Registriere dich jetzt.

Wie du alles bekommst, indem du dich verschenkst – Talk – Folge 113

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Wie du alles bekommst, indem du dich verschenkst – Talk – Folge 113

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit
Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz
korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag. Hier ist Veit mit einer weiteren Episode in meinem
Podcast „Seelengevögelt – für die Rebellen des Geistes“. Heute teile ich wieder einen
Ausschnitt aus einem unserer Seminare, und zwar aus einem Meditations-Retreat mit dir.
In diesem Ausschnitt beleuchte ich gemeinsam mit dir einen existenziellen Widerspruch der
heutigen Menschheit. Wir haben so viel. Wir besitzen so viel. Wir wissen so viel. Aber wir
werden im Durchschnitt nicht glücklicher.
Vielleicht sogar an manchen Stellen im Gegenteil. Also, was fehlt uns? Oder kann es sein, dass
uns eigentlich gar nichts fehlt, sondern dass wir einfach zu viel wollen? Ich lade dich ein, heute
über Hingabe nachzudenken und die Differenzierung zwischen sich aufopfern, was immer
schlaucht, was immer müde und leer macht, und bewusster Hingabe, die dich befreit und die
dich erfüllt.
Wie immer wünsche ich dir viel Freude beim Hören und erleuchtende Erkenntnisse. Ich möchte
gern über Hingabe mit dir sprechen. Ich habe mal mit Dorothea gesprochen. Es ist eine Frau,
die sehr, sehr stark in der Sterbehilfe engagiert ist.
Die hat auch schon viele Tausend Menschen in den Tod begleitet und sich sehr, sehr viel mit
dem tibetischen Totenbuch beschäftigt, was sehr wahrscheinlich die ausführlichste spirituelle
Anleitung für ein bewusstes Sterben ist.
Und ich habe sie gefragt: „Okay, was ist das Geheimnis? Was kann ich tun, damit, wenn der
Moment kommt, wenn ich sterbe, ich wirklich glücklich sterbe?“ Und da hat sie gesagt, es ist
ganz einfach. Und das steht auch schon in diesem Totenbuch drin.
Es ist Dankbarkeit. Okay, und da habe ich sie gefragt: „Das verstehe ich, aber was ist denn mit
den Dingen, für die ich nicht dankbar sein kann? Zum Beispiel, wenn ich ein geliebtes Wesen
verliere, wenn ich krank werde, wenn ein Freund an Krebs stirbt, wenn Krieg ausbricht, was ist
damit?“
Und dann sagt sie: „Du hast Dankbarkeit falsch verstanden. Was die Tibeter meinen, ist, allem
dankbar zu sein, selbst der dreckigsten, schmerzhaftesten Erfahrung dankbar gegenüber zu
sein.“
Und da habe ich lange nachgedacht, bis ich begriffen habe, was Dankbarkeit eigentlich ist.
Dankbarkeit ist nicht: „Danke, das war gut für mich. Danke, das war nett. Danke, das hat mir gut
getan,“ sondern Dankbarkeit öffnet dich dafür, den Wert einer jeden Erfahrung voll anzunehmen.
Und das ist Hingabe. Stell dir einfach vor, das ist nun mal hypothetisch. Ich bin auch noch nicht
da, aber ich arbeite daran. Jemand steht vor dir und er beleidigt dich aufs Hässlichste. Und
anstatt zurückzuschlagen oder ihn ganz doof zu finden, hättest du die Größe, vor diesem
Menschen zu stehen, mit einem offenen Herzen, was vielleicht gerade ganz traurig ist, was
wehtut, und einfach zu sagen: „Danke.“
„Danke für diese Erfahrung. Danke für diesen Schmerz.“ Dann würde sich das gesamte Spiel
komplett drehen. Es heißt nicht zu sagen: „Hau mir wieder einen runter.“ Hingabe bedeutet nicht
Aufgabe. Hingabe bedeutet nicht, ich halte still und lasse alles mit mir machen, aber Hingabe ist
eine Fähigkeit, die unser Ego nicht hat. Unser Ego kann Hingabe fingieren. Wir geben uns zum
Beispiel unserem Liebsten hin, wenn er gerade alles so macht, wie wir das wollen.

Und dann denken wir, das ist Hingabe, aber du merkst, das ist keine Hingabe, weil wenn er
dann wieder irgendwas falsch macht, zack, ist es wieder weg. Hingabe bedeutet, dich dem, was
stattfindet, also jetzt zum Beispiel hier in diesem Raum, komplett zu öffnen.
Wie oft bist du nicht wirklich da, weil du zum Beispiel denkst: „Boah, wir hatten das vor kurzem
hier. Da war gerade diese heißeste Woche und wir hatten eine Ausbildung hier, 42 Grad.“ Und
du hast zwei Möglichkeiten, damit umzugehen.
Du kannst in diesen Raum reinkommen und die ganze Zeit wie blöd mit dem Fächer wedeln,
was die Sache noch viel schlimmer macht. Oder aber du sagst: „Das ist das, was ich gekriegt
habe. Ich gebe mich dem voll hin.“ Und wenn du dich etwas voll hingibst, erlaubst du deinem
Bewusstsein, diese Sache zu durchdringen. Also lass uns etwas ganz Einfaches nehmen. Du
hast den Schmerz in deinem Körper.
Noch was Einfaches: Zahnschmerzen. Du gehst zum Zahnarzt und du weißt, er bohrt. Der
Schmerz des Bohrens ist nicht dein Leid. Falls du mir nicht glaubst, wenn du es schaffst, dich
diesem Schmerz hinzugeben und voll „Ja“ dazu zu sagen und diesen Schmerz so präsent zu
fühlen, wie du es hier mit deinem Atem tust, ist da immer noch der Schmerz, aber du leidest
nicht an diesem Schmerz.
Das Leid entsteht in dem Moment, wenn der Gedanke aufsteigt: „Wann ist es endlich vorbei?“
Wenn ich etwas mit meinem Bewusstsein durchdringen darf, entfaltet es seinen Wert. Und bitte
verstehe mich nicht falsch, ich bin kein Schmerz-Junkie. Ich bin zum Beispiel heute sehr
dankbar, dass es langsam aufhört, wehzutun.
Aber wenn es da ist, wenn etwas in deinem Leben da ist, bringt es überhaupt nichts, sich nicht
hinzugeben. Und jetzt kommt der Witz: das Dinkelbrötchen. Solange du denkst, dass die
Nahrung auf diesem Teller die Ursache deiner Freude ist, wirst du nie das Mysterium dieses
Dinkelbrötchens erfahren, weil das Geheimnis dieses Dinkelbrötchens ist, und das passiert
wirklich erst in dem Moment, in dem du dich total hingibst: Nicht die Nahrung ist die Quelle der
Freude, sondern du bist die Freude. Du projizierst deine Freude auf etwas. So, warum konnte
Franz von Assisi in purer Glückseligkeit leprakranke, schmutzige, stinkende Bettler umarmen?
Weil er in der totalen Hingabe war.
Und wenn du dich total hingibst, kommt die Freude, die die ganze Zeit in dir ist, und du merkst
plötzlich, es ist total grundlos. Ich habe am Anfang unserer Reise von diesem ersten
Meditationsretreat in Frankreich erzählt.
Und als ich damals weggefahren bin, wusste ich einfach, ich muss da nochmal hin, weil ich
mich überhaupt nicht hingegeben habe. Und als ich das zweite Mal hingefahren bin, war das, da
war ich gerade getrennt.
Da hatte sich meine Freundin, also die, für die ich das erste Mal gefahren bin, von mir getrennt.
Und ich bin in einem absoluten Liebeskummer dahin. Und ich wusste: „Okay, ich brauche jetzt,
ich brauche ganz dringend die Meditation, um diesen Schmerz zu heilen.“
Und dann bin ich da angekommen und der Abt hat sich gefreut, mich zu sehen, weil er sagte:
„Veit, das Tollste, dass du da bist, wir haben ein Problem. Wir haben zu viele Leute, die
meditieren wollen und wir haben zu wenig Leute in der Küche.“
Und ich bin ganz ehrlich, ich habe mich einfach nur nicht getraut, nein zu sagen. Er hat gesagt:
„Du kannst wählen,“ aber ich habe mich einfach nicht getraut, nein zu sagen, also bin ich in der
Küche gelandet.
Und es war heiß, es war absolut heiß, und ich war total verzweifelt, weil ich dachte, ich kriege
für meinen Liebeskummer, ich kriege einfach nicht das, was ich brauche, um ihn zu heilen.

Okay, aber ich opfere mich halt.
Und Opfern ist nicht Hingabe. Wenn du dich zum Beispiel als Frau in einer Beziehung opferst
für die Idiotien eines Mannes oder eines Raums, das ist nicht Hingabe. Und der
Kulminationspunkt war, dass ich, es war in der Provence und es war auch 40 Grad oder so und
ich hatte eigentlich Pause, und dann kam dieser Koch oder so und er hat gesagt: „Du, fahr da
raus, wir haben gerade die Wiese gemäht und wir haben gemerkt, da gibt es ein paar Kräuter
unter dem Gemähten.“ Und dann hat er mich um die Ecke geführt und ich dachte, der verarscht
mich. So ein Haufen Gras. Aber ich hatte ja gesagt. Und am Anfang habe ich mich diesem Berg
Gras nicht hingegeben, sondern ich habe ihn versucht wegzuarbeiten.
Meine Logik war, okay, es ist heiß, es ist Mittag, komm, ich suche dir die Scheiß-Melisse raus.
Und irgendwann mittendrin sind mir zwei Sachen aufgefallen. Erstens, ich habe gemerkt: „Alter,
das ist absurd, wie du gerade drauf bist. Das ist dein Leben.“ Mir ist aufgefallen, dass ich ganz
viele Dinge in meinem Leben abgearbeitet habe. Und dann ist mir noch etwas aufgefallen.
Dieser Haufen, ich bin nach wie vor der Meinung, das war Zauberkräuter, der ist nicht weniger
geworden, der ist immer größer geworden.
Und dann habe ich zu mir gesagt: „Was ist, wenn ich jetzt für den Rest meines Lebens hier
sitze?“ Ich habe zwei Möglichkeiten. Ich drehe komplett durch oder ich gebe mich hin. Und dann
habe ich angefangen, wirklich jedes Grashalm zu nehmen und wirklich mit Liebe zu nehmen.
Und ich war nur noch mit diesem Gras. Ich sage euch, es war psychedelisch, weil ich plötzlich
tausende verschiedene Grünsorten gesehen habe
. Ich habe den Duft gespürt von jedem einzelnen und ich war komplett verzückt und aufgelöst
und plötzlich war der Haufen einfach weg.
Wie oft sitzt du vor Menschen, die du unglaublich liebst, und du arbeitest die Beziehung
eigentlich mit jemandem ab? Die Sternstunden für mich zum Beispiel mit Andrea, von der mein
Ego natürlich ganz häufig denkt, es sind, wenn wir am Morgen zusammensitzen, ich nehme
ihren Fuß, einfach nur ihren Fuß. Ich weiß nicht, warum es gerade der Fuß ist, aber ich nehme
diesen Fuß. Und ich weiß, mein Job ist jetzt, diesen Fuß zu lieben. Und jedes Mal schaue ich
diesen Fuß an und denke: „Was für ein schöner Fuß.“
Was für ein schöner Fuß. Und jeder Mensch, also auch du, du hast so viele schöne Dinge an
dir. Und all die Menschen, die dich da draußen erwarten, haben so viele zauberhafte Dinge an
sich. Der Zauber entfaltet sich, wenn du dich hingibst.
Wenn du zum Beispiel morgen in einer dreckigen Tankstelle stehst, dann kannst du denken: „Oh
Gott, ich muss aufpassen, dass mir das nicht meine Stille wegnimmt.“ Dann bist du in diesem
Augenblick eigentlich nichts weiter als ein Ego, das denkt, es hat die Stille in so einem kleinen,
schäbigen Einkaufskörbchen, in seinem Jutebeutelchen. „Ich bin nach Hause.“ Das, was du an
manchen Stellen als Magie erfährst, das ist überall. Und wenn du zum Beispiel an dieser
Tankstelle stehst, dann einfach sagst: „Ich gebe mich jetzt für den Moment dieser Tankstelle
hin.“
Die Menschen, die hier aussteigen, die Beziehungen, der Dreck. Ich gebe mich dem hin, dann
wirst du merken, es ist vollkommen. Es ist wirklich vollkommen. Und so langsam fange ich an,
die Heiligen zu verstehen, die irgendwann einfach nur noch grinsend dasitzen.
Und dich anschauen und einfach sagen: „Du bist schön, du bist total schön, so wie du bist.“ Und
ein Hinweis, ob du dich schon wirklich hingegeben hast, ist, wenn du spürst, dass du
vollkommen bist, und wenn du merkst, dass das jetzt gerade der vollkommene Augenblick ist,
dass es einfach nicht besser geht.
Wenn du zu Hause sitzt bei deinen Kindern und sie haben dich gerade vollgekotzt, obwohl du
deinen Anzug angezogen hast, wenn du dich komplett hingibst, merkst du, dass darin eine so

göttliche Ordnung ist. Die Kotze musste exakt an diese Stelle.
Der Clou ist, wir können die Hingabe nicht machen. Aber was du machen kannst, falls das Sinn
macht, worüber ich jetzt gerade gesprochen habe, ist, du kannst echt darum bitten. Du kannst
wirklich darum bitten.
Für mich ist zum Beispiel das größte, größte Geschenk meiner Arbeit, dass meine Arbeit mich
lehrt, mich hinzugeben. Denn alles, was an Magie in unserer Arbeit passiert, passiert immer
dann, wenn ich nicht da bin.
Es passiert immer dann, wenn ich einfach sage: „Okay, das ist jetzt perfekt. Ich gebe mich hin.“
Und nochmal für all diejenigen, die in einer Beziehung sind, die gerade unklar ist, sich etwas
hinzugeben, bedeutet nicht, in der Sache auszuharren.
Es kann sein, dass gerade dadurch, dass du dich einmal einer Beziehung vollständig hingibst,
du plötzlich merkst, in der physischen Form ist es vorbei, aber dann gehst du nicht mehr im
Kampf, sondern du gehst, weil die Dinge einfach so sein müssen.
Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt – für die Rebellen des Geistes“. Danke
fürs Zuhören. Wenn dir die Folge gefallen hat, dann bewerte sie total gerne und abonniere den
Podcast. So bleibst du immer auf dem Laufenden und verpasst nichts.
Wir freuen uns auf dich und danken dir, dass du dabei bist.

Weitere Podcasts

Episode 93