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Die Zukunft der Liebe | Lerne die 5 Dimensionen der Liebe kennen | Folge 229

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Die Zukunft der Liebe | Lerne die 5 Dimensionen der Liebe kennen | Folge 229

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hey Du! Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge im Podcast „Seelengevögelt – Für die Rebellinnen und Rebellen des Geistes“ mit Veit. Mein Name ist Svenja und ich freue mich sehr, dass auch du heute wieder mit dabei bist.

In dieser Podcast-Folge erforschen wir gemeinsam die Zukunft der Liebe und lernen die fünf Dimensionen der Liebe kennen. Bist Du bereit? Wir wünschen dir viel Freude und inspirierende Erkenntnisse beim Hören.

Außerdem verlinken wir dir in der Textbeschreibung den kompletten Workshop und eine vertiefende Meditation. Viel Spaß! Ich möchte dich heute gerne für eine Idee begeistern, nämlich dass, lasst uns mal davon ausgehen, dass wir beide nicht wissen, nicht hundertprozentig wissen, ob es dieses, was Novalis das Alpha und das Omega des Universums genannt hat, gibt.

Also er hat gesagt, die Liebe ist das Alpha und das Omega. So, ich, aufgrund von verschiedenen sehr persönlichen, sehr, sehr, sehr intimen und intensiven Erfahrungen, glaube tatsächlich daran, dass es so ist.

Aber wir lassen jetzt mal diese Mega-Ebene beiseite. Und ich möchte dich gerne einladen, heute jetzt mit mir gemeinsam so die verschiedenen Variationen von Liebe, Reifestadien von Liebe, in einer Beziehung zu erforschen.

Und da möchte ich dich einladen, mal von dem Punkt zu kommen, dass es tatsächlich so etwas gibt wie Dimensionen der Liebe, in denen Liebe feiner wird, tiefer wird, bewusster wird, in denen sich unser Verständnis davon, was Liebe eigentlich ist, sehr stark verändert, in denen sich auch die Erfahrung, die wir mit Liebe machen, verändert und vor allen Dingen auch der Ausdruck verändert, wie wir Liebe teilen.

Und ich möchte dir heute gern fünf dieser Dimensionen vorstellen. Man könnte das auch noch viel weiter treiben, aber ich bin ein relativ einfacher, praktischer Mensch und ich brauche das auf eine Art und Weise, dass es im Alltag funktioniert und ich möchte dir diese fünf Dimensionen heute so vorstellen, dass du ihr Wirken im Alltag relativ schnell erkennst.

Denn eins ist ganz wichtig zu verstehen: Es ist nicht so, dass du durch diese Dimensionen durchgehst wie in einer Art von Schulklasse, so nach dem Motto, okay, erste Klasse abgehakt, Zeugnis gekriegt, Sommerferien und dann gehe ich in die nächste, sondern du nimmst das alles mit.

Also schon allein deswegen, dass in dir dein gesamtes evolutionäres biologisches Erbe verankert ist, kannst du also selbst, wenn du zu höchsten Formen der Liebe in der Lage bist, und ich wette, wenn du dich selbst kritisch beobachtest, ist dir das schon mal aufgefallen, hin und wieder auch mal regredieren.

Ja, so zum Beispiel, du befindest dich gerade auf der Ebene von Co-Kreation mit deinem Partner. Ich erkläre noch genau, was damit gemeint ist und es flutscht und ihr seid im Flow und du weißt, du hast den Heiligen Gral der Liebe jetzt entdeckt und dann geht ihr auf eine Party und er trifft dort seine alte Klassenkameradin, von der er dir mal in einem Nebensatz erzählt hat und plötzlich siehst du die beiden in einer Ecke stehen, an der Cocktailbar, siehst nicht, worüber sie sich unterhalten, aber du siehst ihn auf eine Weise lachen, wie er bei dir schon lange nicht mehr gelacht hat und mit allem merkst du, dass du wieder aus dieser unglaublich freien Co-Kreativen Ebene ein bisschen nach unten rutscht, so fühlt sich enger an.

Dann versuchst du nochmal hochzukommen, weil du hast vielleicht schon schlaue Konzepte gelesen, von wegen, dass Eifersucht ja nicht nötig ist und wenn man den Mann wirklich liebt, dann braucht man auch nicht eifersüchtig zu sein, dann freut man sich doch, man freut sich, dass er da so viel Spaß hat, offenbar sogar ein bisschen mehr Spaß hat als mit dir in den letzten Monaten, doch toll.

Und dann merkst du aber: Fuck, wenn ich ehrlich mit mir bin, ist dieser co-kreative Flow weg, sondern es ist eng, es tut weh und ich hab Angst und wenn ich mich jetzt dem stelle, dann muss ich da jetzt erstmal ankommen.

Das heißt, wir rutschen dann auch schnell mal runter. Und wir haben gerade auch im letzten Jahr, also in dem Jahr, in dem sehr, sehr viele Menschen existenzielle Nöte, Bedrohungen und Unsicherheiten erlebt haben, finde ich persönlich sehr viel Erfahrung machen können, wie eine Welle von Solidarität relativ schnell kippt in eine Welle von Abgrenzung und du bist in dem Lager und ich bin in dem Lager und wir sind jetzt Feind:innen.

Also all diese Ebenen sind eher so wie Farben, die sich einfach mit uns mitentwickeln und ich persönlich glaube, es tut uns allen gut, niemals einzuschlafen und zu denken, wir hätten jetzt irgendetwas komplett transzendiert. Bist du bereit? Fangen wir an mit der ersten Ebene: Ausbeutung. Diese erste Ebene kommt eigentlich aus einer Zeit, wo unser Ego so egozentrisch war, dass es wirklich im wahrsten Sinne des Wortes nicht in der Lage war, jemanden zu fühlen, die Perspektive von jemand anderem einzunehmen.

Also Kinder sind zum Beispiel auch in einem relativ frühen Alter, sie sind einfach nicht fähig zu fühlen, was auf der anderen Seite passiert. Also wenn sie die Schaufel wollen im Sandkasten und sie nehmen sie dem anderen weg, einfach egozentrisch als ihre Schaufel betrachten und das andere Kind fängt an zu weinen, dann fühlt das das Kind nicht.

Und es ist dann immer ein bisschen witzig, wenn Eltern vor dem Kind stehen und ihnen etwas von buddhistischem Mitgefühl erzählen, das braucht noch ein bisschen, ja? So, Ausbeutung ist die rudimentärste Form, hier können wir wirklich noch nicht von Liebe sprechen, von Beziehung, und hier geht es immer auf Kosten eines anderen.

Das heißt, hier ist immer eine oder einer ganz klar oben und eine oder einer verliert ganz klar. Ein krasses Beispiel ist zum Beispiel Sklaverei. Die meisten Menschen heutzutage, wenn sie Filme darüber sehen, können sich das gar nicht mehr vorstellen, ja?

Wir schauen das an und denken: Mein Gott, wie ist es möglich? Wie ist es möglich, einem anderen menschlichen Wesen einen verrosteten Eisenring umzulegen mit Stacheln nach innen und völlig selbstverständlich davon auszugehen, dass dieser Mensch dir zu dienen hat?

Das ist möglich, wenn du in einem sehr primitiven Stadium von Bewusstsein bist, in dem du nicht fähig bist, zu fühlen, was in einem anderen passiert, also pure Egozentrik. Aber wir dürfen uns nichts vormachen, es gibt offene Sklaverei noch überall auf der Welt.

Kalter Kapitalismus sieht an vielen Stellen erst mal sehr vernünftig aus, aber wenn du mich fragst, Leute einzukarren, jetzt zum Beispiel, und sie auf unseren Feldern Erdbeeren pflücken zu lassen, auf engstem Raum, weil diese Menschen einfach Geld brauchen und ihnen nicht die Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, sich gegen ein Virus zu schützen und zu sagen, wenn die krank werden, ist es ihr Risiko, das ist Ausbeutung, egal wie wir das benennen. Das, was passiert in vielen, vielen Konzernen noch, also einfach die Notlage von Menschen auszunutzen und zu sagen: „Hey, friss oder stirb“ ist Ausbeutung.

Und ich wünschte, wir wären in Deutschland an einem Punkt, wo wir sagen könnten, diese Form von Ausbeutung oder Sklaverei, die gibt es nicht mehr in Beziehungen. Aber glaubt mir, ich habe in meinen Coachings schon Geschichten gehört, und ich rede nicht von primitiven Menschen, ich rede von wirklich zum Teil intelligenten Menschen, aber die ihren Partner oder ihre Partnerin schamlos ausgebeutet haben, die die Notsituation, zum Beispiel einfach eine emotionale Notsituation oder auch eine finanzielle Notsituation, brutal ausgenutzt haben und diesen Menschen einfach nur ausgenommen haben. Zum Beispiel, wenn du einem wirklichen Narzissten, und ich rede jetzt nicht von diesem Schuss Narzissmus, den die meisten von uns haben, sondern ich rede von einem echten pathologischen Narzissten in die Fänge gehst, der lutscht dich, der beutet dich einfach knallhart aus. Wenn Männer heutzutage immer noch Sextourismus betreiben, ich meine, logisch, es sind nicht nur Männer, aber wir müssen einfach klar sagen, es sind hauptsächlich Männer, wenn wir – Achtung, Triggerwarnung – die Wehrlosigkeit von Kindern ausnutzen, das ist alles absolute Ausbeutung.

Und sobald eine Beziehung in die Co-Abhängigkeit rutscht, das heißt, sobald ich das Gefühl habe, ich brauche dich so sehr, dass ich mir alles gefallen lassen muss, entsteht Ausbeutung. Und ich möchte dich einladen, so mutig zu sein, also ich möchte kein Schwarzmaler sein, überhaupt nicht, aber ich möchte dich einladen, so mutig zu sein, zu sehen, dass selbst in sehr bewussten Beziehungen sich manchmal strukturelle Reste von Ausbeutung halten können, gar nicht, weil wir böse sind, sondern weil wir es nicht anders gelernt haben und weil wir einfach unbewusst mit unseren Machtpositionen spielen. Also ich höre zum Beispiel wirklich immer noch, und da kriege ich Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass Frauen einfach sagen, wenn sie mal aufmucken in ihrer Beziehung, dass Männer dann sehr schnell die finanzielle Karte ausspielen und einfach sagen, dann drehe ich dir an der Stelle den Hahn ab. So, das sind nur einige Beispiele, aber ich möchte dich einladen, einfach mal hinzuschauen, gibt es irgendwo Bereiche, in denen du spürst, da ist eigentlich gar keine Liebe, sondern das ist entweder Verachtung für den anderen, also wenn du den jetzt bis aufs Letzte ausnutzt, oder das ist Furcht auf der anderen Seite.

Und nochmal: Wir kommen alle aus einer sehr, sehr bewegten und verkorksten Geschichte der Menschheit. Die letzten 10.000 Jahre waren verrückt und ich finde, es ist wichtig, dem ehrlich zu begegnen, es auch wehtun zu lassen, es zu adressieren und uns aber möglichst schnell zu vergeben und zu sagen: Hey, lass uns das bitte ändern.

Mir ist da gerade was aufgefallen, das ist ja alles ganz schrecklich. Also, Frage an dich und wenn du Lust hast, schreib es dir einfach auf: Wo beutest du jemand anderen aus? Also auf gut Deutsch gesagt, wo behandelst du jemand anderen einfach als ein Objekt, das du ausquetschen kannst und wenn du mal ganz ehrlich bist, egal wie du es benennst im Außen, in der Tiefe ist es dir scheißegal, wie es dem anderen geht.

Es ist hart, sich das einzugestehen. Zum Beispiel ist es wichtig, dass all die Menschen, die das jetzt gerade sehen, die Unternehmer sind oder Unternehmerinnen sind. Ich möchte euch wirklich einladen, mal mutig hinzuschauen. Seht ihr die Menschen, die in eurer Arbeit kommen, als Subjekte, denen es in allererster Linie darum gehen sollte, dass sie glücklich sind und dass sie sich wohlfühlen oder seht ihr sie eigentlich als Objekte in eurem Unternehmen und es geht darum, so viel wie möglich rauszuholen?

Wo lässt du dich ausbeuten und warum? Also, es hat ja meist etwas damit zu tun, dass wir uns nicht vorstellen können, aus dieser Situation rauszukommen und auch eine sehr spannende Frage: Wo beutest du dich aus?

Also, wo beutest du dich selbst aus? Zum Beispiel Menschen mit Helfersyndrom, die brauchen gar nicht einen anderen, der ihnen sagt, mach mal das, sondern sie beuten sich quasi selbst aus, in der Hoffnung, dass dann irgendwann mal was zurückkommt.

Also, wenn wir uns vorstellen, in Ausbeutung ist immer ein Ego oben und eins ist immer unten. So, Konkurrenz: Beide Egos stehen an der Startlinie, rennen los und beiden ist klar, beide können gewinnen, aber wir stehen in Konkurrenz zueinander, ja, du kannst auch gewinnen, aber ich will in erster Linie, dass ich gewinne und wenn ich mehr gewinne, dann verlierst du etwas, du verlierst vielleicht nicht alles, aber du verlierst etwas. Also zum Beispiel in der Wirtschaft, die meisten Unternehmen würden sich heutzutage sehr wahrscheinlich immer noch als in Konkurrenz zu anderen Mitbewerbern betrachten.

Das heißt, wenn du die Kunden gewinnst, dann fehlen die Kunden mir, also geht es darum, dass ich irgendwie auf den Top komme, besser bin als du, dann gewinne ich die Kunden und wenn wir da mal richtig reinhören und ehrlich sind, dann geht es darum nicht mehr wirklich, dass wir unsere Kunden lieben, oder?

So, weil wenn wir wirklich unsere Kunden lieben würden, dann würden wir ja sagen: Hey, ich möchte gerne, dass unsere Kunden dahin gehen, wo ihnen am besten gedient ist. Zwischen Mann und Frau ist Konkurrenz eine spannende Sache.

Wenn Mann und Frau zusammenkommen unter dem Dach von Liebe, dann gibt es doch ganz häufig Machtspiele. Also zum Beispiel: Hey, ich habe die Meinung zu dem Thema, du hast die Meinung zu diesem Thema und einer von uns beiden muss sich hier durchsetzen.

Machtspiele von wegen: Wer ist sichtbar? Also wenn es zum Beispiel um eine Party geht: Hey, ich möchte gerne gesehen werden. Also bin ich ein bisschen lauter, ich unterbreche dich. Ich gönne dir nicht, dass du wirklich an die Macht kommst.

Ich habe zum Beispiel schon häufiger Konstellationen erlebt: Eine Frau kümmert sich um die Familie, hält dem Mann den Rücken frei. Die Kinder sind irgendwann aus dem Haus und dann kommt die Frau und sagt: Schatz, jetzt würde ich gern richtig loslegen.

Und der Mann sagt: Nee, weil dann müsste ich ja aus dem Rampenlicht raus. So, eine gute Beziehung, also eine wirklich lebendige Beziehung, kann erstens ehrlich damit umgehen, weil nochmal, wir sind letztendlich, egal, wie sehr wir uns gern schon erleuchtet wähnen, sind wir Säugetiere im Anzug, die ein paar kluge Sachen sagen können.

Und es ist irgendwie menschlich, besonders, wenn du auch ein Alphagehen hast, wenn es da so ein Gerangel gibt und wenn wir einen Top-Salm wollen und wenn wir mehr Einfluss haben wollen, die Frage ist einfach immer nur, wie bewusst gehen wir damit um, wie ehrlich und mit wie viel Humor.

Zum Beispiel Konkurrenz in Beziehungen führt ganz häufig zu unfairen Aufgabenverteilungen. Wir sprechen zwar darüber, dass wir es fair haben wollen, aber letzten Endes sind wir froh, wenn es so mehr auf der anderen Seite ist.

Mehr Konkurrenz auf dieser Ebene, würde ich sagen, ist immer noch nicht von Liebe zu sprechen, sondern es sind eigentlich Machtspiele. Wir haben vielleicht sogar Respekt vor dem anderen, weil er sich ordentlich durchgesetzt hat, aber letzten Endes geht es immer noch darum, wer hat die größeren Ellenbogen oder wer ist raffinierter.

Frauen sagen dann: Hey, ich mache das diffizieler, ich verführe den einfach dazu, ich manipuliere, etc. Aber es geht letzten Endes ganz, ganz viel um Macht, um Einfluss. Wer hat das Sagen? Frage an dich:

Wo erlebst du dich in Konkurrenz zu jemandem? Jetzt eine spannende Frage, wenn du eine Frau bist und es ist eine Tochter im Haus. Wenn deine Tochter langsam anfängt, größer zu werden und du merkst, sie ist kein Mädchen mehr, sondern sie wird eine Frau.

So, gibt es da vielleicht auch einen Teil, in dem ihr in Konkurrenz steht, der dir vielleicht sogar ein bisschen Stress macht? Dass du jetzt vielleicht in eine reifere Schönheit kommst und du siehst, dass vielleicht, wenn ihr zusammen über eine Straße geht, Männer mehr deiner Tochter hinterherschauen.

Kannst du dich daran freuen, weil diese Ebene in dir voll erfüllt ist? Oder gibt es da so ein Nicken? Oder gehst du vielleicht sogar so weit, dass du deine Tochter ein Stück disst?

Oder als Mann, ja, wenn dein Sohn in das Alter kommt, wo du merkst: Krass, der kann jetzt mehr Liegestütze als ich. Oder wenn du merkst, deine Kiddies werden generell, die werden einfach smarter, die werden schneller und sie fangen an, Ratschläge zu geben, die echt gut sind. So, kannst du das nehmen und kannst du dann auch vielleicht mal die Rollen tauschen lassen, kannst du dich auch mal auf eine gute Weise belehren lassen oder hast du eigentlich immer so das Gefühl, du musst on top sein? Noch mal, wir reden jetzt nicht nur von Liebesbeziehungen, sondern wir reden auch von Freundschaften zwischen Männern. Also, wie viel Konkurrenz gibt es da? Wo erlebt ihr in euren Beziehungen Machtkämpfe?

Also, das Gefühl von: Entweder ich gewinne ein Stück oder der andere. Also einer von uns verliert immer ein bisschen und wie fühlt sich das an, wenn du da drin bist? Also, vielleicht bist du am Punkt, wo du sagst: Eigentlich finde ich das geil.

Also, ich kenne zum Beispiel Männer, die sagen: Also, diese Machtkämpfe in meiner Company, ich finde das irgendwie geil. Das ist so wie Kanäle und wie auf der Jagd sein, etc. Ich kann das ganz sportlich nehmen.

Ich kenne aber auch viele, die sagen: Eigentlich macht mich das so müde und so pappesatt und ich habe nicht wirklich Bock darauf. Frauen sind ganz häufig in Konkurrenz zueinander, das spreche ich auch in meinem Buch an.

Es ist eines der cleversten Tricks des Patriarchats, eure Kreise zu sprengen und euch in eine Position zu versetzen, wo ihr davon profitieren könnt, dass ihr euch gegenseitig den Mann ausspannt, dass ihr mehr flirtet, dass ihr die Hübschere von euch werdet, etc.

Das heißt, diese Power, die bei Frauen eigentlich ganz, ganz viel auch dadurch entsteht, dass sie zusammenhalten, eine echte Sisterhood zu sprengen, hat ganz viel mit dieser Ebene von Konkurrenz zu tun.

Ich bringe noch ein paar praktische Beispiele für Ausbeutung und Konkurrenz, damit du siehst, das schleicht sich so ein. Also, schau mal, Andrea und ich, wir leben jetzt seit 28 Jahren zusammen und wir beschäftigen uns fast täglich mit diesen Themen.

Wir meditieren gemeinsam, wir lieben, wir arbeiten zusammen, wir führen eine Company zusammen und ich würde mal sagen, wir sind uns wirklich extrem wichtig und dennoch würde ich sagen, gibt es Momente, wo wir uns ausbeuten.

Also, wenn ich zum Beispiel sehe oder sehen müsste, dass Andrea gerade fertig ist, dass sie gerade müde ist und dass sie eigentlich gerade nichts weiter bräuchte als Ruhe und eine Badewanne und ich aber stillschweigend hinnehme, dass sie weiter in meiner Arbeit unterstützt und ich innerlich denke: Hey, ich bin froh, dass sie gerade nicht in der Badewanne ist, sondern dass sie diese Arbeit macht, dann ist das auch eine Form von subtiler Ausbeutung.

Wenn du etwas tust in einer Beziehung, weil du dich selbst als weniger wert betrachtest als den anderen und du fängst an, über deine Grenzen zu gehen, fängst an, faule Kompromisse einzugehen, dann beutest du dich aus.

So, jedes Mal, wenn wir Mann, Frau oder in welcher Konstellation ihr immer zusammenlebt oder arbeitet, zusammenkommen und wir haben verschiedene Meinungen und wir sind nicht in der Lage, diese Meinungen erstmal ganz ruhig nebeneinander existieren zu lassen, um aus dieser These und Antithese heraus eine neue Synthese zu erschaffen, sondern rangeln und letzten Endes von dem Punkt kommen, einer von den Meinungen muss gewinnen, ist das nichts anderes als Konkurrenz. Also, ganz häufig betrachten wir Konkurrenz als die normale Beziehungsebene zwischen Mann und Frau. So, in dem es darum geht: Hey, ich setze mich mit meiner Sicht auf die Dinge durch.

Warum gehen so viele Beziehungen, wenn es dann irgendwann mal nicht funktioniert, unschön auseinander? So, wenn wir uns wirklich lieben, also in dem Kontext, in dem die meisten, glaube ich, Liebe verstehen, also im Sinne von: Ich liebe dich, du bist mir wertvoll, dann sollten wir ja eigentlich, wenn diese Beziehung auseinander geht, uns dennoch feiern, achten und ehren können und sagen können:

Okay, mir bricht das Herz, aber ich unterstütze deinen weiteren Weg. Aber wenn unsere Beziehung unter dem Deckmäntelchen der Liebe stattgefunden hat und wir uns tatsächlich eigentlich eher benutzt haben, dann ist es völlig logisch und auch natürlich, dass in dem Augenblick, wenn das Nutzverhältnis auseinanderbricht und wir beide nicht das bekommen, was wir eigentlich in Rechnung gestellt haben, dass wir pissig sind und dann wird es unschön.

Also, einfach die herzliche Einladung und das sportlich humorvoll zu untersuchen: Wo in deinem Umfeld gibt es diese Tendenzen? Kommen wir zur dritten Dimension: zur Kooperation. Also, Ausbeutung und Konkurrenz, das sind Ebenen von Egozentrik.

Also, da sind wir im Grunde genommen, egal, was wir uns erzählen, wir sind noch nicht wirklich in der Lage, den anderen zu sehen, wahrzunehmen und zu fühlen. In Kooperation reift unser Ego in die Ethnozentrik hinein.

Das reicht noch nicht für alle Menschen, aber wir greifen uns einige besondere Menschen heraus und diese Menschen schließt unser Ego jetzt mit einem Ethno-Komplex von Stamm ein, also alle, die zu unserem Stamm gehören, die kommen jetzt auch in das Zentrum unserer Aufmerksamkeit und wir beginnen zu begreifen, wir haben etwas davon, dass es denen auch gut geht.

Das heißt, hier kommt so eine faire Partnerschaft. Wir fangen an, uns wirklich aufeinander zu verlassen. Und wir halten zusammen. Also, das ist für mich die Basis einer guten, normalen Ehe zum Beispiel.

Oder auch einer Business-Beziehung zwischen zwei Companies, die zusammenarbeiten. In einer Kooperation ist es so, dass wir relativ klar sehen, was wir können, was wir nicht können. Und wir suchen jemanden, der uns ergänzt.

Wir kompensieren uns quasi. Also, in einer kooperativen Beziehung zwischen Mann und Frau ist es klassischerweise so: Der Mann hat seinen Animus bis zum Wissenstand entwickelt und er projiziert seine eigene Anima, seine weiblichen Anteile, auf die Frau. Das heißt, wir haben meist in so einer Beziehung eine ganz klassische Rollenverteilung. Die meisten von euch kennen das ja wahrscheinlich von ihren Eltern. Mann ist dafür zuständig, das Auto in die Werkstatt zu fahren und die, keine Ahnung, die Rechnung zu bezahlen und die Frau, die macht halt, die macht alles so schön und die kocht. Ich übertreibe jetzt klischeehaft. Aber es kommt in einer Kooperation zu einem fairen Austausch, aber man muss ganz klar sagen, das Ganze hat auch Nachteile. Es ist zwar stabil, aber die Entwicklung stagniert.

Also, wenn ich als Mann mich daran gewöhne, dass meine Frau bestimmte Anteile, die ich selbst eigentlich auch in mir habe, für mich lebt, zum Beispiel in der Erziehung: Ich bin der Strenge, du bist die mit dem Gefühl oder andersrum. Wenn ich mich daran gewöhne, dass du diese Anteile lebst und dass ich wiederum andere Anteile für dich lebe, dann ist das zwar relativ stabil, also das heißt, es ist für viele, zumindest dann, wenn die Umgebung relativ stabil ist, ein ganz gutes Erfolgsrezept, um den Alltag zu meistern, aber es findet irgendwann keine echte Entwicklung mehr statt. Und wenn du solche Paare, und ich wette, du kennst solche Paare, mal beobachtest, und das meine ich ganz liebevoll, dann siehst du, wenn du die fünf Jahre später wieder siehst, sind ein paar Falten dazugekommen, aber von der Konstellation her ist es irgendwie immer noch dasselbe. Er ist halt er, sie ist halt sie, sie macht das, er macht das, sie meckern auch manchmal übereinander, aber es ist in sich irgendwo stabil, aber es findet nicht so viel Entwicklung statt.

Also, bildhaft ausgedrückt, anstatt diesen Part in mir zu entwickeln, benutze ich dich quasi ein bisschen wie so eine Krücke, also ich kann mich bei dir auflehnen, und ich bin für dich eine gute Krücke, und so sind wir relativ stabil, und so können wir eigentlich, wenn nichts dazwischen kommt, bis zum Ende weitergehen.Partnerschaften oder Kooperationen haben oft die Tendenz zur Abkapselung, also Ethnozentristen können die anderen nicht wirklich sehen, sondern kommen eigentlich eher vom Punkt: Wir sind gute Partner, also wir haben eine gute Ehe oder wir haben eine gute Business-Partnerschaft und wir gegen den Rest.

Da gibt es also „wir“ und da gibt es die anderen. Und das funktioniert so lange, solange im Außen nicht arg was ins Wanken kommt. Also, wenn zum Beispiel angenommen, wir leben zwar unsere Leidenschaft nicht mehr.

Sex, das haben wir irgendwie verdrängt. Es wäre auch zu unruhig, zu heiß, aber dafür haben wir es schön stabil. Und dann gehst du oder gehe ich auf eine Dienstreise, ich trinke ein paar Schnäpse zu viel, das übergehe ich lustig auf und plötzlich kommt das, was ich unterdrückt habe, an die Oberfläche und ich fange eine Affäre an.

Irgendwann wird die Affäre groß, ich muss sie dir gestehen und dann wird so eine Partnerschaft herausgefordert. So, dann kommen wir an den Punkt, wo die Kooperation infrage gestellt wird und häufig ist es so, dass sie dann zerbricht oder aber wir nehmen die Herausforderung an und wir wachsen.

In der Kooperation, wenn wir ganz genau hinschauen, ist es immer noch eine Form von Objektifizierung. Also, ich sehe dich schon, ich will schon auch, dass du glücklich bist, aber ich möchte auch gern, dass du auf meinem Schachbrett die Rolle einnimmst, auf die wir uns geeinigt haben.

Wenn du jetzt kommst, zum Beispiel so ein Klassiker: Frau kommt plötzlich und geht zum Yogaunterricht und am Anfang belächle ich das noch und dann kommt sie aber zurück. Sie hat sich im Yogaunterricht doch angefangen, mit anderen Frauen zu unterhalten und kommt plötzlich mit bestimmten Themen, Feminismus und so weiter.

Das heißt, in diesem Objekt auf meinem Spielfeld findet Entwicklung statt, die unser Gleichgewicht bedroht. Wenn ich an dieser Kooperation festhalte, werde ich jetzt anfangen zu versuchen, das einzudämmen.

Das ist ein Phänomen, deswegen erwähne ich das, das viele bestimmt schon mal erlebt haben: Dass, wenn du dich anfängst zu entwickeln, dein Partner oder deine Partnerin komischerweise nicht total begeistert ist.

Das hat einen ganz simplen Grund. Sein oder ihr Gehirn hat sich an eine bestimmte Version von dir gewöhnt. Und wenn du jetzt ausbrichst, kommt alles durcheinander und wenn ich noch nicht in der Lage bin, dich als ein Subjekt zu sehen, versuche ich, dich wieder in diese Objektrolle hineinzuzwingen.

So, es ist eine Liebe auf Objektebene, könnten wir sagen. Ich liebe dich, weil wir passen so gut zusammen. Wir sprechen auch witzigerweise von „Ich habe meine bessere Hälfte gefunden“. Eigentlich, wenn ich mal ganz ehrlich bin, ist es noch nicht wirklich Liebe, sondern es ist eine Art von Dankbarkeit, weil es ist bequem mit dir und ich finde auch, dass wir unseren Alltag gemeinsam richtig gut managen.Frage an dich: Wo in deinem Leben erlebst du eine faire Kooperation im Business oder privat? Und ich möchte dir noch mal betonen, auch wenn es weitere Dimensionen gibt, auf die wir gleich zu sprechen kommen, so eine faire Partnerschaft ist heutzutage schon richtig viel wert. Weil die meisten fairen Partnerschaften, die sich so bezeichnen, sind eigentlich immer noch Konkurrenten, die sich gegenseitig freundlich behandeln, aber sehr genau darauf achten, dass sie doch mehr haben als der andere.

Und das ist Konkurrenz. Wenn dir das nicht mehr reicht und wenn du bis hierher geschaut hast und das Ganze Sinn macht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du deine Fühler bereits in höhere Dimensionen ausgestreckt hast.

Wenn dir das nicht mehr reicht und du merkst, da ist eine Sehnsucht und du kommst plötzlich an den Punkt, wo du sagst: Ey, das kann nicht alles gewesen sein. Oder aber diese Partnerschaft wird von außen so in ein Chaos herausgefordert oder hineingeführt, dass ihr euch einfach bewegen müsst, dass ihr wachsen müsst, gibt es die Chance, in die sogenannte Co-Kreation hineinzureifen.

Also, das Buch Genesis setzt da ganz stark an. Also, das ist meine hoffnungsvolle Vision, weil ich der Meinung bin, dass wir Co-Kreation als eine Ahnung, als eine Möglichkeit sehr wohl bereits begriffen haben, aber dass es noch viel zu wenige lebendige Beispiele dafür gibt.

Was ist der Unterschied? In einer Co-Kreation bin ich zum allerersten Mal in der Lage, dich als ein freies, lebendiges Subjekt zu betrachten und mich auch. Also, anders ausgedrückt, ich komme nicht mehr, ich versuche zumindest nicht mehr in die Falle zu tappen, dass ich glaube, ich wüsste, wer du bist, sondern ich übe mich darin, dich permanent aus meinen starren Vorstellungen zu entlassen, sondern ich gehe davon aus, dass du und ich, dass wir keine starren Formen sind, sondern lebendige Prozesse. Also, ich sage immer, Andrea ist zum Beispiel für mich eine Jukebox der Evolution. Und immer, wenn ich denke, jetzt kenne ich sie, kommt eine neue Schicht.

Und immer, wenn wir glauben, wir kennen den anderen, stirbt Co-Kreation. So, Co-Creation findet in der Gegenwart statt. Co-Kreation kommt zustande, wenn zwei Menschen zusammenkommen, die erst mal sich selbst die Luft geben zu atmen. Sagen: Ich weiß nicht wirklich, wer ich bin, ich habe verschiedene Schichten von mir schon erforscht, aber ich habe voll Bock, jetzt gerade noch was Neues rauszufinden und ich weiß nicht, wer du wirklich bist und ich habe voll Bock, immer wieder neu über dich zu staunen. In Co-Creation kommt es in dem einzelnen Menschen, egal ob er Mann, Frau, non-binär oder trans ist, zu einer offenen Vermischung von weiblichen und männlichen Qualitäten. Also, Frauen und Männer, die in einer stabilen Partnerschaft leben, die haben sich meist darauf geeinigt: Ich lebe die männlichen Qualitäten, du lebst die weiblichen Qualitäten in bestimmten Verhältnissen und das ziehen wir so durch.

Und dann kommen so Sprüche wie: Lass den mal, der wird sich eh nicht wieder ändern. So, wenn ich, und das ist meine Liebeserklärung in Genesis, wenn ich an den Punkt komme, dass ich in den Spiegel schaue und ich möchte dich gerne einladen, bitte, schreib dir das mal auf oder notier es dir: Heute Abend einfach mal voll in den Spiegel zu schauen, still mal nichts zu sagen, dich einfach nur anzuschauen, dir in die Augen zu schauen, am besten nackt, dich zu betrachten und mal ganz ehrlich hinzuhorchen, ob du, wenn du in den Spiegel schaust, jemanden siehst, von dem du denkst, den kennst du, das kann der oder die und das kann er oder sie eben nicht oder wenn du ganz genau hinschaust, wenn du nur weiter stehen bleibst und dir wirklich richtig in die Augen schaust, dann kann es sein, dass du erstmal so eine Grenze überwinden musst, wo sich das so ein bisschen seltsam anfühlt, wenn du nur weiter stehen bleibst und schaust und dann siehst du etwas in den Augen leuchten und du weißt einfach, dass davor dir ein einziger Strom von Abenteuer ist und du bist noch lange nicht am Ende.

Und wenn du dann beginnst, weibliche und männliche Qualitäten, Eros und Logos in dir freizulassen, Licht und Schatten in dir freizulassen, das, was ich am Anfang erwähnt habe, das Tier in dir willkommen zu heißen, den Gott in dir willkommen zu heißen, den Menschen, dem Raum gibst, kommt es zu einer exponentiellen Explosion von Kreativität.

So, an der Stelle fängt der Mensch an, sich auf eine natürliche, nicht egohafte Weise in sich selbst zu verlieben. So, das ist nicht diese starre Sich-verliebt-Sein, was ein Archetyp hat, der ein ganz bestimmtes starres Bild von sich hat, sondern das ist ein Faszinierdsein davon, dass du Genesis im Prozess bist, dass du ein nie enden wollendes, sich permanent veränderndes Wunder bist.

Und hier kommt es zu einem Tanz von weiblich und männlich, das ist eine der Symbolkräfte des sogenannten Äskulapstabs, dass diese weiblichen und männlichen Kräfte in dir immer wieder auseinandergehen, neu zusammenkommen, neu zusammenkommen, dass du an einem Tag total männlich, vielleicht brutal macho bist und am nächsten Tag ganz fein, ganz feminin bist und dass sich das einfach nicht mehr ausschließt. So ein Mensch, der da ist, der sich so frei gibt, fängt an, sich auf eine ganz neue Art und Weise zu individualisieren. Also, Co-Kreation geht nur mit Menschen, die ein starkes Ich haben.

Starkes Ich heißt, ich weiß auf der einen Seite, wer ich bis jetzt bin, ich habe aber auch voll Bock, jeden Tag neue Dinge auszuprobieren. Ich weiß, was ich brauche für meine Potenzialentfaltung und das bringe ich auch in die Beziehung ein, das heißt nichts da mehr mit Ausbeutung, nichts da mehr mit Konkurrenz, sondern ich zeige dir einfach, was ich brauche, damit du mein Optimum sehen kannst und gleichzeitig verstehe ich aber auch, dass wir ein Wir sind und dass dieses Wir total davon lebt, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Warum Co-Creation? Weil ich hier wirklich beginne zu begreifen, dass alles miteinander zusammenhängt, alles ist miteinander verbunden.

Das heißt, ursprünglich kommt der Begriff Co-Kreation ja aus dem Business, also da war die Idee: Ich entwickle Produkte mit dem Kunden zusammen und das ist ein ganz gutes Bild. Also, in Co-Kreation geht es wirklich darum zu verstehen, dass zum Beispiel das, was in eurer Liebesbeziehung passiert, etwas im gesamten System der Menschheit, im gesamten Ökosystem verändert, also es gibt nichts, was von etwas getrennt ist. Die Art und Weise, wie wir unsere Kinder in den Schulen behandeln, beeinflusst massiv unsere Zukunft, beeinflusst unsere Umwelt, beeinflusst alles.

Was zwischen dir und deinem Partner heute Abend in einem Gespräch passiert, ob ihr wieder und wieder die alte Vergangenheit abnudelt oder ob ihr verzaubert voreinander sitzt und sagt: Baby, wir gebären heute ein Stück Neuzukunft für die ganze Welt, beeinflusst uns alle.

Das heißt, ich bin auf eine paradoxe Weise in diesem co-kreativen Zustand auf der einen Seite klein, weil ich begreife, dass ich alles bewirkt, das heißt, dass ich jetzt zum Beispiel ich, Veit Lindau, bin ein Ergebnis von allen Wirkungen des Lebens auf mich, ich bin quasi ein Ergebnis und gleichzeitig bin ich die Wirkung, das heißt, ich beeinflusse auch alles um mich herum.

So, jeder einzelne Schritt, den wir gehen, jedes Wort, das du denkst, jede Tat hinterlässt einfach Wellen und in der Co-Kreation geht es also nicht mehr darum, meinen Ego-Willen durchzusetzen, sondern erstmal für mich alleine, aber auch mit dir gemeinsam zu empfangen, was zum Wohle aller ist.

Es gibt diesen wunderschönen Spruch, ich glaube, der kommt aus Südafrika: „Ich bin, weil wir sind.“ In der Co-Kreation begreife ich, dass wir uns miteinander schaffen. Zum Beispiel denkst du jetzt vielleicht: Ich höre nur zu, aber die Art und Weise, wie du gerade zuhörst, ob du dich berühren lässt, ob du das mitnimmst, ob du irgendwas davon umsetzt, hat eine Auswirkung auf mich.

Das heißt, selbst wenn wir uns nie persönlich begegnen, und das finde ich wirklich abgefahren, hat jedes einzelne Gespräch in deinem Leben eine Auswirkung auf mein Leben. So, das, was wir miteinander auf die Erde bringen, beeinflusst alles.

Und in der Co-Creation verstehe ich eine Beziehung nicht mehr nur als etwas, wo es darum geht: Hey, wir kommen zusammen, um unseren Alltag gut zu meistern, um Kinder zu erziehen, um ein Häuschen zu bauen und einen Zaun darum herum, sondern hier kommen zwei Partikelchen Kosmos zusammen, um etwas zu gebären, was für alle wichtig sein kann. Das heißt, wenn du dich das nächste Mal mit deinem Mann, deinem Softling, über eine Banalität streitest, lade ich dich ein, mal diese größere Dimension zu sehen und zu sehen: Hey, dieses Gespräch, das ihr führt, findet nicht einfach nur hinter verschlossenen Mauern statt, sondern dieses Gespräch beeinflusst signifikant mit, wie unsere Kinder, Enkel und Urenkel Beziehung erfahren werden. So, wir sind das Ergebnis dieser letzten Tausenden von Jahren und wir sind gleichzeitig der Samen für die nächsten Tausenden von Jahren.

Und es geht nicht mehr in der Kooperation darum, dass ich einfach meine Idee durchsetze und sage: Die stärkere Idee gewinnt, sondern es geht darum, dass Menschen zusammenkommen, also eine Zweierbeziehung oder noch ein Team zusammenkommen und sagen: Erstmal, wir feiern unsere Individualität.

Wir wollen, dass jeder von uns stark ist, dass er einzigartig ist, so wie in der Natur, ein Löwenzahn ein Löwenzahn ist und nicht versucht, eine Rose zu sein. Wir wollen, dass jeder von uns einzigartig ist, satt ist und er blüht, weil wir darauf vertrauen, dass dann das gesamte Ökosystem sich erhebt.

Und dann kommen wir zusammen, nicht mehr mit diesem: Ich habe eine Idee und ich setze mich durch, sondern wir haben eine gemeinsame Vision, zum Beispiel eine gemeinsame Vision für unsere Liebesbeziehung oder eine gemeinsame Vision für unser Unternehmen oder für diese Erde.

Und wir gehen auf Empfang und vielleicht ist es manchmal meine Vision oder meine Idee, manchmal wird es deine sein und manchmal ist es was völlig Neues, was wir empfangen, wo wir beide merken, es ist Zeit, dass unsere Egos beiseite treten.

So, mein großes Anliegen zum Beispiel mit dem Buch Genesis ist, einen Beitrag dazu zu leisten, dass diese verkantete und wenn du mich fragst mittlerweile so stinklangweilige Diskussion zwischen Männern und Frauen aufhört und dass wir uns mehr daran orientieren, was wir eigentlich miteinander wollen.

Es gibt ja einen Grund, warum es in so vielen Märchen und Mythen diese Fantasien von einem Paradies gibt. Nicht weil das eine Fantasie ist, sondern weil es in unserer geistigen DNA ist, weil wir ahnen, es ist möglich.

Und dafür müssen wir co-kreativ zusammenkommen und an der Stelle, Leute, fängt Liebe an. Weil an der Stelle sehe ich dich als ein Subjekt. An der Stelle bin ich in der Lage zu sagen: Oh, das tut jetzt mal im Ego weh.

Und ja, ich merke, wenn du erblühst an der Stelle, muss ich ein Stückchen auf meine Bedürfnisse verzichten, aber ich will, dass du erblühst, weil ich weiß, dass das im Umkehrschluss dazu führt, dass ich erblühen kann.

Ich sehe dich als ein Subjekt und ich feiere deine Schönheit, ich feiere deine Freiheit. Und ich will nicht primär, dass du das machst, was mich befriedigt, was ich erwarte, sondern was ich will, ist, dass, wenn du an unsere Beziehung denkst, dass du denkst: Diese Beziehung war mein Fruchtboden. Diese Beziehung hat mir erlaubt, mich zu der höchsten, freiesten Version emporzuschwingen, die ich wirklich bin. Das ist Co-Kreation und aus meiner Sicht ist es die einzige Ebene, auf der wir die Probleme, die wir als Menschheit jetzt bereits haben und die zunehmen werden in den nächsten Jahren, lösen werden.

Weil solange wir uns in Ausbeutung, in Konkurrenz, zum Beispiel Parteien sind meist Konkurrenten, welche Partei hat das beste Programm? Das ist so Oldschool, Leute, das ist so Oldschool, da könnte ich jetzt ewig weiterreden, aber du verstehst den Punkt.

Oder aber stabile Partnerschaften, die schon ganz nett sind, aber die einfach zu starr sind, die nicht agil genug sind, um zu sagen: Wir kommen zusammen, wir haben eine Vision und wir holen das Ding jetzt runter.

Kommen wir zur fünften Dimension. Und eine kleine Vorwarnung: Diese fünfte Dimension, die ich Union Mystica nenne, ab hier wird es verrückt. Ich sage immer, und da schreibe ich auch in meinen Büchern, in denen ich diese Dimension anreiße: Wenn du noch nicht offen dafür bist, wird sich das spirituell oder dubios für dich anhören, deswegen hör mir einfach offen zu.

Und wenn du merkst, bis hierhin konnte ich gut folgen, aber jetzt wird es irgendwie schräg, hach es einfach ab, merk es dir vielleicht und vielleicht macht es in fünf Jahren Sinn für dich. Ich bin 100 Prozent überzeugt davon, dass es eine Realität ist, auf die wir zusteuern und die unweigerlich eintreten wird. Aber du brauchst eine Ahnung davon, damit du es nicht ganz für crazy hältst, okay? Union Mystica bedeutet, dass ich als menschliches Wesen anfange, meine Bewusstseinsausdehnung nach innen, zum Beispiel durch Meditation, so weit reifen zu lassen und auch nach außen durch Kontemplation, durch Nachdenken und so weiter, dass ich beginne, eine Grundhaltung von moderner Mystik zu entwickeln. Und Mystik damit assoziieren viele Menschen mystisch, geheimnisvoll, aber es ist nicht wirklich geheimnisvoll, sondern es bedeutet: Ich bin fähig, meine Konzepte hinter mir zu lassen, meine Ideen davon, was Leben ist, was Liebe ist, was Menschen sind, was Beziehungen sind.

Und ich trainiere mich darin, zum Beispiel das, was jetzt gerade zwischen uns passiert, direkt zu erfahren. Unser Kopf gibt sich damit zufrieden zu sagen: Aha, da ist der Typ, der spricht, hier bin ich, dazwischen ist der Bildschirm.

So, moderne Mystik ist unsere Fähigkeit, dieses Wissen für einen Augenblick komplett loszulassen und tief in die Erfahrung dessen einzutauchen, was jetzt gerade stattfindet. Dafür brauche ich keinen Gott, dafür brauche ich keine Esoterik. Ich brauche nur den Mut, mich wach meinem Nichtwissen zu stellen. So, wenn ich in einer Beziehung, zum Beispiel zu meiner Frau, über die ich hier oben in diesem Kopf ja so viel weiß, nach 28 Jahren, dieses Wissen loslasse und ich bemühe mich darum, das mindestens einmal am Tag zu machen.

Und dieses Wesen, was zum Beispiel jetzt gerade da draußen sitzt und den Chat betreut, anzuschauen mit dem Blick von: Ich weiß nicht, was du bist. Auch die 28 Jahre haben mir noch nicht wirklich erklärt, wer du bist.

Dann öffnet sich mein Blick und ich beginne zu staunen. Und ich beginne mich für eine Ebene zu öffnen, die ganz schön verrückt ist für mein Ego. Ich beginne nämlich zu erfahren, dass ich du bin. Eine verrückte Frage an dich:

Woher weißt du jetzt gerade, dass das, was jetzt gerade zu dir spricht, etwas anderes ist als du? Dein Kopf sagt vielleicht: Na, das sehe ich doch. Aber neue Wissenschaft, Wahrnehmungspsychologen, die haben mittlerweile eindeutig bewiesen, dass das, was wir sehen, nicht wirklich stattfindet, sondern hier drin eine absolut verzerrte kleine Abbildung von Realität ist.

So, woher weißt du, woher kannst du 100-prozentig sicher sein, dass nicht vielleicht irgendwann einmal in Menschen ein Bewusstsein erwacht und wir erkennen, dass wir nie voneinander getrennt gewesen sind, sondern dass es ein großes Bewusstseinsfeld ist, was sich durch verschiedene Formen hier auf diese Erde ausdrückt, um in Milliarden von Formen lernen zu können und sich in Beziehung zu begegnen, um sich letztendlich im anderen vollständig wiederzuerkennen? So, Mütter haben das manchmal mit ihren Kindern, dass du wirklich spürst, da ist keine Trennung.

Wir haben das manchmal, wenn wir in die Natur gehen, dass wir wirklich plötzlich merken, irgendwie ist alles eins. Wir haben das manchmal, wenn wir bewusstseinserweiternde Substanzen nehmen oder wenn wir meditieren, dass wir plötzlich so eine Ahnung berühren, jenseits von Worten, dass alles, was wir wahrnehmen, ein einziges Bewusstsein ist.

Und so verrückt es klingt, kann ich dir zum Beispiel sagen, nach 28 Jahren und dafür liebe ich diese Beziehung zu dieser Frau am allermeisten, haben wir zum Beispiel alle diese Ebenen. Wir sind Geliebte.** **Wir sind manchmal Konkurrenten, wenn wir Recht haben wollen. Wir sind Unternehmer und dann gibt es Momente und das sind die Sternstunden unserer Beziehung und das ist die Richtung unserer Beziehung.

Da wissen wir, dass wir eins sind. Da wissen wir, dass es ein Bewusstsein ist, das sich durch Andrea, durch Veit, durch dich, durch jeden ausdrückt und immer weiter forschen wird, immer weiter staunen wird, bis der Moment kommt, wo Menschen diesen Planeten verlassen und es total feiern, eine einzigartige Form zu sein und sich dennoch in allem total wiederzufinden.

**So, das ist Union Mystica. Ein nicht nur Denken: „Ich bin du“, sondern ein Wissen: „Ich bin du.“ So, das, was jetzt gerade diese Worte hört, das bin ich. Und das, was jetzt gerade hier steht und zu dir spricht, das bist du.**

Es ist dein Bewusstsein, das dir versucht, etwas zu spiegeln, das dich versucht, an etwas zu erinnern. Und selbst wenn es gerade für einen Augenblick total crazy für dich klingt, lade ich dich ein, für einen kurzen Moment innezuhalten und dir vorzustellen, wie eine Welt aussehen könnte, in der der Großteil der Menschheit am Morgen aufsteht und über diese Welt läuft und sieht und fühlt: „Ich bin diese Welt.“Ich bin die Wärme, ich bin der Wind, ich bin die Pflanzen, ich bin die Tiere, ich bin das Kind, dessen Namen ich nicht kenne, das aber gerade weint, ich bin das. Ich bin der Mensch, den ich gerade eben noch versucht habe zu betrügen.Ich bin die Menschen, mit denen ich mich gerade eben noch gestritten habe. Ich bin dieses andere Volk, das ich eben gerade noch bekämpft habe, weil dazwischen ein Zaun ist. So, nur mal angenommen, wir leben irgendwann schleichend oder vielleicht schnell diesen Paradigmenwechsel, so wie wir jetzt lachen über die Menschen, die irgendwann mal dachten, dass die Erde eine Scheibe ist.

Und irgendwann lachen Menschen über uns, weil sie sagen: Ihr habt euch wirklich getrennt erlebt. Und stell dir vor, du würdest einen Zustand erreichen oder nochmal, ich rede hier nicht von einem Einheitsbrei, wo du auf der einen Seite hochgradig einzigartig bist und das auch voll genießt.Und an vielen Stellen auch einfach sagst: Nee, aber ich will jetzt das Eis und ich will es jetzt sofort haben und ich will jetzt diese Musik und du gleichzeitig aber immer wieder in dieses All-Eins eintauchen kannst und aus diesem All-Eins schöpfen kannst.**

Einer meiner wichtigsten Inspirationsquellen ist der Priester Teilhard de Chardin und er hat diesen wunderschönen Begriff geprägt von der sogenannten Noosphäre. Also bildhaft gesprochen hat er gesagt, die Menschheit ist im Grunde genommen eigentlich wie das Gehirn eines Säuglings. Also, die Neuronen haben sich noch nicht wirklich miteinander verbunden. Es holpert, es feuert, es kann sich noch nicht richtig koordinieren. Aber alles, was du und ich, was wir denken, was wir fühlen, wird in dieses große geistige kollektive Feld eingespeist, die sogenannte Noosphäre.

Also, genauso wie es eine Atmosphäre um die Erde gibt, gibt es eine geistige Noosphäre um die Erde. Und manchmal habe ich das Gefühl, das, was wir fühlen, das ist nicht nur das, was wir gerade fühlen in unserem Leben, sondern das ist das, was diese Noosphäre gerade fühlt.

Und sein Bild, seine Vision war, dass diese Noosphäre, dieses riesige kollektive Gehirn sich anfängt, immer mehr zu vernetzen, immer mehr zu erkennen, dass jede Zelle einzigartig ist und gleichzeitig in einem ganz großen Verbund existiert, um irgendwann einfach wirklich in ein Einheitsbewusstsein einzutauchen.

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