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F*cked Up, Wake Up | Die geheime Wahrheit des Chaos | Folge 284

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

F*cked Up, Wake Up | Die geheime Wahrheit des Chaos | Folge 284

Hey, du lieber Mensch da draußen, hier ist Veit mit einer weiteren Folge meines Podcasts „Seelengevögelt“ für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes. Hast du auch manchmal das Gefühl, wir kommen gar nicht mehr aus den Krisen heraus, kollektiv, aber auch persönlich?

Und geht es dir auch manchmal so, dass du Krisen als Stress oder vielleicht sogar bedrohlich erlebst, als eine Art von Chaos? Ich wünsche mir sehr, dass es mir mit dieser Folge gelingt, dich mehr in Frieden und vielleicht sogar in Staunen deinen Krisen gegenüber zu bringen, weil ich dir gerne etwas über die geheime Ordnung im Chaos erklären möchte.

Das ist ein Ausschnitt aus einem meiner Lieblingshörbücher „Fucked Up“, das ich in einer der schlimmsten Krisen meines Lebens geschrieben habe. Dich erwartet das ultra kompakte ABC der Chaosforschung, und ich stelle dir Krisen als Geburtswehen eines neuen Levels deines Lebens vor.

Ich wünsche dir wie immer viel Freude beim Hören und wertvolle Erkenntnisse.

Chaos, die geheime Ordnung. Das Wort Chaos stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Wirrwarr. Als Chaos bezeichnen wir normalerweise, was sich unserer Vorstellung von Ordnung entzieht. Doch was, wenn auch die wilden Phasen, zum Beispiel unsere „Fucked Up“-Situationen, in Wahrheit einer Ordnung folgen, die uns im Augenblick noch verborgen ist? Mir selbst und vielen meiner Klienten hat das nun folgende Grundverständnis aus der Chaosforschung sehr geholfen, die turbulenten Situationen offener anzunehmen.

Das Verständnis der Geburtsphasen eines neuen Systems ist überdies sehr hilfreich, um zu entscheiden, welche Hilfsmaßnahme aktuell angebracht ist. Hier kommt nun das ultrakompakte ABC der Chaosforschung.

1. Das, was wir Chaos nennen, folgt einer höheren Ordnung, die wir im Augenblick lediglich noch nicht verstehen.

2. Das, was wir Krise nennen, sind die Geburtswehen eines neuen Systems.

3. Wir können die in schmerzhaften Wellen auftretenden Geburtswehen nicht kontrollieren, aber wir können lernen, auf ihnen zu surfen.

Oh doch, das geht auch mit einer Welle aus Schmerz. Aber was ist dein System? Na, beispielsweise du. Du bist ein komplexes System. Komplex, weil du nicht nur ein Ding bist. Dein System besteht mindestens aus deinem Körper, deinen Denk- und Verhaltensgewohnheiten, deinen Emotionen und im erweiterten Sinn auch aus deinen privaten und beruflichen Beziehungen. Was macht dein System? Es verarbeitet Leben und sucht die Balance.

Tagtäglich strömen Millionen von inneren und äußeren Reizen auf dich ein: Licht, Töne, Wärme, Wünsche, Schmerzen, Fragen, Aufgaben. Dein System verarbeitet all diese Einflüsse fleißig, tapfer und einigermaßen intelligent.

Sein zentrales Ziel liegt dabei in der Bewahrung eines relativen Gleichgewichts. Dieses ist immer dann gegeben, wenn dein System ungefähr so viel Energie abgibt, wie es aufnimmt. Die Abgabe von Energie erfolgt durch die Lösung von Problemen und die Erfüllung von Bedürfnissen.

Krisen entstehen, wenn dieses Gleichgewicht gestört ist. Wenn du für die anfallenden Probleme keine Lösung findest und wichtige Bedürfnisse nicht erfüllt werden, kommt es zum Stau. Dein System wird über seine Leistungsgrenze hinaus belastet.

Dies ist der sogenannte Bifurkationspunkt. Eine Weggabelung der Evolution. Entweder bricht das System hier auseinander und konsolidiert sich auf einer weniger komplexen Stufe oder das System wird auf einer höheren Entwicklungsebene wiedergeboren mit einer weiteren Weltsicht, einer vielfältigeren Persönlichkeit und neuen Lösungsansätzen.

Die Regression nach unten ist dabei nicht als die schlechtere Variante zu verstehen. Manchmal ist es einfach Zeit, eine Klasse in der Lebensschule zu wiederholen. Lass mich den Bifurkationspunkt an zwei Beispielen praktisch verdeutlichen.

Überforderst du dich manchmal damit? Lösung A: Du gehst zurück in eine Anstellung und entspannst dich erst einmal. Lösung B: Du lernst, die neuen Anforderungen zu meistern und deine Selbstständigkeit zu genießen.

Noch ein Beispiel: Ein Paar, definitiv ein komplexes System, kommt ausgelöst durch eine Affäre in eine Krise. Lösung A: Sie kämpfen sich dadurch und die Beziehung geht stärker und lebendiger aus der Krise hervor.

Lösung B: Sie trennen sich, wodurch sie auf eine weniger komplexe Entwicklungsstufe gelangen und jeder macht als Single noch einmal seine Hausaufgaben. Jede „Fucked Up“-Situation ist ein Bifurkationspunkt.

In existenziellen Krisen steht das gesamte System auf dem Spiel, in weniger existenziellen vielleicht nur ein Teilbereich. Zum Beispiel deine Überzeugung im Bezug auf einen anderen Menschen oder deine Arbeit.

Eine Krise ist nie das Ende, sondern immer der Anfang einer neuen Etappe. Wenn du in einen Misthaufen hineinstolperst, stinkt es zu Beginn einfach nur nach Scheiße. Wenn du verändert aus ihm herauskommst, siehst du ihn als wertvollen Kompost.

Die Kunst liegt darin, mit den Kräften des Chaos zu kooperieren, anstatt sich ihnen zu widersetzen. Wenn es heftig wird, lass die alte Form deines Systems freiwillig los. Sonst reißt das Leben sie dir gewaltsam aus der Hand.

Wenn du dich als ein relativ starres, klar abgegrenztes Ich begreifst, fällt es natürlich schwer, denn dann wirst du die sich anbahnende Veränderung als existenzielle Bedrohung wahrnehmen. Für die folgenden Worte bitte ich dich, sanft durchzuatmen und dich zu entspannen.

Dein Verstand kann diese Wahrheit nicht verarbeiten, aber du kannst dich auf einer tieferen Ebene deines Seins an sie erinnern. Du bist keine kleine Persönlichkeitsbox, die auf den reißenden Wellen eines Wildwassers umhergetrieben wird.

Die Box, das sind deine bisherigen Glaubens- und Verhaltenssysteme. Du bist der Fluss des Lebens, der sich in die Box ergießt. Und wenn es diesem Fluss und seiner Kraft in der Schachtel zu eng wird, dann schickt er dich manchmal in die „Fucked Up“.

Sie sind nicht deine Feinde, sondern gewissermaßen Stromschnellen, die dich auffordern, die alte, zu klein gewordene Hülle loszulassen, um in einem weiteren Kontext neu zu beginnen. Solange wir für den konstanten Fluss an lebendiger Energie offen sind, entwickeln wir uns im Kreislauf von Neuanfang, Stabilität, Chaos, Zusammenbruch, Neuanfang immer und immer weiter.

Chaos folgt einer Ordnung, nur eben einer, die wir momentan noch nicht begreifen. Ein verborgener Rhythmus liegt zugrunde, auch deinen Misthaufen. Lass uns im Folgenden einen genauen Blick auf die einzelnen Phasen dieses Kreislaufes werfen.

Das wird dir helfen, sie schneller zu identifizieren, sie bereitwilliger anzunehmen und sie optimalerweise sogar zu genießen. Frag dich beim Zuhören, in welcher Phase du dich wohl gerade befindest.

Phase 1: Sonnenschein. Alles im Lot. In dieser Phase ist kein Mist in Sicht, alles ist fein säuberlich aufgeräumt. Das sind die Zeiten, in denen sich dein System im Gleichgewicht befindet und du wieder einmal denkst, alles verstanden zu haben. Für diese Phase gilt: Erstens, genieße sie, denn sie geht vorüber. Zweitens, auch wenn du gerade glaubst, unbesiegbar zu sein, sei so clever und stärke dein System auf einer täglichen Basis: gutes Essen, Sport, liebevolle Beziehungen, Futter für den Geist. Drittens, geh den anderen, wenn möglich, nicht mit einer „Oh boah, ich habe es voll gecheckt“-Attitüde auf die Nerven. Das kommt ansonsten wie ein karmischer Bumerang zu dir zurück, wenn deine Sonnenscheinphase vorbei ist.

Phase 2: Es fängt an zu riechen. Das Problem an Phase 2 ist, dass niemand wirklich scharf auf sie ist. Wer außer den Drama-Junkies dieser Welt verspürt schon Lust auf die nächste Krise? Und sie wird auf jeden Fall kommen, denn du bist kein starres, sondern ein lebendiges System.

Du entwickelst dich weiter, und das bedeutet, genau die Lösung, die dir gestern aus dem Mist geholfen hat, bringt heute den nächsten Scheißhaufen zum Gären. Das Gemeine an dieser Phase ist, dass sie sich oft unauffällig anschleicht.

Zweifel, Frustration, unbeantwortete Fragen, Widerstände tauchen auf. Es ist oft eher etwas Diffuses, nichts Bestimmtes, nur eine Ahnung einer aufkommenden Enge. Und weil du keinen Bock darauf hast, schiebst du es beiseite.

Du bleibst bei den alten, bekannten Lösungen und strengst dich noch mehr an. Es wird schon irgendwie weitergehen, denkst du. Wenn du schlau bist, trainierst du dein Bewusstsein in der Fähigkeit der Achtsamkeit.

Zum Beispiel durch Meditation oder tägliche, selbstreflektierende Fragen. Dann riechst du die Scheiße nämlich wesentlich früher und kannst dich ihr widmen, bevor sie dir um die Ohren fliegt. Ehrliche Gespräche mit wachen Freunden oder einem Coach können dich dabei sehr unterstützen.

So schaffst du es vielleicht, dass die sich anbahnende Krise milder ausfällt oder sogar komplett abgewendet werden kann. Denk daran, clevere Gärtner lassen nicht zu, dass ihnen der Humus ausgeht. Sie legen einen guten Komposthaufen an, bevor es dringend notwendig wird.

Leider sind die meisten von uns immer noch Verdrängungskünstler und kehren den Mist einfach unter den Teppich. Verschmäht vor sich hin gärend, wartet er dort auf den großen Tag seiner Befreiung. Und der, das kannst du glauben, der wird kommen.

Au weia, ja. Phase 3: Explosion. Die Scheiße fliegt dir um die Ohren. Irgendwann explodiert der ganze Mist, meist nach einem letzten entscheidenden Auslöser: eine Kündigung, Krankheit, Trennung, BAM!

Oft darfst du dich nun an einer regelrechten Kettenreaktion erfreuen. Mist, Mist, Mist, wo immer du hinschaust. Du kennst ja den Spruch: „Und es kam noch dicker.“ Du fühlst dich jetzt vielleicht als Opfer vom Schicksal verarscht, doch später, wenn du durch all das hindurch bist, wirst du wie immer erkennen, es musste so kommen. All die kleinen, ungeliebten Misthaufen deines Lebens haben auf diesen Ausbruch gewartet.

Wenn diese Phase 3 mächtige Ausmaße annimmt, erlebst du häufig einen irre Mix aus Trauer, Panik, Wut, Hoffnungslosigkeit und, paradoxerweise, in der Tiefe die Ahnung einer anstehenden Revolution.

In Phase 3 ist vor allem Überleben angesagt. Keine großen Sprünge. Stattdessen lieber kleine Babyschritte, keine Vision. Erstmal Tag für Tag gut überleben. Sei so sanft wie möglich mit dir. Überleg dir, was schenkt dir mit minimalem Aufwand maximale Sicherheit und Wärme? Wer sind deine wirklich guten Freunde? Den Ratschläge kannst du gerade wahrscheinlich überhaupt nicht gebrauchen. Und Meister der Kompostierung schaffen es, auch mitten im Sturm milde zu lächeln und zu denken, der Mist, der mir gerade um die Ohren fliegt, gehört zu mir. Ich freue mich schon jetzt darauf, demnächst daraus fruchtbare Beete für meine nächste Ernte zu machen. Doch heute atme ich einfach nur ein und aus und versuche locker zu bleiben.

Phase 4: Fehlstart. Der Schein trügt. Auf Phase 3 folgt meist der Moment der fröhlichen Aufbruchsstimmung. Die Sonne scheint wieder, du hast alles verstanden. Auf, auf, zu neuen Ufern. Freu dich, erregt zu neuen Abenteuern. Vorsicht, oft trügt der Schein.

Nachdem die Krise mit voller Wucht über dich hereingebrochen ist, gibt es einen Moment trügerischer Stille. Alles wirkt zu friedvoll. Doch tatsächlich kann es noch einmal ganz dicke kommen. Begegne deshalb der ersten euphorischen Siegestimmung mit Vorsicht.

Erfahrungsgemäß ist noch mehr karmischer Mist im Anflug. Erfreue dich an der aufkeimenden Zuversicht, doch lass beide Füße fest auf dem Boden. Die nächste Phase und wir sind einen Zyklus weiter: Phase 1, die Neugeburt.

Irgendwann ist es tatsächlich geschafft, eine echte Systemerneuerung fühlt sich im Vergleich zur Phase 4 geerdeter und demütiger an. Du bist zutiefst dankbar, denn du weißt, was hinter dir liegt. Und nun riecht es nicht mehr nur nach Scheiße, sondern nach frischer, fruchtbarer, schwarzer Erde, in die du den Samen für deinen Neuanfang legen kannst.

Du genießt die Ruhe und lächelst dabei still, denn du weißt, auch das wird irgendwann wieder gehen. Wie Buddha bereits feststellte, die einzige Sicherheit in diesem Universum ist der konstante Wandel.

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