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Liebe radikal – Wie deine Beziehungen erblühen, wenn du dich existentiell einlässt – Talk – Folge 138

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Liebe radikal – Wie deine Beziehungen erblühen, wenn du dich existentiell einlässt – Talk

  • Folge 138
    Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit
    Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz
    korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.
    Ich wünsche dir einen wundervollen Tag und begrüße dich zu einer weiteren Episode meines
    Podcasts „Seelengevögelt – für die Rebellen des Geistes“. Heute möchte ich dich entflammen,
    entflammen für das Potenzial all deiner Beziehungen – privat und beruflich.
    Ich bitte dich, mir heute mit ganz offenem Herzen und Geist zuzuhören. Und am besten, bevor
    du jetzt den Podcast startest, schreibe die drei bis fünf wichtigsten Menschen in deinem Leben
    auf. Menschen, mit denen du in einer Familie zusammenlebst oder vielleicht gemeinsam
    arbeitest. Ich möchte heute mit dir erforschen, welches ungeheure Potenzial diese Beziehungen
    für euch bergen. Ich wünsche dir viel Freude dabei und vor allen Dingen Lust beim Entdecken
    der Möglichkeiten deiner Beziehungen.
    Ich wünsche dir einen wundervollen Tag. Heute möchte ich mit dir über die Chancen jeder
    deiner Beziehungen sprechen. Und auch wenn du ein Mann bist und vielleicht denkst,
    „Beziehungen, das ist nicht so mein Thema“, bitte ich dich, mir mit offenem Herzen zu lauschen.
    Denn alles, wirklich alles, was du in deinem Leben erreichen möchtest, hängt mit deinen
    Beziehungen zusammen. Der Weg, den du gehst, wird durch deine Beziehungen gestaltet. Die
    Qualität deines Tages, wie du dein Leben erfährst, hat einen ganz, ganz starken
    Zusammenhang mit der Qualität deiner Beziehungen.
    Zuallererst möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich bei dir zu bedanken, dass du mir die
    Gelegenheit gibst, eine Beziehung mit dir aufzubauen. Indem du mir jetzt gerade zuhörst,
    schenkst du mir das Kostbarste, was du überhaupt hast: deine Aufmerksamkeit. Denn da, wo
    deine Aufmerksamkeit ist, da geht dein Leben hin. Und ich möchte heute deine Aufmerksamkeit
    auf deine Beziehungen lenken. Und damit es kein theoretischer Vortrag wird, bitte ich dich,
    während du mir jetzt lauschst, einfach an die drei bis fünf wichtigsten Menschen in deinem
    Leben zu denken.
    Es können Menschen sein, mit denen du zusammenlebst, in einer Liebesbeziehung, in einer
    Familie, Menschen, mit denen du zusammenarbeitest. Erlaube dir, die Gesichter dieser
    Menschen jetzt vor dir zu sehen.
    Stell dir vor, sie hören jetzt gerade mit dir gemeinsam diese Episode. Schau, wir denken so oft,
    wir haben eine Beziehung, weil wir mit jemandem Zeit verbringen. Aber ich bin mir relativ sicher,
    dass du die Erfahrung kennst, unerfüllt oder enttäuscht aus einem Gespräch herauszugehen
    oder vielleicht sogar nach einer zehnjährigen Ehe das Gefühl zu haben, „Fuck, ich habe so viel
    Lebenszeit verpasst, weil ich nicht richtig da gewesen bin, weil keine wirkliche Begegnung
    stattgefunden hat.“ Oder nimm deine Arbeitsbeziehungen: Wir verbringen acht, zehn, zwölf,
    manche von uns vierzehn Stunden jeden Tag mit anderen Menschen. Wir arbeiten an
    denselben Dingen, wir produzieren Dinge, wir bauen vielleicht Hochhäuser, Raketen – aber
    beziehen wir uns wirklich aufeinander? Erleben wir das Wunder des Anderen? Erleben wir das
    Potenzial dieser Beziehung?
    Ich wage zu behaupten, nachdem ich mich 25 Jahre lang intensiv mit diesem Thema
    auseinandergesetzt habe, es ist vielleicht das größte Weisheitsmanko der Menschen überhaupt.
    Neben einer mangelnden Selbstliebe wissen wir ganz häufig nicht, wie man Beziehungen
    entschlüsselt, und es ist der Respekt dafür gar nicht beigebracht worden.

Noch einmal: Beziehungen existieren nicht einfach, weil Körper nebeneinander sitzen.
Beziehungen beginnen zu erblühen, wenn wir die Beziehung bewusst wahrnehmen und
erforschen und mit unserer Liebe bewässern.
Jede deiner Beziehungen ist eine unermesslich kostbare Chance, um mehr über dich zu
erfahren, als du alleine könntest. Jede deiner Beziehungen ist die Chance, etwas aufzubauen,
was du alleine nicht schaffen würdest. Sie ist ein Pool für viel, viel Freude, eine Möglichkeit, ein
Fundament, um dich zu stärken. Und letztendlich, wenn es uns gelingt, einen wirklichen Raum
von Vertrauen aufzubauen, ist eine Beziehung ein Platz, an dem wir miteinander heilen können.
Ein Raum, in dem wir vergeben können. Und vor allen Dingen ist jede deiner Beziehungen eine
Chance, dich komplett zu verschenken und dich gerade in deinem Verschenken neu zu finden.
Wie bereits gesagt, mit einem anderen Menschen physisch zusammen zu sein, heißt noch
lange nicht, dass du mit ihm echt in Beziehung stehst. Vielleicht lasst ihr eure kleinen
Realitätsinseln nebeneinander existieren, vielleicht sorgt ihr dafür, dass ihr den Alltag
zweckmäßig miteinander teilt. Aber wenn du so etwas schon erfahren hast, dann gibst du mir
bestimmt recht. Da liegt ganz häufig unterschwellig eine Traurigkeit in der Luft, eine Traurigkeit
über eine verpasste Möglichkeit der echten Begegnung. Denn anstatt euch wirklich zu
erkennen, benutzt ihr euch nur.
In einer Nutzbeziehung reiben sich unsere kleinen Egos aneinander, um ein bisschen
körperliche Lust miteinander zu erfahren oder vielleicht die Illusion von Sicherheit zu erzeugen.
Aber in der Tiefe verpassen wir das eigentliche Mysterium, und in der Tiefe erfüllt uns so eine
Nutzbeziehung nicht.
Um die Chance einer Begegnung, zum Beispiel die jetzt gerade mit mir oder die mit deinen
Kollegen, voll zu nutzen, musst du bereit sein, dich voll einzulassen. Und ich wette, dass du
bereits die Erfahrung gemacht hast, dass sich voll einzulassen einen Preis hat.
Es kann weh tun. Du machst dich verletzbar. Du wirst vielleicht verraten. Der Andere nutzt dich
aus, lässt dich im Stich. Vielleicht fühlst du dich nicht verstanden. Und glaub mir, ich bin selbst
manchmal so eine emotionale Mimose. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich weiß, dass das
scheiße anfühlt, und ich weiß, dass unser Ego in solchen Momenten sagt, „Hätte ich mich nur
nicht eingelassen“. Aber wenn du meine Podcast-Episoden hörst, dann gehe ich davon aus,
dass du ein Mensch bist, der bereits begriffen hat, dass du im Grunde genommen keine andere
Wahl hast, als dich wieder und wieder und tiefer und tiefer einzulassen.
Warum? Weil du nicht hier bist, um einfach nur sicher durchzukommen. Du bist hier, um
herauszufinden, wer du wirklich bist. Du bist hier, weil dich eine starke Sehnsucht antreibt, dein
Potenzial und letztendlich das Potenzial deiner Beziehungen noch stärker, immer stärker
auszuloten.
Du bist nicht hier, um einfach nur zu überleben, sondern du bist hier, weil der Geist in dir wirkt
und dieser Geist möchte in Würde und Freude die Grenzen deiner Möglichkeiten immer wieder
überschreiten.
Denn eines muss uns klar sein: Was auch immer du gerade in deinen Beziehungen erfährst –
vielleicht geht gerade total die Post ab, vielleicht ist es gerade öde, vielleicht stagniert es,
vielleicht habt ihr sogar das Gefühl, „Oh, das ist vielleicht vorbei“ – ich weiß aus meiner
Erfahrung, es ist immer noch mehr drin. Es ist noch mehr Ekstase drin. Wir Menschen können
noch viel, viel mehr Vertrauen miteinander schaffen, mehr Tiefe, mehr Stille, mehr Lust, mehr
Kraft freisetzen.
Wir können uns gegenseitig helfen, immer klarer zu werden. Wir können unsere Beziehungen
nutzen – die individuelle zu einem einzelnen Menschen, aber auch unsere kollektive Beziehung
als Menschheit –, um Einheit zu erfahren, um miteinander zu erschaffen, um zu vergeben, um
zu lachen.

Hey, es ist noch so, so viel mehr in deinen Beziehungen drin, als du bisher lebst. Dafür muss ich
dich nicht persönlich kennen, das weiß ich. Vielleicht bist du jemand, der so viel
zwischenmenschlich miss erlebt hat, so viel Missverständnis, so viel Schmerz, dass du kurz
davor bist aufzugeben. Du denkst, „Boah, das macht alles keinen Sinn, ich lege mir ein Haustier
zu und dann Klappe zu.“ Dann bin ich heute hier, um dir Mut zu machen. Ich möchte dich daran
erinnern, dich einzulassen. Lebendige Beziehungen sind gefährlich, aber dieses ganze Leben
ist gefährlich.
Lebendige Beziehungen machen Spaß. Lebendige Beziehungen setzen Ekstase frei und sie
sind ein Geburtsrecht. Ich möchte dich herausfordern, dich nicht mit dem zufrieden zu geben,
was unsere Gesellschaft immer noch als eine, wenn du mich fragst, traurige, mittelmäßige
Beziehungsnorm akzeptiert hat. Hauptsache, wir kommen miteinander durch. Hauptsache, wir
lassen uns in Ruhe. Bullshit, dein Leben ist so kostbar, dieser einzelne Tag heute ist zu kostbar.
Du hast das Recht, ihn in Beziehungen zu verbringen, die dich in Ekstase versetzen.
Knack den Beziehungs-Jackpot. Steh dazu. Und du öffnest ihn, indem du zuallererst einmal
sagst, innerlich sagst, „Ich bin hier, um maximale Freude, um maximales Vertrauen und
Potenzialentfaltung zu erleben.“
Fordere dein Beziehungsglück ein und – eine kleine, aber wichtige Ergänzung – sei bereit, alles
dafür zu geben. Ich werde häufig gefragt: „Veit, woran erkenne ich, dass eine Beziehung vorbei
ist?“ Ganz einfach: Wenn du dir diese Frage nicht mehr stellst, wenn du in deinem Herzen
weißt, du hast wirklich alles gegeben. Du hast dich voll eingelassen. So, bevor du das nicht
gemacht hast, sag ich dir, geh noch mal raus, riskiere es noch mal, lass dich ein, bis deine
Augen leuchten. Bis du frei und offen mit deinen Wünschen, mit deinen Bedürfnissen, aber auch
mit deinen Geschenken für die anderen in der Arena stehst und einfach weißt, hier bin ich. Es
mag schief gehen, es mag peinlich sein, ich mag abgelehnt werden, aber ich bringe mich voll
ein.
Bis dein Geist jubiliert, bis deine Genitalien lustvoll ruhen, weil du auch deine Lust voll erfüllt
hast und bis dein Herz selig und zufrieden lächelt. Ich kann das nicht genug betonen. Eine
Beziehung ist nicht automatisch lebendig, nur weil sie existiert. Es gibt viele Beziehungen, die
eher Kraft kosten als geben, die eher wie Ketten an unseren Armen und Beinen wirken, als wie
Wind unter unseren Flügeln. Die bremsen, anstatt zu fördern. Lebendige Beziehungen
definieren sich nicht über ihre Dauer, sondern über das Mehr, was ihr miteinander kreiert – das
Mehr an Möglichkeiten.
Lebendige Beziehungen stärken alle Beteiligten. Sie wirken wie ein nährendes Fruchtwasser,
das dein Wachstum anregt und dich ganz natürlich und sanft zur Höchstleistung auf vielen
Gebieten anregt. Wusstest du, dass das menschliche Gehirn so konzipiert ist, dass es
besonders gut im Verbund arbeitet?
Das heißt, immer dann, wenn sich Menschen wach und konstruktiv miteinander vernetzen,
setzen sie Potenziale ineinander frei, die sonst eventuell auf ewig schlafen würden. Um dir noch
ein Bild anzubieten: Deine Beziehung zu einem anderen Menschen ist wie ein Garten, in dem
alle Anwesenden erblühen.
Beziehungen sind das Mittel der Wahl, wenn du ein erfülltes, verrücktes, tiefes, lustvolles und
befreiendes Leben führen willst. Also, frage dich: Wie sieht es mit dir aus? Reicht dir das, was
du in deinem Leben hast, oder sagst du, „Nee, Veit, ich will noch mehr“?
Dann frage ich dich: Wie sieht es mit dir aus? Willst du das? Kannst du das spüren? Kannst du
das bis in die kleinste Zelle spüren, dass du hier bist, um glücklich zu sein? Und bist du bereit,
dich dafür existenziell einzulassen?

Ich kann jeden Menschen verstehen, der das nicht will. Denn sich wirklich auf eine menschliche
Beziehung einzulassen, in dieser kollektiven Reifephase beziehungsweise Unreifephase, in der
wir uns befinden, das ist manchmal gefährlich. Es kann manchmal total öde sein, es ist
ernüchternd, es ist peinlich, es macht Angst, es tut weh. Ich kann also nicht und will auch gar
nicht mit erhobenem Zeigefinger rumlaufen und sagen, „Hey, du musst dich einlassen.“
Wenn du keinen Bock hast, dann ist das deine freie Wahl. Ich finde auch nicht, dass du dich auf
jeden Menschen, der dir begegnet, richtig einlassen musst, so wie das manche spirituelle
Quatschköpfe behaupten.
Dich wahrhaft für die Begegnung mit einem anderen Wesen zu öffnen, ey, das ist so ein
nacktes, radikales, verletzliches Abenteuer, es ist dein gutes Recht zu wählen, ob und mit wem
du es erleben willst und wie weit du gehen willst.
Wenn du Glück hast, setzt dir das Leben hin und wieder Menschen vor, bei denen du spürst –
oh, hier habe ich keine Wahl. Das ist ein Köder der Existenz. Hier geht es nur noch um die
Frage, will ich mich dem noch eine Weile verwehren, will ich rumzappeln, will ich rumeiern, weil
ich Schiss habe vor dieser Beziehung, oder bin ich bereit zuzugeben, okay, das ist eine dieser
heiligen Beziehungen, so nennen Andrea und ich das, dieses Potenzial hat mich komplett zu
knacken, um mich nach Hause zu bringen. Ich lass mich ein.
Niemand außer dir selbst kann beurteilen, ob und wie tief du dich heute bereits auf deine
Menschen einlässt. Ich werde mich hüten, dir zu erklären, wie es richtig wäre. Ich bin mir sicher,
dass du es für dich selbst ganz genau weißt. Wenn du zum Beispiel irgendwann heute im Laufe
des Tages irgendwo auf irgendein Klo gehst, dich mal vor einen Spiegel stellst, in den Spiegel
schaust und dir vorstellst, dass einer deiner Mitmenschen, zum Beispiel dein Liebster oder dein
Kind, neben dir steht und du schaust in den Spiegel, du schaust dir direkt in die Augen und du
fragst dich, „Lasse ich mich auf diese Beziehung wirklich ein?“ Dann kannst du rational eine
Menge Argumente dafür oder dagegen finden, aber wenn du dir in die Augen schaust, dann
wirst du in deinem Herzen ein Ja spüren oder ein Nein.
Wenn du in einer Beziehung wirklich anwesend bist, wenn du mit vollem Einsatz spielst, dann
wirst du dich erfüllt fühlen, weil einfach nichts offen ist, weil du einfach alles gegeben hast. Es
mögen ekstatische, schmerzhafte, zornige, traurige, stille, wilde Momente sein, doch wenn du
dich einlässt, bist du in Frieden.
Es ist nicht wirklich wichtig, wie lange du es mit einem anderen Menschen aushältst. Lieber dich
auf einen Menschen für eine Woche voll eingelassen, alles gegeben, in den Schmelztiegel eurer
Begegnung voll reingesprungen und das war es dann, als 20 Jahre lang neben jemandem vor
sich hinzudümpeln. Unsere Gesellschaft orientiert sich immer noch wesentlich stärker am
Haben als am Sein. Deswegen überbewerten wir Form und Dauer und vernachlässigen gelebte
Qualität.
Wir fragen Menschen zum Beispiel, „Wie lange seid ihr schon verheiratet?“ Als würde die
Jahreszahl irgendetwas aussagen. Ich kenne Paare, die schon eine halbe Ewigkeit eine
perfekte Fassade nach außen präsentieren. Und ich weiß aber, dahinter gibt es Abgründe von
Trostlosigkeit, von Sinnlosigkeit. Und daneben habe ich – hast du dich auch schon – ich habe
kurze Begegnungen gehabt, manchmal eine Stunde, die mein ganzes Leben verändert haben.
Also wenn du das nächste Mal ein Paar triffst, das einen Hochzeitstag feiert, dann sei doch mal
so frech und erkundige dich: „Toll, dass ihr so viele Jahre zusammen seid. Mich interessiert, wie
viele echterfüllte Tage waren dabei.“
Mit einem anderen Menschen physisch zusammen zu sein und dich nicht wirklich einzulassen,
ist, als ob du dein Leben in den Standby-Modus versetzt. Ey, das ist Wahnsinn. Jeder einzelne
Tag ist so kostbar. Und es ist dein Recht zu sagen, „Ich will heute an diesem Tag Begegnungen,
die mich rocken, die mich erregen, die mich herausfordern. Ich möchte gern heute Abend ins

Bett gehen und denken, hey, gut, dass ich nicht im Kino war, weil mein eigenes Leben ein so
irre abgefahrener Trip ist.“
Ich kenne auch Menschen, die leben mit dem Plan, ihr wirkliches Leben oder ihre echte Liebe
für diesen einen imaginären Partner in der Zukunft aufzuheben. „Wenn die Bedingungen ganz
perfekt sind, wenn ich meinen Seelenpartner finde, dann werde ich mich verschenken.“ Aber du
hast, der Moment wird nie kommen. Verschenk dich jetzt. Verschenk dich zum Beispiel an das
Lauschen dieses Podcasts. Verschenk dich an die Menschen, die dir heute begegnen, die
bekannten oder die fremden. Verschenk dich an die Erde, auf der du heute läufst, an die Luft,
die du atmest. Verschenk dich jetzt und dann schau, was passiert. Lass das Leben deinen
Becher leertrinken, damit er immer wieder aufs Neue gefüllt werden kann.
Hör auf, dich irgendwo in deinem Leben zurückzuhalten. Mute dich zu. Denn weißt du was? Du
stirbst. Und keiner von uns hat eine fucking Ahnung, wie lange wir noch Zeit haben, alles was
wir haben, in die Waagschale des Lebens einzubringen.
Wenn du wissen willst, was für dich in diesem Spiel, das wir Leben nennen oder
Liebesbeziehungen nennen oder Arbeitsbeziehungen nennen, wirklich drin ist, musst du voll in
den Ring steigen. Die anderen können sich nur voll auf dich beziehen, wenn du auch da bist.
Ich mag zum Beispiel keine Zeit mehr mit Menschen verbringen, die lieber am Rand rumstehen,
zuschauen, blöde Kommentare geben, einfach abwarten, anstatt sich voll in diese menschliche
Schlammschlacht hineinzubewegen und das Beste rauszuholen.
Ich hasse Gespräche, die sich um dieses „Was wäre, wenn…“ drehen. „Was wäre, wenn ich Mut
hätte? Was wäre, wenn ich endlich den Richtigen treffen würde? Was wäre, wenn mein Partner
endlich den nächsten Schritt ginge?“ Es ist dein Spiel, schon kapiert, du bist nicht nur die
wichtigste Spielfigur, du bist auch der Spielmacher. Mit jedem Zug, den du machst, bestimmen
alle anderen ihre nächsten Züge. Du bist derjenige, diejenige, die die Regeln festlegt.
Alles, was du in diesem Leben erreichst, hat etwas mit deinen Beziehungen zu tun. Und du wirst
nie wissen, was für dich eigentlich möglich wäre – im Beruf, in der Kreativität, in den Finanzen,
in all deinen Träumen –, wenn du dich nicht voll einbringst.
Ich kann mir vorstellen, dass manche von euch jetzt gerade denken: „Ey, Veit, was meinst du
mit diesem Einlassen?“ Existenziell einlassen bedeutet, deine Energien von irgendwo und
irgendwann abzuziehen und hierher zu bringen, in genau diesen Moment, in den einzigen
Moment, der tatsächlich in deinem Leben existiert.
Ich glaube, dass die heutige Technik, das Internet, die sozialen Medien, die Komplexität unserer
Welt, die Werbung viel dazu beitragen, dass die meisten Menschen immer zerstreuter leben.
Wir verteilen unsere Hoffnung, unsere Sorgen, unsere Wünsche auf all diese Impulse, auf all
diese Baustellen. Und da bleibt nur noch wenig Power für diesen gegenwärtigen Moment übrig.
Und dann kommt noch dazu, dass uns die Gesellschaft
oft verrückt macht mit diesem Maßstab von „Es gibt irgend so etwas wie die perfekte
Beziehung, der perfekte Job.“ Und wir halten uns dann zurück, weil wir denken, „Was ist, wenn
das noch nicht der Richtige ist? Vielleicht sollte ich mich noch aufbewahren, vielleicht sollte ich
mich eher trennen.“ Und letzten Endes haben wir so niemals echten Sex mit dem Leben,
sondern wir gehen durchs Leben mit „Was wäre, wenn…“.
Wir können nicht wissen, ob es gut geht, bevor wir bereit sind, richtig mitzuspielen. Du wirst nur
dann herausfinden, was geht zwischen dir und einem Menschen, zwischen dir und einer
Arbeitsstelle, zwischen dir und dieser Podcast-Episode, wenn du dich jetzt voll einlässt.
Sorry, wenn ich dich vielleicht nerve, aber ey Leute, das ist das existenzielle Thema des
Menschen heutzutage: Bin ich bereit, wirklich hier zu sein? Existenzielles Einlassen bedeutet,

dem gegenwärtigen Beziehungspartner, deinem gegenwärtigen Job, diesem gegenwärtigen
Moment eine Chance zu geben, zu zeigen, was drin ist, indem du ihm ganz begegnest, mit
allem, was dich ausmacht.
Hör auf zu taktieren, hör auf dich aufzuheben. Wenn du mit gezinkten Karten spielst, wenn du
die Hälfte deiner Karten zurückhältst, dann kann niemals ein echter Spielfluss entstehen. Zeig
dich, hau alles auf den Tisch: deine Sehnsucht, deine Kraft, deine Emotionen, deine Gedanken,
deine Ängste, das Helle und das Dunkle.
Ist das mit Risiko verbunden? Oh ja, in einer so kontrollierten Gesellschaft wie der unsrigen
wirst du die meisten Menschen mit so einer ehrlichen Direktheit einfach umpusten. Und ich
warne dich vor: Du wirst die, sorry, Flachwichser und die Heuchler vergraulen.
Aber weißt du was? Na und? Ich finde es wesentlich sinnvoller, mein Leben mit ein paar
wenigen guten Freunden zu verbringen und der Kracher zu sein, als eine Horde von Menschen
um mich herum zu haben, die letzten Endes einfach nur totes Beziehungsmaterial sind.
Es klingt hart, aber ich glaube, du weißt, was ich meine. Nochmal: Wenn du dich existenziell
einlässt, gibt es keine Garantie, dass es gut geht. Aber es wird dich erfüllen. Es kann auch
richtig weh tun. Existenzielles Einlassen bedeutet, ohne Maske, ohne Schutzpanzer zu spielen.
Es ist eine wirklich radikale Wahl. Du kannst wählen, dein Leben lang möglichst sicher und
abgepuffert durchzukommen. Möglichst all die zwischenmenschlichen Wunden, die dir das
Leben schon verpasst hat, zu schützen und allen anderen einfach eine Attrappe von dir vor die
Nase zu halten, damit die gar nicht mehr so richtig an dich rankommen.
Oder du drehst den Spieß um, machst etwas scheinbar ganz Verrücktes: Du findest den
stärksten Schutz in dir, indem du aufhörst, dich zu schützen. Du findest den stärksten Schutz,
indem du aufhörst, dich zu schützen. Du gehst mit offenem Herzen in die Begegnung. Du lässt
die Verletzungen und Peinlichkeiten dieses ehrlichen Lebens einfach bewusst zu. Du lässt
dieses Feuer nüchtern brennen. Das ist ein wilder Weg, ohne Zweifel. Es ist ein tiefer Weg. Und
es ist der Weg, der deine Entwicklung so beschleunigt. Es ist ein Weg, der alles von dir verlangt,
der dich lehrt, der macht dich wirklich leer. Und gleichzeitig erfüllt er dich so sehr. Er macht dich
auf eine wahrhafte Weise schusssicher. Denn anstatt ständig irgendeinen Panzer vor dir
herzutragen, verbindet er dich innerlich mit deiner Essenz und die ist nicht antastbar.
Dich existenziell einzulassen ist der einzige Weg, herauszufinden, wer du wirklich bist. Es ist der
einzige Weg, ein Leben zu leben, bei dem du in den letzten Minuten lächelnd loslassen kannst,
weil du weißt, du hast alles gegeben, du hast alles erlebt, wofür deine Seele gekommen ist.
Dich existenziell einzulassen bedeutet, dem Leben, uns allen und dir selbst zu zeigen, „Hey, hier
bin ich. Das bin ich. Nimm mich oder lass es bleiben. Ich renne nicht mehr weg. Ich bin bereit,
mit dir im Feuer der Ekstase zu brennen. Ich bin bereit, mit dir die Täler menschlicher
Kleinherzigkeit zu durchqueren. Ich bin bereit, dir auf einer Seelenebene nackt zu begegnen
und mit dir zu tanzen. Ich bin bereit, alles, was ich bin, in die Waagschale unserer Möglichkeiten
zu werfen. Ich spiele nicht mehr falsch, ich verhalte mich nicht mehr netter als ich bin. Ich werde
mich nicht mehr kleinmachen, um meine Größe zu verbergen. Ich habe ein Licht in mir und ich
bin bereit, dieses Licht mit dir zu teilen. Ich bin nicht mehr käuflich, ich verrate mich nicht mehr
für ein bisschen Anerkennung, denn ich bin bereit, Einsamkeit auszuhalten. Ich bebe vor Leben,
ich falle manchmal auf die Nase, ich weiß nicht alles und ich bin zumindest oberflächlich
gesehen verletzbar. Ich bin gut und manchmal bin ich scheiße, ich bin manchmal smart und
manchmal bin ich dumm. Ich trage Gott in mir, ich bin ein Mensch und ein Tier. Aber vor allem
bin ich. Hier bin ich. Das bin ich. Ich bringe alles, was ich bin: meine Ängste, meine Zweifel,
meine Wildheit, meine Kraft, meine Liebe. Ich lege alles, was ich bin, auf den Amboss der
Wirklichkeit. Und wenn wir beide füreinander bestimmt sind, dann wird uns Wahrheit näher
bringen. Und wenn unsere Beziehung keine wahre Substanz hat, dann lass es uns so schnell
wie möglich herausfinden, denn mein Leben ist unglaublich kostbar.“

Existenziell einlassen passiert, wenn du realisierst, wie wertvoll du bist, wie wertvoll jede
Sekunde deines Lebens ist. Dann hast du keine Zeit mehr für faule Kompromisse. Und dann
verstehst du, dass du, wenn du dich nicht ehrlich zeigst, deine Umgebung beleidigst. Indem du
dich jetzt und hier existenziell auf jede Begegnung einlässt, ehrst du dich und die anderen. Du
gibst dem, was zwischen euch möglich ist, eine reale Chance, sich zu zeigen. Existenziell
einlassen bedeutet, zu verstehen, dass du hier bist, weil du das Recht hast, alles zu wollen. Und
weil du die Großzügigkeit besitzt, unglaublich viel dafür zu geben. Existenziell einlassen
bedeutet, jetzt und hier der gesamten Existenz zu zeigen, „Ich bin jetzt da, ich bin jetzt wach.
Hier bin ich, nimm mich.“
Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt – für die Rebellen des Lebens“. Danke,
dass du dich eingelassen und diese Folge bis hierher gehört hast. Möchtest du deine
Beziehungen zum Erblühen bringen und das Thema noch mehr vertiefen? Dann möchte ich dir
von Herzen mein Buch „Liebe Radikal“ empfehlen. Du findest den Link unten in der
Beschreibung. Schön, dass du hier bist.

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Episode 115