so wirken zu lassen. Danke dir, dass du diese Folge im Podcast „Seelengevögelt“ gehört hast. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann schau gerne einmal unten in der Textbeschreibung vorbei, denn dort verlinken wir dir den kompletten Workshop auf homodea.

Außerdem kannst du dich sehr auf die nächste Folge hier im Podcast freuen, denn da vertiefen wir dieses Thema gemeinsam und widmen uns den Dimensionen der Liebe. Ich freue mich sehr, wenn du auch da wieder dabei bist und wünsche dir bis dahin eine wunderschöne Zeit.

Danke, dass du hier bist.

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