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Frieden zwischen den Geschlechtern | Wie wir uns durch Vergebung für die Zukunft öffnen | Folge 266

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Frieden zwischen den Geschlechtern | Wie wir uns durch Vergebung für die Zukunft öffnen | Folge 266

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Hey, ihr Lieben, ich wünsche euch einen wundervollen Tag. Herzlich willkommen zu einer weiteren Episode in meinem Podcast **Seelengevögelt** für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes. Heute geht es um ein Thema, das so viel Freiheit und Freude in sich birgt.

Es geht um die Schönheit und die Macht von Vergebung. Ich teile heute einen Ausschnitt aus meinem Buch **GENESIS** mit dir und möchte gerne mit dir gemeinsam erforschen, warum es uns selbst, aber auch anderen gegenüber und vor allem dem anderen Geschlecht gegenüber manchmal so schwerfällt, wirklich voll in der Gegenwart zu sein, das Leben jetzt und hier zu genießen und eine freudige Zukunft aufzubauen.

Wir sprechen über dem Dämon der Verachtung und dem Dämon der Gewalt. Und ich hoffe, dass du spätestens am Ende dieser Episode Vergebung als das wertvollste Geschenk an dich selbst verstanden hast. Warum Vergebung wichtig für dich ist.

Viele Menschen assoziieren mit Vergebung das Verhalten eines anderen zu entschuldigen. Doch Vergebung ist wesentlich mehr. Vergebung ist das Tor zu deiner Freiheit und der Beginn jeder echten Neuschöpfung. Lass uns das genauer erforschen. Wir können bis heute nicht definieren, was Bewusstsein genau ist. Doch wir wissen, dass es uns Menschen innewohnt und dass wir es mehr oder weniger bewusst erfahren können. Unser Bewusstsein verfügt über schöpferische Macht. Es kann errichten und zerstören. Es kann verletzen und heilen. Wir können unser Bewusstsein lenken und unser gesamtes Leben folgt dann diesem Fokus. Wenn Klienten und Klientinnen zu mir kommen, weil sie sich mehr Erfolg und Glück in ihrem Leben wünschen, fordere ich sie zuerst auf, ihre gegenwärtige Realität einer Bestandsaufnahme zu unterziehen.

Im zweiten Schritt erforschen wir dann genau und ehrlich, worauf ihr Fokus in den letzten 12 Monaten hauptsächlich ausgerichtet war. Und du ahnst vielleicht schon, was sie dabei entdecken. Viele ihrer Gedanken, Gefühle und Handlungen waren auf das ausgerichtet, was sie nicht wollten.

Aber genau so kreierten sie mehr von dem, was ihnen eigentlich Schmerz bereitete. Dieses kosmische Gesetz ist so offensichtlich, dass wir es alle kapieren können. Wenn dein Fokus beim Autorennen in der Kurve ängstlich auf die Bande fokussiert ist, gegen die du auf gar keinen Fall prallen willst, wirst du den Blick nicht von ihr wenden können.

Dein Gehirn und dein Körper werden deinem Blick folgen und peng, du rast in die Mauer. Wenn du darauf fokussiert bist, Schmerz auszuweichen, ziehst du ihn an. Wenn du Enttäuschungen vermeiden willst, programmierst du sie vor.

Wenn du viel über negative Begebenheiten in deiner Vergangenheit nachdenkst, dann provozierst du die Wiederholung dieser Ereignisse in deiner Zukunft. Schau dir dein gegenwärtiges Leben an. Es ist das Ergebnis deines Fokus der letzten zwölf Monate.

Okay, aber was hat das mit Vergebung zu tun? Vergebung erlöst dein Bewusstsein aus einem Vergangenheitsloop und erst dann kannst du etwas wirklich Neues erschaffen. Solange es eine nicht vergebene Wunde in deiner Vergangenheit gibt, wird dein Bewusstsein dahin zurückkehren.

Es wird versuchen, einen Schuldigen zu finden und gleichzeitig diese Wunde zu schützen. Das passiert bewusst oder unbewusst. Jedenfalls bindest du durch Nichtvergebung deinen Fokus an die Vergangenheit und du erschaffst zwangsläufig die Wiederholung der Ereignisse.

Viele Menschen leben nicht voll hier in der Gegenwart und erschaffen auch nicht frei. Ihre Realität baut auf alten Anklagen, zum Beispiel ihren Eltern gegenüber auf und dem Vermeiden alter Verletzungen.

Das Tragische ist, dass dies den wenigsten offensichtlich ist. Sie leben unbewusst die Wiederholung längst vergangener Konstellationen und glauben, es passiert ihnen jetzt einfach so. Sie sehen nicht, dass sie in einer Wiederholungsschlaufe ihrer Geschichte gefangen sind.

Ich gehe noch einen Schritt weiter. Wenn nahezu alle Frauen und Männer eine kollektive Wunde in sich tragen, die viel zu wenig adressiert wird, dann bindet diese Wunde enorme Bewusstseinsressourcen in Form von Groll, Schuld und Angst in der Vergangenheit.

Und das schwächt uns als Menschheit bei der Bewältigung der Herausforderungen der Gegenwart und verhindert wirklich große Neuentwürfe für die Zukunft. Teil eins dieses Buches diente dem Offenlegen der Wunde. Diese Wunde zwischen Mann und Frau wird durch intellektuelle Debatten und politische Diskussionen zwar an die Oberfläche geholt, aber nicht geheilt, sondern eher restimuliert. Wir müssen den Mut aufbringen, sie in uns wiederzufinden, in uns zu fühlen und in uns zu vergeben. Viele Menschen glauben, sie würden anderen einen Gefallen tun, wenn sie vergeben.

Aber das ist ein Irrtum. Deine Vergebung ist in erster Linie ein Geschenk an dich. Du legst die Wunde in dir offen. Du lernst, sie zu verstehen. Du lässt den Eiter von Schmerz, Groll und Schuld abfließen und dann vergibst du der Vergangenheit und du befreist so dein Bewusstsein.

Jetzt steht es dir wirklich hier zur Verfügung. Wenn das so ist, warum fällt uns Vergeben oft verdammt so schwer? Weil Vergebung nicht mit einem Fingerschnips getan ist, sondern einen echten Erlösungsprozess in unserem Bewusstsein voraussetzt.

Ein Teil von uns hat sich im wörtlichen Sinne in der Vergangenheit verrannt und mit der Wunde identifiziert. Wir müssen bereit sein, noch einmal alles zu fühlen und gleichzeitig unser Rechthaben in Frage zu stellen.

Denn im Endeffekt ist es nicht das Gefühl, sondern unser Urteil, welches uns an die Vergangenheit bindet. Solange ich als Frau ein felsenfestes Urteil über Männer gefällt habe und nicht bereit bin, dieses in Frage zu stellen, werde ich Männer nicht vollständig sehen können und ich werde die negativen Ereignisse meiner Vergangenheit heute und hier reproduzieren.

Solange ich mir als Mann nicht einmal bewusst darüber bin, welche harten Urteile ich unbewusst über mich selbst gefällt habe, kann ich sie nicht infrage stellen und mich auch nicht aus ihnen befreien.

Ich werde sie wieder und wieder durch mein Handeln bestätigen. Ich werde mich so weiter selbst verletzen und Frauen in ihren Vorurteilen bestätigen. Wenn du dein Leben maximal und glücklich entfalten möchtest, liegt innere Arbeit vor dir.

Vergib dir und anderen. Wenn du wissen willst, was zwischen Mann und Frau tatsächlich möglich ist, untersuche aufrichtig und genau, was du dir oder dem anderen Geschlecht noch nicht vergeben hast. Niemand kann dich zwingen zu vergeben.

Du hast das absolute Recht, an deinem Groll festzuhalten. Doch du schadest damit letztendlich nur einem Menschen. Dir selbst. Um eines ganz klarzustellen, Vergebung bedeutet nicht, eine destruktive Tat, z. B. einen Missbrauch, gutzuheißen. Wenn jemand eine Straftat begeht, muss er karmisch und juristisch die Konsequenzen dafür tragen. Punkt. Doch wenn du wieder und wieder mit Groll und Hass in die Vergangenheit zurückkehrst, weil dir so etwas geschehen ist, vergiftest du dein Herz und alle existierenden Beziehungen.

Du trübst bereits im Voraus jede neue Kreation. Also verstehe bitte, falls du bei den kommenden Seiten an manchen Stellen protestieren möchtest, ich verlange gar nichts von dir. Ich wünsche dir einfach nur maximale Freiheit und tiefstes Glück.

Deine Vergebung ist ein Akt der Gnade für dich. Du befreist deine kostbare Lebensenergie aus einer Erinnerung, damit du jetzt und hier machtvoll und glücklich kreieren kannst. Deine Vergebungsarbeit öffnet dich für ein neues Level an Beziehungen und heilt gleichzeitig das gesamte kollektive Feld.

Vergebung ist der Schlüssel zum Glück. Meist sind es Frauen, die mit sich hadern, wenn sie nicht so einfach vergeben können. Sie fühlen sich schuldig, weil sie sich nicht so schnell wieder öffnen können, wie es sich der Mann wünscht.

Es gibt ein wichtiges Gesetz in der Vergebungsarbeit. Vergebung findet ganz natürlich statt, wenn alles gesehen, gefühlt und anerkannt wurde. Wir können diesen Schritt nicht auslassen und selbst wenn wir es versuchen, wird uns dasselbe Thema etwas später wieder einholen.

Es gibt meiner Erfahrung nach vor allem zwei innere Erkenntnisschichten, die Frauen und Männer gern überspringen wollen, wenn es um die Vergebungsarbeit der Geschlechter geht. Die Frau stellt sich nicht gern dem mächtigen Gift ihrer Verachtung.

Der Mann weigert sich, die Folgen seiner sehr verschiedenen Formen der Gewalt voll anzuerkennen. Und so verharren viele Beziehungen und Systeme in einer Pattsituation, in der der Eiter dieser uralten Wunde nicht vollständig abfließen kann.

Solange wir uns nicht wirklich zuhören, sondern sofort zum Gegenangriff blasen, kann der Eiter nicht abfließen. Bitte mach dir bewusst, dass die Person, die dir gegenübersteht, nicht nur eine Geschichte mit dir hat.Am Beispiel, wenn dir eine Frau das ganze Ausmaß ihrer Verachtung gegenüber Männern zeigt, mach dir klar, dass dies nicht alles nur dich betrifft. Ihre Wunde ist wesentlich älter. Bleib stehen. Höre zu.

Fühle mit dieser Frau mit. Als Mann Verantwortung für männliche Gewalt zu übernehmen, betrifft natürlich auch deinen persönlichen Teil. Doch es geht weit darüber hinaus. Du bist jeder Frau gegenüber ein Repräsentant des gesamten männlichen Feldes.

Damit will ich sagen, ihr steht euch nie nur allein gegenüber. Hinter euch und in euch wirkt das gesamte kollektive Feld. Jede Wunde, die ihr aufkratzt und verstärkt, verhärtet das gesamte Feld. Eure Vergebungsarbeit heilt das gesamte Feld.

Ich werde nun zunächst auf das Gift der Frau und auf die Gewalt des Mannes näher eingehen, bevor ich die Schritte der Vergebung erläutere. Ich kann und will dich nicht zwingen, dich diesem Thema zu stellen.

Vielleicht bist du noch nicht bereit, deinen Part der Verantwortung voll zu übernehmen. Es ist immer einfacher, der anderen Seite die Schuld zu geben. Die Dämonen der Verachtung in dir. Wirkliche Vergebungsarbeit beginnt meist nicht mit einem Friedensangebot, sondern mit unserer Bereitschaft, die Dämonen ans Licht zu bitten, die gar nicht an Frieden interessiert sind.

So tragen die meisten Frauen eine uralte Verachtung dem männlichen Geschlecht gegenüber in sich. Und mal ganz ehrlich, wem wundert’s. Doch sie sind sich dieser Verachtung eben selten voll bewusst. Manchmal blitzt die Bitterkeit in einem verächtlichen Witz, einem genervten Augenverdrehen oder arroganten Ratschlägen hervor. Doch so kann die Wunde nicht heilen. Sie wird chronisch. Sie macht dich blind für das Potenzial des Mannes und das eurer Beziehung. Für Frauen bedeutete radikale Ehrlichkeit lange Zeit Lebensgefahr.

Und leider gilt dies auch heute noch in vielen Bereichen dieser Welt. Auch in Deutschland leben viele Frauen mit dieser Bedrohung. Das muss uns ganz klar sein, wenn wir Frauen naiv einladen, doch endlich die ganze Wahrheit auszupacken.

Um zu überleben, haben Frauen gelernt, netter zu erscheinen, als sie sind. Sie stellen sich dumm, damit er sich schlau fühlen kann. Sie lächeln, selbst wenn der Schwachsinn, den er erzählt, sie kolossal nervt.

Frauen mussten so lange die netten Beziehungshüterinnen spielen, dass sie sich dieses Selbstbild mittlerweile selbst abkaufen. Vielleicht kommt dir das bekannt vor. Doch was, wenn das nicht die ganze Wahrheit ist? Was, wenn deine nette Fassade nur die Hälfte der Geschichte erzählt? Was, wenn du im Keller deines Unterbewusstseins einen Dämon der Verachtung eingesperrt hast, der sich vom hochtoxischen Abfall deiner Bitterkeit und der deiner Vorfahren ernährt?

Jede nicht vollständig kommunizierte Enttäuschung und Empörung über alle Dummheiten, Grobheiten und Ungerechtigkeiten von Männern wandert hierher und speist die Dämonen. Sie ist so verletzt worden, dass sie diesen Typen gar keine Chance mehr einräumen möchte.

Sie will, dass sie wieder versagen, denn dann bekommt sie neue Nahrung. Gleichzeitig hast du sehr wahrscheinlich im Laufe deines Überlebenskampfs gelernt, diese hässliche Energie zu verstecken. Du weißt, dass die Männer bewundert werden wollen, also zeigst du ihnen deine Schokoladenseite.

Du strahlst und du flirtest, was das Zeug hält. Ich wette, dass so gut wie keiner der Männer in deinem Leben je all deine Vorurteile und deine Verachtung zu sehen bekommen hat. Wahrscheinlich hast du sie selbst nie vollständig an die Oberfläche geholt.

Denn du weißt nicht, was dann passiert. Vielleicht rennen alle Typen weg, vielleicht wirst du beziehungsunfähig, also unterdrückst du die Dämonen und machst gute Miene. Doch sie sehnen sich nach Heilung, die Dämonen wollen erlöst werden.

Von Zeit zu Zeit taucht ein Mann auf, dem du etwas mehr vertraust. Du lässt ihn näher an dich heran und wenn du dich ganz sicher fühlst, öffnest du den Keller. Und das sieht am meisten so aus, dass du gemein wirst. 

Du fängst dann an zu sticheln und zu meckern. Wie viele Männer versteht er das wahrscheinlich nicht? Er fragt sich verwundert, was ist passiert? Gestern war sie doch noch so charmant mit mir. Er fühlt sich bestraft.

Doch eigentlich sollte er sich freuen, denn du hast ihn auserwählt. Weil du ihm mehr zutraust, lässt du jetzt langsam deine Dämonen an die Oberfläche kommen. Ich wünsche mir so sehr, dass dieses Buch auch dazu beiträgt, dass Männer mehr in diesem Feuer stehen bleiben können.

Und gleichzeitig wünsche ich mir, dass Frauen aufhören, auf diesen einen Ritter zu warten. Entledige dich jetzt deines Giftes. Egal, ob du in Partnerschaft bist oder allein. Finde gute Freunde und Freundinnen, Schwestern, Therapeut:innen, denen du ehrlich deine dunkle Seite zeigen kannst.

Du bist nicht nur die Göttin der Geburt, der Lust und der Liebe. Du bist auch Kali, die dunkle Göttin der Zerstörung. Wie viel Empörung, Wut und Ablehnung gegenüber Männern haben sich in dir angestaut.

Manches davon wurde wahrscheinlich durch deine persönliche Erfahrung ausgelöst. Aber selbst wenn du Glück hattest, was macht es mit dir, in einer Welt zu leben, in der frauenfeindliche Chauvinisten Präsidenten werden können, in der Frauen immer noch für ihre Liebe gesteinigt werden, in der Mädchen nicht zur Schule gehen dürfen.

Wir kommen aus einer so frauenfeindlichen Vergangenheit und wir erleben immer noch so viel Unterdrückung und Ungerechtigkeit dem weiblichen Geschlecht gegenüber. Was macht das mit dir? Was fühlst du dazu?

Dieser Eiter muss abfließen. Wenn du darauf sitzen bleibst, vergiftet er unterschwellig alle deine Beziehungen zu Männern. Du wirst Beziehungen kreieren, die dich nicht erfüllen, und du wirst dem Mann bis zum letzten Atemzug spüren lassen, wen du dafür verantwortlich machst. Am giftigsten wirkt dein unbewusster Groll auf deinen Sohn ein. Auch wenn du mit ihm nie darüber sprichst, er wird spüren, wie sehr du Männer verachtest. Er wird sich schuldig fühlen, weil er auch einer von denen ist.

Und er wird sich unbewusst vornehmen, nicht so zu werden wie die. Und so kappt er sich von seinen männlichen Wurzeln ab und der nächste Frauenversteher ist geboren. Ich möchte dich mit meinen drastischen Worten nicht erschrecken oder vor den Kopf stoßen, sondern liebevoll aufwecken.

Du bist ganz sicher nicht nur nett. Deine Verachtung ist nur die erste graue Schicht über der eigentlichen Lava deines Vulkans. Und darunter ist Wut. Kreiere geschützte Räume, in denen du zur Furie werden kannst.

Schau nicht weg. Lass die Wut kommen. In dir ist der Schmerz und der Zorn jeder Frau. Über Männer, aber auch über euch selbst. Darüber, dass ein so stolzes, wunderschönes, intelligentes Geschlecht jahrhundertelang stillgehalten hat.

Lass alles kommen. Der angestaute Frust über dumme Gespräche, grobschlächtige Berührungen und so viele Ungerechtigkeiten. Die Trauer über all das verschwendete Leben im Aussetzen, im Warten und Hoffen auf ein Wunder.

Der Schmerz über deinen Selbstverrat. Ich will keiner Frau künstlich Wut einreden. Ich bin ganz ehrlich, ich bin als Mann gar nicht scharf auf deine Wut. Denn ich weiß aus eigener Erfahrung, sie ist unbequem und bedroht viele der angenehmen Illusionen, in denen wir Männer uns eingelullt haben.

Doch ich sehe ganz klar, dass diese latent mitgeschleppte, passive Aggressivität, verborgen unter antrainierter Nettigkeit und rosaroten Konzepten von Liebe, nicht nur euch vergiftet, sondern auch uns Männer.

Wir haben vielleicht keine Worte dafür, aber wir Männer spüren eure Verachtung. Wir reagieren darauf mit Trotz oder Rückzug. Wir haben uns mittlerweile so daran gewöhnt, euch zu enttäuschen, dass wir selbst gar nicht mehr an den König in uns glauben.

Ich entlasse uns Männer damit nicht aus unserer Verantwortung. Doch du musst dir als Frau darüber klar sein, wie mächtig du bist. Auch wenn Männer zu stolz sind, es zuzugeben, wir haben uns über Millionen Jahre hinweg an euch orientiert.

Wie ihr auf unsere Worte und Handlungen reagiert, bremst oder stimuliert uns. Wenn du einem Mann wichtig wirst und er deine unbewusste Verachtung spürt, schwächt das seinen Glauben an sich selbst. Er wird irgendwann nicht mehr nach dem Höchsten streben, sondern sich damit abfinden, enttäuscht oder bestenfalls mittelmäßig befriedigt zu haben.

Tragen auch Männer Verachtung in sich? Ja, doch meist nehmen wir uns viel mehr Freiraum, sie auch zu zeigen. Wir zeigen unsere Verachtung in unserer Körpersprache, in abfälligen Witzen, wir brüllen, wenn es uns passt, oder wenn wir keinen Bock auf Begegnung haben, drehen wir uns einfach um und schweigen.

Wir benutzen Frauen als Objekte, wir trauen ihnen weniger zu. Ich behaupte, ein Mann hat seine Verachtung wesentlich stärker ausgelebt und erliegt oft einem Irrtum. Wir glauben, dass wir Frauen verachten, doch in Wahrheit verachten wir uns selbst.

Wir haben keine gute, gesunde Beziehung zu unserem eigenen Geschlecht. Unter unserem arroganten, selbstsicheren Getue mögen wir viele Eigenschaften an uns selbst nicht. Wir glauben, dass wir Frauen für ihre Schwäche, ihre Irrationalität oder ihre Emotionalität verachten, doch in Wahrheit haben wir unsere Schwäche, Irrationalität und Emotionalität nicht integriert.

Wir glauben, dass wir Frauen dafür verachten, dass sie uns nicht so lieben, wie wir sind. In Wahrheit lieben wir uns nicht so, wie wir sind. Wenn du dich als Mann deiner Vergebungsarbeit öffnest, hole auch deine Verachtung Frauen gegenüber ehrlich an die Oberfläche und vor allen Dingen schau dir an, was du an dir verachtest und was du davon auf die Frauen projiziert hast.

**Der Dämon der Gewalt in dir:** Ich habe mich lange gefragt, warum es vielen Männern so schwerfällt, ihren Part der Heilungsarbeit in einer Beziehung zu leisten. Ein Grund ist ganz sicher, dass wir dafür liebgewonnene Privilegien infrage stellen müssen.

Doch mittlerweile glaube ich auch, dass es viele von uns tatsächlich noch nicht erkennen. Wir verstehen einfach noch nicht, was männliche Gewalt dem Planeten, den Frauen, Kindern und uns selbst angetan hat.

Es ist natürlich leichter, dies zu leugnen, als mitten in den Mist aufzuwachen und ihn zu fühlen. Damit ein Vergebungsprozess beidseitig und vollständig stattfinden kann, muss der Täter bereit sein, zu fühlen, was er dem Opfer an Leid zugefügt hat.

Wir alle kennen den Unterschied zwischen einer dahingerotzten, oberflächlichen Entschuldigung und der aufrichtigen Bitte um Verzeihung, weil wir wirklich mitfühlen. Ich möchte zwei mögliche Missverständnisse aus dem Weg räumen.

Erstens, es geht nicht nur um dich. Es geht um uns alle. Die Rede ist hier nicht nur von dem Scheiß, den du, Mann, ganz konkret selbst verbockt hast. Vergebung, in der hier angesprochenen und auch erforderlichen Dimension, ist kollektive Heilungsarbeit.

Wenn du darauf beharrst, dass dich das alles nichts angeht, hast du noch nicht verstanden, wer du bist. Du bist nicht nur ein Mann in einem Körper mit seiner kleinen, begrenzten Geschichte. Du bist, ob du willst oder nicht, Teil eines wesentlich größeren Wesens und ein Kapitel in einer wesentlich größeren Geschichte.

Wir Deutschen tun uns ja nach wie vor schwer, Verantwortung für die Verbrechen Deutschlands im Zweiten Weltkrieg zu übernehmen. Die unmittelbar betroffenen Generationen mögen sich dieser Aufarbeitung aus Selbstschutz und Verleugnung entzogen haben.

Doch was die jüngeren Generationen betrifft, liegt die Ursache nicht im Willen, sondern im begrenzten Selbstverständnis. Politiker und Historiker versuchen uns über Moral an das Thema heranzuführen.

Doch wenn du mich fragst, greift das zu oberflächlich. Wir brauchen ein wesentlich tieferes Verständnis für die zeit- und personenübergreifende Wirkung von Vergebung. Wir verstehen noch nicht genug, was die Ereignisse von damals mit uns heute zu tun haben.

Wir begreifen Zeit linear. Wir denken, was vorbei ist, ist vorbei. Wir definieren uns selbst vom Zeitpunkt unserer physischen Geburt an. Doch beides ist falsch. Die Zeit verläuft nicht nur in eine Richtung.

Die Dimensionen beeinflussen sich. Unsere Weigerung, den Zusammenhang zwischen damals und jetzt zu erkennen, hält nicht nur das Leid der Vergangenheit fest. Es sorgt dafür, dass sich die nicht erlöste Geschichte in der Zukunft wiederholen wird.

Und du bist nicht nur dieses eine Leben. Du bist das Ergebnis vieler vergangener Leben und beeinflusst viele zukünftige Leben. Du bist nicht nur du. Du bist der Zugang zum kollektiven Feld der Menschheit.

Das bedeutet, du darfst und du musst als Mann begreifen, dass dich alle männliche Gewalt auch in anderen Männern und anderen Zeiten etwas angeht. Da, wo du etwas Neues lernst, lernt das gesamte Feld etwas Neues.

Wenn die Frau dir gegenüber durch dich eine wirklich neue Erfahrung mit Männern machen kann, schöpfen alle Frauen Hoffnung. Zweitens, es geht nicht um Schuld, es geht um Verantwortung. Niemand, auch nicht die Frauen, haben etwas davon, wenn du dich in Schuldgefühlen windest und ab jetzt impotent und mit eingezogenen Schultern durch die Gegend läufst.

Es nutzt aber auch nichts, wenn du dich wie ein kleiner, bockiger Junge mit verschränkten Armen der Heilungsarbeit entziehst und dich darauf berufst, dass du ja nicht an allem schuld warst. Darum geht es gar nicht.

Es geht um die Übernahme von Verantwortung. Schuld lähmt, Verantwortung befreit. Du hast als Mann Verantwortung für jede Gewalt und jede Ungerechtigkeit, die du selbst in diese Welt bringst. Und du hast als Repräsentant des gesamten männlichen Feldes Verantwortung für die Heilungsarbeit, die zwischen Frauen und Männern ansteht.

Diese Arbeit beginnt mit unserer Bereitschaft, stehen zu bleiben und zuzuhören. Wir werden aus unserer Position heraus niemals vollständig begreifen, was ein männliches Privileg und was männliche Gewalt ist.

Dafür müssen wir lernen, Frauen zuzuhören. Halte dich nicht damit auf, wie sie es dir sagt und wie sehr es eventuell dein Ego verletzt. Bleib bitte stehen und höre Frauen zu. Lass dir erklären, was bestimmte Situationen mit ihr machen.

Höre nicht nur intellektuell zu, sondern sei bereit, dies auch zu fühlen. Höre hin, auch wenn es nicht deine Frauen oder deine Tochter sind. Frauen sehnen sich nach der Erfahrung, dass Männer stehen bleiben, lauschen und mitfühlen.

Vielleicht erscheint dir im Augenblick der Begriff Gewalt noch übertrieben, weil du dich selbst für einen Mann von sanftem Wesen hältst. Doch erstens, noch einmal, geht es nicht nur um dich, sondern um eine kollektive Dimension.

Zweitens wirst du, wenn du Frauen aufmerksam zuhörst, verstehen, dass Gewalt auf sehr vielen verschiedenen Ebenen ausgedrückt werden kann. Auch durch Blicke, durch Sitzhaltung, durch ungerechte Gesetzgebungen, durch abfällige Witze, durch Pornografie, durch Abwenden und natürlich durch psychische und körperliche Gewalt und Missbrauch.

Noch einmal, weil es so wichtig ist. Es geht mir nicht um Schuld, es geht um ein Erkennen, wie sehr Gewalt alle unsere Systeme, unser Denken und Fühlen geprägt haben. Es geht darum, deinen Part der Verantwortung zu sehen und zu übernehmen.

Erst, wenn unsere Welt für den Eros in uns allen ein sicherer Ort geworden ist, werden nicht nur Frauen und Kinder, sondern auch wir Männer aufatmen, uns entspannen und uns neu, sanfter und empathischer aufeinander zu bewegen.

Bringe deine Beziehung in Ordnung, aber bleib da nicht stehen. Wenn du ein guter Mann sein willst, dann öffne dein Herz für jede Ungerechtigkeit. Beschütze jedes Mädchen auf der Straße. Behandle jede Frau respektvoll.

Fordere jeden deiner Brüder heraus, seine Gewalt endlich in den Griff zu bekommen. Bist du bereit, der anderen Seite zuzuhören und dich auf eine gute Weise herausfordern zu lassen? Und bist du bereit, an einer für alle Frauen und Männer gerechten Welt mitzuarbeiten?

Auch wenn du dabei definitiv einige Vorrechte verlieren wirst, wirst du so viel mehr gewinnen. Denn der Dämon unserer Gewalt hat sich nicht nur gegen Frauen gerichtet, sondern auch gegen uns selbst. Wir waren unvorstellbar hart zu uns selbst.

Wir haben unsere feinfühlige und zarte Seite unterdrückt. Wir haben uns durch das Leben gepeitscht, anstatt es zu genießen. Wir haben uns selbst verachtet, wenn wir schwach waren. Vergebung bedeutet auch, dir anzuschauen, wie oft du dir selbst gegenüber Gewalt angewendet hast, indem du versucht hast, die Erwartungen der Welt, deiner Eltern oder der Frauen deiner Seite zu erfüllen.

Wenn du Frieden finden willst, Mann, dann bleib bitte stehen. Hör deinem Herzen mehr zu. Hör den Frauen an deiner Seite mehr zu. Es ist Zeit, die Rüstung abzulegen, um zu heilen. Tragen auch Frauen Gewalt in sich?

Natürlich. Und ich lade dich, Frau, ein, die Waffen deines Geschlechts genau und selbstkritisch zu untersuchen. Dafür wird es sehr hilfreich sein, den Männern mehr zuzuhören. Lass sie dich lehren, was sie als Gewalt von ihrer Seite aus empfinden.

Tatsächlich zeigen Statistiken eine Zunahme weiblicher Gewalt in Haushalten. Aktuell sind knapp 25% der Tatverdächtigen bei Partnerschaftsgewalt weiblich. Doch effektive Gewalt muss eben nicht nur körperlich ausgeübt werden.

Lügen, Manipulation und Verachtung sind auch Formen der Gewalt. Also ja, bitte, liebe Frau, schau auch du in diesen Spiegel. Das war eine Folge aus dem Podcast **Seelengevögelt** für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes.

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