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Recht haben oder glücklich sein? | Wie du in jedem Moment deine Realität erschaffst | Folge 283

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Recht haben oder glücklich sein? | Wie du in jedem Moment deine Realität erschaffst | Folge 283

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hallo, ihr wunderbaren Menschen da draußen! Hier ist Veit mit einer weiteren Episode in meinem Podcast „Seelengevögelt“ für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes. Als ich vor vielen, vielen Jahren einen meiner wichtigsten Lehrer fragte, was ich tun könnte, um wirklich frei zu sein, habe ich damals in meinem jugendlichen Leichtsinn irgendeine große Heldentat erwartet. Doch er hat mich nur angelächelt und dann leise geantwortet: „Wenn du wirklich frei sein willst, dann sei bereit, auf dein Recht haben wollen zu verzichten.“ Und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie enttäuscht ich damals war, über diese ach so einfache Antwort und Aufgabe. Heute weiß ich, dass er mir die größte Aufgabe anvertraut hat: bis zu meinem letzten Atemzug die Wahl zu treffen zwischen Recht haben wollen und glücklich und frei sein. Darum geht es in dem heutigen Auszug aus meinem Live-Seminar INFINITY.

Ich wünsche dir freudvolle Erkenntnisse und mutiges Umsetzen. Also, wie entsteht Realität? Wir haben als Menschen ein Konstruktionsdilemma. Was heißt das? Es bedeutet, dass du permanent alles, was dir begegnet, also alles, was auf dich einströmt, mit bekannten Mustern abgleichst, die in dir angelegt sind. 

Das geht gar nicht anders. Und wenn du einen Rat annehmen möchtest, ich würde tendenziell Menschen immer misstrauen, die sagen, sie hätten gar keine Muster mehr und seien total erleuchtet und erwacht. Das ist auch ein Megamuster. Es ist ein sehr simples Muster. Aber so einfache Muster sind zum Beispiel: Was ist ein Mensch? Also, es gibt einen Grund, warum du, als du das erste Mal in den Raum gekommen bist, nicht erschrocken bist und gesagt hast: „Was sitzt hier?“, sondern du hast einen Kontext davon und denkst, das ist vielleicht selbstverständlich. Ist es nicht. 

Du hast abgelegt, was ein Mensch ist, aber nicht einfach nur eine Form, sondern jetzt wird es spannend. Aufgrund deiner vielen Erfahrungen, die du mit Menschen gemacht hast, hast du auch abgelegt, ein Muster, wozu Menschen fähig sind. 

Was ist überhaupt möglich? Und wenn du mal von außen schaust auf unsere Spezies, und ich finde, das ist in der heutigen Zeit sehr wichtig, immer mal die größte Perspektive einzunehmen, dann habe ich das Gefühl: Wir schwanken zwischen einem kindlichen Größenwahn, der nichts damit zu tun hat, was wir wirklich auf die Reihe kriegen, und auf der anderen Seite höre ich an ganz vielen Stellen Traurigkeit, Frustration heraus. 

Also, Menschen haben sich eigentlich schon damit abgefunden, dass wir es nicht drauf haben. Und wenn du jetzt einfach mal diesen „Spiri-Hut“ abnimmst, der dir vielleicht erzählt, dass wir göttliche Wesen sind, und dir einfach anschaust, wie unser Planet läuft, wie wenig Visionen in den Reden unserer Politiker sind, die uns wirklich begeistern und inspirieren können, wie wenig ekstatische Gespräche wir mit unseren Liebsten haben, dann könntest du daraus schließen, dass wir ein Muster abgelegt haben, das davon ausgeht, dass der Mensch nicht ausreicht, um die Probleme zu lösen, die wir haben. Was mich zum Beispiel sehr berührt und betroffen macht, ist, dass in der Generation meiner Tochter und darunter viele Menschen sagen: „Ich setze keine Kinder mehr in diese Welt.“ 

Das ist ein fettes Statement, und ich kann das wirklich richtig gut verstehen. Sie sagen: „Warum soll ich mir hier noch den Arsch aufreißen? Ich sehe doch, wie langsam wir uns entwickeln, ich sehe, wie langsam wir uns den Konflikten stellen.“ Ich will dich damit nicht deprimieren, aber ich würde dich gerne einladen, einfach mal zu schauen, was du eigentlich Menschen zutraust. Wir haben Muster abgelegt, davon, was die Norm ist, die Norm davon, was möglich und was unmöglich ist. 

Und das passiert im Hintergrund. Das ist das Problem mit Mustern. Es ist nicht so, dass du bewusst merkst: „Okay, jetzt greife ich das Muster raus“, sondern das Muster wird so schnell rausgegriffen, dass du gar nicht hinterherkommst. Du siehst also deine Realität, die du dir einrahmst, basiert darauf. Frauen haben Muster davon, wie oder was Männer sind. Und Männer, die es besser machen wollen, das weiß ich aus Gesprächen, sagen manchmal: „Es ist hart, dagegen anzukommen. Es ist hart, irgendwie zu zeigen, dass da wirklich was Neues da ist.“  Und wenn du mit Frauen darüber sprichst, woher diese Muster kommen, dann ist auch irgendwie total klar und verständlich, dass da so eine Skepsis ist. Das ist auch darum so. Was unser Geist macht, und das ist das Konstruktionsdilemma: 

Er geht durch das Leben und versucht, alles, was dir passiert, alles, was du siehst, den Mustern anzugleichen. Wenn du zum Beispiel das Muster angelegt hast, dir steht nur so viel Erfolg zu, dann ist die Wahrscheinlichkeit extrem groß, dass, wenn jemand vor dir steht und dir eine offene Tür zu einem größeren Erfolg anbietet, du es nicht mal wahrnimmst. 

Oder aber, dass du es wahrnimmst und es kaputt machst. Ich rede aus Erfahrung. Wenn du ein Muster davon abgelegt hast, was eine Liebesbeziehung hergibt, bist du schon mal froh, wenn überhaupt jemand da ist. Dann nordet dein Geist alles, was darüber hinausfällt, wieder ein. Das ist Löschen. Unser Geist verallgemeinert, zum Beispiel: „Ich weiß doch, wie Männer sind“, und die schlimmste Verallgemeinerung ist unser Selbstbild. Du bist per se eine Jukebox. Und das ist jetzt kein esoterisches Gerede, sondern dein Gehirn ist in der Lage, jederzeit heute zum Beispiel völlig neue Muster zu prägen. 

Du könntest bewusst heute entscheiden: „Ich möchte eine völlig neue Qualität entwickeln.“ Und du hast die Kapazität dazu, wenn es dir wirklich wichtig ist. Das heißt, diese Verallgemeinerung, die wir zusammenfassen unter unserem Namen, ist im Grunde genommen ein Grab unserer Möglichkeiten. Und auch hier wieder passiert es so schnell, dass wir es nicht mitbekommen. Du sitzt in einem Gespräch und ich spreche über Möglichkeiten, und dein Verstand sortiert eigentlich schon im Vorfeld alle Möglichkeiten aus, die nicht zu deinem Selbstbild passen. „Wer bin ich denn? Das ist Quatsch. Das passt nicht zu mir.“ Und das ist arrogant und dumm. Aber das ist das, was wir jeden Tag machen. Und das Problem ist, dass wir glauben, die Wirklichkeit zu sehen. Zum Beispiel wette ich, dass die meisten von euch gerade glauben, dass sie mich sehen. Jetzt lass mich das mal klarstellen: Das ist nur ein Hologramm. Ich bin eigentlich immer noch zu Hause in der Grünen Halle. Nein, aber ich hoffe, ich bin hier. Aber du siehst mich nicht wirklich. Das, was du siehst, du hast irgendwann mal – das geht bei uns brutal schnell, da brauchen wir eine halbe Stunde mit jemandem – ein Muster von diesem Menschen angelegt und sagst: „Okay, das ist Veit und so ist er.“ 

Wenn das Muster mal Pech gehabt hat und eher negativ geprägt ist, dann kann ich machen, was ich will. Und wenn du das Muster idealisiert hast, dann kann ich auch machen, was ich will. Aber das bin nicht ich. Das ist das Muster, okay? Das heißt, wenn wir hier sind in der heutigen Zeit, in diesen Tagen, und sagen, wir wollen wirklich etwas Neues erfahren, müssen wir bereit sein, in Frage zu stellen, was wir für möglich halten und was nicht. 

Wo in deinem Leben willst du im Augenblick noch Recht haben? Und wir lassen jetzt mal das Recht haben in Beziehungen außen vor, weil das stinklangweilig ist. Ja, da wollen wir Recht haben. Viel spannender ist, wo du in der Beziehung mit dir selbst Recht haben willst. 

Ein Beispiel: Die meisten von uns haben irgendwann ein Muster davon abgelegt, wie schnell oder langsam wir uns entwickeln. Dann kommt jemand und sagt: „Du könntest dich viel schneller entwickeln. Du könntest dich außerhalb von Zeit entwickeln.“ Was passiert in dir? Es könnte sein, es gibt einen Teil in dir, der sagt: „Das wäre geil.“ Und dann gibt es die andere Stimme, die vertraute, die dich gut kennt, dein bester Freund, der sagt: „Aber komm.“ 

„Wie oft warst du schon auf einem Seminar? Soll ich dich daran erinnern, wie viele Bücher in deinem Regal stehen? Lass uns realistisch bleiben. Es ist nett, was der Typ erzählt. Wir wissen es besser.“ 

„Down to earth.“ Das ist Recht haben. Wenn jemand zu dir kommt und dir ein wunderschönes Kompliment macht, was machen die meisten von uns? Wir wehren das Kompliment ab. Das fällt häufig gar nicht auf. Aber wir geben ganz schnell ein anderes Kompliment zurück. Was passiert da? Wir wollen Recht haben. Wenn wir uns manchmal nicht als schön, kühn, genial, ein Wunder empfinden und jemand anderes kommt und sagt: „Du bist aber ein Wunder.“ 

Dann müssen wir bereit sein, unser Recht haben loszulassen und das zu erfahren. Einer der wichtigsten oder vielleicht der Grund, warum ich heute hier stehe und so eine wundervolle Arbeit machen kann, ist, dass ich Menschen getroffen habe, die mehr in mir gesehen haben als ich selbst. 

Und aus irgendeinem Grund habe ich diesen Menschen in bestimmten Momenten mehr vertraut als mir selbst. In Momenten, wo ich dachte: „Ich bin ein Arschloch, ich kann es nicht, ich packe es nicht und so weiter“, waren Leute da, die gesagt haben: „Doch, ich sehe das.“ 

Als wir vor vielen, vielen Jahren noch in Berlin gewohnt haben, haben wir in einem kleinen Vorderzimmer ein Seminar gegeben, mit zehn, zwölf Menschen. Das war damals Kult. Und das war fett für uns, das war richtig groß. Und ich erinnere mich an die letzte Seminarsitzung. Einer meiner besten Freunde, der oft dabei war, kam noch mal rein und sagte: „Weißt du was? Ich habe das diesmal total genossen, weil ich weiß, es wird eine Zeit kommen, wo ich nicht mit dir in einer Zwölfer-Runde in einem Seminar sitzen werde. Ich habe gesehen, dass du vor großen Menschenmengen sprechen wirst.“ 

Damals gab es einen Teil in mir, der sagte: „Der spinnt.“ Aber es war ein guter Freund von mir. Also habe ich ihm geglaubt. Bist du bereit, hier in dieser Zeit dein stures, dickköpfiges Recht haben über dich loszulassen? Und hier eine ganz liebevolle Einladung an alle unter euch, die spirituelle Konzepte mit sich herumtragen. Ganz häufig verbergen sich unter diesen Konzepten, die wir haben, von wegen: „Wir sind die Inkarnationen von spirituellen Wesen.“ 

Oder: „Wir sind eigentlich schon durch, alle unsere Chakren sind geöffnet.“ Ein ganz tiefer Minderwert. Ich habe lange Zeit nachgedacht, wie das sein kann, dass diese Szene, die so viele leuchtende Geister hervorgebracht hat, so wenig in der Welt bewirkt hat. 

Ich will es nicht pauschalisieren, aber ich glaube, dass es ganz häufig einfach daran liegt, dass sich in dieser Szene Menschen ansammeln, die tief verletzt worden sind in ihrem Wertgefühl. Ich bin in meiner Kindheit – und ich liebe meine Eltern – an manchen Stellen nicht gesehen worden. Und dann habe ich angefangen, in spirituellen Kreisen mir irgendwas zurechtzusuchen, was Balsam auf die Wunde legt. Ich habe gemeint, dass es funktioniert. Es funktioniert, wenn wir da anfangen, wo wir sind. Ehrlich anschauen, wo wir ein Urteil über uns selbst haben. Diese Urteile sind meist total banal, zum Beispiel das Urteil: „Ich bin schuldig.“ 

Wir wissen manchmal gar nicht, wofür, aber irgendwo ist so ein Gefühl in uns: „Ich habe es eigentlich verbockt. Ich habe gar nicht das Recht, wunschlos glücklich zu sein. Ich bin nicht wertvoll.“ Unsere gesamte Gesellschaft kann nur funktionieren, weil Menschen glauben, dass sie nicht wertvoll sind und deswegen viele von uns Jobs nachgehen, die nicht unseren Wert widerspiegeln. 

Frauen, wenn du deinen Wert in der Beziehung nicht kennst, wird diese Beziehung sich niemals auf das Niveau erheben, das du in der Tiefe absolut, instinktiv weißt, das möglich ist. Und auf der anderen Seite, wenn du dein Recht haben darüber, was Männer sind oder Frauen, mit wem auch immer du zusammen bist, nicht loslässt, dann kann auch dieser Mensch dir das nicht zeigen. Dieses Recht haben, wovon ich rede, ist deine tiefste Achillesferse. 

Vielleicht kennst du sie schon, vielleicht hast du noch nie aus dieser Perspektive darüber nachgedacht. Nochmal, wir müssen unterscheiden zwischen dem Bild, das wir uns gerne suggerieren. Und da war mein Bild von mir immer bombastisch. 

Die narzisstische Seite in mir wusste immer: „Oh, du bist toll.“ Aber das war nicht die Wahrheit. Das ist eine Nummer, das ist eine Kompensation von etwas, was leer geblieben ist in meiner Kindheit. 

Was ich mir irgendwann eingestehen musste, als ich anfing, wirklich fette, unverschämte Ziele aufzuschreiben, weil ich gemerkt habe, die sind in mir, war: Ich musste mir eingestehen, dass ich tief in mir nicht daran glaube, dass ich gut bin. 

Ich kann ja nicht mal genau sagen, wo das herkommt. Und als die ersten Menschen, die mich da erreicht haben, waren meine Frau, meine Tochter, mir in die Augen geguckt haben und gesagt haben, dass sie mich auf eine Art und Weise lieben, wie man nur Menschen lieben kann, der Gutes in sich hat. 

Ich musste wählen: Entweder mache ich die Beziehung kaputt oder ich akzeptiere, dass ich gut und liebenswert bin. Ein anderes Recht haben von mir war zum Beispiel, als ich mein Studium abgebrochen habe. Das war für mich so, wie: „Jetzt habe ich es versaut.“ 

Ich komme aus einem sehr klassisch-konservativen Haus, und da war total klar: „Hey, ohne Studium wirst du so dahinwurschteln.“ Aber da waren diese Träume. Also musste ich dieses Recht haben, diese Idee davon, dass es nur einen Weg gibt, loslassen. 

Zwischen dir und dem, was du willst, steht dein Recht haben. Und Recht haben fühlt sich… Ich meine, es gibt so offensichtliches Recht haben, was so ein bisschen peinlich ist, aber wo wir innerlich wissen: „Okay, das ist bescheuertes Recht haben.“ 

Aber das Recht haben, wovon ich gerade rede, das fühlt sich für dich total vernünftig an. Das ist die Stimme in dir, die sagt: „Ich habe doch die Beweise. So ist es doch immer gewesen. Was willst du mir erzählen?“ 

So findet Heilung statt, so sind immer Beziehungen. „Ich bin nur mal oft genug enttäuscht worden.“ Und vielleicht weißt du im Augenblick gar nicht, wie du das loslassen kannst, aber hier kommt die gute Nachricht: Wir können und wir müssen es nicht loslassen, wir müssen es nur erkennen. Wir müssen erkennen, dass unser Ego nicht daran interessiert ist, dass wir glücklich sind. Und die ultimative Karte, die dein Ego hat, ist diese Form des Recht habens. 

Was könnte das bei dir sein? Was verhindert dich daran, die megageile, ekstatische Liebesbeziehung zu erfahren, die du möchtest? Was hindert dich daran, in deinem Körper, exakt wie er heute ist, voll anzukommen und das Ding einfach geil zu finden? Recht haben. 

Leute, was ich euch gerade anbiete, ist die ultimative Abkürzung aus all den selbstliebenden, disziplinierenden Prozessen. Wo man denkt: „Du musst da erstmal ganz viel verarbeiten und dir sagen, dass du dich lieb hast und viele, viele Affirmationen hören.“ 

Nein, du musst nur erkennen: Das Einzige, was dich davon abhält, das Ding richtig anzunehmen und es geil zu finden, genauso wie es ist, ist Recht haben. Weil eine Stimme in dir sagt: „Dieser Körper hat es nicht verdient.“ Was ist dein Recht haben? Viele Menschen denken, das wäre Bescheidenheit. Es wäre Bescheidenheit, wenn wir festhalten an diesen demütigenden Urteilen, aber was du verstehen musst, ist: Du kreierst damit Leid. Du kreierst damit massiv Leid. Ich habe zum Beispiel in meinem engsten Freundeskreis eine Frau, die ist tief, die ist schön, die ist mega-intelligent, und ich beobachte, wie jeder, der mit ihr zu tun hat, ihr das einfach sagen möchte. 

Weil wir sehen es ja. Und wir wollen es sagen und jedes Mal sehe ich, wie diese Frau das abwehrt. Und das ist Leid, das ist Mikroleid auf der anderen Seite und das ist so wie… Hast du schon mal zwei Sänger gesehen, die im Flow kommen, wenn sie sich so miteinander hochschwingen und du denkst: „Boah, was passiert da?“ 

Das ist eigentlich die Aufgabe unserer Beziehungen, dass ich dir anbiete, was ich in dir sehe, deine kühnste Version, und dass etwas in dir sagt: „Yes!“ Und dann schwingt sich das hoch. Wenn wir festhalten an diesem Recht haben, kreieren wir Leid für uns selbst, für die Menschen, die mit uns leben, und das Schlimmste ist: Wir kreieren Leid für die nächsten Generationen. 

Weil, wie sollen die sich voll entfalten, wenn ihre Eltern so…? Das ist schwierig für unsere Kids. Also, wer von euch Kids hat, hat immer im Hinterkopf, dass die Kids meist einen unbewussten Vertrag laufen haben. 

Der Vertrag lautet: „Überhole deine Eltern nicht.“ Vielleicht ein bisschen, aber nicht zu viel. Und wenn die Mutti oder der Vati sagt: „Dann denk das Kind auch ein bisschen mehr. Aber ich kann unmöglich der Welt zeigen, wie genial ich wirklich bin, weil das frustriert dann meine Mutter noch mehr.“ 

Deswegen, weil ich die Frage mal wieder gestellt bekomme: „Was kann ich für meine Kinder tun?“ Erstens: Geh ihnen nicht auf die Nerven mit: „Was willst du heute morgen fühlen?“ Hallo? Ja, sei einfach die geilste Version von dir. 

Die beste Mischung ist, wenn sie auf der einen Seite unbedingt Weihnachten mit dir verbringen wollen, weil da einfach die Post abgeht, und zweitens, wenn du immer so ein bisschen peinlich für sie bist. 

Ja, dann weißt du, du bist an dem Punkt. Die Idee ist ja, du gehst zum Seminar und dann macht der irgendwas, oder der erzählt schon, aber das ist völlig uninteressant, was ich hier mache. Das Einzige, was wirklich spannend ist, was in deinem Kopf passiert. 

Die Idee, die sich viele von uns eingefangen haben, dass Entwicklung ein mühsamer Prozess ist. Aber wenn du mal zurückschaust, wirst du sehen, die wirklichen Quantensprünge, die wirklichen neuen Dimensionen öffnen, das waren einzelne Momente, wo ein Gedanke, ein neuer Gedanke reingeploppt ist, Bäm, und er hat gesessen und danach hat sich alles verändert. 

Danach kann es sein, dass der Weg noch ein bisschen mühsam ist, etc., aber etwas hat sich total verändert, weil du es plötzlich für möglich gehalten hast. Eine Form des Recht habens ist unser Beharren darauf, dass wir wissen, was möglich ist und was unmöglich ist. 

Du kannst von einer Person halten, was du willst, und ich finde manche Sachen, die sie machen, ethisch sehr fragwürdig. Aber was der Typ hat, und darin ist er für mich ein Geschenk für diesen Planeten, er hat eine Attitüde von: „Du sagst, es ist unmöglich? Dann kaufe ich jetzt Twitter.“ 

„Du sagst, das ist unmöglich? Dann baue ich Raketen, die ein Zehntel von dem kosten, was sie normalerweise kosten.“ Und nochmal, mir geht es nicht um die Person, mir geht es um die Haltung und das ist Rutzbel. Rutzbel spürt in deinem Kopf diese Gedanken auf, allerdings: „Das ist unmöglich.“ Wir haben zum Beispiel Regeln von: „Hey, ich bin jetzt so und so alt, da geht das und das nicht mehr.“ Wer sagt das? 

Wer sagt, dass eine 80-Jährige, 85-Jährige Frau nicht sagen kann: „Und jetzt geht’s erst richtig los.“ Meine Enkelin, ja. Einer der wunderschönsten Momente, die ich jemals in einem Seminar erlebt habe, war, als sich eine 85-jährige Frau, würdevoll, still, sagte: „Weißt du was? Ich bin mein Leben lang für alle anderen da gewesen. 

Thank you. Ich streife jetzt meine Enkelin und Enkelin von meinen Schultern ab. Und ich verrate euch jetzt ein Geheimnis: Ich war eigentlich die ganze Zeit viel mehr an Frauen interessiert als an Männern.“ 

Und dann, und das fand ich am genialsten, hat sie gesagt: „Jetzt geht’s los.“ Und dann hat sie gesagt: „Darf ich gleich mal einen Wunsch äußern? Darf ich einfach mal deine wunderschönen Brüste berühren?“ So, wo ziehst du im Augenblick noch eine Grenze zwischen möglich und unmöglich? 

Zum Beispiel, du guckst deinen Partner oder deine Partnerin an und du denkst: „Naja, wir sind jetzt fünf Jahre zusammen, wir wissen, was geht und was nicht geht.“ Oder du denkst: „Ich habe dieses geile Projekt, aber dafür brauche ich das und das Geld. Und wenn ich das Geld nicht habe, ist es nicht möglich.“ Wo hast du gerade eben noch, genieße es für einen kurzen Moment noch, ein unmöglich fest, und was sind deine schlagkräftigen Beweise? 

Warum in aller Welt sollte eine zumindest rein theoretisch so intelligente Spezies wie der Mensch an etwas festhalten, was ja offenkundig deinem Glück im Weg steht? Die Antwort ist ganz einfach: Dein Recht haben ist die Basis deiner Sicherheit. 

Und das Perverse daran ist, selbst wenn du dich auf ein kleines begrenztes Ich geeinigt hast, mit einer kleinen begrenzten Realität, die dich total frustriert, ist es doch auf Dauer einfach eine Sicherheit. 

Das heißt, wenn du nicht daran glaubst, dass du wertvoll bist, ein Genie, dass du ein Wunder bist, und dann kommt jemand und bietet dir das als eine Möglichkeit an, dann ist das im wahrsten Sinne des Wortes existenzbedrohend. 

Da hier so viele Menschen im Raum sitzen, die coachen, hier ein Tipp, aber der Tipp wirkt auch in Beziehungen: Leg dich niemals mit einem Ego an, das Recht haben will. Also ich habe das vor langer Zeit gelernt, ich mache das nie. 

Und seitdem, ich habe jetzt gerade aus der Zukunft gesprochen, aber du kennst das, du kennst die Situation: Da sitzt ein Klient vor dir und du siehst die Möglichkeit. Du siehst es einfach, es ist so offenkundig und du denkst: „Alter, du brauchst bloß diesen Schritt zu gehen und es geht nicht.“ 

Warum geht das nicht? Weil wir uns, wenn wir Recht haben, in der sogenannten gödel’schen Box befinden. In der gödel’schen Box. Gödel ist ein Mathematiker und Philosoph gewesen und diese Menschen tendieren meist dazu, Dinge so zu erklären, dass niemand sie versteht. 

Ich habe mir eines seiner wichtigsten Axiome mal von jemandem erklären lassen, das basically sagt: Ein System ist nicht in der Lage, sich von innen heraus zu begreifen. Oh, das ist fies. 

Unser Geist befindet sich, bildhaft gesprochen, in einer Box und an diesen Wänden steht all das dran, womit du Recht haben willst. Übrigens, falls du dich gefragt hast: „Ja, was will ich alles Recht haben?“, ist ganz simpel: Guck dir deine Wirklichkeit an. Alles, was sich wiederholt, alles, was bleibt, ist, weil du Recht haben willst. Wenn ein Mensch da noch voll drin ist und das festhält, weil er nicht bereit ist, das in Freiheit zu stellen, da kannst du von außen, du kannst diskutieren, du kannst verführen, es funktioniert nicht. 

Im Gegenteil, du gibst diesem kleinen Ego-Pudel da drin sogar noch mehr von deiner Energie. Deswegen fühlen sich manche Coaches dann so erschöpft, weil wir wollten ja helfen, dass derjenige über die Klippe kommt, aber er will nicht an der Stelle. 

Der Tipp ist, lass den Pudel einfach in der gödel’schen Box. Und was du machst, ist stattdessen, du redest einfach so ganz simpel und lässig über Möglichkeiten, ohne irgendwie den anderen dazu zu verführen, daraus zu gehen. 

Beispiel in deiner Liebesbeziehung, also meistens wirklich Frauen, die spüren: „Ey, da ist noch ein kleines bisschen mehr möglich.“ An Wachheit, an Lebendigkeit, an Ekstase, etc. Und nicht alle Männer, die im Raum sitzen. 

Ich rede jetzt von den anderen, von den normalen Männern. Die handeln mittlerweile, also wenn die Frau schon so mit so einem Blick kommt. Zum Beispiel abends im Bett, du liest noch deinen Beziehungsratgeber und dann stöhnst du so leicht: „Ah.“ Alles, was du willst, ist, dass du sagst: „Oh Schatz, was liest du denn gerade? Lies mir doch mal laut vor, lass uns gemeinsam einsteigen.“ Oder noch besser, du kommst von einem Seminar zurück und sagst: „Weißt du, was der Veit gesagt hat?“ 

Das funktioniert immer ganz gut. Andersherum natürlich ganz genauso. Also, wenn der Pudel in der gödel’schen Box ist und das kriegst du ziemlich schnell mit, lass los. Du kriegst keinen Pudel aus der gödel’schen Box raus, der nicht raus will. 

Was du machst, du fängst an, selbst mehr zu leben. Du fängst an, vor der Box des anderen einfach dein Leben mehr zu entfalten, du fängst an, darüber zu sprechen, was du in deinem Leben willst. Du sprichst über Möglichkeiten. 

Du legst den Köder hierhin, nicht direkt vor die Box, sondern hierhin. Und wenn der Pudel bereit ist, dann kommt er, dann schnüffelt er ein bisschen dran und sagt: „Das ist eigentlich eine geile Idee.“ 

Das ist eigentlich eine geile Idee. Lass uns das doch mal angehen. Auch zum Beispiel, wenn du merkst, da ist jemand nicht offen für deine Komplimente. Es bringt nichts, nochmal hinzugehen. Sondern sprich einfach darüber, dass du jemanden kennst, der zauberhaft ist. 

Problem aus, es ist ein Riesenunterschied. Du sitzt mit dem Menschen zusammen, den du liebst, und du sagst: „Schatz, ich kenne einen Menschen, der ist zauberhaft.“ Das funktioniert. Der Punkt ist, wenn du willst, Recht zu haben, kann ich niemanden davon abhalten. 

Ich kenne Menschen, die fackeln ihr gesamtes Leben ab, weil sie sich in ihrer Kindheit ein wirklich destruktives Programm eingefangen haben und die fackeln einfach alles ab. Wenn du willst, zu sagen: „Ich wiederhole die Beziehungsmuster meiner Eltern“, kann ich niemanden davon abhalten. 

Wenn du willst, zu sagen: „Ich lebe, um mir zu beweisen, dass ich nicht gut genug bin“, kann ich niemanden davon abhalten, kein Seminar, nichts. Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Du brauchst keine Therapie. 

Du brauchst keine langweiligen Veränderungsprozesse. Alles, was du brauchst, ist, dass der Schöpfer, die Schöpferin in dir sagt: „Ich lege dieses Recht haben auf den Altar.“ Ich weiß nicht, wie es möglich sein kann, aber ich lege meine alten Glaubenssätze auf den Altar. Ich weiß nicht, ob du an Gott glaubst oder nicht, aber für mich persönlich, wenn es eine Quelle gibt, ist der größte Frevel, der einzige Frevel überhaupt, dass wir uns nicht zu unserer Schönheit bekennen. 

Nicht, dass wir ab und zu mal Bockmist bauen oder sündigen. Das steckt so ein Gott oder eine Göttin locker weg. Das sind die Kinder dieser Quelle. Meinst du wirklich, dass diese Quelle nichts anderes zu tun hat, als mit einer Strichliste hinter uns herzulaufen? 

Aber wenn ich mir vorstelle, ich wäre so eine Quelle, und ich hätte in meiner ganzen Ekstase so wundervolle Wesen erschaffen wie euch, wie uns. Und dann würde dieses Leben… Nein, jetzt noch nicht! Ganz ehrlich, da muss ich mal sagen, ich brauche eine Pause. 

Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt“ für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes. Hat dir die Folge gefallen? Wenn ja, freuen wir uns sehr über deine Bewertung. Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden. 

Wir danken dir für dein Zuhören. Es ist schön, dass du da bist.

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