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Wann ist der Mann ein Mann – Talk – Folge 23

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Wann ist der Mann ein Mann | Folge 23

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.

Einen wunderschönen Tag ihr lieben Männer da draußen. Zuallererst ein fettes Dankeschön für die Einladung, hier zu sprechen, und ein direktes Dankeschön an dich, Mann, dass du dir die Zeit nimmst, mir deine Aufmerksamkeit schenkst und das jetzt gerade siehst.

Ich habe mir im Vorfeld natürlich Gedanken darüber gemacht, was ich hier auf diesem Kongress mit euch teilen möchte, was ich teilen kann, was wertvoll ist. Ich gehe davon aus, dass ihr ganz, ganz viele unterschiedliche, wertvolle, kompakte Impulse bekommt, und ich habe mir gedacht, ich möchte heute nicht als Coach hier erscheinen.

Ich möchte auch nicht als Trainer zu dir sprechen, sondern ich würde total gern mit dir jetzt gerade die Atmosphäre eines Gesprächs kreieren. Es kann sein, dass du mich kennst, es kann sein, dass du mich noch nicht kennst, es kann sein, dass du mich magst oder nicht magst, aber ich möchte dich gern einladen, diese kostbare Zeit zu nutzen und dich einfach mal auf das Gefühl einzulassen.

Ich bin ein stinknormaler Mann wie du. Wir sitzen gerade zusammen, vielleicht beim Bier oder was auch immer du gern trinkst, und wir unterhalten uns. Wir unterhalten uns total ehrlich. Also, bei allem, was ich heute mit dir teilen möchte, komme ich nicht von dem Punkt, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe oder alles schon verstanden habe und perfekt lebe. Aber ich möchte gern mit dir von Mann zu Mann, von Bruder zu Bruder, von Freund zu Freund teilen, was mich seit einigen Jahren bewegt in Bezug auf uns Männer in dieser Welt. Und ich möchte dir ein paar Fragen stellen, Fragen, die mich bewegen, die mich herausfordern, und ich würde dich total gern einladen, diese Fragen in dein Leben zu nehmen und wirken zu lassen.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich schaue mich in den letzten Jahren aufmerksam um und mir fehlen die Männer, die coolen Männer. Ich habe ein paar coole Männer als Freunde, zu mir kommen auch in unsere Arbeit richtig coole Männer, aber was ich vor allem meine, ist, wenn ich durch die Straßen gehe, wenn ich mir anschaue, wie wir Männer so wirken, wie wir drauf sind, wenn ich mir die Medien anschaue, die Politiker, dann habe ich überall das Gefühl, hey, mir fehlen richtig coole Männer. Und damit meine ich nicht Arbeitsmaschinen oder Leistungsmaschinen, sondern ich meine Männer, bei denen ich das Gefühl habe, wenn ich sie sehe, da bin ich stolz, ein Mann zu sein.

Da habe ich das Gefühl von: Wow, geil, dass ich mit diesem Typ zu einer Spezies gehöre. Und ich habe auch das Gefühl, dass wir uns selbst individuell fehlen. Ich bin mir sicher, wenn du hier an diesem Kongress teilnimmst und deine Zeit investierst, dass es irgendwo in deinem Leben zumindest Fragen gibt, was deinen Ausdruck der Männlichkeit betrifft.

Ich habe mich in den letzten zwei Jahren sehr viel mit der Frage beschäftigt: Was ist eigentlich mit uns Männern los? Das betrifft mich persönlich. Ich gehe jetzt auf die 50 zu, vielleicht liegt es auch daran. Das heißt, ich merke, ich bin in einer Phase, wo ich bestimmte Werte nochmal ganz neu für mich definieren möchte, wo es für mich wichtig ist, auch nochmal sehr genau hinzuschauen, was ist der Sinn meines Lebens, wofür bin ich wirklich hier, was machen gute Freundschaften aus? Aber auch in meiner Arbeit habe ich mich gefragt: Okay, was ist mit uns Männern los? Und meine These, die ich hier einfach in diesem Kongress mit dir und uns allen teilen möchte, ist: Ich glaube, wir Männer stecken mitten in einer Krise, und vielen von uns ist noch gar nicht bewusst, wie tief diese Krise geht.

Wir sind darauf trainiert worden, cool zu sein. Wir glauben, dass es wichtig ist, immer Bescheid zu wissen, immer zu funktionieren. Und viele Männer da draußen laufen immer noch mit einer Art von Auslaufmodell herum, das einfach in unserer heutigen Zeit nicht mehr wirklich tragbar ist, das wirklich nicht mehr funktioniert.

Ich glaube nicht daran, dass es den einen Mann gibt. Ich finde es lächerlich, wenn Männer versuchen, alle jetzt einen auf Alpha zu machen. Ich glaube daran, dass es ganz, ganz viele gute, starke, geile Männer gibt, die noch schlafen.

Und ich bin selbst dabei, mich zu erwecken. Und ich möchte gerne mit dir ein paar Fragen teilen, die mir dabei helfen, immer wacher zu werden und immer klarer herauszufinden, was für eine Art von Mann ich eigentlich bin.

Die erste Frage, die ich dir gerne stellen möchte, ist: Hast du Stille in deinem Leben? Hast du Momente in deinem Leben, Zeiten, wo du dir den Luxus erlaubst, die Klappe zu halten? Wo du dir auch den Luxus erlaubst, der ganzen Welt da draußen zu sagen: Hey, ihr könnt mich jetzt alle mal, wo du alle Ratgeber aus der Hand legst, alles, was du gehört hast, und einfach still bist und dir selbst gestattest, nichts zu wissen. Also, ich lebe ein Leben, das so wild ist, dass ich eigentlich das Gefühl habe, ich kann mich jeden Monat an irgendeiner Stelle meines Lebens neu definieren, neu finden, neue Dinge entdecken. Und für mich ist es essenziell geworden, immer wieder die Augen zu schließen, innezuhalten und einfach diesen Kräften in mir zu erlauben, sich zu zeigen, mit mir zu sprechen, sich fein zu justieren und mich zu führen. Ich habe das Gefühl, wir Männer werden heutzutage so bombardiert. Wir werden bombardiert von unseren Frauen, von unseren Kindern, von der Gesellschaft, von Männerratgebern. Alle wollen irgendwas von uns, alle reden auf uns ein, alle sagen uns, was wir sollen, was wir nicht dürfen. Und ich glaube, dass wir Männer an einem massiven Paradigmenwechsel stehen, wo wir eigentlich noch gar keine Ahnung davon haben, wie der Mann der neuen Zeit aussieht, sondern wir dürfen ihn entdecken. Und ich brauche dafür Stille.

Also mir tut es zum Beispiel total gut, am Morgen, selbst wenn ich das Gefühl habe, ich habe einen tierisch beschäftigten Tag vor mir, einfach zu sagen, ich gönne mir diese 20 Minuten. Und am Abend auch nochmal zu sagen, nach dem bildenden Tag, ich setz mich hin, ich halte die Klappe, ich schließe die Augen und lasse es sein.

Und ich möchte dich von Herzen einladen, weil du wirst ja hier in diesem Kongress ganz viele verschiedene Impulse bekommen, die wertvoll sind. Manche davon werden sich sehr wahrscheinlich auch widersprechen. Das liegt in der Natur der Dinge. Folge nicht irgendetwas, nur weil es cool klingt, sondern lass die Impulse wirken, nimm sie mit in deine Stille und schau, was wirklich in Resonanz mit dir geht.

Die zweite Frage, die ich dir gerne stellen möchte, ist: Wie jagst du nach Kraft? Für mich gibt es eine Menge Beute da draußen, und das sind all die Menschen – das meine ich ganz in Liebe –, die durch diese Welt schlafen, die sich vorgeben lassen, was zu tun ist, die konsumieren, die produzieren, die im Hamsterrad mitrennen. Das ist die Beute. Das ist die Beute von Menschen, die wacher sind. Das ist die Beute von Frauen, die uns sagen wollen, was zu tun ist. Das ist die Beute unserer Väter. Das ist einfach Beute. Und für mich hat mein Leben ganz, ganz viel damit zu tun, herauszufinden, wie ich Kraft jage.

Kraft bedeutet für mich Bewusstsein. Wenn ich Kraft sage, meine ich nicht den starken Max zu markieren, sondern ich meine wirklich, meinen Geist in mir zu sammeln, dem Leben in mir zu erlauben, sich zu konzentrieren auf eine Art und Weise, dass ich wach durch meinen Tag gehe.

Und dann ist plötzlich ganz offensichtlich jeder einzelne Tag ein Kosmos für sich, eine Riesenchance, und jeder einzelne Tag birgt eine Menge Möglichkeiten, Kraft zu verlieren oder Kraft zu gewinnen.

Und ich persönlich glaube, dass wir Männer vielleicht sogar noch mehr versucht sind, Kraft zu verlieren als Frauen. Wir haben einen sehr agilen Geist, einen sehr logisch-rational denkenden Geist, aber eben auch einen Geist, der sich schnell Dinge rein denken kann, der Dingen folgen kann.

Dinge, die vielleicht gerade trendy sind, Dinge, die uns horny machen. Kraft sammeln heißt für mich wirklich, Rituale für dich zu finden, die dein Bewusstsein, deinen Geist wirklich in dir sammeln.

Also für mich beginnt das mit der Stille am Morgen. Das geht weiter damit, dass ich mir jeden Tag gute Fragen stelle, dass ich mich frage, welche Werte ich heute leben möchte und dass ich vor allen Dingen anfange, meinen Alltag ganz genau anzuschauen und zu gucken, was kostet mich Kraft und was gibt mir Kraft.

Viele Gespräche, die ich früher geführt habe, haben mir Kraft genommen, und ich habe das nicht mal gemerkt. Ich habe da gesessen, und wir haben uns gegenseitig eingenudelt um irgendwelche Themen, die keinen Schwanz interessiert haben und auch kein Gehirn und kein Herz.

Und irgendwann habe ich angefangen zu realisieren, jedes einzelne Gespräch in meinem Leben kostet mich Kraft oder gibt mir Kraft. Ein Thema kann mir Kraft geben oder es kann mir Kraft nehmen. Die Art und Weise, wie ich laufe, wie ich mich hinstelle, kann mir Kraft geben oder sie kann mir Kraft nehmen.

Was gibt dir Kraft? Das kann ich nicht für dich regeln, dafür ist nicht deine Geliebte verantwortlich. Darum musst du dich kümmern. Für mich ist jeder Mann ein Krieger und wir leben

 immer noch auf einem Kriegsplatz. Und falls du jemand bist, der sagt, oh, ich kann mit Krieg und so nichts anfangen, guck dir doch die Welt an.

Wir brauchen richtige Krieger. Nicht Krieger, die gegen etwas kämpfen, nicht Krieger, die sich aggressiv über die Grenzen von anderen hinweg bewegen, sondern Menschen, die begreifen: Hey, in diesem Leben geht es auch darum, Tests zu bestehen.

In diesem Leben geht es darum, dass ich herausfinde, wer ich bin, was wesentlich ist und was unwesentlich. Und ich bin ein großer Optimist und ich liebe Technologie. Gleichzeitig beschäftigt mich gerade die Frage: Okay, wo bewegt sich unsere Gesellschaft gerade hin?

Was werden sehr wahrscheinlich die Trends in den nächsten 10 bis 20 Jahren sein? Und einmal, was ich sehe, ist eine ultimative Herausforderung, die wir haben werden, zu lernen, all die Technologie, die sehr oft von männlichen Geistern erschaffen worden ist, auf eine sinnvolle Art und Weise zu nutzen.

Und das können nur Menschen, das können nur Männer und Frauen, die in ihrer Kraft sind, weil ansonsten schluckt uns das andere. Ansonsten sind wir Zombies, die an den Geräten hängen, und ich wünsche mir, dass wenn ich durch die Straßen meiner Stadt gehe, dass ich Männern in die Augen schauen kann und sehe, dass jemand zu Hause ist.

Das kann ganz unterschiedlich sein. Also, ich habe männliche Freunde, für die bringt es ihnen Kraft, wenn sie ganz sanft Tai Chi machen, andere machen Yoga, manche gehen zum Boxen, Karate, manche lesen Bücher, hören sich eine Symphonie an. Erstelle deine Liste von Kraft.

Die nächste Frage ist eine Frage, die mich zutiefst umtreibt. Das ist quasi ein Lebensthema von mir und es ist auch etwas, was sich immer durch meine Arbeit zieht und sehr wahrscheinlich noch lange ziehen wird.

Und gerade in den letzten Jahren habe ich gemerkt, wie wichtig dieses Thema für uns Männer ist. Ich möchte dich fragen, ob du deine Mission lebst. Für mich ist ein Mann ein Schöpfungswerkzeug der Schöpfung.

Wenn du dich einfach mal neurophysiologisch damit beschäftigst, wie ein männliches Hirn gestaltet ist, dann wird klar, wir sind nicht dazu designt worden, einfach nur da zu sitzen und zu meditieren. Und nochmal, ich liebe meditieren, aber wir sind dafür da, um zu gestalten.

Wir haben einen Geist, der schöpferisch, der logisch denkt. Wir haben einen starken Logos in uns. Wir können auch metaphorisch sagen, wir haben nicht nur einen physischen Schwanz, sondern wir haben einen geistigen Schwanz, der sich aufrichten möchte. Und der in einer gewissen Weise, ich hoffe, du kannst es nehmen, auch dafür da ist, dieses Universum zu vögeln.

Wenn du dich umschraust, dann siehst du: Hey, das machen Männer seit vielen tausend Jahren, aber ganz oft auf schnappenweise, die sehr zerstörerisch ist. Und deswegen verstehe ich, dass viele Männer heutzutage eine schöpferische Erektionsstörung haben.

Das heißt, sich nicht mehr wirklich voll einzubringen, sondern vielleicht zu sagen: Oh Gott, wir Männer, wir haben so viel angerichtet, also halte ich mich lieber zurück. Oder vielleicht sagen, wenn du gerade auf der spirituellen Reise bist: Oh, ich habe durchschaut, dass diese Welt eine Illusion ist, also brauche ich gar keinen Teil haben.

Hey, aber du hast ein Hirn und du hast eine Seele, die dafür da ist, sich auszudrücken. Und mit Mission meine ich das, was ein Mann auf diese Welt zu bringen hat, damit er am Ende seines Lebens sagen kann, mein Leben ist erfüllt.

Mit Mission meine ich nicht etwas, was du anderen Menschen überhilfst. Ich meine mit Mission auch nicht etwas, wozu dich alle anderen zwingen und sagen: Boah, bist du toll. Also, ich habe wirklich lange Zeit, das ist mir irgendwann klar geworden, immer noch versucht, einfach die Anerkennung meines Vaters zu gewinnen.

Und für mich war es extrem wichtig, mich zurückzuziehen und mich zu fragen: Hey, wenn es meinen Alten nie gegeben hätte, und wenn ich den Segen eines anderen Mannes nie bekommen würde, wofür bin ich wirklich hier?

Und mir ist irgendwann klar geworden, dass ich extrem viel in dieser Welt dafür gemacht habe, Frauen zu imponieren. Und auch da ist es wichtig, wenn du dich als Mann mit deiner Mission beschäftigst, dass du dir klar machst, dass – zumindest in meinem Fall – deine Mission sehr wahrscheinlich sehr viel mehr sein wird als: Ich bin für eine Frau da und ich bin für eine Familie da.

Damit meine ich nicht – und da ist es mir ganz wichtig, richtig verstanden zu werden – ich folge jetzt meiner Mission und mache jetzt mein Ding und lasse meine Familie im Stich. Ein starker Mann, ein cooler Mann kann seiner Mission folgen und sich richtig gut um seine Familie kümmern und ist ein richtig guter Liebhaber.

Es wird Punkte geben, wenn du dich anfängst, mit der Frage zu beschäftigen: Warum bin ich wirklich hier? Da wirst du merken, dass die Frau an deiner Seite oder der Mann, je nachdem mit wem du zusammen bist, mit dir in eine Art von Konkurrenz tritt.

Frauen stehen manchmal der Mission eines Mannes skeptisch gegenüber. Und das hat seine Gründe. Erstens haben Frauen sehr oft die Erfahrung gemacht, dass wir Scheiße bauen, dass wir mit unserer Mission diese Erde wirklich ausbeuten, verbrennen, dass wir weggehen, dass wir dann nicht mehr wirklich da sind.

Und dann ist es natürlich auch so, dass die Frau spürt, wenn der Mann seine Mission findet, hat er quasi noch eine Geliebte. Und meine Erfahrung ist, dass diese Geliebte – meine Mission – mir noch näher steht als meine Frau.

Und als ich angefangen habe, mich mit dieser Mission zu beschäftigen, habe ich gespürt, wie Andrea mich argwöhnisch beäugt hat, wie sie mich auch wirklich getestet hat. Und sie musste die Erfahrung machen, dass wenn ich meiner Mission folge, das nicht bedeutet, dass sie weniger von mir hat, sondern im Gegenteil.

Ein Mann, der weiß, wofür er hier ist auf diesem Planeten und sich dafür voll einsetzt, wird für seine Frau und seine Kinder viel mehr da sein als der Mann, der das nicht weiß. Der sitzt vielleicht seine Zeit mit Kindern und Familie ab, aber da gibt es etwas – lass es mich unsere Seelenfeuer nennen – was noch fehlt.

Was ist deine Mission? Das kann ich dir nicht sagen. Aber ich weiß, und davon bin ich hundertprozentig überzeugt, dass wir Männer etwas in uns haben, was wir abzusetzen haben. Und dass es darüber hinausgeht, darüber nachzudenken, kluge Worte zu verlieren. Sondern wir haben etwas in uns, was diese Welt schöner machen kann.

Wir haben etwas in uns, das durch unseren schöpferischen Ausdruck die Schöpfung feiert. Und das kann etwas ganz Kleines sein, etwas ganz Leises oder vielleicht etwas ganz Großes und etwas ganz Lautes. Und das hat extrem viel damit zu tun, dass du verstehst: Deiner Mission zu folgen bedeutet nicht, dein Ding zu machen.

Dein Ding zu machen, das ist etwas für kleine Jungs, die sagen: Okay, die Welt ist mein großer Abenteuerspielplatz und ich mache mein Ding. Meiner Mission zu folgen bedeutet für mich, jeden Morgen sinnbildlich – und manchmal mache ich das physisch – auf die Knie zu gehen, die Arme zu öffnen, meinen Geist zu leeren und dem Leben zu sagen: Ich bin bereit, ich bin dein Werkzeug, ich bin dein Schwert, ich bin dein Diener, bitte nutze mich. Und mich auch immer wieder zu fragen: Okay, wenn ich mal abtrete, egal wie lange ich zu leben habe, was soll durch mich auf dieser Welt besser geworden sein?

Vielleicht klingt das altmodisch für dich, aber ich stehe mittlerweile richtig auf diese altmodischen Tugenden. Und ich spreche das hier mit dir so direkt an, weil ich für mich gemerkt habe, mich langweilen Gespräche unter Männern, die sich nicht mehr mit wesentlichen Dingen beschäftigen.

Ich möchte nicht mit einem Mann über irgendeine hypothetische Politik oder über irgendetwas hätte, wennste, Wolte reden. Ich möchte auch keine platten Witze mehr machen, vielleicht manchmal beim Grillen kurz, wenn es passt.

Aber vor allen Dingen, was mich bewegt, mit den Männern, denen ich nahe komme, darüber zu reden, warum bist du hier? Hast du für dich etwas gefunden, was dir so heilig ist, dass du dafür bereit bist, richtig viel zu opfern, dass du bereit bist, dafür allein dazustehen, dass du bereit bist, dafür angegriffen zu werden, dass du bereit bist, dafür abgelehnt zu werden, ausgelacht zu werden, aber etwas, wovon du sagst: Das ist meins. Das ist das, was ich auf diese Welt zu bringen habe. Und wenn dich das berührt, möchte ich dich von Herzen einladen, dem nachzugehen, weil für mich kommt da echte männliche Potenz her.

Ja, es ist cool, wenn wir auch cool vögeln können im Bett, aber das, was mich wirklich ausmacht und das, was dich wirklich ausmacht, das ist Geist. Und Geist will sich auf dieser Erde ausdrücken, sonst hätten wir nicht Arme und Beine.

Diese Mission zu finden ist nicht rational. Kleine Warnung, das ist nicht: Ich setze mich jetzt mal hin und denke mir was aus. Sondern für mich hat das etwas damit zu tun, zu verstehen: Ich kann sie nicht einkaufen. Für mich ist es die Haltung von Gebet. Und das ist auch nicht so, dass ich sagen würde, man hat seine Mission einmal gefunden und dann ist sie da für immer. Sondern meine Mission

 reift und sie verändert sich und sie will, dass ich immer wieder dafür ins Gebet gehe.

Cool. Jetzt noch eine Frage, die mir gerade seit einem halben Jahr echt, echt auf dem Herzen liegt. So, wenn ich mir anschaue, wohin sich die Welt entwickelt, wie beliebig viele Dinge werden, dann weiß ich, dass eine der zentralen Überlebensfragen der Menschen – und ich rede jetzt nicht vom materiellen Überleben, sondern ich rede vom geistigen Überleben – Werte sein werden.

Wir leben gerade in einer Zeit von massivem Werteverlust. Wir leben in einer Zeit, wo Menschen, die keine wirklichen Werte haben, an die Macht eines riesigen Landes kommen können und der ganzen Welt zeigen können: Fickt euch doch, ich mach das einfach so, wie ich will.

Wir leben in einer Zeit, wo viele, vor allem Männer, versuchen, mit irgendeiner Art von Online-Business halt mal Kohle zu machen, aber das ist überhaupt nicht wertebasiert. Wir leben in einer Zeit, wo Frauen sich nicht mehr auf Männer verlassen können, weil wir keine Werte mehr haben.

Wo Kinder zutiefst irritiert sind in unseren Patchwork-Familien, weil sie keine fucking Ahnung haben, ob der Typ morgen noch da ist oder nicht. So, was mich gerade bewegt, wenn ich einen Kerl zu schnappen kriege, wenn wir zusammensitzen, ist: Hast du Werte?

Und mit Werten meine ich nicht das, was wir alle mal total schnell runterlabern können: Oh, ich bin für die Liebe, ich bin für die Ehrlichkeit. Sondern hast du fünf bis zehn Werte in deinem Leben, die du so tief durchdacht hast, dass du selbst sofort spürst, wenn du sie verrätst? Und hast du auch selbst schon mal erfahren, im Feuer dieser Werte zu stehen?

So, ich habe jetzt gerade in meinem privaten Umfeld die Erfahrung gemacht, wenn ich einen Wert richtig klar habe, dann zwingt mich dieser Wert manchmal, einem Menschen gegenüber, den ich zutiefst liebe, eine brutal klare Haltung zu beziehen, die dazu führen kann, dass dieser Mensch sich abwendet, von der Zeit, die viele mit der nichts mehr zu tun haben.

Werte machen das Leben nicht einfacher. Werte machen das Leben, ich würde sogar sagen, unbequemer, weil in dem Augenblick, wenn du als Mann Werte klar hast, zum Beispiel deinen Wert: Will ich treu sein oder nicht? Und warum will ich treu sein oder warum will ich nicht treu sein? Was bedeutet für mich Ehrlichkeit? Wofür will ich Geld haben und wo blende ich einen geilen Schnitt, den ich machen könnte, vielleicht aus, weil ich einfach spüre, das entspricht nicht meinen Werten.

Wenn du deine Werte klar hast, für mich ist das wie so ein Leuchtturm in mir. Und dieser Leuchtturm zeigt mir sofort, wenn ich von meinem Pfad abkomme. Auch das mag altmodisch klingen, aber ich glaube, dass jeder von uns einen Pfad hat. Und wenn wir diesem Pfad treu sind, dann entsteht Selbstdachtung.

Selbstdachtung entsteht nichts dadurch, dass wir darüber reden und ein bisschen meditieren. Selbstdachtung entsteht für mich immer dann, wenn ich spüre: Ich bin von meinem Pfad abgekommen und wieder auf meinen Pfad zu kommen, kostet mich das, das, das.

So zum Beispiel, ich lebe mit einer Frau zusammen, die ich supergeil finde, es macht super viel Spaß und dennoch erlebe ich in unserer Beziehung Momente, wo ich spüre: Okay, wenn ich jetzt für meinen Wert gerade stehe, gibt es erstmal einen Liebesentzug und gibt es Chaos, gibt es Ärger, gibt es Streit, gibt es Konflikt. Bin ich bereit, mich dem zu stellen? Bin ich bereit, auf Geld zu verzichten für meinen Wert? Bin ich bereit, mir manchmal vielleicht einen Knoten in meinen Schwanz zu machen, weil ich einen ganz bestimmten Wert von Treue habe?

Hast du deine Werte? Für mich sind Werte wirklich das Schmiedefeuer, das einen Mann zu dem Mann macht, der er sein kann. Und bitte verstehe mich nicht falsch, ich stehe gerade nicht vor dir wie der Saubermann, der sagt: Boah, ich habe das voll drauf. So, ich habe jeden einzelnen Tag Momente, wenn ich Revue passieren lasse, wo ich sage: Hey, an der Stelle bist du nicht ganz wach gewesen, an der Stelle hast du rumgemogelt. Aber erst dadurch, dass du Werte hast, kannst du anfangen, das wieder klar zu ziehen und am Ende deines Lebens sagen zu können: Ich bin meinem Pfad treu geblieben, ich habe meinen Glauben gehalten. So, das macht für mich einen Mann aus.

Und dazu passt die nächste Frage: Hast du deine Eier bei dir? Ja, hast du deine Eier bei dir? Und du weißt, ich meine nicht deine physischen Eier, das ist auch cool, wenn du die bei dir hast, sondern ich meine deine energetischen Eier. Wo sind deine Eier? Krass viele Männer, wirklich krass viele Männer heutzutage haben ihre Eier abgeschraubt und die stehen eigentlich noch bei Mutti zuhause auf dem Nachtisch. Oder aber du hast die nächste Mutti gefunden und hast sie ihr ganz freiwillig abgeliefert. Krass viele Männer heutzutage sind so irritiert durch diesen Paradigmenwechsel und durch all das, was wir zu hören bekommen, wie ein Mann zu sein hat und wir sollen nicht mehr aggressiv sein und so weiter und sofort, dass sie selbst so viel Angst haben vor ihren Eiern, vor ihren geistigen Eiern. Das ist okay. Und bevor du jetzt vielleicht zu schnell sagst, nein, das betrifft mich nicht, für mich hat es nichts mit Bulli zu tun. Also, ich kenne Männer, die sind total soft, die sind leise, aber wenn du mit ihnen sprichst zum Beispiel über Werte, dann merkst du, okay, der Typ hat seine Eier bei sich.

Und dann gibt es Typen, die kommen so daher, verstehst du, ein Schrank, Türsteher wahrscheinlich. Und dann kommt die Frau, macht einmal Schatzi, uuuh, zack, weg. So, für mich gibt es einen riesen Unterschied zwischen ungesunder Aggression und gesunder Aggression. Es ist eine gute männliche Kraft, Aggression zu spüren. Und Aggression zu spüren heißt nicht, gegen jemand zu sein oder Gewalt anzuwenden. Im Gegenteil, ich bin sogar der Meinung, jemand, der seine Eier nicht wirklich bei sich hat, der hat es nötig, Gewalt im Außen anzuwenden. Zum Beispiel auch Gewalt über die Stimme. Mit Aggression meine ich einfach zu spüren: Hier bin ich, das sind meine Eier. Auszuhalten, zum Beispiel, wenn du als Mann der Frau, die du liebst, in die Augen schaust und zum Beispiel sagst – das war für mich ein ganz wichtiger Prozess –: Baby, ich habe für mich gewählt, ich möchte dir sexuell treu sein und ich habe aber auch für mich gewählt, dass all das, was ich in meinem Kopf in mir trage, was sich abspielt, an Fantasien, an Erregungen etc., dass das Raum haben darf. Dass, wenn ich durch die Straßen laufe und mich irgendeine weibliche Form anmacht, ich mir erlaube, das zu spüren, dass ich mir erlaube, erregt zu sein und kein schlechtes Gewissen dabei habe.

Seine Eier bei sich zu haben als Mann bedeutet für mich auch, dass ich einen klaren Kopf behalte, wenn es um Sex geht, und mir, bevor es zu heiß wird und das ganze Blut hier runter rutscht, wirklich sehr sorgfältig die Frage stelle: Okay, was will ich mit meiner sexuellen Power machen? Wo und wie will ich die lenken?

Ich glaube nicht, dass es ein Modell gibt. Ich habe für mich zum Beispiel irgendwann herausgefunden, für mich ist es total stimmig, meine sexuelle Power auf der körperlichen Ebene mit einer Frau zu teilen, Punkt aus. Das hält die Sache sehr einfach für mich und vor allen Dingen gehe ich mit dieser Frau tiefer.

Und für mich ist es total wichtig, meine gesamte sexuelle Power immer und überall spüren zu können. Durch die Straßen zu gehen, zu spüren: Okay, ich bin ein sexuelles, sinnliches Wesen, und ich lasse mich in diese Empfindung nicht einsperren, weil ich mit einer Frau zusammen bin. Sondern gerade weil ich mit dieser Frau treu bin und gerade weil ich den Wert habe, dass diese Frau zu sehen kriegt, wer ich bin, werde ich ihr ehrlich alles kommunizieren. So, wo sind deine Eier? Wenn irgendeine Frau an dir vorbeikommt, so ein bisschen mit den Augen klimpert, wo sind dann deine Eier? Okay, rutschst du gleich in deinen Keller? Gibst du sie gleich wieder ab oder bleiben deine Eier bei dir?

Wenn du mich fragst, manchmal ist es sinnvoller, anstatt irgendwo sabbernd hinterher zu rennen – sorry, ich drücke mich heute sehr burschikos aus –, einfach zu sagen, ich gehe mal in mein kleines Kämmerlein, ich atme erstmal still durch, ich fühle erstmal meine ganze Erregung und ich komme bei mir an. Wo sind deine Eier? Für mich ist das männliche Hirn unglaublich versuchbar durch Fantasie. Sexualität ist geil, Männer. Es ist wirklich, wirklich geil. Das Problem ist, wenn du lernst, deine sexuelle Kraft sofort immer in irgendeine Fantasie zu knüpfen. Stichwort Internetpornografie. Wenn dich das betrifft, schau dir das mal an, weil dann sind deine Eier in diesem Computer drin. So zu lernen, deine Erregung zu halten, aber nicht in eine Fantasie zu gehen, sondern wirklich bei dir zu bleiben, macht

 dich übrigens nebenbei zu einem super, super geilen Liebhaber.

Gut, ich habe noch zwei Fragen für dich, ich hoffe, du kannst noch. Die vorletzte Frage, die ich dir stellen möchte, ist: Hast du einen guten Zugang zu deiner inneren Weiblichkeit, zu deiner Anima?

Ja, ich betone einen guten Zugang, weil ich erlebe auch, dass heutzutage manche Männer also mehr von ihrer Anima okkupiert sind und durch die Gegend rennen und kaum noch wirklich aktiv sein können, weil sie permanent anfangen, irgendwas zu fühlen und zu heulen.

Aber ich glaube, dass dieser Paradigmenwechsel, durch den wir jetzt gerade alle gehen, nur von Männern gut gemeistert werden kann, die auf der einen Seite ihren inneren Phallus gut ausgerichtet haben, die ihren Animus spüren können, die aber auch einen richtig guten Zugang zu ihrer Anima haben.

Anima, das sind all die Qualitäten, die wir sehr oft auf Frauen projizieren. Und wenn wir die hauptsächlich auf Frauen projizieren, sorgt das dafür, dass wir permanent abhängig bleiben von Frauen. Wenn ich mich zum Beispiel als Mann als jemand sehe, der rational ist und sich ums Geschäft, ums Tun kümmert und meine Frau, die emotional ist und die bringt die Wärme rein, dann bist du sowas von fucking abhängig. Und das wirst du jedes Mal spüren, wenn deine Frau sagt: Nee, jetzt mach ich einfach nicht mit. Und spätestens dann, wenn ihr euch trennt, wirst du spüren: Fuck, mir fehlt diese Kraft. Die eigene Anima meldet sich gerade bei sehr, sehr vielen Männern, mit denen ich zu tun habe.

Das kannst du daran merken, dass du nicht mehr so taff tun kannst, wie du bist, sondern dass du an manchen Stellen jetzt merkst: Ups, ich bin doch vielleicht ein bisschen sensibler, als ich dachte. Dass du an manchen Stellen plötzlich merkst: Hey, ich habe das Bedürfnis, mich selbst zu lieben, aber ich weiß gar nicht, wie das wirklich geht. Wie kann ich mir selbst emotionale Wärme geben? Unsere Anima kann sich zeigen in Träumen, in dunklen Träumen, in intuitiven Träumen. Also ich bin zum Beispiel überzeugt davon, dass sehr viele Männer, die heutzutage an Depressionen leiden, auf der einen Seite eine Aggressionsstörung haben, also zu wenig für ihre Mission gehen und auf der anderen Seite aber ihre Anima unterdrückt haben.

Das ist der Part unserer Seele, der manchmal am Morgen, wenn er aufsteht, plötzlich nachdenklich wird und sagt: Hey, was mache ich heute eigentlich? Also meine herzliche Einladung: Wenn du magst, schnapp dir mal das Buch „Königin und Samurai“, das haben meine Frau und ich gerade rausgebracht. Da geht es ganz, ganz viel um die Kräfte von Animus und Anima, und ich glaube, dass es kein Widerspruch ist. Sondern in meiner Erfahrung ist es gerade, wenn du auch Kontakt hast zu deiner inneren Frau, dass du eigentlich noch viel taffer sein kannst, aber eben nicht mehr dieses Aufgesetzte, sondern das kommt aus etwas ganz Natürlichem.

Und super, super cool wird es, wenn du als Mann die Erfahrung hast, du kannst spielerisch switchen. Also, wenn das Schwert gebraucht wird, holst du das Schwert raus, und wenn es darum geht zu umarmen, holst du das raus.

Und die letzte Frage. Eine Frage, die mich auch seit zwei Jahren sehr, sehr tief berührt und umtreibt: Hast du das Gefühl, dass du hüten kannst? Ich beschäftige mich sehr viel in meiner Arbeit mit den Evolutionsstufen des Bewusstseins. Also menschliches Bewusstsein entwickelt sich über Stufen hinweg.

Und das jetzt ganz, ganz kurz. Die Stufe, die sich gerade anbahnt und die dringend gebraucht wird, um die Probleme auf unserem Planeten zu lösen, wird auch das sogenannte Hüterbewusstsein genannt.

Hüterbewusstsein entwickelt sich dann, wenn in dir das Bewusstsein so weit wird, dass du realisierst: Ja, ich bin ein Ich, ich bin ein Mann und ich bin irgendwie alles. Hüterbewusstsein bedeutet zum Beispiel, an diesem Kongress teilzunehmen und zu sagen: Ja, ich nehme hier daran teil für mich, für meine Dinge, für meine Bedürfnisse, und ich verstehe und spüre, hier passiert etwas Größeres und ich bin Teil davon.

Menschen, die anfangen, in dieses Hüterbewusstsein hineinzuwachsen, laufen durch die Straßen und können nicht mehr vorbeisehen, wenn ein fremdes Kind geschlagen wird. So, die können nicht sagen: Das ist doof, aber das ist nicht mein Kind. Sondern das ist ihr Kind.

Menschen in diesem Hüterbewusstsein können nicht mehr sagen: Okay, die Lösung liegt darin, dass wir einfach die Grenzen zumachen, dann bleiben die alle draußen. Und damit will ich jetzt nicht sagen, dass das andere Extrem richtig ist. Also, dass Gutmenschen tun: Lasst alle kommen. Hüterbewusstsein ist durchaus sehr, sehr klar. Aber wenn du dir einfach mal die Entwicklungsgeschichte von uns Männern anschaust, dann wirst du sehen, wir sind echt lange, lange, lange Zeit über diesen Planeten gelaufen als kleine Jungs, die sich genommen haben, was sie wollten, und aber auch als Leistungsmaschinen, die benutzt worden sind, für die Arbeit benutzt worden sind, für Kriege benutzt worden sind. Frauen und Kinder misstrauen uns, weil ihnen die Erfahrung fehlt, dass wir hüten können.

Und es scheint erstmal ein Paradox zu sein: Um wirklich hüten zu können, brauchst du als Mann deine Eier bei dir. Du brauchst eine klare Ausrichtung und deine Mission. Und gleichzeitig brauchst du ein irre großes Herz. Und ich wette, dass du das in dir spürst, dass du das hast: ein irre großes Herz zu sagen: Fuck, ich hab echt nicht die Antworten auf das, was da draußen passiert. Aber irgendwie betrifft mich das alles. Ein irre großes Herz zu sagen: Hey, dieser Aufschrei von Frauen, diese Sehnsucht nach Frauen, diese alten Wunden zu heilen, das geht mich was an. Und da, wo ich lebe, da, wo ich Frauen begegne, da, wo ich Kindern begegne, da habe ich die Möglichkeit, diesen Menschen zu heilen, aber ich habe auch die Möglichkeit, über diesen Menschen und die Begegnung mit ihm eine kollektive Wunde zu heilen.

Hey Männer, aus meiner Sicht sind wir jetzt gerade dran. Und aus meiner Sicht hat die Entwicklung auf unserem Planeten eine Dynamik angenommen, die uns nicht mehr den Luxus erlaubt zu sagen: Okay, wir machen jetzt erstmal 10, 20 Jahre lang Selbsterkennungsworkshops. Sondern das darf jetzt On the Go passieren. Verstehst du? In unserem Business, als Väter, als Geliebte. Selbsterkenntnis, Selbsterkenntnis, Selbsterkenntnis. Und gleichzeitig uns klar zu machen: Wir werden gerade gebraucht. Wir werden als Hüter gebraucht.

Als Männer. Und das ist meine große Vision und die möchte ich gerne jetzt zum Abschluss mit dir teilen: Stell dir eine Welt vor, wo wir Männer so aufrecht sind, so tief verbunden sind mit unseren Werten, wo wir wie ein Pfeil unserer Mission folgen und gleichzeitig im Herzen so gütig sind, so aufmerksam sind, dass die Frauen und die Kinder voller Stolz von uns berichten. Dass es für unsere Frauen das absolute Lieblingsthema wird, darüber zu berichten, was es für sie für eine Freude ist, mit der männlichen Spezies auf diesem Planeten zu sein. Dass unsere Kiddies sich im Buddelkasten treffen und darüber reden: Ey, unsere Väter sind Heroes, die sind wirklich für uns da. Und selbst wenn ich gerade keinen Vater habe, es ist so geil, auf diesem Planeten zu leben, auf dem es Männer gibt. Und ich finde, das fängt damit an, dass wir alle, wir alle Männer, erstmal richtig ehrlich hinschauen und sehen, wo wir uns selbst wie Schwächlinge verhalten, wie Grobiane verhalten, wo wir noch gar keine Ahnung haben, was unsere Werte eigentlich sind. Aber da nicht hängen bleiben im Selbstbedauern oder in der Schuld. Davon hat niemand was. Sondern einfach sagen: Okay. Lass es uns angehen. Also, lass es uns angehen, okay? Also, ich kann dir versprechen, dass all die Fragen, die ich gerade mit dir geteilt habe, für mich keine rhetorischen Fragen sind. Und das sind auch keine Fragen, die ich jetzt in meinem Seminar unterrichte. Sondern das sind Fragen, die mich als Mann gerade sehr bewegen, die mich herausfordern in meiner Arbeit, in meinem Unternehmen, wenn ich Bücher schreibe, wenn ich mit meiner Liebsten zusammen bin. Ich stelle mich diesen Fragen.

Und ich möchte dich von Herzen einladen, diesen Männerkongress als etwas, als einen Teil von etwas viel, viel Größerem zu sehen, was gerade auf diesem Planeten passiert. Männer erwachen und es ist super, super, super geil.

Also, lass uns jetzt der Welt zeigen, wie schön wir sind. Ich danke dir sehr. Ciao.

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