Registriere dich jetzt.

Schattenarbeit | Befreie dein verborgenes Potenzial | Folge 243

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Schattenarbeit | Befreie dein verborgenes Potenzial | Folge 243

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hey liebe Leute, ich wünsche euch einen wundervollen Tag. Hier ist Veit mit einer weiteren Episode in meinem Podcast „Seelengevögelt“. Zuallererst ein fettes Dankeschön für das zahlreiche Feedback, das ihr mir nach der letzten Podcast-Episode gegeben habt.

Ich habe ja ein neues Format ausprobiert, in dem ich live auf eure Fragen antworte, und das scheint ja richtig positiv bei euch anzukommen. Das freut mich, davon wird es also in Zukunft mehr geben. Ich werde das ganz abwechslungsreich gestalten.

Zu heute. Vielleicht hast du schon mitbekommen: Anfang dieser Woche habe ich zwei neue Bücher rausgebracht, die mir sehr am Herzen liegen. Einmal „wunderwerk“ und einmal „schattenwerk“. In „schattenwerk“ geht es um die Kunst der Schattenarbeit.

Das ist für mich eine Methode bzw. ein Lebensansatz, den ich in den letzten Jahren entdeckt und schätzen gelernt habe, weil er mir erstens hilft, wesentlich gechillter durchs Leben zu gehen, mich ganzer zu fühlen, auch souveräner, nicht mehr so viel kämpfen zu müssen. Gleichzeitig ist Schattenarbeit für mich ein Tor zu unserer Kreativität, weil da noch so viele Schätze darauf warten, entdeckt zu werden.

Da ich viele Fragen bekomme wie: „Hey Veit, was ist eigentlich überhaupt Schattenarbeit?“ habe ich mir gedacht, heute gibt es mal einen Auszug aus „Schattenwerk“, in dem ich dir erkläre, worum es dabei geht und was du dadurch gewinnen kannst.

Und wenn dich das berührt, freue ich mich sehr, wenn du dem Buch eine Chance gibst und es dir bestellst. Für mich persönlich ist das eine ganz, ganz wichtige Botschaft für die Zukunft der Menschheit.

Denn solange wir unseren Schatten nicht nach Hause holen, wird es Krieg in unseren Beziehungen und in unserer Gesellschaft geben. So ist Schattenarbeit für mich Friedensarbeit. Ich wünsche dir viele spannende Erkenntnisse und natürlich mutige Umsetzung.

Bevor wir ins Reich der Schatten hinabsteigen, lass uns kurz und lässig darüber philosophieren, wer wir eigentlich sind. Carl Gustav Jung ging davon aus, dass du und ich in Wahrheit ein freies, unbegrenztes Selbst sind.

Das klingt, wenn du keine Erfahrung im Selbstverwirklichungs-Dschungel hast, vielleicht ein bisschen spooky. Metaphysisch. Doch das Selbst ist ein anderer Ausdruck für deinen ganzen, theoretisch zur Verfügung stehenden Bewusstseinsraum.

Immer dann, wenn du etwas integrierst, also wenn du denkst und erfährst, „aha, das bin ich also auch“, wird es Teil deines bewussten Selbst. Innerhalb des riesigen, quasi unendlichen Raums deines Selbst gibt es das Ich.

Das Ich umfasst die Anteile von dir, die dir bekannt sind und die in deinem Alltag und im Kontakt mit anderen Menschen zum Tragen kommen. Dazu gehört zum Beispiel die Idee darüber, wie alt du bist, deine Haarfarbe, die Sprache, die du sprichst, deine Stärken, deine Schwächen, das, was du über deinen Charakter weißt, ob du lieber Tee oder Kaffee trinkst, und so weiter.

Für das Ich sind also Merkmale relevant, die sich von anderen Merkmalen abgrenzen lassen. Das heißt, du weißt, dass dein Ich so und so ist, weil du weißt, dass dein Ich so und so nicht ist. Okay, das ist ganz wichtig für später, wenn du verstehen willst, warum all die Sachen, von denen dein Ich denkt, dass du das nicht bist – zum Beispiel, „ich bin nicht unsicher“ oder „ich bin nicht wütend“ – das alles geht in den Schatten.

Es vereint alle Gegensätze in sich und überdauert Zeit und Raum. Im Alltag lebst du meist auf der Ebene des begrenzten Ichs, es ist sozusagen unser normaler Zustand. Aber wenn du schon mal eine intensive Meditationserfahrung gemacht hast, dann weißt du, es gibt da Momente, in denen du in einen inneren Raum ohne Grenzen gelangst.

Und dann erfährst du plötzlich Weite. Stille. Essence. Diese Erfahrung ist doch manchmal mit einem Licht verbunden, welches so intensiv sein kann, dass du glaubst, es nicht aushalten zu können. Das sind Momente, in denen dich die wahre Dimension deines Selbst berührt.

Das sind Augenblicke der Gnade, in denen dein kleines, ängstliches, getrenntes Ich komplett verschwindet und du ohne Worte alles verstehst. Und dann landest du wieder in deiner begrenzten Form und stammelst dir einen ab, in dem hilflosen Versuch, anderen und dir zu erklären, was du da gerade erfahren hast.

Willkommen im Club. Frag mich nicht, warum, aber von Zeit zu Zeit wird es diesem freien Bewusstsein offenbar zu langweilig und es inkarniert. Auf diesem Planeten, in einem zuerst schnell wachsenden, später auch wieder verfallenden Fleischklöpschen. Ja, ich rede gerade von dir und deinem Körper. Unbegrenztes Bewusstsein verbunden mit einem Fleischklöpschen wird in einer Familie geboren, bekommt einen Namen verpasst, bumm, Stempel drauf, macht jede Menge seltsame Erfahrungen und wird von allen Seiten mit Informationen darüber bombardiert, wer es ist und wie es sein sollte.

Jeder hat eine Meinung darüber, was du kannst und was gut für dich ist. So entwickelst du deine Ich-Vorstellung. Jedem Fach-Experten kräuseln sich wahrscheinlich gerade die Zehennägel bei meiner frechen Zusammenkürzung der existenziellen Weisheiten des Lebens.

Aber liebe Leute, das Buch ist ja nicht so groß und wir wollen schnell zum Punkt der Schattenarbeit kommen. Du lernst also durch Beobachtungen und Schlussfolgerungen über Zeit, wer du bist und was du nicht bist.

Das heißt, irgendwann haben die meisten von uns eine relativ starre Idee davon, wer sie sind. Zum Beispiel, ich bin der Introvertierte. Ich bin die, die immer wieder aufbraust. Daneben entwickeln wir auch – und das ist ganz wichtig für deinen Schatten – eine klare Liste von Eigenschaften, die wir nicht sind, auf gar keinen Fall sein können bzw. nicht sein wollen. Zum Beispiel, ich will auf gar keinen Fall lustvoll und verhurt sein. Oder ich bin zu blöd für Mathematik. Wir setzen also aus dem riesigen Angebot an menschlichen Möglichkeiten unseren relativ überschaubaren Ich-Blumenstrauß zusammen.

Und den restlichen Großteil der menschlichen Aspekte und Eigenschaften verbannen wir ins sogenannte Nicht-Ich, ins Unterbewusstsein. Dort ist es für dich nicht präsent, aber es ist trotzdem da. Das ist eine ganz wichtige These, die im Zentrum von „Schattenwerk“ steht.

Alles ist in dir. Bitte nimm dir einen Moment Zeit, um diesen Gedanken wirklich in dich aufzunehmen. Alles ist in dir. Auch das, was deiner Ansicht nach nicht zu deinem Ich passt und was du deshalb in deinen Schatten verbannt hast.

In dir existiert markerschütternde Angst, ein bockiger Störenfried, eine heilige rasende Wut. Um es abzukürzen: In dir ist einfach alles. Du brauchst jetzt aber keinen Schreck zu bekommen. Dass alles in dir ist, bedeutet nicht, dass du alles ausleben musst, sondern es bedeutet, dass du Zugang dazu hast.

Und das ist ungeheuer wertvoll, denn wenn wir Zugang zu all diesen Aspekten haben, können wir Mitgefühl und Verständnis für Menschen entwickeln, die anders sind als wir. Dies ist die Basis für wahren Frieden.

Allerdings nutzen wir diese Fähigkeit im Alltag viel zu selten, denn wer von uns hat schon in der Schule ein Unterrichtsfach gehabt, das „Schattenwerk“ oder „Schattenarbeit“ hieß? Wir sind, was die dunklen, dreckigen Aspekte des Lebens betrifft, Angsthasen und Saubermänner.

Unser begrenztes Ich schützt lieber seine Mauern durch Recht haben und das Abgrenzen von anderen. Wenn du in einem Mitmenschen mit einer Eigenschaft konfrontiert wirst, die dir unangenehm ist, beschließt dein Ich mit großer Wahrscheinlichkeit: „Nein, das bin ich nicht“ und schiebt sie in dein Unterbewusstsein.

Aber dort bleibt sie nicht einfach nur so ruhig, sondern deine Psyche nutzt einen raffinierten Mechanismus, damit das Abgeschobene zu seinem Recht kommt. Dein Schatten sucht sich in einem anderen Menschen eine Leinwand und projiziert jetzt den unterdrückten Teil da drauf.

Sagen wir, es gibt einen Anteil in dir, der – ich rate mal – rechthaberisch ist. Liege ich da richtig? Du hast dir aber eingeredet, dass du ein offener Mensch bist. Jetzt diskutierst du mit einem Freund über ein dir wichtiges Thema, aber es gelingt dir nicht, ihn von deiner Ansicht zu überzeugen.

Schließlich wirfst du ihm vor, dass er rechthaberisch wäre. Du hast das, was du an dir nicht ertragen willst oder kannst, auf deinen Freund übertragen. Vielleicht ist er sogar auch rechthaberisch, doch der springende Punkt ist: Du wärst voll cool damit, wenn du akzeptieren könntest, dass du selbst ein kleines rechthaberisches Arschloch sein kannst.

Aber warum projiziert unser Bewusstsein überhaupt nach außen? Weil unsere Seele nach Ganzheit strebt. Tief in uns wissen wir, dass so eine kleine Ich-Box niemals ausreicht, um unsere Komplexität zu erfassen.

Wir wissen, dass wir unsere eigene Ganzwerdung hemmen, wenn wir etwas auf Dauer unterdrücken. Deshalb suchen wir instinktiv nach Situationen und Beziehungspartnern, die unseren Schatten wachkitzeln.

Wenn du zum Beispiel den Angsthasen in dir nicht fühlen willst und ständig den Obermacker spielst, dann wird dein Bewusstsein dafür sorgen, dass du mit diesem verdrängten Anteil in Kontakt kommst. Du wirst in deiner Umgebung immer wieder auf Angsthasen stoßen und einen Großteil deiner Energie darauf verwenden, dich über diese aufzuregen oder lustig zu machen.

Bis du dieses Buch liest und kapierst, dass du die ganze Zeit Witze über dich selbst gemacht hast. Dieser Mechanismus wirkt in vielen Bereichen unseres Lebens, ohne dass wir uns dessen oft bewusst sind. Wir können nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Objekte projizieren.

Wenn du zum Beispiel im Laufe deines Weges beschlossen hast, dass du unbedingt ein spirituelles Ich haben willst, zu dem materieller Reichtum nicht passt, dann kann es sein, dass die Symbole weltlicher Fülle, also zum Beispiel Porsche, Rolex, eine Yacht, voll die Knöpfe drücken. Du kannst Verdrängtes aber auch auf die Natur projizieren. Viele Menschen bekommen im Herbst einen Blues. Sie sind dann deprimiert und antriebslos, hadern mit sich und dem Leben.

Dafür gibt es auch eine wissenschaftliche Erklärung. Die Tage werden kürzer, das Licht nimmt ab, das Vitamin D in unserem Körper geht zurück. Das sind alles wichtige Fakten, aber vielleicht spielt es auch eine psychische Rolle, dass uns das fallende Laub an unsere eigene Vergänglichkeit erinnert. Einen der mächtigsten Schatten des Menschen überhaupt. Also, wir projizieren unseren Schatten auf Menschen, Objekte und Ereignisse. Und sogar auf Worte. Also jede Menge Gründe um uns herum, uns immer wieder sinnlos aufzuregen.

Ist Schattenarbeit einfach? Nee. Sie ist eine Kunst und du musst sie mindestens einmal gründlich erlernen. Schattenarbeit erfordert Mut. Sie bedeutet, dass du immer wieder aus der Komfortzone des kleinen, für dich bekannten Ichs heraustrittst.

Sie bedeutet, dass du immer wieder unerschrocken hinschaust und dabei wahrscheinlich eine Menge Erkenntnisse sammelst, die dir erst mal peinlich oder sonst wie unangenehm sind. Doch es lohnt sich. Denn du bekommst eine immer größere Perspektive darauf, wer und was du bist.

Deshalb heißt es auch Bewusstseinserweiterung. Damit einhergehend deine sogenannte Schaulogik, die Fähigkeit, verschiedene Standpunkte auf ein und dieselbe Situation bezogen einzunehmen. Deine Resilienz gegenüber Chaos und Wandel steigt.

Dein Mitgefühl vertieft sich. Und weil du jeden Mist dieser Welt in dir findest, wirst du demütiger. Wahrscheinlich auch humorvoller. Mit anderen Worten: Du wirst eine ziemlich coole Socke. Und auch ein Nebeneffekt: Du bist bei weitem nicht mehr so angreifbar durch Kritik.

Wenn jemand kommt und sagt: „Hey, kann das sein, dass du manchmal ein echtes Arschloch bist?“, dann wirst du einfach nur grinsend erwidern können: „Klar, bestimmt. Das hast du echt gut bemerkt.“ Kannst du ahnen, wie viel Freiheit es dir bringen kann, wenn du nichts mehr unterdrücken musst, wenn du dir und anderen nichts mehr vormachen musst, wenn du endlich die Türen und Fenster deiner Seele weit aufreißen und sagen kannst: 

„Wisst ihr was? Kommt alle rein, ihr Gäste. Kommt die glorreichen Helden und Heldinnen, aber auch die hässlichen Entlein. Die dunklen Dämonen, die unangenehmen Gefühle. Das schenkt dir tiefen Frieden und Lässigkeit.

Was auch immer du angehst – Kunst, Arbeit, Sex, Liebe, Spiritualität – alles wird sich vertiefen, weil du Licht und Dreck, Liebe und Hass, Schweiß und Rosenduft willkommen heißen kannst. Also wenn du jetzt noch nicht heiß auf „Schattenwerk“ bist, kann ich dir auch nicht helfen.

Ein lebendiges Leben bringt immer ins Licht, was noch im Schatten liegt. Das schönste und wertvollste Geschenk der Schattenarbeit ist: Sie macht dich ganz. Sie führt dich in dir nach Hause. Jung nannte dies den Individuationsprozess.

Wir werden unschuldig, nicht wissend geboren, wir entwickeln ein Ego und wenn wir lebendig und neugierig bleiben, dann stellen wir dieses immer wieder in Frage und erweitern es. Und während wir Schatz für Schatz nach Hause holen, werden wir ganzer, heiler, erfüllter.

Woran erkennst du eigentlich, dass dein Schatten getriggert wurde? Prinzipiell können wir sagen, wenn du wach und entspannt bist, ruht dein Schatten – wir können auch sagen, der Drache schläft. Ich bin der Meinung, dass wir ihn ständig provozieren müssen. Du kannst es ruhig mal genießen, wenn er gerade Pause macht. Doch immer dann, wenn du emotional, körperlich oder geistig intensiv auf etwas reagierst, ist sehr wahrscheinlich dein Schatten getriggert. Es gibt sehr verschiedene Weisen, auf die dein Schatten bei dir anklopfen kann.

Vielleicht fängst du an, dich in Gedanken intensiv mit anderen Menschen zu beschäftigen. Oder du ringst mit Selbstzweifeln, Ängsten oder Fantasien. Manchmal spürst du starke Emotionen wie Wut oder Trauer.

Körperliche Reaktionen wie Unruhe, Kopfschmerzen, Verspannungen oder Krankheiten können ebenfalls ein Anzeichen sein. Oder du merkst, dass immer wieder ähnliche Botschaften aus deiner Umgebung kommen.

Ein Klassiker ist zum Beispiel, wenn dir jedes Mal kurz bevor du ein Erfolgserlebnis hast, irgendwelche Pannen passieren und dich auf deinem Weg zurückwerfen. Dann ist es an der Zeit, dich zu fragen, wie dein Verhältnis zu Erfolg beschaffen ist.

Vielleicht steckt in dir ein Glaubenssatz, der besagt, dass dir kein Erfolg zusteht. Durch Schattenarbeit kannst du eine solche Negativprogrammierung auflösen. Manchmal benutzt der Schatten einen besonders raffinierten Trick.

Wir werden just in einem für uns sehr spannenden Moment schlagartig müde und pennen ein. Boom! So ein Zufall. Wie bereits erwähnt, gibt es individuelle und kollektive Schattendynamiken. Die starke Bewegung von Black Lives Matter deutet auf einen gewaltigen Schatten des Rassismus hin und möchte ihn sichtbar machen.

Das betrifft uns alle. Die Deutschen weigern sich bis heute zu akzeptieren, dass wir das, was im Nationalsozialismus geschah, nicht einfach abhaken können. Und so holt uns dieser Schatten immer wieder ein.

Die Menschenmassen, die sich aus dem ärmeren Süden in Richtung der reicheren Länder bewegen, sind auch der Schatten von Kolonialismus und den daraus entsprungenen Ungerechtigkeiten. Israelis und Palästinenser, Heteros und LGBTQ+ Bewegung, ich könnte ewig so fortfahren.

Wir werden für all diese Spannungen nur dann eine friedliche Lösung finden, wenn wir sie nicht nur an der Oberfläche betrachten, sondern persönlich nehmen. Fällt es dir auf, wenn du getriggert wirst, oder bist du vielleicht jemand, der gelernt hat, unangenehme Gefühle so stark zu unterdrücken, dass du die durch deinen Schatten ausgelösten Spannungen nicht mehr wahrnimmst?

In dem Fall hilft dir der ehrliche Kontakt zu deinen Mitmenschen. Lass dich näher auf sie ein. Zieh in eine Wohngemeinschaft, geh eine wache Liebesbeziehung ein, hab ehrliche und tiefe Gespräche und höre hin.

Selbst wenn du deinen Schatten zunächst nicht fühlst, dein Umfeld wird ihn spüren und ihn dir spiegeln. Eine gründliche Schattenarbeit braucht deine Bereitschaft, dem Feedback der anderen zu lauschen.

Wenn sich ein ähnliches Feedback immer und immer wieder wiederholt, dann wird wohl etwas dran sein, auch wenn du es selbst noch nicht sehen kannst. Wir reden dann von einem sogenannten Blind Spot, wenn ein ungeliebter Aspekt so weit in deinen Schatten gerutscht ist, dass alle anderen ihn sehen können, du selbst aber nicht.

Folgende Reize können deinen Schatten hervorlocken: andere Menschen in ihrer Gesamtheit oder spezielle Eigenschaften an ihnen wie Ehrgeiz, gutes Aussehen oder zum Beispiel eine Sucht. Worte, zum Beispiel so bedeutungsschwere Worte wie Gott, Wahrheit, Recht haben oder ficken.

Dinge, Objekte, zum Beispiel teure Autos, Kleidung, Kunstobjekte, Ereignisse, zum Beispiel Weihnachten, Fußballspiele und natürlich der Blick in den Spiegel. Aspekte an dir selbst: Neid, Unsicherheit, die du nicht magst.

Hier kommt eine erste Challenge: Beobachte, wann und wie dich etwas triggert. Taste dich langsam in die Schattenarbeit hinein. Nimm dich einfach in den kommenden Tagen achtsamer wahr. Wo merkst du, dass du stark auf etwas im Außen oder in dir reagierst?

Bei welcher Gelegenheit springt ein heftiges Urteil in dir hoch? Wann spürst du bestimmte körperliche Reaktionen? Ich empfehle dir, ein Schattentagebuch anzulegen. Lege auf einer Doppelseite fünf Spalten für die folgenden Beobachtungen und Fragen an und beantworte sie ehrlich, am besten am Ende eines Tages.

Spalte eins: Ich habe heute stark reagiert auf… 

Spalte zwei: War meine Reaktion positiv oder negativ? 

Spalte drei: Welche Gefühle wurden in mir ausgelöst? 

Spalte vier: Welche Gedanken wurden in mir ausgelöst? 

Spalte fünf: Meine Fragen und Assoziationen dazu.

Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt“ für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes. Hat dir die Folge gefallen? Wenn ja, freuen wir uns sehr über deine Bewertung.

Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden. Wir danken dir fürs Zuhören. Es ist schön, dass du da bist.

Weitere Podcasts

Episode 204