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Liebe, Sex und Frauenpower – Eva Maria Zurhorst im Gespräch mit Veit Lindau – Folge 12

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Liebe, Sex und Frauenpower – Eva Maria Zurhorst im Gespräch mit Veit Lindau – Folge 12

Hey, ihr Lieben, herzlich willkommen zu einer weiteren Episode in meinem Podcast. Bevor ich den heutigen Gast vorstelle, möchte ich zuallererst ein riesiges Dankeschön loswerden für das überwältigend positive Echo auf die ersten Episoden.

Das macht echt Lust auf mehr und ich freue mich wirklich immer über weitere Vorschläge von euch für Gäste, die ich einladen soll, beziehungsweise für Themen, die ich hier im Podcast besprechen soll. Also, was erwartet dich heute?

Eigentlich brauche ich zu der Frau, die ich zum Gespräch eingeladen habe, nichts weiter zu sagen, denn Eva-Maria Zurhorst ist wahrscheinlich jedem und jeder hier in Deutschland ein Begriff als die führende Expertin im Bereich Beziehung.

Was ich besonders schätze an Eva-Maria, sie ist bodenständig dabei geblieben. Sie ist ein echter Mensch und sie geht das Thema Liebe und das Thema Partnerschaft wirklich sehr tiefgründig an. Sie beschäftigt sich sehr, sehr ausführlich mit den Fragen und ich spreche wirklich gern mit ihr, dreimal darfst du raten, über welche Themen.

Natürlich über die Liebe, aber auch über die Rollenbestimmung der Geschlechter in der heutigen Zeit. Viel Spaß mit Eva-Maria Zurhorst. Eva-Maria, herzlich willkommen. Ja, hallo, lieber Veit. Vielen, vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst.

Weißt du, du bist auch immer ordentlich busy, sehr stark unterwegs. Ich glaube, ich brauche dich eigentlich gar nicht wirklich vorzustellen, aber ich möchte dich dennoch einladen, dich heute mal unseren Zuhörern als Frau vorzustellen.

Also, was macht dich als Frau wirklich aus? Okay. Ach, soll ich dir das sagen, schon? Okay, ich war gar nicht … okay, so. Ja, als Frau. Also mein allererster Gedanke, der mir gerade kam, dass ich ganz oft überrascht war, mir fiel eine Szene ein, die ist sicherlich 15 Jahre her, die kamen mir wirklich gerade bei der Frage in den Sinn, dass ich überrascht war, dass mich andere als weiblich betrachtet haben.

Und dass ich, also nie eine Ahnung hatte, dass ich das ausstrahlen könnte früher, sondern so dachte, was sehen die denn da? Und dass ich ganz früh als kleines Mädchen, ich meine wirklich kleines Mädchen, da siehst du mich, auch wenn man das nicht glaubt, mit blonden Locken, ich weiß auch nicht, wo dieses Blonde geblieben ist, Locken habe ich eigentlich immer noch, und die habe ich mir irgendwann selbst abgeschnitten, als ich in die Schule kam. Und das habe ich erst viel, viel, viel später als erwachsene Frau kapiert, was ich eigentlich damit getan habe. Ich habe das aus meiner heutigen Sicht nicht ausgehalten, ein Mädchen zu sein und in dieser Verletzlichkeit zu sein.

Kannst du, wenn du da zurückdenkst, fühlen, was daran wirklich die Herausforderung für dich war? Ich war halt immer, immer, ich glaube, ich bin so auf die Welt gekommen, ein unglaublich gespüriges Wesen.

Ich wusste immer, wenn meine Mutter mir Mist erzählt, meine Mutter war jemand, der relativ leicht gelogen hat und das war für mein Naturell die Hölle. Ich wusste, die erzählt wieder irgendwas und ich musste das glauben.

Ich konnte so viel spüren, immer was in Menschen los war und ich konnte halt auch spüren, was mit den Jungs los war und das war für mich tendenziell beängstigend. Das hätte aber niemand gemerkt, weil ich gleichzeitig, wie man auch heute ja immer noch an mir merken kann, eine große Klappe hatte.

Ich glaube, das Schlimmste am Frausein war, dass ich so viel gefühlt habe und so vieles, was mich verschreckt hat. Wenn du jetzt zurückschaust, welchen Rat, also stell dir vor, du könntest zurückreisen.

Du könntest zurückreisen zu dem Mädchen damals, Zeitreise und du könntest ihm einen Rat geben. Also, ich würde als erstes mich zu ihr setzen und ihr ihre wunderbaren Locken bürsten, ganz vorsichtig und ganz zart und würde so in diese Haare hineinspüren und würde ihr sagen, wie schön die sich anfühlen und ich würde ihr viel öfter, wenn ich ihre Freundin oder ihre Mama wäre, ich würde ihren Körper berühren und ihr dieses Gefühl von diesem Mädchensein widerspiegeln und würde sie sozusagen sicher machen in ihrem Körper. Und da würde ich Schritt für Schritt mit ihr das Leben gehen, damit sie das, was viele Menschen außen in ihr entdecken konnten, selbst fühlt.

Das Zauberwort für mich im Frausein ist, dass wir wieder uns trauen, in unseren Körper zurückzukehren, ganz und gar, und sich darin auszubreiten und zu fühlen. Das ist allerdings etwas für mutige Frauen.

Das berührt mich gerade sehr, was du sagst, weil ich erlebe mit Andrea, je mehr sie sich in unserer Beziehung entspannt, je mehr sie vertraut, kommt auch wirklich so dieses, ich habe das Gefühl, da gibt es auch immer wieder Momente, wo dieses Mädchen etwas nachholt.

Ja, total. In so vielen Frauen. In so, so, so vielen Frauen. Ich habe gestern ein Erlebnis gehabt, es hat mich wieder aus den Socken gehauen, kriege ich jetzt auch überall Gänsehaut. Ich arbeite gerade an meinem Online-Kurs „Sex ist Liebe“, wo es nur darum geht, dass Sex kein Konzept ist, dass Sex nichts ist, was wir machen können, und schon gar nicht als Frauen, weil wir dieses Empfängliche sind auf dieser Welt,

sondern dass Sex unsere wahre Natur ist und dass wir die wieder in unserem Körper erfahren, nämlich Liebe. Sex ist dieses Gefühl von Weite, von Offenheit, von erhöhter Energie, von Verbundensein im Körper.

Und gestern, und ich habe eine Woche jetzt an diesem Online-Kurs, die ganze Zeit mit Yella Cremer, mit der ich das zusammenmache, gearbeitet, und wir haben eine Woche quasi von morgens bis nachts nur darüber geredet, das geschrieben, das gesprochen, das aufgenommen.

Und gestern Morgen, ich gehe immer dienstags morgens ganz früh zum Schwimmen, war ich schwimmen und wir hatten vorgestern fertig gedreht, und mein ganzer Körper hat anders reagiert, weil er eine Woche, wenn auch nicht, dass ich sozusagen eine Woche permanent in einem körperlich-extatischen Erleben war, aber ich war eine Woche so in dem Thema, dass ich, und ich bin nach dem Schwimmen zur Massage gegangen und ich hatte das Gefühl,

alles prickelt, alles lebt, alles nimmt auf, mein ganzer Körper, der war wie in so einem Supportcamp, irgendwie hat er gesagt, oh, die Luft ist total rein. Und ich kann wirklich nur sagen, Veit, das ist das Kostbarste, dass wir Frauen zurück in unsere Körper entspannen dürfen.

Und wenn wir erst mal nur verstehen, dass es darum geht, selbst das nimmt unser unglaublich weiser, intelligenter, genialer, großartiger Körper auf und sagt, jippie, ich antworte dir, ich öffne mich, du bist mein Freund, meine Liebe.

Das ist ja sehr wahrscheinlich eine große Herausforderung auf diesem Weg wieder zurück in den Körper für sehr, sehr viele Frauen, sicher auch für Männer, aber sehr wahrscheinlich mehr für Frauen, dass sie ihren Körper ablehnen.

Mich hat es immer mitgetroffen, ich hatte mal so ein Jahr lang, da habe ich wirklich jede Frau, der ich ehrlich begegnet bin, einfach gefragt, okay, magst du deinen Körper so, wie er ist? Ich habe keine einzige Frau getroffen.

Ich habe keine einzige Frau getroffen. Selbst Frauen, die Modelfiguren hatten, die von allen bewundert worden sind, alle haben gesagt, also mindestens ein Körperteil. Nee, ich mag es nicht. Ja, also … Welchen Rat hättest du für Frauen, die sagen, Eva, das klingt toll mit dem im Körper sein, aber ich mag meinen Körper einfach nicht.

Also, das ist … Weil wir eine Sache an unserem Körper nicht verstehen, unser Körper, der gibt, der ist richtig, der ist das Genialste. Und der verkörpert alles, der verkörpert alles, was wir sind und wozu wir in der Lage sind, aber eben auch diesen ganzen Selbsthass.

Und der gibt uns Signale, das Verrückte ist, dieser Teufelskreis ist, unser Körper fängt an sich zu verschließen, wie bei den allermeisten Frauen, er fängt an taub zu werden, er fängt an dich zu werden.

Ich sage, die Frauen, wir stehen fast alle mit Taucheranzug und Regenschirm unter der Dusche und wundern uns, warum wir nicht nass werden. Dieser Körper nimmt unsere ganze Selbstkritik auf und spiegelt sie uns wider und er verschließt sich ganz oft im Sex und vor den Berührungen der Männer und vor dem Selbsthass in uns selbst, aber eigentlich sagt er uns die ganze Zeit mit seinen Botschaften, dass er hungrig ist,

dass er dicht macht. Hey, es braucht etwas anderes. Der sagt, du bist nicht krank, du bist keine Fehlkonstruktion, du bist nicht schwach. Der sagt, geh einen anderen Weg.

Und dieser Weg, wenn du dich halt nicht im Spiegel im Moment angucken kannst und einfach sagst, ich bin zu was weiß ich, dann guck einfach mal nicht in diesen blöden Spiegel und frag auch nicht, wie du aussiehst.

Aber mach eins, berühr dich. Berühr dich. Und wenn du dir die Haare morgens bürstest oder wenn du dich abtrocknest, jede deiner Milliarden Zellen antwortet. Wenn du wieder liebevoll zu diesem Körper bist und einfach nur mit ihm in Kontakt gehst, das ist die heiligste und wichtigste Beziehung, die es zwischen mir und meinem Körper gibt.

Und das ist gerade so ein Teil von dem, wo ich diese Revolution sehe auf unserer Welt in Sachen Liebe. Dieser Körper ist auch gerade bei den ganzen spirituellen Wesen, die alle so gerne raus wollen, dass sie diesen Körper nach oben wollen.

Die Verbindung zu unserem Göttlichen und vor allen Dingen die Erfahrung findet im Körper statt und dazu kann ich erst mal von meinen Konzepten so einen Moment loslassen, auch wenn ich mich immer noch nicht gerne ansehe.

Und da kommen Wunder aus diesem Körper. Also berühren, das kann ich nachvollziehen. Wo du als Mann mit mir sprichst. Und wenn Männer sozusagen den geheimen Tipp haben wollen, damit eine Frau ihnen zu Füßen liegt, ist es, dass sie, ich sage mal, wie der Arzt den Puls fühlt.

Der Arzt drückt und klopft nicht, wenn er den Puls fühlt. Der geht tief nach innen, schließt die Augen mit zwei Fingern. Und wenn er ein traditioneller chinesischer Arzt ist, kann er alles über diesen Menschen an diesem Puls entdecken, indem er ihn erspürt.

Und wenn ein Mann alle Anstrengungen, alles Erkennen, alle Action, alle Fantasien lässt und einfach nur zwei Finger nimmt. Und da, wo die Haut der Frau dünn ist, im Ellenbogen, am Hals und so, mit voller Achtsamkeit und einer weiten, entspannten Bewegung entlanggeht, liegt sie ihm zu Füßen.

Kann ich voll bestätigen, ich würde gerne mit dir als Frau über Schönheit sprechen. Ja, also Berührung, glaube ich, ist wirklich, das ist ja auch die Ursprache, ja. Und gleichzeitig, was ich so immer wieder sehe in unseren Paarcoachings, die Menschen sind so, sorry für den harten Ausdruck, sie sind so zugeschissen mit Konzepten darüber, was Schönheit ist.

Also es gibt so eine massive Doktrin, also für Frauen, die sich nicht entspannen können, wenn sie anfangen, Falten zu bekommen, wenn die ersten grauen Haare kommen, aber auch bei Männern sehe ich das, dass die in einem gewissen Alter dann anfangen, unruhig zu werden und zu denken, boah, ich brauche eine Jüngere etc.

So, was hast du als Frau, die sich ja auch extrem viel mit diesem Thema beschäftigt, für Frauen für einen Tipp? Weil ich sehe wirklich, dass Frauen sich darüber so schwächen, so schwächen über diesen externen Vergleich, diese völlig absurden künstlichen Bezugspunkte darüber, was Schönheit ist und was nicht.

Also ich habe ja eben gesagt, meine ersten Gedanken waren, dass ich nie glauben konnte, dass ich etwas Weibliches ausstrahle und dass ich das sehr bedrohlich fand. Wiederum kann ich jetzt sagen, aus meinen letzten fünf bis zehn Jahren, ich würde eher sagen fünf Jahren, dass ich wirklich fühle und empfinde, dass ich immer schöner geworden bin, obwohl ich ja auch, na ja, obwohl ich ja älter geworden bin.

Das hatte aber nichts damit zu tun, dass irgendwas äußerlich mit mir geschehen wäre, aber innerlich ist so viel geschehen. Also diese Schönheit, gerade wenn wir älter sind, ich bin jetzt 56, ich kann ja nicht allen Ernstes glauben, dass mein Körper in irgendeiner Form weniger schlabbrig oder mein Gesicht weniger faltig wird.

Aber das, was ich merken kann, ist meine Tochter, die gestern zu mir gesagt hat, Mama, du strahlst irgendwie echt immer mehr Power aus auf deinen Facebook-Fotos und du siehst richtig cool aus und so.

Und wo ich es so merke, dann habe ich zu ihr gesagt, Annalena, weißt du was, ich fühle mich echt immer jünger, weil ich, und das ist das Geheimnis, weil ich immer öfter in mir bin. Ich bin ja so ein kleiner Meditations-Junkie und ich bin überhaupt so ein Fühl-Junkie und ich liebe Fühlen und innerlich sein.

Ich liebe total, in mir zu sein und dadurch bin ich natürlich innerlich immer voller. Und wenn du innerlich immer voller wirst, dann bist du gar nicht mehr so doll mit dem Außen beschäftigt.

Aber wenn du innerlich von dir weggehst, dann guckst und scannst du die ganze Zeit, wie sieht der aus, wie sieht die aus, warum sieht die besser aus, aber aus einem einzigen Grund, weil du nicht bei dir bist.

Ja. Und je mehr du in dir wohnst, desto mehr strahlst du aus, du hast einfach Juice drauf. Also, das kann ich auch absolut bestätigen. Ja. Bei mir vergeht auch kein Tag, an dem ich nicht denke, was macht meine Frau, was macht meine Frau?

Sie sieht einfach einmal schön aus, aber es ist tatsächlich dieses immer mehr aus sich herausleben und auch immer radikaler darauf zu verzichten, sich mit dem Außen zu vergleichen. Ja. Total. Das ist jetzt, die Frage klingt jetzt vielleicht erst mal allgemein, aber vielleicht können wir da speziell eintauchen, wenn du diese Frauen-Hot-Topics anschaust.

Ja. Wo siehst du für euer Geschlecht die zentralen Herausforderungen? Von dem männlichen Weg, der uns ja in der jüngsten Geschichte als Befreiung vorgeschlagen wurde, von der Emanzipation sozusagen, sie hinter uns zu lassen, weil das war wichtig, aber das ist für mich jetzt echt old fashioned, sondern dass wir uns trauen, diesen weiblichen Weg zu gehen, den der Hingabe, also die Urqualitäten der spirituellen Urfrau in den Alltag von unserem westlichen Social Media Online-Leben zu bringen, in unsere Beziehung und vor allen Dingen auch zu unseren Kindern,

dass wir uns unserer Intuition und unserem Herzen anvertrauen und danach urteilen und spüren, was mir wirklich guttut und was nicht. Und das sind die mutigen Entscheidungen, denn die wahren Vorstandsvorsitzenden Frauen vom Leben sind für mich nicht die, die die geilste Karriere oder die größte Unabhängigkeit erreichen, sondern die, die sich am meisten trauen, ihrem Herzen zu folgen, den Signalen ihres Körpers zu gehorchen und daraus da draußen sozusagen die Pressesprecherin des Herzens und des Körpers zu werden und Handlungen abzuleiten.

Und das, wenn ich richtig verstehe, nicht als eine Retrobewegung, eine postfeministische Bewegung. Genau. Das ist nur etwas für mutige Frauen. Was glaubst du, wenn du dich wirklich fühlst, wie oft du Nein sagen musst, das Zauberwort für die Liebe?

Nein. Nein, nein. Dieser Job ist langweilig. Dieser Mann berührt mein Innerstes nicht. Nein. Diese Schuhe tun mir weh, auch wenn sie mich zehn Zentimeter größer machen, nein. Nein, gutes Stichwort. Ich würde gerne mit dir über den Unterschied zwischen Hingabe und Aufgabe beziehungsweise Hingabe und Opfern sprechen. Ich glaube, das ist immer noch so ein Klischee. Es ist, viele Frauen denken, meine Stärke liegt darin, dass ich zu allem Ja sage.

Ja, das habe ich auch lange Jahre geglaubt, auch in meiner Ehe und vor allen Dingen in meiner Herkunftsfamilie. Ich war ein wahnsinnig verschrecktes Kind und habe ganz oft Ja gesagt. Und aus Angst. Es gibt ein Ja aus Angst, wenn wir ganz, ganz ehrlich sind und wirklich hineinspüren, dann können wir entdecken, dass gerade wir Frauen ganz oft Ja nicht sagen, weil wir Ja meinen, sondern weil wir Angst haben, wenn wir Nein sagen, vor den Konsequenzen.

Und das ist der falsche Weg. Aber die Hingabe, das ist, dass ich bereit bin, wieder verletzlich zu werden und wieder zu fühlen und wieder in mir zu sein und dass ich bereit bin, wieder mich wahr gegenüber Menschen auszudrücken und zu zeigen.

Und dann öffnet sich etwas in mir, dann merke ich so, wow, was alles geht. Und ich merke natürlich auch so Sachen, gerade in der Beziehung, wow, was kann ich alles aushalten? Aber das ist nicht dieses erstarrte Aushalten und alles bleibt immer gleich und ich trage es und ich kümmere mich und ich gebe nicht auf, sondern das ist dieses, ich habe jetzt einfach mit aller Klarheit hier gestanden und ich habe nicht hysterisch mich aufgeführt oder ich habe mich nicht verkrümelt,

sondern die Hingabe ist, ich fühle das jetzt auch, wenn es so richtig weh tut. Ich bleibe und fühle, ich gehe nicht in den Kopf, ich haue nicht ab, ich gehe nicht in den Angriff, ich fühle und das ist wie wenn Frauen ein Kind gebären und jede Hebamme sagt, atme in die Wehe rein.

Da kommt dieses Neue auf die Welt. Das ist unsere Kraft, das ist uns angeboren, das können wir. Und wenn Frauen lernen, wirklich im Schmerz zu bleiben, ohne zu erstarren, sondern sich zu öffnen, wie in die Wehe hinein, dann schwöre ich dir, es tut mir jetzt leid, dass ich Mann bin, Veit, aber dann schwöre ich dir, dass die Frauen diese ganze Welt gerade auf diesen Weg bringen, den ich übrigens so fühle.

Ich gehöre im Moment null zu denen, die sagen, oh, alles wird ganz schrecklich und alles geht unter und Trump und Erdogan machen uns fertig. Ich finde, wir sind gerade in einem unglaublichen Aufwachen und die Frauen, die sich trauen, sich hinzugeben, sind die Chefs für mich.

Glaubst du, dass Frauen, die sich trauen, sich hinzugeben, fühlen, dass Männer das auch tun? Ja klar, ja klar, aber nicht so manipulativ, sondern die stehen da und weinen vielleicht, weil sie diesen Schmerz nicht mehr ertragen können.

Ich mag, ich stehe manchmal da, ich habe jetzt gerade, fange ich gleich wieder an zu weinen, wir wohnen hier auf dem Land und ich schaue aus meinem Fenster auf eine Pferdeweide und die Frau, die ihre Pferde hier stehen hat, das sind alle so alte Pferde, die einfach hier ihre Gnadenzeit verbringen und dann erzählte sie mir, ob wir aufpassen können und wir wohnen hier mitten in der Natur.

Ich schaue hier, hier siehst du kein Auto, keinen Menschen, kein Garnichts, nur einen Wald und eine Weide und sie sagt, die Pferde hier auf der Weide sind schon ein paar Mal misshandelt worden und da weiß ich, da stehe ich, da kann ich nicht, da kann ich nur weinen über unsere Welt und dass Frauen sich trauen, vor ihren Männern zu weinen über diesen Schmerz und diesen Scheiß-Rubbelsex.

Aber nicht giftig, zickig und vergiftet und verspannt werden, sondern weinen, weil sie so allein sind. Können Frauen Männer mit auf diesen Weg nehmen? Ich weiß nicht, wie es dir geht, also was ich beobachte ist, also das Buch „König und Samurai“, das richtet sich vor allen Dingen auch an Frauen, die so in diese Königinphase kommen, weißt du, wo du sagst, ich habe auf diese ganzen Spiele keine Lust mehr.

Was ich immer wieder feststelle, ist, dass ganz viele Frauen in Beziehungen sind, aber irgendwie aufgegeben haben, wirklich für die Krone zu gehen, sage ich jetzt mal, sondern sie sich mit dem Mittelmaß zufrieden geben oder aussteigen und dann alleine unterwegs sind und keinen wirklich passenden Partner finden.

Ja klar, genau, klar, klar. Sag nochmal die Frage. Also lass uns das zweiteilen, also für die Frauen, die in einer, ich betone jetzt mal das Wort Ehe, Ehe sind, also die sich in so einem Mittelmaß festgefahren haben und du bist das Frau kurz davor zu denken, okay, ich bin froh, ich habe einen abgekriegt, mehr sei nicht drin.

Was für einen Rat hast du? Also ich kann nur sagen, dann hast du die, wie soll ich sagen, dann bist du gerade dabei, dein Leben wegzuwerfen, weil dieses Konzept von Ehe, also dieses Durchhalten und irgendwie so ein kleines Team bilden und irgendwie gucken, dass wir uns samstags abends mit unseren Freunden treffen und im Sommer in die Ferien fahren und Ostern auch.

Das ist nicht das, was das Leben dir schenken will, sondern du hast das so toll gesagt, gerade tritt ein in die Königin-Phase. Diesen Begriff kannte ich bisher noch gar nicht, aber ich würde sagen genau, weil jetzt in dem Alter, irgendwie ab Mitte 40 aufwärts zum Beispiel, die Kinder sind aus dem Haus, du hast irgendwie so deinen Weg so einigermaßen, dann geht so viel und da kannst du auch deinem Mann zeigen,

allein aus deiner Unzufriedenheit und aus deinem Frust, dass dir das irgendwie zu eng und zu leer ist. Und ich weiß einfach von so vielen Frauen, wenn sie wirklich an einen Lügendetektor angeschlossen würden und die Wahrheit sagen müssten, dann würden sie sagen, ich fühle mich leer, ich fühle mich total unberührt, ich habe irgendwie noch, da ist noch etwas in mir, dieses Gefühl,

da ist noch etwas in mir, da ist so ein mini kleines Feuer, aber ich weiß, das könnte richtig groß sein. Und dafür zu gehen, in diesem ganzen Jahr, mein Gott, heute kannst du so alt werden und gleichzeitig so fit sein und wir müssen nicht klapprig werden.

Die Wissenschaft sagt uns jeden Tag, wir müssen das nicht mehr. Und da würde ich allen Frauen sagen, steh auf und weck deine ganze Familie inklusive deiner Kinder auf und sag, nee, ich stehe hier nicht mehr zur Verfügung auf dem alten Weg, ich mach mir jetzt das Leben schön.

Und der Trick bei Männern, den hat mir mein eigener Mann beigebracht, dem habe ich früher mal, als wir so unsere ersten Riesenbeziehungskrisen hatten, da habe ich ihm immer so Psychobücher hingelegt über Beziehung.

Ich habe gesagt, er soll sie lesen, er hat mich irgendwann angeschrien, er hat gesagt, guck dich doch an, du bist total frustriert, du hast keinen Job, du fühlst dich unwohl, du fühlst dich hässlich, warum soll ich diese Bücher lesen, ich will nicht so leben wie du.

Und ich kann nur sagen, auch wenn die Männer meckern oder hart werden oder stur werden oder manche sogar drohen, wenn die Frauen sich verändern wollen. Wenn ihr wirklich in euren Saft geht, dann sehen eure Kinder, eure Freunde, eure Herkunftsfamilien, die übrigens auch ein Riesenthema an der Ecke sind, und eure Männer.

Irgendwann gibt es da so einen Punkt, dann gibt es die Neidphase, oder die wir testen nochmal, ob wir sie festhalten können-Phase. Und wenn ich das nicht zulasse, dann sagen sie, okay, so ein bisschen von dem schönen Leben will ich auch.

Und dann geht es los. Ich kann nicht anführen durch Manipulation, ich kann aber anführen durch ein saftiges Leben. Ich glaube, die große Angst von Frauen nochmal zu durchleben ist ja, okay, was ist, wenn der Alte nicht mehr mitzieht.

Klar, und ehrlich, die ist natürlich auch berechtigt. Ja. Männer haben oft … in diesem Alter, was ich gerade beschrieben habe, so ab Mitte 40, sind sie zum einen noch mal so beruflich meist ziemlich in ihrem Saft und haben so ein Gefühl, das Ding läuft.

Und dann, die kriegen noch mal so eine ganz andere Bestätigung, wenn sie wollen auch von jungen Frauen, wirken sie auch noch mal ganz anders. Also bei denen ist oft der Entwicklungsdruck überhaupt nicht so groß wie bei den Frauen.

Und das müssen Frauen auch sehen. Wenn es einem gut geht, warum soll der dann alles umschmeißen? Auch wenn es ihn vielleicht aus den Augen und aus der Intuition der Frau nur oberflächlich gut ist. Aber solange sich dieser Mann gut fühlt, ist es ein Risiko, wenn ich ihn zu Veränderungen bewegen will.

Aber wenn ich einfach nur bleibe, dann sterbe ich. Ja, also ich hoffe natürlich sehr, dass das Buch viele Männer bewegt, in die Samurai-Phase einzutreten und den Weg mitzugehen. Aber lass uns jetzt mal, lass uns Zeit, Zeit, den Frauen widmen, die das Risiko eingegangen sind und die plötzlich alleine dastehen.

Klassiker, der alte Seitensprung geht doch und legt sich noch mal eine 20-jährige Jüngere zu. Also ganz, ganz … Da habe ich da eine kleine Anekdote zu erzählen, die jetzt alle hören sollten. Ich hatte einen Mann hier jetzt gerade, ganz kurz her, der war gerade mit seiner dritten wirklich deutlich jüngeren Frau hier.

Und er war so an die 70 und aber ein powervoller, attraktiver, anziehender Mann. Und die Frau war auch echt, eine meine Bitte, ein echter Schuss. Und alles ging aber bei denen grad schief. Und dann sagte er im Einzelgespräch beim Paarcoaching, wissen Sie, wer meine beste Beraterin im Moment ist in meiner Ehekrise? Meine erste Frau.

Und das fand ich irgendwie eine coole Geschichte, dass er jetzt immer zu der geht und die ihm aufzeigt, was sie versucht hat, ihm vor 30 Jahren schon zu zeigen und zu sagen, dass er das jetzt mit dieser jungen Frau wieder erlebt.

Ja, ja, also das sind ja oft so Stories, wo man denkt, oh, das ist jetzt zu kitschig. Aber es war so. Und logisch ist es, wenn du mit deiner Erfahrung als Paarcoach draufguckst, das ist total logisch, wenn du deine Bewegung nicht machst, läuft das Ding gleich.

Also eine Theorie von mir ist, warum es gerade so viele wirklich starke, schöne Singlefrauen gibt. Ich habe das Gefühl, dass bei Frauen gerade die Messlatte hochgeht. Die Messlatte hochgeht und die Männer noch ein bisschen hinterherhinken.

Also wirklich auch zu verstehen, dass Beziehung etwas ist, worin man genauso investieren kann wie in ein gutes Business zum Beispiel. Was ist dein Rat für Frauen, die in dieser Phase als Königin plötzlich alleine dastehen, vielleicht auch echt frustriert sind, vielleicht so denken, oh.

Fuck, ich hab keinen Bock mehr, mich überhaupt einzulassen. Was rätst du denen? Sich einzulassen. Weil sonst sind sie auf halbem Weg zum Gipfel stecken geblieben. Also, es ist wichtig, manchmal auszusteigen und eine Beziehung zu verlassen, die einfach nicht mit in die Bewegung geht.

Aber dann ist die Gefahr halt riesengroß, dass sich Frauen in so einer weiblichen Übereinkunft einrichten, die da heißt, ja, ja, wir zueinander, wir, meine Freundinnen und ich, wir fühlen das alles. Wir wissen, wie das ist.

Wir entwickeln uns weiter und die Männer können nicht mit. Und damit grenzen wir zum einen in unserem eigenen Innen unseren männlichen Teil massiv aus. Also, wir beschneiden uns selbst. Und zum anderen sorgen wir für eine der schmerzhaftesten Fronten in unserem Menschsein überhaupt.

Nämlich wir schaffen erneute Polaritäten. Es gibt diese Polarität in Wahrheit gar nicht. Sondern die Männer, die spielen sozusagen an einer Erfahrung des Lebens, und die Frauen üben sich an einer anderen Erfahrung.

Und erst wenn diese beiden zusammenkommen, da gebärt sich das Leben und die Liebe. Und das heißt, ich werde vielleicht sicherer in mir, aber ich werde nicht liebender, wenn ich mich nicht mehr einlasse.

Also, ich würde sagen, ausruhen, auftanken, Wunden lecken, zu Kräften kommen, herausfinden, wer ich wirklich bin und was ich wirklich brauche. Und dann meinem inneren Computer, meinem Betriebssystem, meiner Festplatte das Programm zu schreiben, das heißt, ich wage es nochmal und ich weiß, dass es wehtun kann.

Und … der anderen Gattung noch mal eine Chance geben. Ja, unbedingt, weil noch mal, die waren jahrelang in vielen Dingen so viel weiter als wir und haben da irgendwie voll durchziehen können, weil das Leben ihnen die Freiheit gegeben hat.

Jetzt, wo so vieles in, wie soll ich sagen, auf der unsichtbaren Ebene des Lebens aufbricht, da sind wir Frauen auf einmal immer verdrahteter, wir sind, also das World Wide Web, das ist ein Kindergeburtstag gegen das, was in den Frauen an Web sich gerade ausbreitet.

Und jetzt sind die Frauen wieder angeschlossen, manche bewusst, manche unbewusst und merken so, boah, da geht das ganze, das ganze Leben, die ganze Datenautobahn des Lebens und der Liebe läuft durch mich durch und die sind wieder connected.

Und jetzt sagen die auch, ihr Männer langweilt mich, ihr kommt nicht mit, das ärgert mich, finde ich. Ja, das wäre irgendwie echt doof. Zum Abschluss von diesem Talk stelle ich meinen wunderbaren Gesprächspartnerinnen und Partnern dieselben drei Fragen und ich lade dich ein, so ganz kurz aus dem Bauch heraus zu antworten.

Du weißt schon, das fällt mir schwer, aber ich versuch’s. Was ist für dich Schönheit? Schön. Danke. Gibt es die Liebe und was ist die Liebe? Ich bin die Liebe. Und wenn du mal stirbst und mal angenommen, es gibt so etwas wie einen Grabstein für Eva-Maria Zurhorst, was sollte da draufstehen?

Sie war immer verbunden. Hm. Ich danke dir sehr. Ich dir auch. Ich danke dir sehr und ich wünsche dir, ich wünsche dir ganz, ganz viel Erfolg mit dem Kurs, von dem du gerade gesprochen hast. Oh ja. „Sex ist Liebe“.

Und obwohl das eigentlich das Schlusswort war, mag ich dich gerne einladen, noch zwei, drei Sätze mehr dazu zu sagen, weil ich glaube, gerade das Thema Sexualität und Körper ist für Königinnen extrem wichtig.

Ach, ich kann nur von ganzem, ganzem Herzen sagen, dass in uns Frauen die Verkörperung der Liebe wartet. Und ich treffe so viele Frauen, die sich, nun du hast eben dieses Thema Schönheit angeschnitten, aber ich treffe so viele Frauen, die ihren Körper für so eine, nicht nur äußerlich, sondern innerlich für so eine Fehlkonstruktion halten und glauben, es ist alles falsch und die in dem, was wir alle als Sexualität beigebracht bekommen haben,

was diese konditionierte Denkweise über Sex ist, sich da nicht wohlfühlen. Ich würde wirklich behaupten, auch wenn mich Leute für verrückt halten, dass 95 Prozent aller Frauen, sich in dem, was wir als Sex beigebracht bekommen haben, auf Dauer immer unglücklicher fühlen.

Es reicht jetzt in dieser Welt, wo das alles noch so stark durch die Bilder und durch die Pornografisierung auf den Handys und überall so stark in den Kopf gegangen ist. Und ich möchte so gerne mit meinem „Sex ist Liebe“-Kurs zusammen mit Yella Cremer den Frauen den Weg zurück in ihren Körper zeigen und ihnen zeigen, dass da drinnen alles weiche, warme, fließende, saftige, alle Freude und alle Verbundenheit wartet und dass sie sich da unglaublich wohlfühlen können und zu Hause fühlen können.

Wenn wir Frauen uns in unserem Körper zu Hause fühlen, dann fühlen wir uns in dieser Welt zu Hause und dann können wir uns wirklich mit den Männern verbinden und für sie öffnen und sie einladen, mit uns die Liebe zu erleben.

Dann werden wir die, die den Männern den Sex zeigen, auf den sie schon immer gewartet haben, die suchen das Gleiche, die Liebe. Wundervoll, das macht Lust. Eva, ich danke dir ganz, ganz sehr. Ja, danke dir lieber Veit, und hab viel Segen für euer Buch.

Danke. Tschüss. Ciao. Das war ein Kapitel aus dem Podcast „Seelengevögelt – die Rebellen des Geistes“ von Veit Lindau. Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Podcast abonnierst und wenn ich so die Möglichkeit hatte, in deinem Leben einen kleinen, guten Unterschied zu bewirken.

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