Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.
Hier lieben, ich wünsche euch einen wundervollen Tag und herzlich willkommen im Podcast
Seelengevögelt für die Rebellen des Geistes. Heute müsst ihr eine etwas längere Einleitung
aushalten. Es gibt nämlich etwas mit euch zu feiern.
Dies hier ist meine 100. Podcastfolge. Wer hätte das gedacht? Ich muss dazu kurz erzählen,
dass ich über etliche Jahre hinweg immer wieder gedrängelt worden bin von meinen
Mitarbeitern, von unseren Klienten: “Veit, mach einen Podcast!” Und ich habe gesagt: “Oh nein,
ich habe schon so viel zu tun. Ich weiß gar nicht, wie das funktioniert.” Und dann, vor ziemlich
genau einem Jahr, haben wir dann doch angefangen. Es hat mir sofort so viel Spaß gemacht,
und ich war jetzt gerade ganz verblüfft, als mir eine unserer Mitarbeiterinnen gesagt hat: “Hey,
Veit, wir müssen dir etwas Besonderes bringen. Das ist bereits die 100. Folge.” Ich habe mir mal
die Mühe gemacht und nachgeschaut, was in dieser Zeit passiert ist. Und das ist echt krass.
Also wie gesagt, wir hatten hier viele, viele spannende Gäste.
Wir haben ein richtig großes, heterogenes Publikum, worauf ich sehr stolz bin. Dazu gehörst
auch du. Und ich war ganz verblüfft von den Zahlen. Seit diesem ersten Podcast sind
tatsächlich meine Episoden fast 7 Millionen Mal angehört worden.
Wow, 7 Millionen Mal. Das hat mich dann doch berührt, weil wenn ich hier im Studio sitze, weiß
ich natürlich nicht, was da bei euch ankommt, wie es bei euch ankommt. Also hier an dieser
Stelle: alle meine neuen, aber vor allen Dingen an meine treuen Zuhörerinnen und Zuhörer, ein
riesen Dankeschön, dass ihr meine Episoden so neugierig, so begeistert aufnehmt. Das merke
ich auch an eurem Feedback, es macht so richtig Spaß, rauszusenden.
Ich habe mir ja für heute etwas Besonderes ausgedacht: Um das mit euch zu feiern, gibt es
keine normale Episode, sondern wir verschenken einen ganzen Vortrag von mir, und zwar einen
meiner Lieblingsvorträge aus der letzten Zeit. Der heißt “Peace and Power” und es geht um
aktive Selbstliebe. Und ich kann dir versprechen, er macht Laune, er macht Spaß und vor allen
Dingen macht er Mut, dich so richtig tief in dir zu verwurzeln und dann all die Schätze, die du in
dir trägst, auf die Straße zu bringen. Also viel, viel Spaß beim Hören, und natürlich wünsche ich
mir, dass du meinem Podcast treu bleibst, dass du weiterhin dabei bleibst.
Ich bitte euch alle anlässlich der hundertsten Episode um Feedback. Also ich würde mich sehr
freuen, wenn so viele wie möglich von euch Feedback geben, also entweder auf iTunes, bei den
Bewertungen oder auch bei YouTube unter diesem Video, oder schreibt mir unter
podcast@veitlindau.com. Zum Beispiel: Was gefällt euch am allermeisten? Was nervt euch
vielleicht auch? Wovon wünscht ihr euch mehr? Habt ihr Gäste, die ich einladen soll? Immer her
damit. Dann fühlt sich das hier immer mehr wie ein Dialog an und nicht wie ein Monolog.
Also wie gesagt, ich freue mich auch sehr über Bewertungen, zum Beispiel auf YouTube oder
auch auf iTunes. Das weiß ich sehr zu schätzen. So ihr Lieben, und jetzt wünsche ich euch viel,
viel Spaß mit “Power and Peace” und ich gehe jetzt hier einfach mal feiern.
Und bevor ich es vergesse, ich möchte an dieser Stelle noch ein riesen Dankeschön loswerden
an mein gesamtes Team. Zum Beispiel an Akram und Svenja, die den Podcast so hervorragend
betreut haben in dieser Zeit, aber auch wirklich an all die anderen, die mir so den Rücken
freihalten, damit ich mich solchen Projekten widmen kann.
Also das hier ist eine echte grandiose Teamleistung und wenn es einer oder eine von euch hört:
Ich liebe euch. Gut ihr Lieben, und jetzt haut alle rein und lasst uns Peace und Power in die Welt
bringen.
Einen wunderschönen Abend und danke dir, dass du hergekommen bist, um mir die
Gelegenheit zu geben, mit dir das für mich persönlich brisanteste, peinlichste, schönste,
berührendste, verletzlichste Thema unseres Lebens zu feiern, nämlich die Kunst der
Selbstliebe.
Es gibt in meiner Arbeit zwei Themen, von denen ich mir absolut sicher war, dass ich die
niemals unterrichten werde. Das eine war das Thema Beziehung, weil mir immer klar war, das
ist was für Frauen. Und dann habe ich Andrea kennengelernt und es war relativ schnell klar:
also entweder ich lerne das oder ich fliege hier aus dem Rennen raus.
Und das zweite Thema war Selbstliebe, weil ich in meiner Jugend ehrlich gesagt immer das
Gefühl hatte, ich bin cool. Ich bin cool und wenn mich damals jemand angesprochen hat und
gesagt hat: “Hey, magst du dich?” Dann habe ich gesagt: “Klar, klar mag ich mich.”
Ja, weil ich habe gut ausgesehen, ich hatte gute Zensuren in der Schule, meine Freunde fanden
mich toll, mit den Freundinnen hat es geklappt, und bis ich aus dem Haus rausgegangen bin,
hatte ich wirklich das Gefühl, es war alles super.
Und dann bin ich auch, was das betrifft, richtig ordentlich aus dem Rennen rausgeflogen.
Darüber möchte ich da ein bisschen erzählen und bin letzten Endes vom Leben gezwungen
worden und werde immer noch gezwungen, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Und warum zwingen? Weil für mich Selbstliebe eben nicht etwas ist, wo du dir schnell mal eine
Affirmation irgendwo raushust aus einem Buch und dich einredest: “Mir ist damit alles gut.” Nicht
ohne Grund nennen wir das radikale Selbstliebe, weil für mich ist das ein Weg, der total nackt
macht, der dich eben nicht nur mit deinem Licht konfrontiert, sondern auch mit deinem Schatten,
aber letzten Endes nach Hause holt.
Und deswegen lohnt es sich total, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Damit ich nicht zu
viel spreche, gibt es jemanden, der heute das erste Mal live bei uns ist. Wow, cool. Gibt es
jemanden, der beim letzten, also vor 14 Tagen, da war, mein Innerer Gremlin war da, cool.
Und wer von euch ist morgen und übermorgen da? Auch cool, so viele. Schön. Super. Was
haben wir heute Abend vor? Mein erklärtes Ziel ist, also ich fühle mich so ein bisschen wie so
ein Heiratsvermittler, dass wenn du heute Abend hier rausgehst, dass du verliebt bist in dich
selbst.
Und falls du jetzt sagst, “Veit, ich bin gerade verliebt,” dass du noch verliebter in dich selbst bist.
Und zwar nicht auf eine narzisstische Art und Weise. Das ist nämlich nicht wirklich in Liebe mit
sich sein, sondern auf so eine ganz zarte, sinnliche, liebevolle, eher fast mütterliche Weise.
So mein erklärtes Ziel ist, dass wenn du heute Abend ins Bett gehst, du dich vorher nochmal vor
den Spiegel stellst, wartest bis alle raus sind. Und dann mal, und das meine ich total ernst,
einfach mal da stehenbleibst und eine Weile länger in deine Augen schaust.
So, dich nicht einfach nur abschminkst, nicht einfach nur die Zähne putzt, sondern einfach mal
stehenbleibst und diesem Menschen in die Augen schaust und eine Weile wartest. Dann
passiert was. Also, was oft passiert, dass sich erstmal so ein ganz komisches Gefühl einstellt,
weil du merkst, du bist mit dir alleine.
Es kann sein, dass du merkst, du weißt gar nicht so richtig, was mit dir anzufangen, wenn du
nichts tust. Und wenn du dann stehen bleibst und ich meine wirklich, in deine Augen schaust,
passiert was.
So, und ich wünsche mir ganz doll, dass wenn du das heute Nacht machst, dass du dich, wenn
das passiert, total in dich selbst verliebst. Und was ich damit meine, ist, dass du begreifst, dass
du ein Wunder bist.
Und wahrscheinlich haben das hier die meisten im Raum schon mal gehört, schon mal gelesen,
auch schon mal gesagt. Ich muss es immer wieder hören, ich muss es mir selbst immer wieder
sagen und ich muss es vor allen Dingen selbst immer wieder tiefer fühlen.
Und ich vergesse es noch viel zu häufig. Mein erklärtes Ziel ist, dass wenn du heute Abend hier
rausgehst, du mehr in Frieden mit dir bist. So, der Vortrag und auch der Workshop heißen
“Peace and Power”, weil es gibt für mich persönlich mittlerweile nur noch einen Krieg, den der
Mensch kämpft, und das ist der Krieg mit uns selbst.
So, wenn ich mich streite mit meiner Partnerin, streite ich mich nicht wirklich mit meiner
Partnerin, sondern ich streite mich mit etwas, was ich in mir nicht aushalten kann. Und wenn ich
kämpfe auf meiner Arbeit oder wenn ich kämpfe mit meinem Körper, dann bin ich im Krieg mit
mir.
Und ich habe lange, lange, lange Zeit gedacht, die Phase in meinem Leben, wo alles super lief,
da bin ich im Frieden gewesen. Aber wenn ich jetzt zurückblicke, dann sehe ich, dass gerade
mein sehr zwanghaftes Erfolgstreben über viele Jahre hinweg ganz viel damit zu tun hatte, dass
ich eigentlich im Krieg war mit mir.
Dass etwas in mir die ganze Zeit dachte: “So wie ich bin, bin ich nicht gut genug, irgendetwas
fehlt noch.” Und dieser Krieg ist bei manchen von uns sehr deutlich zu spüren, der kann sich
zum Beispiel auf der körperlichen Ebene zeigen.
Manche von uns spüren das auch, manche von uns merken das auch, wenn
sie die Augen schließen und mal hier rein hören, also wie viel Kampf, wie viel Krieg, wie viele
negative Gedanken gegen uns selbst da sind.
Und bei manchen von uns ist es ganz subtil. Subtil zum Beispiel in Momenten, wenn dir
eigentlich gar nicht nach Lächeln zumute ist, aber das Grinsen so automatisch hochgeht, weil
du das eben so in deiner Kindheit gelernt hast.
Oder diese kleinen Verkrampfmomente, wenn du vor dem Spiegel stehst und merkst, dein
Körper macht nicht das, was er von deinem Kopf aus machen soll. Und du dann vielleicht
merkst: “Nee, du bist nicht wirklich in Frieden damit.”
Du bist nicht wirklich in Frieden damit, wenn du manchmal morgens aufstehst und merkst, du
bist jetzt grad nicht so jung und dynamisch und begeistert, sondern vielleicht manchmal auch
traurig, hast vielleicht manchmal mal Fragen, weil es vielleicht manchmal nicht weitergeht.
Mein erklärtes Ziel ist, dir heute Abend zu zeigen, dass es auf der einen Seite radikal einfach ist
und gleichzeitig eine Kunst ist, sich selbst lieben zu lernen. Also für mich ist das mittlerweile
eine unglaublich spannende Erkenntnis, wenn du dir mal anschaust, was du alles in der Schule
gelernt hast.
So, ich war zum Beispiel mal stolz darauf, ich war Mathematik-Bezirks-Olympiadesieger. Ja, ja.
Das hat mir im Leben wahnsinnig viel geholfen. Meine Frau war wahnsinnig begeistert und so.
Und ich weiß ja nicht, was dein Lieblingsfach war.
Also ich hatte viele Lieblingsfächer, aber wenn ich so zurückschaue, dann hat einfach total
gefehlt, how to deal with Veit. Wir sind eine Spezies, und das muss man sich immer mal
reinziehen, wir verdoppeln das Wissen aller drei Jahre. Das Wissen über Atome, über
Quantenphysik, alles verdoppelt sich innerhalb von drei Jahren und wir kommen uns
wahnsinnig schlau vor. Aber unterm Strich, ganz radikal gesehen, haben wir keine Ahnung
davon, wer wir wirklich sind.
Und die Spiris unter euch, die schon ganz viel gelesen haben, ich möchte dich gerne einladen,
heute nochmal viel radikaler die Frage zu stellen: Weißt du denn wirklich, wer du bist? Oder
hast du irgendwo im Laufe deines Lebens so ein paar Antworten eingefangen, die gut klingen,
aber wenn du mal so richtig tief reingrebst, so richtig, ist jetzt meine freche Behauptung, weiß
das niemand von uns.
So, wenn du uns jemand fragt, wer bist du nun, dann sagen wir unseren Namen, wir sagen, wie
alt wir sind, ich bin Mann, ich bin Frau, ich glaube an das, das ist mein Beruf, ich habe so und
so viel Geld auf dem Konto. Aber de facto sagt das ja gar nichts über dich aus.
Es ist so ein bisschen wie, dich fragt jemand, wer du bist, und du sagst: “Also, ich habe einen
Audi Q5 und der hat so und so viel PS.” Und der andere sagt: “Nee, das wollte ich nicht wissen.
Ich wollte wissen, wer du bist.” “Ja, und er hat solche Polster und das und das,” aber das sind
wir alles nicht.
Du bist nicht deine Gedanken, du bist nicht mal deine Persönlichkeit, du hast eine
Persönlichkeit, manchmal nervig, manchmal wunderschön, aber du bist sie nicht. Du bist
definitiv nicht dieser Körper, du warst vielleicht gestern gerade in einer Maniküre, hast viel Geld
investiert und du weißt, das bist du, das ist ganz toll, bis du so ein Ding abschneidest und das
so abspringt und in die Suppe fällt und dann merkst du plötzlich:
Plötzlich hast du eine ganz gespaltene Beziehung zu dem, was du da eben noch warst. Und
wenn du dieser Körper wärst, dürftest du eigentlich kein Problem haben mit Gewichtszunahme,
dann müsstest du dich freuen, weil du schon wieder ein Kilo mehr geworden bist.
Also wir sind eine sehr, sehr spannende Spezies. Geht es? Also ich wette, dass die meisten in
diesem Raum einen Beruf haben, für den du redlich trainiert hast, gearbeitet hast, du hast
Diplome dafür selbstverständlich, weil das gehört sich so.
Ich habe nie gelernt, wer ich bin. Mir haben viele Menschen was erzählt über mich, aber ich
habe nie gelernt, wer ich bin. Und meistens sind es die Krisen in unserem Leben, wenn wir
plötzlich merken: Fuck, die Antworten, die ich bis jetzt gerade noch hatte, die reichen nicht.
Und ich möchte dich heute Abend gerne einladen, dich mutig diesen Aspekten deines Lebens
zu stellen, in denen du vielleicht, wenn du ehrlich bist im Augenblick, merkst: Ich habe nicht alle
Antworten auf die Frage, wer bin ich.
Ich habe zum Beispiel vor, ich glaube vor sieben Jahren, ich war einmal sehr stolz darauf, ganz
fit zu sein und meinen Körper in den Griff zu haben, eine Crashlandung mit dem Fallschirm
hingelegt und mir dabei die Wirbelsäule gebrochen.
Und das war eine der wichtigsten und schönsten Erfahrungen in meinem Leben, weil ich
plötzlich gezwungen war, die Frage, wer bin ich, komplett neu zu stellen. Man kann dieses
Thema Selbstliebe auf sehr vielen verschiedenen Ebenen angehen.
Ich habe schon erwähnt, es gibt die Möglichkeit zu sagen, ich habe zu Hause so ein Kartenset
mit guten Affirmationen, und da ziehe ich jeden Tag eine, ich bin ein Engel, dann freue ich mich,
und am nächsten Tag ziehe ich, ich bin ein göttliches Wesen, und freue mich noch einmal.
Aber wenn wir so ganz ehrlich hinschauen, so die Affirmationen halten meist nur bis wir
rausgehen aus dem Haus, oder spätestens dann, wenn unser Mann am Frühstückstisch
erscheint und wir ihm die Karte zuschieben und er nur die Augen verdreht.
Alles klar. Wir können Selbstliebe auf einer psychologischen Ebene betrachten, und es ist zum
Beispiel etwas, was ich auch jetzt in diesem Workshop definitiv einflächten möchte, weil das ist
eine sehr wichtige Ebene.
Wir haben einen Geist, wir haben eine Psyche, und es ist total wichtig, darüber Bescheid zu
wissen und das Ding gut handhaben zu können. Aber die eigentlich spannende Ebene ist viel
tiefer, viel radikalere Ebene, und die beginnt mit der Frage, wer bist du eigentlich wirklich?
Und da ich davon ausgehe, dass ich zu einem reifen, sehr fortgeschrittenen Publikum spreche,
möchte ich heute Abend gern mit der ultimativen Frage deines Lebens anfangen. Und ich
möchte dich gern einladen, dir vorzustellen, dass heute der letzte Tag deines Lebens wäre.
Also stell dir einfach vor, so wie in der Geschichte von Charles Dickens, heute Nacht würde dir
ein Geist erscheinen, und er würde sagen, das war’s. Ich nehme dich mit, such dir einen Platz
aus, auf dem Friedhof, das war’s.
Und dann gehst du im Geist einfach alles nochmal durch, deine glorreichen Errungenschaften.
Wie viele Liebhaber oder Geliebte du hattest, wie viele Kinder du in die Welt gebracht hast. Du
rechnest vielleicht nochmal hektisch nach, wie viel Geld du auf deinem Konto angelegt hast.
Aber ich denke, wir sind uns alle einig, das ist so mau im Blick, wenn du das wirklich mal
ranlässt, dass du merkst, es ist total wertlos. So all das, was unser Ego manchmal so toll
aufbläst, es ist total wertlos in dem Moment, wenn wir uns der Tatsache stellen müssen, dass
wir irgendwann sterben.
Und radikale Selbstliebe bedeutet für mich, so zu leben, dass wenn ich heute Abend gehen
müsste, das Gefühl hätte, ich muss mir nicht vor Wut in den Hintern beißen, weil ich mich mit
irgendwas abgelenkt habe.
Und… Ich bin ganz ehrlich mit euch, das gelingt mir natürlich nicht jeden Tag, aber immer
häufiger gelingt es mir. Am Abend das Gefühl zu haben, okay, und wenn heute Abend die Welt
untergehen würde, ich habe das Gefühl, das war ein Tag.
Heute war ich gut mit mir. Ich möchte gerne eine kleine Geschichte von mir erzählen, einfach
damit du ein Gefühl dafür kriegst, wie ich in dieses Thema reingeschlittert bin. Wie gesagt, ich
wollte das gar nicht, und dann bin ich aus meinem damals erschienenen, noch sehr heilen
Elternhaus raus in die Welt gewandert, zur Armee, anderthalb Jahre lang.
Und das war meine erste tiefe Krise, weil ich plötzlich von Haufen Idioten in Uniformen
umgeben war, überhaupt nicht verstanden habe, was die von mir wollten, durch den Schlamm
robben musste. Gezwungen war, Krieg zu spielen, obwohl wir wussten, dass die Armee, in der
ich diente, völlig funktionsuntüchtig war. Aber das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich
mit menschlicher Dummheit so richtig gnadenlos konfrontiert war.
Und ich habe 18 Monate damit zugebracht, immer dann, wenn ich Zeit hatte, auf dem Klo oder
am Bunker, ich hatte immer in meiner Tasche, hatte ich immer, ja, meine Hesse oder Nietzsche
oder das ZEN-Gesetz dabei, und das war aber für eine gute Stimmung nicht besonders
förderlich, also wenn noch…
Und was ich damals erlebt habe, das ist mir jetzt erst klar geworden, ist den ersten, ersten
Seelenruf meines Lebens. Also davor, ich komme aus Görlitz, es ist, ja, also, ich würde mal
sagen, da liegt so ein, Görlitz liegt so ein Seelen-Schutzschild, das ist so, also im Osten hieß
das auch das Tal der Ahnungslosen.
Aus dem einen Grund, weil wir kein Westfernsehen empfangen konnten. Jedenfalls, warum ich
das erzähle, ist
, ich habe neulich Briefe aus der Zeit von mir gelesen und… die sind so verzweifelt und
gleichzeitig war mir damals aber überhaupt nicht klar, dass ich eine totale Identitätskrise habe,
dass ich keine, keine, aber wirklich auch gar keine Ahnung davon habe, wer ich bin.
Und dann bin ich rausgekommen aus der Armee und dann dachte ich, jetzt wird alles besser,
weil es war für mich geplant, dass ich Medizin studiere, ich komme aus einer Ärztefamilie und
dann bin ich zum Medizinstudium und dann war das sechs Monate, war das ganz toll und ganz
berauschend.
Und dann habe ich plötzlich gemerkt, und das war ganz, ganz schrecklich für mich, meine Seele
packt mich schon wieder und zieht mich da raus. Und ich wette, wenn du in so einem Raum
sitzt wie hier heute Abend, ist es kein Zufall, sondern du kennst, du kennst diese Weggabelung
im Leben, wenn dein Kopf dir sagt, mach das doch, das ist okay.
Und gleichzeitig merkst du, du musst abzweigen. Und das war für mich ganz schrecklich. Weil
ich habe dann das Medizinstudium abgebrochen, was so schrecklich war, ist, dass ich über drei
Jahre lang nur wusste, was ich nicht will, aber nicht wusste, was ich will.
Also das Schlimmste, was du damals hättest machen können, ist, mich mit der Frage zu quälen:
Veit, wer bist du nun, was willst du? Und was man dann so macht, man kommt auf spirituelle
Pfade und dann habe ich immer wieder das Wort Erleuchtung gehört und dann wusste ich, das
ist die Lösung.
Yoga, Meditation, Astralreisen, Reinkarnation, also die ganze Nummer. Rückwirkend sehe ich
jetzt ganz klar, eigentlich nur aus einer einzigen Motivation heraus, dieses Ding, Veit Lindau,
irgendwie loszukriegen.
Ich war so kompliziert, ich war so verworren, ich war so verstrickt, ich war so im Leid und das
Schlimmste war, ich konnte nicht mal klären, warum ich leide, ich habe einfach nur gewusst,
irgendwas fehlt total.
Und dann, das mag ich dir einfach erzählen, weil das war für mich sozusagen ein initialer
Lehrauftrag, Selbstliebe zu studieren, bin ich eines Nachts in einem kleinen bayerischen Dorf
gelandet und hatte mir voll lauter Verzweiflung davor von einem guten Freund noch Pilze
besorgt, Steinpilze.
Habt ihr das noch nie gemacht? Und der hatte einfach nur gesagt: “Ich lege es dir vor die Tür”
und er hat mir aber vergessen zu sagen, dass das eine, ich weiß nicht mehr, fünffache Dosis
war und ich habe also diese Pilze genommen und ich war wirklich war am Ende, ich war
verzweifelt und ich wollte nur noch Erleuchtung.
Ihr lacht, ihr lacht, aber ein paar gucken ernsthaft, die verstehen mich so. Wenn du so richtig
Pappe satt bist mit dir selbst, ja, wenn du so richtig Pappe satt bist mit dir selbst und einfach nur
irgendwas willst, was Schluss macht.
Also habe ich diese Pilze genommen. Und dann ist etwas passiert, was ich später
wiedergefunden habe im Berichten von Menschen, die Nahtoderfahrungen hatten. Es war
Vollmond in der Nacht und dieser Vollmond kam plötzlich zu mir runter.
Der kam zu mir runter, ich stand nackt auf dieser Wiese und dieses Licht, sowas habe ich davor
noch nie erfahren, weil dieses Licht war einfach pure bedingungslose Liebe. Und ich wusste
einfach, das bin ich, da komme ich her, da kommen wir alle her.
Und was ich damals wollte, war einfach nur dieses Licht. Also es war so, als wenn ein riesiges
Tor von Licht aufgeht und ich wusste einfach, meine damalige Freundin, egal was meine Eltern
sagten, das war mir alles komplett scheißegal.
Ich wusste einfach, ich will nur da rein und das ist alles gut. Also… in dieses Licht, der finale
Moment, und dann, das war wirklich so, rückt dieses Licht ab. Ich hinterher, das Licht rutscht
mich ab, ich ewig durch den Wald, das Licht immer so ein Stück vor mir.
Du musst dir vorstellen, du bist wirklich, ich habe in diesem Moment zum ersten Mal bewusst
erfahren, wie es sich anfühlt, bedingungslos und komplett erkannt und geliebt zu werden. Und
ich bin da einfach nicht reingekommen, das war ganz schrecklich.
Und dann hat dieses Licht plötzlich zu mir gesprochen, aber nicht mit Worten, sondern ich habe
es verstanden, aber es war ohne Wort. Und das Licht hat zu mir gesagt, also übersetzt, hat zu
mir gesagt: “Du Dussel.
Wenn wir wollten, dass du im Licht bist, hätten wir dich schon lange geholt. Dann wärst du im
Auto-Unfall gestorben oder sonst was, kriegst du es nicht mit? Wir wollen nicht, wir wollen dich
nicht reinholen.
Also, Punkt, ist jetzt nicht. Und ich habe, wann, wenn du gelernt hast, dich komplett zu lieben,
wie du bist. Und wenn du gelernt hast, alle Menschen in ihrer Unvollkommenheit genauso zu
lieben und zu sehen, wie schön sie sind.
Denn so ein Spruch, Licht weg, kalte Nacht, Veit alleine, nackt auf der Wiese. Und ich war auf
eine richtig gute Art und Weise geschockt, weil ich das total verstanden habe in dem Moment.
Weil ich total verstanden habe, dass alles, was ich bis dahin gemacht habe, wirklich alles,
inklusive meinem Drang, meinen Eltern zu gefallen mit tollen Zensuren oder Sportrekorden zu
brechen etc.
oder Meditation oder Erleuchtung, alles nur aus einem einzigen Grund gemacht habe: um
wegzukommen von dem, was ich eigentlich bin. Und was ich seitdem mache, und im Prinzip
war das der Anfang und das Ende, was ich seitdem mache, ist nichts weiter als zu lernen, mich
zu lieben.
Und manchmal ist es ganz einfach, und manchmal ist es fürchterlich schwer. Und was ich
seitdem sehe, ist, dass wir Menschen an einer zentralen Wunde leiden. Ich drück’s mal biblisch
aus. Also wir haben einfach wirklich vergessen, wer wir sind.
Und wenn du dir unsere Gesellschaft anschaust, mal von Abstand, dann fällt dir auf, irgendwas
läuft hier schief. Wir haben genug. Also das wird nicht mehr. Wir haben diesen Planeten jetzt
bereits über sein Gleichgewicht hinweg ausgebeutet.
Also viele Wissenschaftler gehen jetzt bereits davon aus, dass die Balance gebrochen ist. Wir
haben ganz, ganz viel. Wir schaffen unglaublich schöne Dinge. Wir können auch total schön
sein. Wir können unglaublich liebevoll miteinander sein.
Aber wenn du mal einen Schritt zurücktrittst, fragst du dich, was ist los mit dieser Spezies?
Warum schaffen wir es nicht, dieses Paradies zu ertragen? Einfach erst mal nur zu ertragen.
Erst mal einfach nur die Finger rauszunehmen und zu sagen, lass uns den Regen genießen.
Lass uns die Pflanzen genießen. Lass uns genießen, dass es so etwas gibt wie dieses
Naturschauspiel wie gestern Nacht. Ich habe noch nie so einen Vollmond gesehen. Also warum
ist es so? Es ist so, weil wir nicht wissen, wer wir sind.
Und das, was ich dir heute gern vermitteln würde, ist weniger psychologische Methodik,
sondern eher ein Gefühl dafür, dass wenn du im Krieg mit dir bist, dann bringst du diesen Krieg
überall hin.
Und manche von uns machen das sehr subtil und manche von uns machen es sehr
offensichtlich. Also ich habe damals angefangen zu sehen, dass dieser Krieg in mir permanent,
permanent meine Umgebung gestreift.
So weit, dass meine besten Freunde nicht mehr mit mir in den Urlaub fahren wollten. Ich kann
das jetzt echt verstehen, damals war ich total beleidigt, mittlerweile denke ich kluge
Entscheidung. So ein Mensch, der sich selbst nicht liebt.
Und ich rede jetzt nicht von, ich rede mir mal ein, dass ich mich liebe, sondern in der Tiefe
wirklich liebt, verbreitet Unfrieden. Und bei manchen von uns sieht man das, weil das sind
vielleicht die Choleriker, das sind die Wütenden, das sind die Frustrierten, das sind die
Depressiven, aber auch zum Beispiel, wenn du eine Freundin hast mit einem Helfer-Syndrom.
die dir ständig auf den Sack geht damit, dass sie irgendwas für dich machen will. Und wenn du
da mal reinspürst, merkst du, das kommt nicht einfach aus der puren Freude. Da ist so etwas
Angespanntes.
Also was ich seitdem mache, ist, ich lerne mich, in mich hinein zu entspannen. Und jetzt kommt
die gute Nachricht: Alles, was ich dabei entdecke, ist total schön. So alles, was ich immer
wegtherapieren wollte, ist eigentlich in sich total schön.
So, zum Beispiel habe ich wahrscheinlich die meisten Menschen in diesem Raum, ich habe
meine emotionalen Achillesfersen. Ich sage es mal so, da kommen nur die Menschen in
meinem Inner Circle ran, aber wenn jemand im Inner Circle ist, dann kann er auf meinen
Achillesfersen spielen wie auf einem Klavier.
Und ich habe lange Zeit gedacht, da stimmt was nicht. Ich muss es wegtherapieren. Nee, das
ist überhaupt nicht so, das ist total schön, das ist das. Ich habe lange Zeit gedacht, es stimmt
was nicht an mir, weil ich an manchen Stellen zart besaiteter war als mein Vater das von mir
wollte, aber es ist total schön, dass es so ist.
Es ist total schön, dass ich niemals ein Fußballspieler geworden bin. Ich habe nie den Sinn
daran verstanden, meinen Kopf für einen Fußball hinzuhalten, weil ich immer wusste,
wie viele Gehirnzellen da gleich sterben.
Ich habe lieber am Rand gesessen und Gedichte geschrieben. Mein Vater war total enttäuscht.
Dafür würde ich dich heute Abend gerne öffnen für dieses Mysterium, was du bist, was sich
dann offenbart, und das war für mich der Crack, also das Aufbrechen dieser Nacht, wenn wir
uns etwas schenken, was total radikal und eigentlich völlig unvernünftig ist, nämlich ein Ja.
Wenn du nur das von heute Abend mitnimmst, habe ich meine Mission erfüllt. Also stell dir vor,
du würdest ab heute, was total verrückt ist, du würdest mal, und du kannst dir mir erst mal eine
gewisse Zeit geben, um das auszuprobieren, du würdest einfach mal für ein halbes Jahr von
einem Punkt kommen, dass die Schöpfung, die so intelligent ist, dass sie Gänseblümchen
hervorbringt, einen Vollmond hervorbringt,
einen Wasserfall hervorbringt, dass die Schöpfung auch mit dir keinen Fehler gemacht hat. Es
ist eine solche Arroganz in der Anmaßung eines Menschen zu denken, wir könnten über uns
urteilen und sagen, mit uns ist etwas nicht in Ordnung.
Also egal, ob du an Gott glaubst oder nicht, aber das ist wirklich Gotteslästerung. Also diese
Stimme, die uns zuflüstert und manchmal zu brüllt: “Ey, du bist einfach nicht okay. Du bist zu
dick, du bist zu dünn, du bist nicht schlau genug, du müsstest lauter sein, du müsstest
extrovertierter sein, du müsstest dich dafür begeistern und dafür machst du einfach nicht.”
So, was wäre, wenn du anfängst, dir selbst ein bedingungsloses Ja zu schenken? So, ich habe
mich zum Beispiel, ich habe vorhin gesagt, das zweite Thema meines Lebens, an dem ich mich
gut in Demut üben darf, sind Beziehungen, ich habe mich, das habe ich Andrea nie verraten, ich
habe natürlich immer ihr die Schuld gegeben, aber insgeheim habe ich mich so verachtet dafür,
dass ich es nicht hinkriege,
dass ich wegrenne, dass ich Angst habe, dass es wehtut. Und irgendwann auf diesem Weg
zwischen unserer Wohnung, den ich mehr als hundertmal gegangen bin, weil ich immer wieder
getrennt habe, irgendwann habe ich gesagt, this is my way.
Wenn das Leben gewollt hätte, dass ich Beziehung brillant lebe, dann würde ich jetzt diesen
Weg nicht gehen. Das Leben will, dass ich diesen Weg zum 500. Mal gehe. Und in dem
Augenblick, als ich anfing, ja dazu zu sagen, war die Stimme da, die sagte: “Dann fang doch
mal an, bewusst zu gehen und fang doch mal an nachzugucken, was da rauskommt, wenn du’s
bewusst gehst.”
So, damit du mich richtig verstehst, wenn ich sage, radikal, ja zu dir, meine ich nicht, den
ganzen Tag über begeistert von dir zu sein. So, wenn du am Morgen aufstehst und du fühlst
dich richtig scheiße, dann verscheißerst du dich selbst, wenn du dich hinstellst und dann mit
diesen kleinen Zettelchen, die, wenn du grad in einer Chaka-Chaka-Phase bist, die an deinem
Spiegel hängen, du bist der Held meines Tages,
und alles läuft super. Wenn’s nicht super läuft, dann läuft es einfach nicht super. Und wenn du
dich grad zum Kotzen findest, dann find dich zum Kotzen. Da hab ich total viel von Andrea
gelernt, weil ich war, ich bin auf diese Chaka-Chaka-Sache mehrere Jahre lang abgefahren.
Und ich bin bei Andrea wie auf einen Eisberg aufgelaufen. Andrea, da saß schlechte Laune und
ich dachte, hey, guck mal, ich kenne da diese NLP-Technik. Da gibt’s diese Wusstechnik. Da
hätte ich fast eine geknallt gekriegt.
Also, dieses Ja bedeutet, um dir das einfach mal ganz praktisch zu sagen, du stehst am Morgen
auf und du bleibst mal zwei Minuten länger im Bett liegen und guckst erst mal, wie’s dir geht.
Und dann sagst du, ja.
Ja, ich bin halt traurig. Ja, ich fühl mich halt mega geil. Ja, ich hab ‘ne Morgenlatte, geil. Was
auch immer, ja. Und dann passiert was total Interessantes. Dann wird sich relativ schnell dein
Über-Ich melden und wird sagen: “Ey, Moment mal, ganz kurz hier. Ich habe hier diese Liste,
wie du zu sein hast. Und auf dieser Liste steht nicht, dass es okay ist, am Morgen einfach
traurig zu sein.” Aber du sagst, ja, ich habe dieses Über-Ich. Das ist eine interessante Stimme.
Otto, geh schlafen, ja. So, dann stehst du auf, dann stellst du dich vor den Spiegel und vielleicht
hast du diese Idee, die wir manchmal haben, eine göttliche Seele müsste ihren Körper die
ganze Zeit lieben.
Warum nicht einfach mal sagen, nee, ich liebe das Ding noch gar nicht? Weil ich ganz ehrlich
bin, ich finde das zum Kotzen, ich finde das Schwabbel zu viel, ich finde das zu viel, das ist hier
runterrutscht.
Dadurch ist natürlich das Problem noch nicht gelöst, aber jetzt passiert was ganz Interessantes
und deswegen ist es für mich so powervoll. Schau, solange du dieses Nein in dir kultivierst, wir
schauen uns gleich nochmal an, wo du es herkommst, dieses kleine, giftige Nein, leidest du an
etwas, was ich als seelische Autoimmunerkrankung bezeichne? Also vielleicht haben manche
von euch das Pech und haben eine körperliche Autoimmunerkrankung.
Autoimmunerkrankungen sind eigentlich was total Spannendes.
Ein Teil deines Körpers entscheidet sich, gegen einen anderen Teil deines Körpers zu kämpfen.
Für diejenigen, die das betreffen, ist das fürchterlich, aber es ist jetzt erstmal auf einer
psychologischen Ebene ein krass spannendes Phänomen.
Und was ich noch spannender finde, ist, dass die meisten von uns das auf einer geistig-
seelischen Ebene mit sich herumtragen. So jedes Mal, behaupte ich, jedes Mal, wenn du
angespannt bist, hat sich ein Teil deines Bewusstseins gerade abgespalten und sagt Nein zu
dem, was es ist.
Und dann passiert was Spannendes. So der Teil, der Nein sagt, versucht das, was da
hochkommen will, zu unterdrücken, wegzumachen, geradezubiegen. Jetzt kommt diese Kraft,
die eigentlich deine Naturkraft ist, die kommt hoch und ein anderer Teil deiner Kraft, was auch
deine Naturkraft ist, kämpft dagegen.
Und das ist so erschöpfend. Das ist einer der Hauptgründe, warum Erwachsene viel schneller
müde sind als Kinder, weil Kinder kennen dieses Nein noch nicht, bis sie dazu erzogen werden,
sich selbst dieses Nein zu schenken.
So was wäre denn, wenn du, wenn du Angst kommst, einfach sagst, ja. Wenn ein verrückter
Gedanke kommt, der dir peinlich ist, einfach, ja. Wenn du am Morgen aufstehst und merkst, ich
wollte schon immer als Kind rote Hosenträger tragen, es ist mir heute scheißegal, was die
anderen auf der Arbeit sagen, ich sag ja dazu.
Ich wette mit dir, du hast solche Momente schon erfahren und du weißt, was dann passiert. Du
merkst, dass kraftfrei wird. Selbst wenn du dich total blamierst, es wird einfach Kraft frei. So,
das ist die zentrale…
Einladung, auf die ich dich mitnehmen möchte, am Wochenende und aber auch all diejenigen,
die nur heute Abend da sind. Wenn du nur das mitnimmst, ich garantiere dir, das revolutioniert
dein Leben, weil in dem Augenblick, wenn du anfängst, Ja zu sagen, kommt das, was C. G.
Jung als deinen Schatten bezeichnet hat, kommt an die Oberfläche.
So, wir alle haben so kleine Gollums in unserem Schatten. Wer jetzt nicht weiß, was Gollum ist:
Schande, Schande, du hast Herr der Ringe nicht gesehen. Also, wir alle haben so kleine
hässliche Entitäten in uns, von denen uns beigebracht worden ist, dass sie nicht cool sind.
Zum Beispiel die Deutschen haben fast alle so einen kleinen neidischen Gollum. Neid ist in
unserer Kultur nicht cool angesehen. Was dazu führt, dass wir häufig neidisch sind, aber jetzt
haben wir ein Problem, weil wir dürfen nicht neidisch sein.
Also, wenn wir dann neidisch sind, tun wir so, als wären wir nicht neidisch, geben aber einen
guten Ratschlag. Also, wenn wir zum Beispiel neidisch sind auf unseren Nachbarn, der dieses
große Auto fährt, was erwiesenermaßen sehr, sehr viel Schadstoffe in die Luft pustet, dann
versuchen wir ihm einen wohlmeinenden Ratschlag zu geben, dass er doch auch so ein kleines
Auto fahren könnte, wie wir es haben,
aber dieser Ratschlag ist vergiftet, weil dieser kleine neidische Gollum nicht hochkommen darf.
Der ängstliche Gollum, der wütende Gollum oder was auch immer in dir ist, so in dem
Augenblick, wenn das mit Nein begegnet wird, bleibt das Ding weg und es frisst deine Kraft.
In dem Augenblick, wenn du sagst, ja, dann bricht erst mal Chaos aus. Ja, also ich habe seit 25
Jahren Chaos mit Andrea. Also ich habe damals schon, als ich Andrea kennengelernt habe, hat
sie immer zu mir gesagt: “Boah, es nervt mich so, dass ich so auf der Bremse stehe, dass ich
noch nicht in meiner Kraft bin.” Und
sie war mir damals schon too much.
Und ich habe gedacht, also für mich war sie die lebendigste, wildeste, unkontrollierteste Person,
die ich kannte, und ich dachte immer: “Wovon redet sie? Was soll da noch kommen?” Jetzt
mittlerweile weiß ich es.
Und wenn du mit einem lebendigen Menschen zusammenlebst, der Ja zu sich sagt, bedeutet
das permanent Stress. Weil du hast, gerade hast du ihn kennengelernt, und du denkst, jetzt
haben wir eine gute Beziehung, wir sind schön ausbalanciert, stehst am nächsten Morgen auf,
dann kommt irgendwas anders hoch.
Dann müssen die Karten wieder neu gemischt werden. Aber dadurch wird es nicht langweilig.
Also das Zentrum ist Ja und jetzt möchte ich dir gerne aus meiner Sicht ganz sieben essentielle
Elemente vorstellen, wenn du sagst, okay, ich möchte dieses Ja gerne in eine richtige konkrete
Form bringen. Das heißt, in den Weg, den ich gehe, zu mehr Selbstliebe. Aber dafür möchte ich
nochmal einen ganz kurzen Schritt zurück. Wo kommt das Nein eigentlich her? Am
Wochenende gucke ich mir das noch genau mit euch an, weil ich gerne…
Es ist zum Beispiel total spannend, dir dein persönliches Nein mal genau anzuschauen. Das ist
wie so dein Schatten-Ego. Sieht bei jedem von uns ein bisschen anders aus. Ich habe gestern
ein Gespräch gehabt mit einer guten Freundin, die hat gemerkt, dass eines der zentralen
Themen ihres Lebens Schuld ist.
So, wenn du als Kind die Erfahrung übermittelt bekommen hast, dass du an irgendetwas richtig
massiv schuld bist, dann wird aus dieser Schuld, die du in deiner Kindheit angesammelt hast,
irgendwann eine Schatten-Persönlichkeit, die aus dem Hintergrund alles regelt.
Bei mir war es zum Beispiel so, immer das Gefühl zu haben, so wie ich bin, bin ich einfach nicht
gut genug. So, dadurch hat sich ein Schatten-Ich entwickelt, das die ganze Zeit sagt: “Veit, das
ist einfach noch nicht gut genug, du musst schneller werden, du musst noch einen Rekord
brechen, liefer noch was und so weiter und so weiter und so weiter.”
Was dazu führt, dass ich jetzt mittlerweile nicht mehr, jetzt bin ich erleuchtet und angekommen.
Aber früher ganz oft niemals da war. Ich habe meine Frau, meine Familie, ich habe die total
genervt, weil ich ganz oft einfach nicht da war.
So, weil dieser Teil in mir, der gesagt hat, ich bin noch nicht gut genug, während ich mich
hingesetzt habe, gedacht hat: “Wir müssen aber da.” Wo kommt das her? Es ist total simpel,
weil die meisten von uns nicht erleuchtete Eltern haben.
Eigentlich ist es ganz einfach. Also bildhaft gesprochen, für mich sind wir alle gefallene Engel.
Ob du damit was anfangen kannst oder nicht. Ich weiß, dass in deinem Körper wesentlich mehr
lebt, als einfach nur ein bisschen Psyche, ein bisschen Ego.
Da lebt etwas, was wirklich göttlich ist und was vollkommen ist. Aber wenn du dir vorstellst, dass
da ein Stern auf die Erde fällt, und ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, wo wir landen, aber
die meisten von uns sind in Umgebungen gelandet, wo sie nicht hundertprozentig erkannt
worden sind.
Und was macht so ein Stern? Was macht so ein Genius? Der geht undercover. Und das betrifft
nicht nur diejenigen unter uns, die sehr harte Kindheiten hatten, die Missbrauch erlebt haben.
Also ich habe auch Klienten gehabt, die haben wunderbare Eltern gehabt, doch haben die
Eltern sie nicht gesehen.
Also ich kann als Elternteil das Gefühl haben, ich sehe mein Kind, aber was ich eigentlich sehe,
ist meine Wunschprojektion davon. Und ich sehe nicht wirklich diese Seele. Und wenn ich als
Elternteil, als Vater und Mutter selbst nicht weiß, dass ich ein gefallener Engel bin und nicht
verbunden bin mit dieser göttlichen Seele in mir, dann ist es mir unmöglich, diesen Titanen, der
gerade auf die Welt gekommen ist,
auch nur annäherungsweise zu achten. Und das führt dazu, dass uns drei essentielle Qualitäten
fehlen, die eine Seele braucht, um sozusagen um diesen Schein “BAM” aufgehen zu lassen. So
das erste, was wir alle brauchen, ist Sicherheit.
Sicherheit im Sinne von: “Ich bin hier so willkommen, wie ich bin.” Das zweite, was wir alle
brauchen, ist Autonomie. Autonomie im Sinne von, dass jemand dich anschaut und sagt: “Ich
will nur eins, dass du deine mächtigen Flügel ausbreitest und der größte, strahlendste, schönste
Mensch wirst, den es überhaupt gibt.”
Und ich hoffe, dass du mich schon mit ein, mit zwei, mit drei Jahren so sehr in die Predulje
bringst, mit einer Größe, dass ich meine Flügel wieder ausbreiten muss. Und das Dritte ist die
Erfahrung, gesehen zu werden.
Und das ist etwas extrem Spannendes, weil das sagt sich so schnell, aber ich möchte dich gern
einladen, einfach mal in den kommenden Tagen zu schauen oder dich zu erinnern, wo und wie
fühlst du dich wirklich gesehen?
Also ich kann zum Beispiel sagen, das weiß ich jetzt, wenn ich zurückschaue, in der Zeit, als ich
damals total verknallt in Andrea war und begeistert war von ihr, habe ich nicht wirklich sie
gesehen. Und das ist für mich so mit das Schönste an langfristigen Beziehungen, dass wir
anfangen, uns wirklich zu sehen.
So was passiert, wenn dich wirklich jemand sieht, ist es so, als wenn in dir etwas aktiviert wird.
Und deswegen möchte ich dich gerne nochmal dazu einladen, dich heute Abend im Spiegel
wirklich zu sehen.
Es ist tausendmal powervoller als irgendeine Psychotechnik. Selbst wenn dir das vielleicht
komisch vorkommt, aber ich habe mir geschworen, ich werde dieses Jahr 50, ich nehme kein
Blatt mehr vor den Mund, ich sage, wie es ist oder wie ich es zumindest sehe, ich weiß, dass in
dir ein Titan lebt, der keine Psychotechniken braucht, um sich ein bisschen zu optimieren,
sondern simpel, den Moment erkannt zu werden,
um zu sagen: “Stimmt, da war ja was.” Und das ist den meisten von uns abhandengekommen.
Also meine Eltern, ich bin total im Frieden mit denen, ich mache auch Witze, es gab auch Jahre,
da habe ich sie terrorisiert mit meiner Liste davon, was sie alles falsch gemacht haben.
Mittlerweile lieb ich sie so, wie sie sind. Aber ganz klar, gesehen gefühlt habe ich mich nicht.
Also was macht so ein kleines Genie? Weil du willst dazugehören, du gehst einfach undercover.
Und undercover heißt, okay, wenn die anderen sich dumm stellen, stelle ich mich auch dumm.
Wenn die anderen nicht mehr voller Ekstase sind, sondern wenn ich in so eine kleine
Muggelbude komme, wo einfach Freude immer so gedeckelt wird und
wo Mutti auch immer erzählt, dass man nicht zu freudig sein sollte, weil dann kommt meist
jemand und haut drauf. Dann fang ich das erst an zu spielen. Also am Anfang spielen das
Kinder. So dieser Titan, dieses Genie in dir denkt, das ist ein Spiel. Also spiele ich das: Ich tue
kleiner als ich bin, ich verstecke mich. Ich fahre mein Licht einfach runter, bis ich vergesse, dass
es überhaupt da ist. Und Eltern, die Angst haben, erziehen durch Nein.
So, das ist die einzige Möglichkeit, dich zu kontrollieren. Wenn ich dich liebe und dir immer ein
Ja zukommen lasse, verliere ich komplett die Kontrolle über dich. Ich weiß dann nicht, was aus
dir kommt. Und es kann sein, dass es heute etwas Wunderwunderschönes ist, und morgen
kommt etwas aus dir, was mich total nervt. Also, um dich zu kontrollieren, um dich in meinem
Erwartungskorridor zu halten, fange ich an, dich mit meinem Nein zu domestizieren.
Und mein Nein heißt simpel, dass ein Kind heutzutage 200 bis 300 Mal jeden einzelnen Tag
nonverbal und verbal das Signal bekommt, so wie du bist, bist du nicht gewünscht. Und das
muss keine körperliche Gewalt sein.
Kinder sind total sensibel. Das reicht einfach nur, wenn dein Vater seine energetische Präsenz
abzieht. Ich kann mich heute noch daran erinnern. Mein Vater hatte zum Beispiel diesen zweiten
Mythos von mir:
Ich werde mal ein guter Handwerker. Genauso gut funktioniert wie der Fußballer. Aber ich kann
mich an den Moment erinnern, wo der kleine Veit da steht, mit diesem Nagel und diesem
riesigen Hammer. Ich habe es gehasst.
Und da stand der Schatten meines Vaters über mir. Und ich wusste einfach, ich kann es nur
verkacken. Und in dem Moment, wenn ich mir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf den
Daumen und nicht auf den Nagel gehauen habe, mache ich auch heute noch, deswegen fasse
ich keinen Hammer mehr an.
Das ist purer Selbstschutz. Mein Vater musste nichts sagen, aber ich habe einfach gespürt: Die
Liebe war plötzlich weg. Auch Andrea und ich, also man nimmt diese Erziehungsspiele so mit.
Also auch wir spielen das noch deutlich.
Also wenn ich auf der Bühne was sage, was Andrea nicht gefällt, dann braucht sie gar nichts zu
sagen. Das kann ich mit dem Rücken zu ihr spüren, diesen eisigen Wind hier. So, und so
entsteht dieses Nein. Und was Eltern benutzen, ist Schuld, Scham und Angst.
Und das Perverse daran ist, und ich lade dich ein, einfach mal ganz ehrlich hinzuschauen:
Wenn das bei dir gut funktioniert hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr groß, dass du das in
deinen Beziehungen auch versuchst.
Also Schuld ist, Schuld und Scham sind auf der Energieskala eines Menschen der absolute
Boden. So, wenn ein Elternteil
schafft, dass sich ein Kind schuldig fühlt, dann hat es das Kind. Also in dem Augenblick ist der
Wille des Kindes gebrochen. Das Kind ist energetisch in diesem Augenblick im Eimer. So, wenn
du mit kleinen Kindern zu tun hast, dann weißt du, also wenn die sich wirklich schuldig fühlen,
das bricht in sich zusammen. Da ist nichts mehr.
So, und weil das so ein spannendes Thema ist, lade ich dich einfach mal ein, zu gucken, wo
jetzt in deinem Erwachsenenleben du zum Beispiel versuchst, jemand anderen manchmal
schuldig zu machen. Schuldgefühle zu vermitteln für deine Gefühle und so weiter.
Wir versuchen das auch, weil wir wissen: Wenn ich es schaffe, dass du dich schuldig fühlst für
das, was ich gerade lebe, habe ich dich im Griff. So Schuld, immer dann, wenn wir sozusagen
was falsch machen, damit werden wir uns auch viel beschäftigen, mit dieser blöden,
bescheuerten Angst vor Fehlern, so gesehen, du bist ein einziger Fehler.
Da stimmt so vieles an dir nicht. Wenn man anfängt, am Wochenende, wenn wir das detailliert
machen, das richtig auseinanderzunehmen, wirst du merken, du steckst voller Widersprüche.
Und dir ist beigebracht worden, wenn ich was falsch mache, was nicht der Norm entspricht,
mich schuldig zu fühlen.
Das Perverse ist, viele fühlen sich sogar schuldig als Kinder, wenn etwas anderen passiert. Zum
Beispiel, ich habe mit Klienten gearbeitet und das sind so mit die berührendsten Schicksale. Die
gesagt haben, mein Vater oder meine Mutter hat sich das Leben genommen.
Und das Kind kommt rein und das sieht das. Und die einzige logische Schlussfolgerung für
dieses Kind ist ganz häufig: Ich bin schuld. Das zweite, womit Erziehungssysteme arbeiten, ist
Scham. So Scham, wenn wir uns sichtbar machen, wenn wir uns zeigen, wenn wir zum Beispiel
anfangen, in diesen ersten erotischen Phasen mit uns zu spielen, wenn wir lauter sind, wenn wir
peinliche Sachen machen, wenn wir uns anders anziehen,
als unsere Eltern wollen. So, wenn deine Eltern viel mit Scham gearbeitet haben, ist die
Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du auch heute noch Schwierigkeiten damit hast, dich
einfach total sichtbar zu machen.
Und es auch mal zu genießen, dass dich die anderen ganz doof finden oder ganz peinlich. Und
das dritte ist Angst. Angst, Androhung von etwas etc. So, und dieses Nein verinnerlicht sich und
alles, was die Eltern nicht geschafft haben, macht dann eine Schule. Das ist eine ganz andere
Geschichte, aber dafür wäre der Abend zu lang und dann gehst du ganz frustriert raus.
Aber der Punkt ist, wenn du dich mal anfängst, näher damit zu beschäftigen, wird dir klar, am
Ende der Schulzeit sind wir alle sowas von mega gebrainwashed. Das ist mal so ein Witz. Also
wenn jemand zu mir kommt und Angst davor hat, dass wir in unserer Arbeit Gehirnwäsche
machen könnten, dann sage ich: Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, das ist schon
passiert.
So, wir haben alle, es sei denn, du bist in einem erleuchteten Ashram groß geworden, eine
massive Gehirnwäsche erhalten. Die extrem viel damit zu tun hat, zu verlernen, was dein
Instinkt ist, zu verlernen, was gut ist für dich, zu verlernen, was einfach so aus dir heraus will
und dich permanent so mit dieser Stimme von außen zu beobachten, die dir sagt: Haltung, ein
bisschen darüber, ein bisschen darüber, und das ist so verinnerlicht, dass die meisten von uns
denken, dass sie selbst das sind. Irgendwann habe ich mal gemerkt, also wenn man auf die 50
zugeht, kriegt man manchmal so Anfälle von Weisheit.
Irgendwann habe ich gesagt: Wer zwingt mich eigentlich permanent so zu hetzen? Und was ist
die Logik dahinter? Also ich komme eh nirgendwo an. Und dann ist mir irgendwann klar, aber
niemand, das ist einfach total verinnerlicht.
So, die gute Nachricht ist, egal wie frustrierend oder wie tief sich dieses Nein eingegraben hat,
du kriegst es wieder raus. Wie? Erstmal mit diesem Simplen und nochmal, so einfach das klingt,
es ist so genial.
Zum Beispiel probier mal folgendes aus, wenn du zukünftig kritisiert wirst. Jemand sagt: “Das
hast du aber falsch gemacht.” Und du merkst, du willst dich sofort rechtfertigen, mal verteidigen,
einfach mal zuhören.
Stimmt. Sag mal, hast du zugenommen? Ja. Oder simpel, probier mal folgenden Luxus aus. Es
ist für mich mittlerweile der ultimative Luxus zuzugeben, dass ich ganz viele Dinge nicht weiß.
Früher hat mich das so gestresst.
Und dann war immer diese Stimme von einem Lehrer im Hinterkopf: “Du musst das wissen.”
Mittlerweile kann ich voll zugeben: “Den Großteil meines Lebens weiß ich einfach nicht.” Wenn
du mal durch den Park läufst und dir einfach den Luxus erlaubst, wenn ich mal ganz ehrlich bin:
“Ich habe nicht wirklich eine Ahnung, was hier passiert, aber es fühlt sich irgendwie cool an.”
So, es ist echt cool. Also das Ja. Dann das Erste, was du brauchst, ist, und das klingt so banal,
weil es heutzutage so ein Modewort ist: Achtsamkeit. Also die meisten Menschen heutzutage
leben in Distanz zu sich selbst.
Wenn du mir nicht glaubst, guck mal am Morgen auf den Straßen, beobachte einfach mal Leute.
Zähl mal mit, wie viele Menschen von zehn Menschen, wenn sie an dir vorbeikommen, dir noch
das Gefühl vermitteln, da ist jemand zu Hause und da guckt dich jemand an.
Also die meisten haben ein Handy in der Hand und von denen dann noch die Hälfte einen
Döner. Also das. Da ist ja immer niemand mehr zu Hause. Und das ganze Ding mit der
Selbstliebe kannst du komplett in die Tonne klopfen, wenn du nicht hier bist.
Wenn du nicht hier bist, wie sollst du je wieder rausfinden, was ist denn eigentlich gut für dich?
Und das sage ich jetzt so lax. Für mich bedeutet das zum Beispiel, seit Jahren mich da zu
trainieren, zu disziplinieren, Meditation etc.
Weil ich einfach merke, wenn ich das nicht mache, schwuppdiwupp, bin ich weg. Dann gehe ich
am Abend ins Bett und habe nicht wirklich eine Ahnung, was ich den ganzen Tag gemacht habe.
Also falls du es ernst meinst mit dem “Ich will mich selbst lieben”, würde ich dich einladen, mal
zu gucken, wie sehr bist du in dir zu Hause und welche Techniken hast du für dich ritualisiert,
die dir helfen, zu Hause zu sein?
Ja, vor einigen Wochen wollte jemand bei uns anfangen. Und wir haben dann mal so eine
Probephase gemacht und am ersten Tag, im ersten Gespräch, hat einer von unseren
Mitarbeitern einfach eine kritische Frage gestellt.
Und dieser Mensch hat angefangen zu weinen und hat sich angegriffen gefühlt und so weiter
und so fort. Und warum ich das erzähle, ist, dass viele Menschen heutzutage überhaupt nicht
mehr verstehen, was eigentlich in ihnen passiert, sondern wir sind eigentlich so reaktive
Reaktionsmuster geworden.
Und andere Menschen spielen auf uns und wir kriegen oft gar nicht mehr mit, was läuft da
eigentlich ab? Dafür brauchen wir Achtsamkeit. Das Problem an Achtsamkeit ist, wenn ich
wieder anfange, zu Hause zu sein, merke ich natürlich in diesem Zuhause passieren Haufen
Sachen, die ich nicht haben will.
Also ich habe zum Beispiel gemerkt, als ich anfing, mich mit Meditation zu beschäftigen, ich bin
gar nicht so cool, wie ich dachte, sondern in mir geht es nicht so gut. Da gibt es zum Beispiel
eine kolossale Wut.
Also, als ich mein erstes Meditationsretreat gefahren bin, da hatte ich so die Vorstellung, ich
sitze da und dann meditiere ich und dann finde ich Frieden und dann spricht Buddha mit mir.
Und ich habe mich da hingesetzt und nach einem halben Tag, ich war nur noch Wut. Und dann
dachte ich, okay, geht durch, geht nach ein paar Phasen vorbei, ich habe zehn Tage lang, habe
ich einfach nur in Wut gesessen.
So, wenn du anfängst, achtsam zu sein, merkst du: Ich bin manchmal unsicher, ich habe
manchmal schräge Fantasien, ich habe das, ich habe das, ich habe Speichelspucke, ich rieche
vielleicht oder was auch immer. Deswegen brauchst du als nächstes die Bereitschaft, dich
anzunehmen. Locker, easy gesagt.
Aber kleiner Tipp: Jedes Mal, jedes Mal, wenn du einen anderen Menschen nervst, damit, dass
er dich lieben soll, machst du das, weil du dich gerade nicht annimmst? Das ist so ein fieses,
unfaires Spiel.
Wir kommen mit uns nicht klar, können das nicht leiden, können das nicht fühlen. Dann
schnappen wir das, schleppen unser Ich zum anderen, klatschen das dem vor die Füße: “Du
bist mit mir verheiratet, du musst das jetzt lieben.” Das macht überhaupt keinen Sinn. Jedes
Mal, wenn du etwas tust, wovon du eigentlich weißt, dass es dir schadet: Das Würstchen zu
viel, die Zigarette, was auch immer, aus einem ganz simplen Grund: weil du dich gerade selbst
nicht aushalten kannst.
So, an der Stelle wird Selbstliebe ganz, ganz praktisch. Ja, wenn ich jedes Mal, wenn hier was
passiert, schnell irgendwie hektisch ein Mantra anstimmen muss, ist das nicht Annahme. Das
Annahme von mir ist: Oh ja, heute ist wieder mal scheiße
.
Man fühlt sich nicht gut an, aber was soll ich machen? Ich weiß nicht, wer von euch Skat spielt
oder so Kartenspiele. Da sitzt du ja auch nicht da und bist bockig und sagst: “Nee, mit dem Blatt
spiele ich nicht.”
Also, ich habe selbst das gemacht. Aber ich sage jetzt mal normale Kartenspieler: “Nee, du
nimmst dein Kartenspiel auf und das ist mein Spiel.” So, also jedes Mal, wenn du angespannt
bist, jedes Mal, wenn du irgendwie etwas Komisches tust in deinem Leben, immer hat das was
damit zu tun, dass du dich nicht leiden kannst.
So, der nächste Punkt ist Verantwortung, Selbstverantwortung. Darauf freue ich mich sehr, mit
euch zu besprechen, weil ich weiß nicht, wie es euch geht, ich brauche das immer ganz
praktisch. Und mal ganz vereinfacht ausgedrückt, um ein Bild, um dir zu erklären, was ich mit
Selbstverantwortung meine: Stell dir vor, du bist eine Blume.
Und die meisten von uns sind durch eine Kindheit und eine Erziehung gegangen, in der es völlig
egal war, was du für eine Blume bist. Die wollten einfach, dass du eine Orchidee bist, also
haben die dich behandelt wie eine Orchidee, aber du warst vielleicht ein Kaktus.
So, jetzt ist das Blöde: Jetzt läufst du immer noch durch die Gegend und versuchst selbst aus
dem Kaktus eine Orchidee zu machen. So, Selbstverantwortung bedeutet es zu sagen: “Ich
vergesse jetzt mal alles, was ich gern sein möchte und ich gucke jetzt mal, was bin ich denn für
eine Blume?”
Ja? So. Und dann merkst du, also zum Beispiel, zu meinem Image passt das überhaupt nicht,
dass ich hypersensibel bin und ich bin eine totale Mimose, aber das bin ich nun mal. So, da
kann ich jetzt, ich kann drumherum reden, aber das bin ich nun mal.
Während meine Frau, die ist so, ich habe noch keinen Begriff für die Pflanze. Aber ich sag jetzt
mal, wenn wir ins Dschungel-Camp gehen würden, dann würde ich auf Andrea setzen und nicht
auf mich.
Also was willst du machen? Also du bist das, was du bist und Selbstverantwortung hat was
damit zu tun, dich zu beobachten, dich zu studieren, dich zu fragen: “Was braucht meine
Pflanze?” Ja? Was für eine Form von Wasser, was für eine Form von Kommunikation, was für
eine Art von Gespräch?
Wann will ich auch mal stille haben? Auch das ist ja ganz unfair, wenn du deine
Bedienungsanleitung nicht kennst, wie sollen das die anderen für dich erfüllen? Und deswegen
auch hier die praktische Einladung, wenn du das nächste Mal das Gefühl hast, jemand anders
sieht dich nicht.
Geh einmal kurz zurückziehen in dein Zimmer, falls du sowas hast, da beginnt schon
Selbstverantwortung. Und frage: Sehe ich mich denn? Also weiß ich denn, was ich jetzt gerade
brauche? So ganz oft bei uns war es zum Beispiel so, Andrea hat viel eher gemerkt, als ich,
dass mit mir was nicht stimmte und dann hat sie nur immer schon gesagt: “Was ist denn?”
Und dann habe ich gesagt: “Es ist überhaupt nichts, alles ist okay.” So, eine halbe Stunde
später habe ich dann auch gemerkt, dass was ist. Und dann habe ich, das ist mir jetzt im
Nachhinein nicht peinlich, weil ich habe nicht erklärt gelernt, aber ich habe nicht erklären
können, was mit mir ist.
Ich habe nur gewusst, dass was ist und für mich, der Schlüssel hier, das Schlüsselthema an der
Stelle, und das ist ein Riesenthema, da möchte ich dich von Herzen einladen, mal wirklich Zeit
zu investieren, dich damit zu beschäftigen, sind deine limbischen Bedürfnisse.
So, jeder von uns, das kannst du nicht abstellen, hat ganz bestimmte Bedürfnisse und wenn die
nicht erfüllt werden, dann kriegst du Stress. Da kannst du dir einreden, was du willst.
Aber das Coole ist, wenn du verstehst, wie du tickst, fängst du an, deinen Alltag so zu gestalten,
wie du es brauchst und dann gehst du auf wie so eine kleine zarte Mimose. So, das nächste
Thema ist Selbstwirksamkeit.
Ich treffe immer wieder besonders in spirituellen Kreisen viele Menschen, die sehr stark
betonen: “Ich bin ein göttliches Selbst. Und auf der Astralebene bin ich einfach nur Licht,
deswegen ist es relativ egal, was ich hier mache.
Und wenn ich arbeitslos bin und meine PS nicht auf die Straße kriege, ist das ja nicht schlimm,
weil auf der Astralebene bin ich göttliches Licht.” Da sage ich nur: Haken, du bist ja eben nicht
nur auf der Astralebene, sondern es gibt einen Grund, warum du auf dem Planeten gelandet
bist, wo du Arme, Beine hast, wo es um Arbeit geht, um Steuern, um Erfolg, um solche Sachen.
Du bescheißt dich gnadenlos,
wenn du dem Thema Selbstwirksamkeit außenweg gehst. So, wenn du dich wirklich richtig
lieben willst, hat das auch viel damit zu tun, dich zu fragen, was ist hier drin und wie kriege ich
das raus. So, wenn du durch das Leben läufst, ja, und du hast eigentlich einen Ferrari unterm
Arsch und weil du Schiss davor hast, versuchst die ganze Zeit ein auf kleines Elektrofahrrad zu
machen.
Jeder in deiner Umgebung wird genervt sein von dir, weil jeder spürt die ganze Zeit diesen
Verbrennungsgeruch von diesem Ferrari. Und alle, die dich lieben, werden Halleluja singen,
wenn du runtergehst von dieser scheiß Bremse und anfängst Gas zu geben und selbst wirksam
zu sein.
Ich betone, alle, die dich wirklich lieben. Der Rest wird sehr schnell verschwinden, weil die
sagen: “Denken, so haben wir uns das aber nicht gedacht.” Aber es ist auch gut, weil dann
weißt du einfach, wer deine Freunde sind.
Also die Frage hier an der Stelle bei diesem Element ist: Lebe ich wirklich meine Power? Bringe
ich das, was ich bin, auf die Straße. Anschließend daran, das Thema, wo im Seminar, wenn wir
tiefer einsteigen, ganz häufig so die Teilnehmer so glasige Augen kriegen, was immer heißt,
dass das Gehirn sagt: Darüber will ich nicht nachdenken, Selbstachtung.
So, hinter Selbstachtung steht die Frage: Hast du dir je Gedanken gemacht, was deine Werte
sind? Und damit meine ich nicht einfach mal, ich bin für Liebe, ich bin für Freiheit, ich bin für
Ehrlichkeit, sondern was bedeutet Liebe im Detail für dich?
So, was bedeutet Liebe in deiner Liebesbeziehung? Wie viel Mal Sex? Wie viel Mal das? Wie
viel Mal das? Wie konkret hast du deine Werte wirklich für dich herausgefunden? Es gibt einen
Grund, warum das Gehirn nicht darüber nachdenken will, weil unser Gehirn weiß, dass, wenn
wir unsere Werte klar haben, die Probleme beginnen.
Wenn du nämlich Werte klar hast, fängst du an, viel mehr Nein zu sagen. So, ein Mensch, der
Werte hat, ist nicht mehr schafherdenkompatibel. Der steht plötzlich auf und sagt: “Warte mal
ganz kurz. Das stimmt einfach jetzt nicht.
Das stimmt jetzt nicht. Das fühlt sich einfach nicht richtig an.” Mit Werten wirst du häufiger
einsam sein, mit Werten wirst du häufiger auch mit deinen engsten Partnern Konflikte erleben,
weil es ist ganz häufig so, dass zum Beispiel auch Andrea und ich lange Zeit dachten, wir haben
denselben Wert und dann kommt eine Krisensituation und dann merkt man plötzlich: “Ja, aber
wir verstehen was ganz anders unter demselben Wert.”
Und dann stehst du plötzlich vor einem Menschen, den du total liebst und du merkst, es ist eine
riesen Kluft zwischen euch und das ist unangenehm, deswegen ist es für unser Gehirn viel
leichter zu sagen: “Ach, stimmt doch nicht drüber nach”, aber ohne Werte wirst du nie
Selbstachtung erfahren, so Selbstachtung entsteht, wenn du Situationen hast in deinem Leben,
wo du um Feuer stehst, wo du weißt: “Okay,
ich riskiere jetzt, dass ich dich verliere, aber mein Wert ist mir so wichtig, ich riskiere jetzt, dass
ich diesen Job verliere, aber dieser Wert ist für mein Selbst total wichtig.” Also für mich sind
Werte das Thema, was die Unreinheiten aus unserer Psyche rausschmiedet, ein total
spannendes Thema, ein ultra-ultraspannendes Thema und all diejenigen, die unter euch Kids
haben, besonders Teenies, denen möchte ich das nochmal mehr ans Herz legen,
weil wir ziehen hier gerade eine Generation hoch, die erlebt, dass niemand mehr so wirklich
Werte richtig ernst nimmt und das fliegt uns irgendwann brutal um die Ohren. Das nächste
nenne ich, das kommt aus dem Jüdischen, ich mag den Begriff total, wenn ich ihn richtig
ausspreche: Chutzpah.
Doch, Chutzpah. So, was ist, eigentlich heißt es zu frech, aber ich finde, man kann im Leben
nicht zu frech sein. Also meine Theorie ist, wenn es sowas gibt wie eine göttliche Quelle, dann
langweilt die sich kolossal mit Menschen, die nicht frech sind.
Und mit frech meine ich nicht penetrant, meine ich nicht total egoistisch, aber wenn du schon
mal lebst, macht das keinen Sinn, uns alle zu langweilen. Es macht keinen Sinn zu sagen: Ich
lebe, wie komme ich hier gut durch.
So Chutzpah bedeutet für mich einfach zu sagen: “Ich
bin jetzt da und ich hau mal eine Eier voll auf den Tisch.” Und für alle Frauen, die denken, das
ist ein Machospruch, das stimmt nicht, du hast viel mehr Eier.
Und auch introvertierte, schüchterne Menschen haben total Chutzpah. Also Chutzpah, das sind
die Momente in deinem Leben, wo du dieses kleine Teufelchen kommst und sagst: “Wenn ich
das jetzt nicht mache, ich werde die nächsten zehn Jahre darüber nachdenken.”
Mach’s, mach’s. Ich habe mal vor vielen Jahren eine Umfrage gelesen aus Amerika. Da sind um
die hunderttausend Menschen gefragt worden, was ihre größte Angst ist. Und das Erstaunliche
ist, alle haben erwartet, die größte Angst ist die vor dem Tod.
Aber die größte Angst dieser Menschen war Sichtbarkeit. Und das habe ich erst überhaupt nicht
verstanden. Weil ich dachte, wir sind doch alle sichtbar, aber das stimmt überhaupt nicht. Die
meisten Menschen sind überhaupt nicht sichtbar.
Die meisten Menschen haben eine Person, eine Persönlichkeit, die wir zum Beispiel auflegen,
wenn wir auf Arbeit gehen, mit dem wir gut durchkommen. Aber die dich überhaupt nicht zeigt.
So, sichtbar heißt zum Beispiel: Ich sage dir ehrlich, was ich von dir halte.
Sichtbar heißt: Ich teile meine frechsten Gedanken mit dir. Ich meine ganz ehrlich, wofür sind
wir hier, wenn nicht, um uns gegenseitig zu überraschen? Meine größte Lehrmeisterin, was das
betrifft, ist Andrea.
Mit der erlebe ich ganz häufig Situationen. Also gerade wenn mir so was, was weiß ich, ein
neuer Business-Partner sitzt am Tisch. Ich erlebe so häufig, dass ich denke: “Das hat sie jetzt
gerade nicht wirklich gesagt.”
So, Chutzpah ist nicht hart. Chutzpah ist nicht: Mir scheißegal, was du denkst. Aber Chutzpah
ist so: “Ey, this is mein Leben. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich noch lebe. Und ich verlasse
mich auch nicht drauf, dass all die Lamas sagen, dass ich reinkarniere.
Das ist das, was ich jetzt habe. Und ich habe total Bock, meinen Arsch richtig weit aus dem
Fenster zu zeigen. Der Vorteil daran ist, du hast ein Gehirn, was einschläft, wenn du nicht
Chutzpah bedienst.
So, dieses Gehirn hat einen ganz simplen Mechanismus. Also wenn du anfängst, morgen auf
die selbe Art und Weise zu leben wie heute, dann sagt dein Gehirn, das guckt sich das ein paar
Wochen an und sagt: “Dann braucht man nicht so viele Neuronen.”
Man fängt dann einfach an, das zurückzuschalten. Und du gehörst natürlich nicht dazu, aber ich
wette, du hast Freunde, wo du, wenn du die so anguckst, sagst: “Der komplette Wahnsinn. Da
brauche ich dich ja nicht nochmal einzuladen.”
Macht nicht wirklich Sinn. Also zieht euch jetzt mal ohne Quatsch. Also zieht das mal ein. Du
bist in einem 13,5 Milliarden Jahre alten Kosmos auf diesen kleinen Planeten gelandet, der total
unwahrscheinlich ist, dass es den überhaupt gibt.
Also allein, dass hier Bedingungen für Leben herrschen, ist komplett unwahrscheinlich. Dass es
andere Menschen gibt, mit denen du kommunizieren kannst, ist komplett unwahrscheinlich. Es
macht nicht Sinn, sich mit jemandem zum zweiten Mal zu einer Grillparty zu verabreden, wenn
er genau dasselbe erzählt.
Es macht keinen Sinn. Dann ist es besser zu sagen: “Check, abgehakt.” So, ich habe eine coole
Erinnerung von dir. Aber ich lade mir jetzt jemanden ein. Und Chutzpah bedeutet manchmal
simpel. Deswegen bringe ich dir das praktische Beispiel: In einem Gespräch mit Freunden zu
sagen: “Wisst ihr was?
Ich muss jetzt einfach mal ehrlich sagen: Ja, wir haben uns alle lieb, aber bin ich der Einzige,
der sich hier langweilt?” So, wie wäre es, wenn wir mal über Dinge reden, die uns Schamesröte
ins Gesicht treiben?
Über unseren letzten geilen Sex, über das, was wir machen würden, wenn wir keine Angst vor
Fehlern hätten und so weiter. Und dann wirst du plötzlich merken, wie hier was hochfährt. Wie
was aktiv wird.
Und Selbstliebe hat total viel damit zu tun, selbst immer wieder aus dieser Routine
auszubrechen, weil ansonsten guckst du heute Abend nicht ins Spiel und denkst: “Boah, ja, der
hat vielleicht recht, ist voll das Wunder. Cool gemacht. Wir sind halt wieder gut durchgekommen.
Gut unter dem Wind gesegelt. Fast, der eine hätte mich fast gesehen. Warum?”
Und unterm Strich total simpel. Es ist natürlich, wenn du rausguckst, aus der Schafherde, dann
sagst: “Nee, ich will da raus.”
Du kannst ausgelacht werden, du bist alleine, es ist peinlich, so was. Die peinlichsten Momente,
ich wette, in den letzten 20 Minuten unseres Lebens, das sind die Momente, auf die wir
zurückschauen werden und sagen.
Ich wette, in den letzten 20 Minuten, wirst du nicht da liegen und denken: “Gut, dass ich da war,
um diese Versicherung abzuschließen.” Und jeder hat dieses kleine Teufelchen in sich. Jeder
hat diese, manchmal diese Stimme, nur tun sie halt viel als verrückt ab, die sagt: “Wie wär’s,
wenn ich das jetzt einfach mache?”
So, ich hab oft von Andrea erzählt, aber sie ist da für mich echt ein gutes Beispiel. Andrea hat’s
seit ein paar Jahren vorhin angewundert, die klatscht mir manchmal. Total liebevoll, das ist nicht
doll, nicht doll.
Aber wenn ich Stuss rede, in ihren Augen, also ich find das hochphilosophisch, dann macht sie:
Pumm. Und das erste Mal, ich war völlig fertig. Mein ganzer Kontext von friedvoller
Kommunikation. Und dann habe ich mal hingeschaut und ich habe ein Leuchten in ihren Augen
gesehen und ich habe gesehen, da hat sich gerade jemand eine jahrzehntelange Fantasie
erfüllt.
Und mittlerweile genieße ich das total, wenn sie das mal nochmal, das ist keine Einladung zur
Gewalt. Sie macht das wirklich ganz süß und liebevoll, aber das ist so ein Ausbruch an Freude
bei ihr, wie könnte ich da Nein sagen?
Und das letzte, und dann schließt sich der Kreis, deswegen habe ich am Anfang diese seltsame
Geschichte mit dem Licht erzählt. Es gibt etwas in dir, was nicht von dieser Welt ist. Und auch
wenn du denkst: “Ich bin Hardcore-Atheist und ich will mit nichts zu tun haben”, ich wette auch,
du hast Momente, wo dich plötzlich was berührt, wo du merkst: “Ich bin größer.”
Ich kann es nicht erklären, ich kann das nicht in Worte fassen, aber etwas in mir ist größer. Ist
das. Größer als all meine Probleme, die ich habe. Größer als was Tolles an mir. Etwas in mir ist
weit, weit, weit, weit, weit und frei.
Und ultimativ glaube ich, dass dies ein Lernplanet ist für zurückgebliebene. Und warum denke
ich das? Weil es im Augenblick noch so ist, dass die Menschheit extrem viel über Leid lernt. Und
das kann kein Ausdruck von einer hochentwickelten Spezies sein.
Ich glaube jemand, der wirklich, wirklich hochentwickelt ist, lernt durch Freude. Und weil noch so
viel Leid auf diesem Planeten ist, weil noch so viel Ignoranz auf diesem Planeten ist und weil wir
an manchen Stellen so schrecklich langsam lernen und das, was wir verstanden haben,
manchmal so langsam umsetzen.
Rauch ist in meiner Erfahrung Zugang zu dieser Transzendenz, also einfach zu einer Erfahrung,
dass das ein für dich maßgeschneidertes Lernlabyrinth ist. Und dass es wichtig ist, die Dinge
auf der einen Seite total persönlich zu nehmen und auf der anderen Seite absolut unpersönlich
zu nehmen.
Und dich auch immer mal wieder rauszuzoomen und zu sehen: Ja, du bist dieses kleine
Menschenkind, was sich da redlich abwurschtelt, aber etwas in dir ist zeitlos und etwas in dir ist
auch viel, viel größer.
Danke dir. Danke für dein Zuhören. Bewegt dich das Thema Selbstliebe, dann möchten wir dir
den brandneuen Online-Kurs von Veit ans Herz legen. Myself, die Gabe deiner Selbstliebe, ist
eine neuntägige Intensivkur in der Kunst, dich zu achten, zu heilen und dich in dir wohl zu
fühlen.
Du findest alle Informationen auf homodea.com und wir freuen uns, wenn du dabei bist.