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Wut ist gut – Wie du den Drachen deiner Wut reiten und für ein gutes Leben nutzen kannst – Talk – Folge 166

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Hey ihr Lieben, herzlich willkommen zu meinem Podcast **Seelengevögelt** für die Rebell:innen des Geistes. Hier ist Veit. Heute geht es um ein heißes Thema, nämlich um Wut. Bist du auch manchmal wütend und hast dann vielleicht ein schlechtes Gewissen oder weißt nicht, wohin mit dieser Power?

Wut ist eigentlich eine unglaublich starke, natürliche, vitale Lebenskraft. Diese Episode ist ein Plädoyer für Wut und einen konstruktiven Umgang mit ihr. Ich wünsche dir, dass du deine Wut willkommen heißt und in pure Shakti, in Lebenskraft, verwandelst. Und ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, um mich mal ganz persönlich und direkt vor euch allen bei Svenja zu bedanken.

Für alle, die nicht wissen, wer das ist: Svenja ist eine bezaubernde junge Dame, die seit zwei Jahren maßgeblich daran beteiligt ist, diesen Podcast herauszubringen und dafür sorgt, dass er immer pünktlich bei euch erscheint.

Liebe Svenja, vielen, vielen Dank und wisse, du bist echt wichtig für die vielen tausend Menschen da draußen, die jede Woche diese Episode hören. Und nun wünsche ich euch allen viel Freude mit eurer Wut.

Ich habe eine Frage aus dem Feld bekommen, der Name ist an der Stelle nicht wichtig. Ich fasse es mal kurz zusammen: Jemand, der mit seinen Kids zusammenlebt und jetzt betroffen feststellt: „Fuck, manchmal bricht einfach Wut aus mir aus und ich lasse das an meinen Kindern aus.“

Also nicht schlagen, sondern ich lasse einfach die Energie der Wut aus. Ich mache ihnen Angst etc. Wie kriege ich das in den Griff? Wie kriegt man Wut in den Griff? Jetzt können wir sagen, Wut kann man nicht in den Griff kriegen, doch man muss Wut in den Griff kriegen.

Wut ist Shakti, das als erstes, okay? Wut ist Lebenskraft und diese Lebenskraft muss von uns integriert werden. Diese Lebenskraft muss genauso integriert sein, wenn wir zum Beispiel sagen, wir wollen unsere volle Lust empfinden.

Es ist wichtig zu verstehen, Leute, weil wir spielen manchmal mit dem Feuer und wissen gar nicht, welche Drachen wir rufen. Zu sagen, ich will meine Wut verstehen, ich will sie fühlen und ich will sie integrieren, heißt: ich lerne Drachen reiten.

Punkt Nummer 1. Punkt Nummer 2. Solange Wut verteufelt wird als etwas Schlechtes, kann sie nicht wirklich gehen. Die Art und Weise, wie du sie vielleicht bis jetzt gelebt hast, mag schlecht im Sinne von negativ sein.

Und das ist wichtig, hier ehrlich zu sein und sich das nicht schönzureden, okay? Ich selbst musste erst einmal feststellen: „Okay, fuck! Ich habe einen unreifen Umgang mit meiner Wut und ich lasse das viel zu häufig an meinen Mitmenschen aus.“

Aber die Wut selbst ist nicht schlecht. Die Wut ist gut. Die Wut ist eine antrainierte Reaktion deines Systems, um dich zu schützen. Wut hat meist etwas damit zu tun, dass unser gefühltes Territorium verletzt wird, okay?

Jedes Lebewesen, vom Pantoffeltierchen über den Löwen bis zu uns, hat das Bedürfnis nach Dominanz. Jedes, auch wenn du total introvertiert bist. Und jedes Mal, wenn dein Bedürfnis nach Dominanz gestört wird, das heißt, wenn etwas passiert, was nicht das ist, was du willst, empfindest du, wenn du nicht erleuchtet bist, in der Tiefe zumindest Frust.

Also Frust ist im Grunde genommen: Ich kriege nicht, was ich will, sondern jemand anders dominiert gerade, was passiert. Frust. Das kennt jeder von uns, okay? Und jetzt gehen Menschen unterschiedlich mit Frust um.

Mentale Fixierungsmaschinen denken dann über den Frust nach und denken ihn letztendlich weg. Neuner-Fixierungen schlafen im Frust ein, Achter-Fixierungen knallen den Frust einfach raus. Wenn der Frust chronisch wird, zum Beispiel weil du in deiner Kindheit häufig die Erfahrung gemacht hast, dass Dinge mit dir passieren, die du eigentlich nicht willst, dann entsteht daraus ein chronisches Muster.

Das chronische Muster kann entweder sein, dass du depressiv wirst. Das heißt, dieser ganze Frust kippt nach innen in die kultivierte Ohnmacht. Oder aber du entwickelst ein krass agiles Verhältnis nach außen.

Du wirst zum Beispiel cholerisch. Das heißt, wenn du auch nur ein bisschen gereizt wirst, explodierst du sofort. Ich sage das deswegen so ausführlich, weil ich für mich festgestellt habe, dass mein Durchbruch, der Jahre gebraucht hat, was Wut betrifft, damit begonnen hat, dass ich mich nicht mehr verteufelt habe, sondern einfach gesagt habe: „Hey, das macht Sinn. Das ist mein System, das mich versucht an einer bestimmten Stelle zu verteidigen. Es reagiert aber immer noch auf alte Weise.“

Das ist erst mal etwas anderes, aber es ist ein alter Nachtwächter, der etwas Gutes will.

Also erst mal ganz wichtig: die Energie in dir willkommen heißen. Ja, ich bin gerade wütend. Kinder können damit umgehen, wenn man das ihnen sagt. Kinder können nicht damit umgehen, wenn man sie anbrüllt.

Und Kinder können aber auch nicht damit umgehen, wenn du eigentlich wütend bist und scheißfreundlich tust, weil Kinder das spüren. Aber Kinder können damit umgehen, weil sie auch wütend sind. Wenn du sagst: „Gib mir mal einen Moment, ich muss jetzt tief durchatmen, Papa ist jetzt gerade richtig wütend.“

Okay? So. Dann darf die Wut schon etwas sein. Und jetzt kommt es. Es gibt einen goldenen Mittelweg im Umgang mit jeder Emotion, besonders auch mit Wut. Das eine Extrem ist, wir unterdrücken die Wut.

Okay, wir stecken sie weg, wir versuchen ganz nett zu sein und alle Methoden, die etwas damit zu tun haben, etwas wegzutherapieren oder auf eine höhere Frequenz zu gehen, bergen die Gefahr, dass wir sie benutzen, um etwas nicht sein lassen zu können.

Wenn ich zum Beispiel in mir drin wütend bin und ich versuche mir jetzt einzureden, ich gehe einfach auf eine Frequenz von Dankbarkeit und dann ist es weg, dann bescheiße ich mich auf Dauer, weil die Wut ist nicht weg, sondern ich habe sie unterdrückt.

Also unterdrücken ist das eine Extrem. Das andere Extrem ist: BAM, ich lasse die Wut raus. Okay? Und hier ist der Nachteil, dass ich für einen Augenblick mein System entlade. Das heißt, für den Moment bekommt mein System genau das, was es braucht.

Ich verteidige meine Grenzen, ich entlade mich energetisch, ich entspanne mich kurz danach. Aber wir alle wissen, es richtet viel Schaden an. Und so kriegst du das Muster nicht los, weil du dich quasi darauf trainierst.

Immer wenn der Druck im Schnellkochtopf steigt, einfach kurz abzudampfen: puff, lässt sie raus, machst den Deckel wieder drauf, geht’s weiter. Aber jetzt in extremen Fällen, also zum Beispiel, wenn du mit Kids zusammenlebst und gerade an einem Punkt bist, dass du merkst, hey, du bist echt dünnhäutig heute, du bist vielleicht gereizt durch Arbeit und so weiter und so fort.

Und du hast es einfach nicht im Griff. Dann halte ich es für total legitim und richtig, erst mal einen Raum zu schaffen, wo du es rauslassen kannst. Also zum Beispiel zu sagen: „Papa oder Mama ist jetzt wütend,“ gehst raus ins Schlafzimmer und schreist einfach fünf Minuten ins Kissen, lässt es raus.

Oder ich bin ja ein großer Fan von Boxsäcken. Boxsack in einem möglichst lärmdichten Keller und dann drischt du einfach fünf Minuten recht ewig voller Power drauf, besonders für die Menschen, die eher aus der Depressions-Ecke kommen, kann das total hilfreich sein.

Das kann man sogar, wenn die Kids nicht mehr zu jung sind, mit ihnen zusammen machen. Aber Achtung, wenn du das mit Kids zusammen machst, niemals Energie gegen sie richten. Okay, Aggression von einem Erwachsenen kann total beängstigend sein.

Nein, sondern frag sie einfach, ob sie Bock haben, auch mal richtig wütend zu sein. Und dann legt euch beide zwei richtig dicke Kissen hin und haut da einfach drauf. Achte aber dabei darauf, dass du, wenn du das mit deinem Kind zusammen machst, du selbst immer nur so weit gehst, dass du dein Kind inspirierst, ermutigst.

Also wenn das Kind irgendwann mal total verschreckt in der Ecke sitzt, weil du komplett ausrastest, das ist es nicht, okay? So, rauslassen im Extremfall, zum Sport gehen. Leute, wenn ihr richtig viel Stress im System habt, das muss ja irgendwie raus.

Und gerade in unserer Szene gibt es einfach eine Menge Leute, die viel Kopfarbeit machen und zu wenig mit dem Body arbeiten. Das muss einfach raus, okay? Und wenn es Aerobic ist und wenn es Gewichtheben ist.

Also ich merke zum Beispiel den Unterschied, wenn ich in meiner Woche nicht einfach in den Kraftraum gehe. Ich merke das. Die Energie hängt einfach mehr hier oben. Kümmer dich darum, dass du richtig in Sport kommst, okay?

Weil letzten Endes in einer kleinen Familie, also jetzt mal bildhaft gesprochen, das sind Säugetiere, die gerade eben auch wild draußen im Dschungel unterwegs waren und jetzt plötzlich domestiziert in

 einer kleinen Zelle sitzen und alle Beteiligten bringen den Stress aus Schulsystemen, aus Arbeitssystemen mit in diese kleine Wohnung.

Also das ist ganz oft einfach ein gesundes, vitales Zeichen, wenn da Wut ist. Also geht raus, geht mit euren Kids raus, macht Sachen. Der goldene Mittelweg ist, so achtsam zu werden, dass wenn die Wut kommt, dass du sie voll halten kannst, dass du sie, die sich oft anfühlt wie Feuer, voll halten kannst, ohne auszurasten, sondern du lässt sie durch dein Nervensystem fließen, okay?

Vielleicht musst du dafür am Anfang rausgehen. Also ich habe zum Beispiel am Anfang, wenn ich gemerkt habe, es kam zu Andrea, gesagt: „Okay, ich brauche jetzt Zeit. Bitte sprich mich jetzt nicht an.“ Dann bin ich rausgegangen, habe mich hingesetzt und dann habe ich es kommen lassen, okay?

Und zwar nicht ausgelebt, sondern ich habe es in mir kommen lassen. Und dann kommt diese Wut und die fühlt sich wie Lava an und irgendwann kommt der Punkt, wo du das Gefühl hast, du hältst es nicht mehr aus, du explodierst jetzt oder du stirbst.

Und wenn du diesen Punkt durchatmest, wirst du merken, dass sich die Ladung entspannt. Und dann wirst du merken, dass diese Wut sehr wahrscheinlich nicht mal das eigentliche Gefühl war, sondern dass diese Wut eigentlich wie ein Schutzschild auf dem wesentlich gefährlicheren Gefühl gelegen hat, wie zum Beispiel Verletzbarkeit oder Ohnmacht oder Angst.

Bei mir habe ich dann ganz oft die Erfahrung gemacht: Erst kommt diese Lava, Lava, Lava, Lava, ich halte es aus, ich halte es aus, ich atme durch und dann plumps, kommt das tiefere Gefühl, was bei mir Ohnmacht ist.

Also einfach Ohnmacht vor diesem letztendlich kompletten Kontrollverlust in diesem Universum. Dieser goldene Mittelweg ist die Befreiung, weil wenn du das ein paar Mal erlebt hast, kriegst du natürlich eine ganz andere Souveränität in dir.

Ja, das heißt nicht, dass es jetzt nach zehn Mal weg ist, aber es wird feiner, es wird tiefer und du kannst es immer mehr halten. Du kannst diese Kraft manchmal auch bewusst motivieren, also bewusst nutzen, hochfahren, um an einer bestimmten Stelle zum Beispiel angemessen heiligen Zorn kundzutun, bist trotzdem tief in dir drin ruhig und kannst es dann auch wieder runterfahren.

Jetzt kommt das große, große Aber an der Stelle. Das ist nichts, was du mal so nebenbei machen kannst, sondern aus meiner Erfahrung braucht es dafür die Schulung in Achtsamkeit. Für mich persönlich war es Vipassana und ist es Vipassana, also die Urform der buddhistischen Achtsamkeitsmeditation.

Wir haben dazu ein Seminar online aufgenommen auf homodea und ich kann euch nur empfehlen, einfach mal in unser stilles Seminar zu kommen, weil da unterrichte ich das. Aber das war für mich die Rettung, weil das ist wirklich das Training des Geistes, darin, alles, was kommt, aufsteigen zu lassen, gehen zu lassen, ohne etwas damit zu tun.

Das kann auch in ganz, ganz vielen Städten als Unterrichtsmethode angeboten werden. Aber so etwas braucht es, Leute, und ihr kennt meine Meinung dazu. Ich bin auch überzeugt davon, dass es überlebensnotwendig sein wird.

Also das Ding hier um uns herum, diese Realität, sie wird nicht ruhiger, sie wird immer wilder und wir alle dürfen lernen, unsere Gefühle wirklich zu fühlen. Also hier an dieser Stelle ein Appell an alle, die es betrifft, und das nicht nur bezogen auf Wut, sondern auf alle Gefühle, die dich im Griff haben.

Du brauchst aus meiner Sicht etwas, was deine Achtsamkeit trainiert. Achtsamkeit bedeutet wirklich zu lernen, hier zu bleiben, in voller Gegenwart, während all diese Gefühle durch dich durchgehen. Ich hoffe, das hilft euch weiter.

Ich wünsche euch einen schönen Tag und eine heilige, mitfühlende Beziehung zu deiner Wut. Das war eine Folge aus dem Podcast **Seelengevögelt** für die Rebell:innen des Geistes. Hat dir die Folge gefallen? Wenn ja, freuen wir uns sehr über deine Bewertung.

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